Regelung Terminabsage Therapeut - wie ist es bei euch?

[stern]

Es geht auch nicht um Schuld (wer ist's bzw. an wem lag es), sondern um Verstehen.

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[mio]

Aus seiner eigenen Geschichte heraus. Aus sich selbst heraus. Wenn ich eine Therapie wirklich für MICH und meine SELBSTERKENNTNIS bzw. mein SELBSTVERSTÄNDNIS nutzen möchte, dann bringt es wenig, wenn ich mich dabei auf den Therapeuten konzentriere. Der ist nämlich nur mein "Werkzeug".

[stern]

Die Konzentration liegt doch hier nicht beim Therapeuten, sondern auf dem Verständnis (i.S.v. Verstehen und nicht, dass alles zu billigen ist), warum jemand (der Patient) so reagierte... es handelt sich doch auch um die Gefühle des Patienten.

Und ich halte es nicht gerade für erkenntnisfördernd, wenn man einen ominösen Vater oder eine Mutter aus dem Ärmel schüttelt à la "mein Name ist Hase, sie sind vielmehr gerade sauer auf ihren Vater... ich habe damit gaaaar nichts zu tun gehabt... bin sogar fast unsichtbar" ins Spiel bringt, wenn es um die Klärung einer ganz konkreten Therapiesituation/Interaktion geht. Ein Therapeut ist ja keine Wand, sondern eine Interaktionspartner.

[mio]

Gefühle sind immer hausgemacht. Ob Du es nun wahrhaben willst oder nicht. Es ist so.

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[stern]

Ich weiß nicht, woran du dich störst... ich schrieb schon mehrmals, dass es sich natürlich um die Gefühle des Patienten handelt, um die es auch geht (während du Bedenken hattest, dass die Konzentration beim Therapeuten liegt. Nein, dort liegt sie doch auch nicht). Und um den Wutanfall deines Kumpels nachvollziehen zu können, braucht man nicht unbedingt aus dem Nichts einen Vater aus dem Ärmel schütteln, der mglw. gerade Tatort schaut und an der Interaktion gar nicht beteiligt war. Es gibt hier verschiedene Ansatzpunkte, die auch erläutert sind mit Vor- und Nachteilen und für wen was (besser) geeignet ist.

[mio]

Und um den Wutanfall deines Kumpels nachvollziehen zu können, braucht man nicht unbedingt aus dem Nichts einen Vater aus dem Ärmel schütteln.

Stern, ich störe mich exakt an diesen Verantwortungsverschiebungen. Du magst das nachvollziehen können, weil es für Dich vielleicht auch normal ist, dass "andere" Dich stören. Für mich ist es das nicht. Ich weiss, dass ich nicht "schuld" bin, wenn jemand nur weil ich ihm was "verweigere" der Meinung ist, dass das so ist. Es ist schlicht nicht meine Verantwortung.

Wenn Du jemanden brauchst, der einsehen kann, dass Du Recht hast, mit dem was Du so von Dir gibst, dann ist das schlicht und ergreifend Dein Ding. Nichts weiter. Ich bin in der Lage gemeinsam über Wohnzimmertapeten zu entscheiden.

[stern]

Der Punkt ist: Um Verantwortung geht es hier gar nicht... sondern eher um das Verständnis (Verstehen), warum jemand ausflippte (das nachvollziehen zu können, hat auch mit Empathie zu tun, die ein Therapeut dann "braucht").

Psychotherapie findet zwischen 2 Menschen statt... bzw. besser gesagt: Therapeut und Patient. Man kann doch nicht so tun als gäbe es den Therapeuten nicht bzw. dass dieser komplett unbeteiligt an jeglichem Geschehen ist (macht man heute auch kaum noch, dass man dem Therapeuten höchstens die Funktion einer Wand zubilligt).

Ein kompetenter Therapeut wird wissen, wann er Verantwortung übernimmt und wann nicht...

[stern]

Ich kapiere ehrlich gesagt noch nicht einmal, wo eine Verantwortungverschiebung liegen soll und wer für was verantwortlich sein soll, weil ich schon gar keine Verantwortungsfrage sehe. Ärgergefühle halte ich für vollkommen normal... und wie gesagt, auf einem anderen Blatt steht, wie man damit umgeht (also wenn jemand flippt, so ist die Lernaufgabe eher die Modulation als Ärgergefühle platt zu machen).

Es geht nicht darum, ob der Patient, Therapeut oder der Vater der Übeltäter gewesen ist.

[stern]

Wenn ich nem Menschen mit unkontrollierten Wutanfällen der aufgrund sozialer Schwierigkeiten zur Therapie kommt ... Dann muss ich mir die Wut schon anschauen. Auch woher sie kommt. Sonst löst derjenige seine sozialen Schwierigkeiten nie.

Exakt das wird gemacht. EXAKT. Den Verantwortungsaspekt/Schuld bringst du rein... in Wirklichkeit geht es um Erklärung/Nachvollzug. Das ist im Artikel ja verständlich erklärt und habe ich mir auch nicht ausgedacht. Und das geht, wie im Artikel! dargestellt, auch ohne einen bösen Vater oder eine böse Mutter (wie du das bezeichnet hast) aus dem Ärmel zu schütteln. Der Artikel stellt mehrere Konzepte (sogar mehr als 2) dar, was auch zeigt, dass es nicht nur eine Vorgehensweise gibt, wie man etwas aufgreift.

[anna1979]

Um mal wieder was zum eigentlichen Thema zu schreiben Ich hatte heute diese andere erwähnte Analytikerin kontaktiert, die ein anderes Abrechnungsverfahren hat. Ich hatte ihr kurz alles geschildert und sie gefragt, ob sie auch Kassenpat. behandelt. Sie meinte, dass sie das mit der KK abrechnen könne. Wie habe ich jetzt nicht gefragt. Find ich nur komisch, dass sie nicht "normal" abrechnen kann. Sie sagte, dass sie wohl keine Zulassung hat. Das hatte sie mir jedenfalls mal vor ca 2 Jahren am Telefon erzählt, als ich auch gerade auf Therapeutensuche war. Aktuell sitzt sie auch in dem Ausbildungsinstitut, wo auch die andere Analytikerin sitzt. Hat das was negatives zu bedeuten, wenn ein Therapeut keine Zulassung hat/bekommt?

Ich hatte sie dann auf die Honorarausfallregelung angesprochen. Sie zeigte sich da einsichtiger und so, als würde sie ihren Patienten entgegenkommen. Diese 14-Tage-Regelung hat sie nicht. Sie klang zumindest flexibler als die andere PA.
Das Problem ist nur, dass sie erst ab Spätsommer Termine frei hätte - und auch bei ihr wird es nur ein Versuch sein, denn ich muss ja erstmal schauen, ob es menschlich passt.

Viele Grüße

Anna

[candle.]

Hat das was negatives zu bedeuten, wenn ein Therapeut keine Zulassung hat/bekommt?

Ganz klar: Nein, das hat nichts Negatives zu bedeuten!

Vielleicht informierst du dich ja nochmal ganz theoretisch über solche Sachen. Das könnte dir vielleicht mehr Sicherheit geben.

candle

[kaja]

Kostenerstattungsverfahren halt weil sie keinen Kassenplatz hat.

[away]

Keinen Kassenplatz zu haben bedeutet überhaupt nichts negatives und über das Kostenerstattungsverfahren kann sie mit der Kasse abrechnen. Du musst dann nur im Vorfeld mehr organisieren, um das bei Deiner Kasse durchzukriegen. Aber du findest dazu hier im Forum und im Netz ne Menge Infos.
Liebe Grüße
away

[lisbeth]

Liebe Anna,

Sie sagte, dass sie wohl keine Zulassung hat. Das hatte sie mir jedenfalls mal vor ca 2 Jahren am Telefon erzählt, als ich auch gerade auf Therapeutensuche war.

Das kann sich in der Zwischenzeit auch geändert haben, dass sie es geschafft hat in den vergangenen zwei Jahren sich einen der Kassensitze zu sichern. Frag doch einfach nohcmal nach?

Das Problem ist nur, dass sie erst ab Spätsommer Termine frei hätte - und auch bei ihr wird es nur ein Versuch sein, denn ich muss ja erstmal schauen, ob es menschlich passt.

Passen muss es auf alle Fälle. Aber die aktuelle Analytikerin hast du ja anscheinend aus diversen Gründen von Deiner Liste gestrichen, oder? (Hab nicht alles gelesen, da hier sehr viel OT war... aber gut, dass du den Bogen zurück zu deinem Thema geschlagen hast )

Wäre denn auch eine Tiefenpsychologische Therapie für dich denkbar? Du hast glaubich irgendwo geschrieben, dass dir eine Analyse empfohlen wurde. Lass mich raten: Von einem/einer Analytiker/in?

Ich hatte das während meiner Suche auch des öfteren, dass mir gerade Analytikerinnen gesagt haben, bei meinen Problemen könne mir *nur* eine Analyse nachhaltig helfen. Sowas finde ich ehrlich gesagt unseriös (wie gut kennen die mich nach einer Stunde??) und es hat mich auch zwischendurch etwas verunsichert. Gleichzeitig waren es gerade die Analytikerinnen, bei denen für mich die Chemie so gar nicht gepasst hat. Das war *für mich* wie gegen eine Wand reden... Und wenn ich eins weiß: Ich brauche in der Therapie ein Gegenüber, das mit mir in Austausch tritt.

Ich hatte vorher eine VT gemacht und war mit meiner Therapeutin hoch zufrieden. Und genauso wie es die "klassische" Analyse so vielleicht nicht mehr in Reinform geben mag, gibt es auch nicht mehr die "klassische" VT, da geht es auch um Ursachen und Muster und Kindheitsgeschichte usw. Gewechselt habe ich nur wegen Krankenkasse, weil das Kontingent bei der VT ausgeschöpft war und nichts mehr bewilligt wurde. Die VT hat bei mir sehr viele Veränderungen angestoßen, von daher finde ich es Käse wenn sich Therapeuten hinstellen udn sagen: Nur diese oder jene Therapierichtung kann Ihnen helfen... Mache jetzt übrigens eine TfP.

Vielleicht kannst du die Zeit bis zum Sommer nutzen und noch andere Therapeut/innen ausprobieren, aus anderen Richtungen? Dann hast du auch mehr Vergleiche, ob die Analyse für dich wirklich passt. Es gibt kein Limit, wieviele Therapeut/innen du dir anschauen kannst. Pro Therapeut/in hast du max. 5 Probe-Sitzungen, bei Analyse bis zu 8.

Und: Verliere nicht den Mut, die Suche ist nervig, gleichzeitig haben mir auch die Therapeutinnen, die ich bei der Suche sofort aussortiert habe, insofern "geholfen", dass ich dann für mich besser formulieren konnte, was ich in einer Therapie brauche und auch von der Therapeutin erwarte...
Ich wünsche dir viel Erfolg,
Lisbeth

ETA: Satz vervollständigt.

[Lockenkopf]

Geschmackssache... ich möchte keine Gefühle platt machen. Ein Gefühl zu haben, heißt auch nicht, dass einen das im Griff hat...

Ich schließe mich mal Mio an.
Wenn ich mich über jeden Tutifax aufregen würde, käme ich aus dem Ärger ja gar nicht mehr heraus.

Mit Gelassenheit lebt es sich deutlich entspannter.

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