Mein Therapeut wollte sicherlich nie, das ich mich in ihn verliebe.Solage hat geschrieben:Ich weiß bis heute nicht, ob ich wirklich in meinen Ex-Therapeuten verliebt war, aber ich weiß, dass er wollte, dass ich in ihn verliebt sein sollte. Naja, dann habe ich ihn eben versorgt, umsorgt, so wie er es eben wollte. Es ging immer nur um ihn. Hat er doch auch gesagt, dass das mit mir so besonders sei. Pfhhh...und? Und ich?
Ich mochte den eigentlich gar nicht wirklich! War mehr in einer Abhängigkeit gefangen, die ein altes Muster bediente und wiederbelebt hatte. Dem habe ich mich untergeordnet in der irrigen Hoffnung, dass da was heil gemacht wird. So eine Ursehnsucht. Als die Grenzen überschritten wurden war mir klar, dass es auch diesmal daneben ging. Es wird nicht mehr heil, was gefehlt hat. Ohne diese Therapie hätte ich sogar gar nicht gewusst, "dass und was mir gefehlt hat." Oder wurde mir das nur eingeredet? Tja!
Das "alte Leben" war für mich schöner.
Aber abhängig von ihm war ich in der ersten Psychotherapie auch. Und auch ich habe ihn versorgt, wörtlich mit allen möglichen z.B. Lebensmittelgeschenken. Es war ein bei ihm vermutetes Bedürfnisses, das ich erfüllte, in der Hoffnung, das er dann auch meine Bedürfnisse erfüllt. Das Bedürfnisse gesehen und erkannt zu werden.
Funktionierte natürlich nicht. Psychotherapie ist dazu da, die Bedürfnisse aufzudecken und zu spüren, um darüber zu sprechen (was mich aber nicht interessiert) aber nicht zu erfüllen.
Es hat mich rund 9 Monate extrem leidvoller Lebenszeit gekostet, mich aus der Therapie zu befreien, und ich habe 4 weitere Jahre täglich an dieses Leid denken müssen, bis ich es beim selben Therapeuten aufarbeiten konnte.