Unterschied Selbstzahler - Kassenfinanzierung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

isabe
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 16:48

Mondin:
Mit deiner Reaktion beweist du eigentlich genau das, was ich sagen wollte

Aber ja: Therapie ist AUCH Zuwendung, Anteilnahme, Mitgefühl, und manchmal auch Liebe.

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Mondin
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 16:53

isabe hat geschrieben:Mondin:
Mit deiner Reaktion beweist du eigentlich genau das, was ich sagen wollte
Wie Du meinst. Ich sehe mich eher in meiner Annahme bestätigt. Auch wegen dem hier:
Aber ja: Therapie ist AUCH Zuwendung, Anteilnahme, Mitgefühl, und manchmal auch Liebe.
Da wundert mich dann gar nichts mehr. Wer das so sieht, der wird natürlich niemals davon lassen wollen. Da bin ich dann schon sehr froh, dass die Kontingente das (kostenmäßig für die Allgemeinheit) limitieren.

Mein lieber Mann.

Hätte ich mich so häuslich in der Bedürftigkeit eingerichtet, dann hätte ich nie was Ordentliches erreicht. Aber es erklärt in der Tat so einiges.

Dann mal noch einen angenehmen Tag.

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 16:59

[*]Mondin, hab schon verstanden, auf deiner Seite ist das Gras grüner.

Du kommst ja mit allen hier supsi aus und hast keine Konflikte. Da brauchst du mir mit meinen paar Randkämpfen nicht kommen.

Und mit Feinden kennst du dich ja gemäß Signatur bestens aUS. In der Not frisst der Teufel halt fliegen.

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Mondin
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 17:02

Schnuckmuck hat geschrieben:Mondin, hab schon verstanden, auf deiner Seite ist das Gras grüner.
Irgendwie scheinbar schon, ja.
Du kommst ja mit allen hier supsi aus und hast keine Konflikte. Da brauchst du mir mit meinen paar Randkämpfen nicht kommen.

Und mit Feinden kennst du dich ja gemäß Signatur bestens aUS. In der Not frisst der Teufel halt fliegen.
Das hast Du falsch verstanden. Ich muss mit niemandem gut auskommen und kann mich trotzdem gut fühlen. Ist ein geiles Gefühl, in der Tat. Dafür braucht man nicht einmal endlos Therapie, Selbstvertrauen und "ins Tun kommen" (das Gelernte auch umsetzen) reicht komplett aus.



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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 17:11

Von uns zweien musst du ja hier ständig thematisieren, wie weit du es gebracht hast.

Wie gesagt, mir geht es um die Menschen, die mehr Therapie bedürfen, als andere, weil sie ein anders Schicksal haben.

Dir aber geht es um einen hier um dich.

Und anderen zu unterstellen, sie könnten nicht für sich eintreten?

Und wenn das ein geiles Gefühl ist wie du es schreibst, sich von den anderen hervorzuheben, zeigt es genau das, was ich von dir denke.

Dann fühle dich mal von mir geehrt, denn Freunde werden wir nicht.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 17:16

montagne hat geschrieben: Ist vielleicht auch ne Frage, wie man "medizinische Notwendigkeit" im Bereich Psyche definiert. Denke auch das Menschenbild bestimmt, die Antwort, was jemand "braucht", um gesünder zu werden mit. Ohne das jetzt zu werten, was besser ist oder was schlechter.
Irgend einen Umweg wird man gehen müssen, wenn nicht AU oder stationär, dann Therapeutenwechsel. Das meine ich. Wem was was bringt, super. Nur in so manchen Fällen ist es effizienter und hilfreicher, beim gleichen Therapeuten zu bleiben. Und diese Klienten sind Näse, müssen selbst zahlen oder sich dem System fügen und doch wechseln.
Medizinische Notwendigkeit ist vielleicht unglücklich ausgedrückt. Besser: Störung mit Krankheitswert. Das wird auch bei jedem ein wenig anders sein, und es ist nun mal die Natur der menschlichen Psyche dass sie sich nicht einfach in Schubladen sortieren lässt. Und letztenendes entscheide ich (mit) darüber, ob das was ich aktuell erlebe, einen Krankheitswert hat oder nicht. Die Ärzte und Therapeuten geben evtl. ihren Senf dazu, vielleicht muss ich sie auch ein wenig überzeugen, dass es so ist.

Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich in meiner akuten Krankheitsphase noch etwas länger krank geschrieben geblieben. Aber sowohl meine Therapeutin als auch meine Ärztin meinten, ich solle es mal versuchen mit der Rückkehr an den Arbeitsplatz. Ich hab mich drauf eingelassen. Rückblickend hatten sie Recht. Und das war unter dem Aspekt, was für mich zu diesem Zeitpunkt richtig ist (Tagesstruktur), und nicht aus wirtschaftlichen Interessen (Krankengeld aus GKV-Töpfen usw.) Manchmal haben auch die Menschen einen validen Punkt, die von außen Grenzen setzen, auch wenn ich das nicht unbedingt immer hören mag. Mir ist es daher vor allem wichtig, dass ich mir diese Menschen aussuchen kann so weit es geht weil ich ihnen vertrauen können will.

Der Umweg über Gutachten, Therapeuten-/Verfahrenswechsel, AU, Reha/Akutklinik ist systembedingt. Ist nicht ideal. Und bei mir war in der Zeit als das mit dem Verfahrenswechsel anstand auch das Gefühl sehr stark, ich bekomme hier nicht, was ich mMn brauche, damit es mir besser geht bzw. gehen kann. Die Frage ist, bleibe ich an diesem Punkt stehen - oder versuche ich es evtl. dann doch mit Alternativen (Umwegen), die es gibt?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Mondin
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 17:20

Schnuckmuck hat geschrieben:Von uns zweien musst du ja hier ständig thematisieren, wie weit du es gebracht hast.
Das ist nicht korrekt. Du personalisierst hier laufend.
Wie gesagt, mir geht es um die Menschen, die mehr Therapie bedürfen, als andere, weil sie ein anders Schicksal haben.
Mir auch, wie ich lang und breit darlegte, im Gegensatz zu Dir, die Du mich dauernd meinst persönlich angehen zu müssen, mit Argumenten jedoch mehr als sparsam bist.
Dir aber geht es um einen hier um dich.
Dein Eindruck. Meiner ist ein anderer.
Und anderen zu unterstellen, sie könnten nicht für sich eintreten?
Wer für sich einstehen kann, wird sich nicht ständig ausgeliefert fühlen. Das ist eine logische Schlussfolgerung.
Und wenn das ein geiles Gefühl ist wie du es schreibst, sich von den anderen hervorzuheben, zeigt es genau das, was ich von dir denke.
Ich schrieb, dass es ein geiles Gefühl ist, nicht mit jedem gut auskommen zu müssen, um sich trotzdem gut zu fühlen. Das nennt man Unabhängigkeit. Was Du von mir denkst ist mir ziemlich gleichgültig, muss ich gestehen.
Dann fühle dich mal von mir geehrt, denn Freunde werden wir nicht.
Passt schon.

Dir trotzdem noch einen schönen Weihnachtsabend. Ich werfe jetzt den Ofen an und geh dann feini in die heiße Wanne.

.....

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 17:43

Da ja auf meiner Seite das Gras ja weniger grün ist als auf deiner, bin ich natürlich überlebensnotwenig angewiesen auf deine Weihnachtswünsche.

Hach das Jahr ist gerettet. Und wenn ich deine Ratschläge noch beherzigen könnte, unbeschreibliche Zukunftsaussichten.

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away
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 17:56

Liebe Solanine,
ich bin mir nicht sicher, ob es hier tatsächlich noch um deine ursprüngliche Frage geht. Du hast auch eine Weile nichts mehr zu den einzelnen Antworten geschrieben. Ich möchte trotzdem noch mal darauf zurück kommen.
Aus meiner Erfahrung hat eine selbstfinanzierte Therapie (ich habe beide Modelle schon gehabt) ganz eindeutig den Vorteil, dass ich es mehr steuern kann. Wann, wie lange, wie oft. Das ist ja sonst oft von kassenfinanzierten Vorgaben abhängig. Und ich hätte mich bei meiner ersten Therapie (kassenfinanziert) nie getraut, den Therapeuten zu kritisieren, wenn er mal wieder zu spät anfing oder super kurzfristig eine Stunde absagte. Bei der selbstfinanzierten Therapie, die später folgte, hatte ich mehr das Gefühl "auf Augenhöhe" zu sein. Könnte aber natürlich an der Art der Therapie und am anderen Therapeuten gelegen haben. Oder an beidem zusammen.

Liebe Grüße
away

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 18:29

Wenn die Therapie eine Liebe ist, wo ist das Problem?
Ich bin da relativ tolerant. Sexualität, Liebe, Anerkennung sind überlebensnotwendige Dinge. Und auch hier gibt es Menschen, die diese Dinge niemals im echten Leben bekommen haben und werden. Die müssen dann in einem Psychoforum lang und breittreten, was sie alles nicht geleistet haben, und das ganz allein. Ja was hast du denn gedacht? Würde man gestehen, dass es hilfreiche Menschen gegeben hat, dass nicht alles so toll war und man jetzt auch noch spuren der Leidensgeschichte trägt, wäre das Wunder mindestens nur halb so toll. Außerdem müsste man auch anderen Menschen dankbar sein.

Aber nochmal: Kassenfinanzierter Sex könnte ihnen wieder Geld ersparen dadurch, dass dieses nicht für Therapeuten ausgegeben werden muss. Und auf kosten der Solidargemeinschaft gekaufte Zuneigung finde ich auch nicht übel. Wenns hilft? Ich glaube kaum, dass jemand mit auch nur einem Fünkchen Chance auf diese Dinge einen Therapeuten vorziehen würde.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


montagne
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 18:49

@lisbeth,
Das klingt mir ein bisschen nach: Ich habe das doch auch geschafft (Therapeutenwechsel erzwungen, Rückkehr zum Arbeitsplatz), also muss es für andere doch auch schaffbar sein und gut sein.
Dem widerspreche ich.
Das ist mein Punkt, für dich mag es hilfreich und okay gewesen sein. Für andere wäre es das nicht. Andere Menschen, brauchen anderes. Und mit verlaub, manchmal redet man sich im nachhinein auch Dinge schön, um ein gefühl der Kontrolle widerzuerlangen. Ist ein normaler psychischer Mechanismus.

Das es Grenzen geben muss, ist klar, denn die Ressourcen sind endlich. Ich stelle aber in frage, was und wie viel finanziert wird, sowohl im somatischen als auch psychischen Bereich. Wie das System ist, weiß ich selbst. Ich habe meinen Umgang damit. Ich stelle es aber in Frage, wie es ist, ob das alles wirklich so gut ist und so effizient zielführend ist, wie suggeriert wird..
amor fati


isabe
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 18:53

Broken Wing:
Es gibt ja auch mehrere Arten zu lieben (und geliebt zu werden). Ich denke auch, dass - wenn man damit umgehen kann - eine Liebe zum Therapeuten besser ist, als überhaupt keine Liebe in sich zu spüren. Wobei der Idealfall so aussieht, dass die Liebe, die sich in der Therapie entwickelt (und das betrifft natürlich ALLE Gefühle), sich überträgt auf das Leben außerhalb. Aber wie so oft ist es leichter, das, was man selbst nicht kann oder nicht hat, abzuwerten, wenn Andere das haben oder haben wollen oder können oder können wollen.


isabe
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 18:59

away:
Ich denke, das, was du berichtest, hängt nur indirekt mit dem Selbstzahlen zusammen, denn eigentlich muss sich natürlich auch ein Therapeut, der mit der Kasse abrechnet, korrekt verhalten. Und du hättest, wenn die Kasse zahlt, dieselben Möglichkeiten, ihn zu kritisieren.

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 19:09

@ Isabe an Away:
Theoretisch hätte man dieselben Möglichkeiten. Aber, und das ist auch ein Bisschen länderspezifisch, praktisch nicht. Hier in Ö sind nicht alle therapeuten Vertragspartner der Kassen. Die Auswahl ist also wirklich eingeschränkt. Dazu kommt noch, dass der Therapeut dich einfach vor die Tür setzen kann. Die Warteschlange ist nicht enden wollend. Man ist ja schon ein Auserwählter mit einem Kassenplatz. Denn hier sind einerseits die Kontingente begrenzt und andererseits die Vertragstherapeuten. Wenn man dann auch noch das Pech hat, nicht in Wien zu wohnen, gibt es keine Wahl. Man wird de fakto einem Therapeuten zugewiesen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Mondin
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 19:10

isabe hat geschrieben:Aber wie so oft ist es leichter, das, was man selbst nicht kann oder nicht hat, abzuwerten, wenn Andere das haben oder haben wollen oder können oder können wollen.
Ich verstehe diesen Schluss nicht. Ich habe (und wollte) keine Liebesbeziehung mit (m)einem Therapeuten, weil ich das als wenig zielführend für mich ansehe und es auch generell nicht für den Sinn einer Therapie halte (Kuschelfeeling, verliebt sein, Ersatzpapa oder Mama u. ä. m.). Warum mache ich mir es damit leichter? Leichter als was?

Liebe war nicht mein primäres Problem. Ich habe aktuell eine gut funktionierende Beziehung, mit meinem Exmann funktionierte es gute 16 Jahre lang. Was also fehlt mir, Deiner Ansicht nach, dass ich es mir leicht machen müsste?

Diese ewigen Unterstellungen irgendwelcher nebulöser Dinge, die sich in keinster Weise logisch begründen lassen und nur auf Diskreditierung desjenigen zielen, der das eigene Weltbild nicht teilt, halte ich hingegen durchaus für einen Abwehrmechanismus. Jedoch keinen, den ich nötig hätte. Das ist mehr Dein Metier, wie man in ungezählten Postings und Threads nachlesen kann. Ich hätte also jetzt gerne einmal eine logische und sachliche Begründung, warum Du meinst, ich müsse es mir mit irgendwas (explizit mit WAS?) "leicht" machen.

Oder musst Du es Dir Deinerseits unbedingt so hindrehen, dass das Deinige das Richtige ist und die, die das anzweifeln, bzw. für sich verneinen, das lediglich tun, weil ihnen "irgendwas leichter" wird dadurch? Wie gesagt, das ist auch eine Form des Selbstbetruges.

.....

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