besondere Beziehungen und Erfolge?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 13:09

Das sehe ich auch so und ich denke mit einer solchen Herangehensweise wird es auch leichter schädliche Prozesse zu erkennen. Außerdem muss ein Patient sich nichts "verdienen", nie. Ein Patient bezahlt den Therapeuten, Punkt. Dafür erhält er Begleitung und Beratung und Therapie. Alles was ein Therapeut darüber hinaus tut ist dessen Verantwortung und nicht das Problem des Patienten und darf selbstverständlich auch vom Patienten abgelehnt oder nicht in Anspruch genommen werden.
Da sind sehr wohl Berufsverbände und die Gesellschaft gefordert. Es geht ja nicht darum, dass dem Patienten etwas auferlegt wird. Der Patient vertraut darauf, das zu bekommen, was er bezahlt und wird dann vom Therapeuten missbraucht. Das ist nicht dasselbe wie beim Gemüseverkäufer, der dir den Eisbergsalat anpreist. Das ist vergleichbar damit, dass du für eine Rindfleischlasagne bezahlst und Pferdefleisch bekommst. Bei der Ethikstelle hieße es dann, dass es dir geschmeckt haben müsse, weil du es ja gegessen hättest.
Je "überlegener" oder "gönnerhafter" oder "bestimmender" ein Therapeut auftreten würde, desto misstrauischer wäre ich.
Ich bin zwar Patient und brauche Hilfe aber ich bin auch ein erwachsener Mensch mit einer eigenen Meinung, eigenen Vorstellungen, eigenen Wünschen und eigenen Grenzen. Ich bin kein Kind dass nach "Eltern" oder "Erziehung" oder "Verwöhnung" sucht, sondern ein Gegenüber auf Augenhöhe das eine professionelle Person für eine Dienstleistung bezahlt.
Schön für dich. Aber wenn du dich so auskennst, was du brauchst und wie eine Therapie zu sein hat, warum befriedigst du nicht einfach deine Bedürfnisse und therapierst dich selbst? Käme billiger.
Und als solche darf ich auch Ansprüche stellen sowie Grenzen aufzeigen, alles im Rahmen eines festgelegten Vertrages.
Höhö. Das weiß ich jetzt auch, nachdem ich geschädigt wurde.
Das ist leichter gesagt als getan. Ist nicht nur bei Therapeuten so. Erstens könntest du vieles gar nicht beurteilen, weil dir schlicht das Wissen fehlt. Der Zahnarzt sieht zB deine Röntgenbefunde und du hoffst darauf, dass er sie richtig interpretiert und richtig behandelt. Musst ihm also vertrauen. Nach der Behandlung draufzukommen wäre nämlich zu spät.
Zweitens lernen gesunde, sich gefälligst unterzuordnen. Deiner Meinung nach soll plötzlich ein psychisch angeknackster damit keine Probleme haben aufzumucken, der ja schon aufgrund der ihm entgegenschlagenden Ablehnung massiv an sich selbst zweifelt.

Man könnte den Eindruck gewinnen, hier hätte man es mit lauter hochintelligenten, selbstbewussten Menschen zu tun. Wenn man das alles hätte (tolle Freunde, guten Job, erfüllende Partnerschaft), bräuchte man keine langwierige Therapie. Das sollte ein seriöser Therapeut auch dazusagen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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mio
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 13:13

Du darfst all diese Gedanken gerne ablehnen Broken Wing, ich habe nur geschrieben, was ich für hilfreich erachte und wie sich für meine Begriffe "schädliche Therapien" eventuell schneller erkennen lassen.

Dieses "Denken in Extremen" halte ich auf alle Fälle nicht für hilfreich.

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Schneerose
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 13:17

Der Placebo-Effekt macht sicher einen wichtigen Teil einer erfolgreichen Therapie aus.

Heute - so für mich nachgedacht (über mich), kam mir der Gedanke, DASS WIR JA SCHON EINIGES IN UNS SELBER SPINNEN...

was ich an Gedanken in eine Therapie und den Therapeuten hineininterpretiere, das ist schon hausgemacht, wenn auch auf den Störungen aufgebaut...
aber nur als Beispiel, wenn ich mir denke, "die Sonderbehandlung" tut mir gut, daran heile ich, DANN WIRD DAS SO SEIN
wenn ich denke, das schadet mir, dann wird das so sein...

einiges am Problem steuert sicher die Erwartungshaltung.

Also, nur für mich so dahin philosophiert,
egal ob TheraVerantwortung oder nicht, ob meine Störung oder nicht...

der Placebo bzw. wie heißt der negative - Nocebo Effekt, das hat sicher einen enormen Anteil an allem !

das alles soll aber einen Thera nicht aus seiner Verantortung einem Pat. gegenüber befreien.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 13:27

@ Mio: Wie sie sich schneller erkennen lassen, hast du nicht geschrieben. Nur, dass du erwachsen bist und forderungen stellen kannst. Genauso gut hättest du schreiben können, dass du gut klavier spielen kannst, ich könnte es trotzdem nicht.

Wenn Erwachsensein und Forderungenstellen erforderlich sind, hättest du wenigstens dazu schreiben können, wie man ersteres wird und letzteres kann.

Danke, dass ich deine Gedanken ablehnen darf. Das bräuchtest du zB nicht schreiben, weil sinn einer Diskussion. Die allerdings wieder dadurch verunmöglicht wird, dass du deinen Standpunkt nicht kritisch hinterfragst, sondern durch den Hinweis auf deine Meinung immunisierst.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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mio
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 13:31

Broken Wing hat geschrieben:Wie sie sich schneller erkennen lassen, hast du nicht geschrieben. Nur, dass du erwachsen bist und forderungen stellen kannst.
Hättest Du meinen gesamten Post gelesen, dann wüsstest Du, dass ich sehr wohl ein wenig mehr geschrieben habe als das von Dir zitierte.

Ansonsten bist Du mir gerade etwas zu bissig, als dass ich mich so weiter mit Dir austauschen möchte. Das bringt mir so nichts.

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stern
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 13:40

Broken Wing hat geschrieben:Es geht ja nicht darum, dass dem Patienten etwas auferlegt wird. Der Patient vertraut darauf, das zu bekommen, was er bezahlt und wird dann vom Therapeuten missbraucht. Das ist nicht dasselbe wie beim Gemüseverkäufer, der dir den Eisbergsalat anpreist. Das ist vergleichbar damit, dass du für eine Rindfleischlasagne bezahlst und Pferdefleisch bekommst. Bei der Ethikstelle hieße es dann, dass es dir geschmeckt haben müsse, weil du es ja gegessen hättest.
So sieht es aus... eeeigentlich sollte man sich als Patient darauf verlassen können, dass ein Therapeut professionell nach professionellen Standards arbeitet. Auch bei einer Arztbehandlung möchte ich mir nicht erst Zertifikate und Urkunden vorlegen lassen müssen, diese auf Echtheit prüfen und Referenzen einholen müssen, um mir erst einen Überblick verschaffen zu müssen, ob der Arzt für meine Problematik taugt. Sprich: Ich möchte nicht erst umfangreiche Prüfungen anstellen müssen.

Verantwortlich für die Einhaltung seiner Berufsvorschriften ist einzig der Therapeut... und die sind bei Psychotherapeuten (im Vergleich zu anderen) doch recht hoch. Nun, höhere Verantwortung... daher ist die Vergütung auch nicht sooo schlecht.

Und eben: Als Patient braucht man auch Hilfe... ist bedürftig, usw. Es ist Job des Therapeuten, damit professionell umzugehen. Davon abgesehen, kann es auch hinderlich sein, wenn man den Therapeuten zu sehr aus der Verantwortung nimmt...
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Ja, solche Diskrepanzen bekomme ich auch schwer zusammen: Einerseits extrem schwer gestört, aber dabei natürlich super-reif und erwachsen.

Hätte man mir gesagt, dass mir das passieren kann, ich hätte es nicht geglaubt... da hat sich meine Sichtweise schon etwas geändert. Es ist auch logisch, dass jemand, der auch ein Stück weit professionelle Bezugs- und Vertrauensperson ist, mehr schaden kann als ein Passant auf der Straße. PT kann heilen, aber auch schaden... und es wäre nahezu absurd, wenn man da nur bei Anteilen des Patienten sucht. Ich bin tatsächlich froh, das Behandler, die das dann mit-ausbaden mussten (müssen?) doch recht differenziert waren und diverse Problematiken kannten (das hört man ja aus dem Gespräch heraus).
Liebe Grüße
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mio
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 13:55

stern hat geschrieben: So sieht es aus... eeeigentlich sollte man sich als Patient darauf verlassen können, dass ein Therapeut professionell nach professionellen Standards arbeitet. Auch bei einer Arztbehandlung, möchte ich mir nicht erst Zertifikate und Urkunden vorlegen lassen müssen, diese auf Echtheit prüfen und Referenzen einholen müssen, um mir erst einen Überblick verschaffen zu müssen, ob der Arzt für meine Problematik taugt.
Ja, eigentlich. Aber eigentlich sollten Menschen einander auch nicht betrügen, nicht lügen, nicht missbrauchen...etc.
Alles schön und gut nur leider völlig an der Realität vorbei. Ich würde auch bei einer Arztbehandlung im Zweifel eine Zweitmeinung einholen, so ich nicht wüsste, dass derjenige wirklich kompetent ist und ich ihm vertrauen kann. Und ich würde das auch jedem meiner Mitmenschen empfehlen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Vor allem wenn es um mich und meine seelischen oder körperlichen Belange geht. Bei anderen Belangen gilt dies ja auch, ich prüfe ja auch Geschäftsverträge und ähnliches und unterschreibe sie nicht blind, es sei denn ich weiss aus Erfahrung, dass ich demjenigen Vertrauen kann. Und selbst dann bleibt immer ein Restrisiko, dass ich tragen muss. 100%ige Sicherheit gibt es nun mal nicht im Leben.

Das einzige, was mir bleibt, so ich da auf die Nase gefallen bin, ist ansonsten die Person zu melden oder anzuzeigen um weitere Menschen zu schützen, meinen Schaden mache ich damit aber nicht mehr wirklich rückgängig, er wird mir allenfalls finanziell ausgeglichen werden, wenn überhaupt. Von daher halte ich ein wenig Eigenverantwortung und Vorsicht im Vorfeld schon für sinnvoll.

Wer allerdings als erwachsener Mensch immer noch der Meinung ist die Welt wäre ein schönes Märchenland in dem es alle gut mit einem meinen und immer alles wunsch- und erwartungsgemäss laufen wird und nach Vorschrift gehandelt, der wird vielleicht erst mal lernen müssen, dass das so leider nicht ist um zu dieser Haltung zu kommen.

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 13:56

Ich sehe das anders. Auch wenn das hier und jetzt schön ist, kann man an der Vergangenheit knabbern. Das eine schließt das andere nicht aus. Denn z b ist der Partner kein Therapeut , Freunde auch nicjt,und evtl vorhandene Kids sind keine Versuchskaninchen.

Warum sollte man keine gute Gegenwart und Zukunft haben können?

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 14:06

stern hat geschrieben:
Broken Wing hat geschrieben:Es geht ja nicht darum, dass dem Patienten etwas auferlegt wird. Der Patient vertraut darauf, das zu bekommen, was er bezahlt und wird dann vom Therapeuten missbraucht. Das ist nicht dasselbe wie beim Gemüseverkäufer, der dir den Eisbergsalat anpreist. Das ist vergleichbar damit, dass du für eine Rindfleischlasagne bezahlst und Pferdefleisch bekommst. Bei der Ethikstelle hieße es dann, dass es dir geschmeckt haben müsse, weil du es ja gegessen hättest.
So sieht es aus... eeeigentlich sollte man sich als Patient darauf verlassen können, dass ein Therapeut professionell nach professionellen Standards arbeitet. Auch bei einer Arztbehandlung möchte ich mir nicht erst Zertifikate und Urkunden vorlegen lassen müssen, diese auf Echtheit prüfen und Referenzen einholen müssen, um mir erst einen Überblick verschaffen zu müssen, ob der Arzt für meine Problematik taugt. Sprich: Ich möchte nicht erst umfangreiche Prüfungen anstellen müssen.
Und was glaubst Du wohl wie viele Ärzte ich schon gewechselt habe, weil es nicht passte:

Hausarzt, weil er 3 Jahre lang mit mir kommunizierte als währe ich geistig behindert.

Anderer Hausarzt, weil er 1/4 jährliche Untersuchungen vornahm, bei einem Krankheitsbild das ich so gut im Griff habe, das es sich 10 Jahre lang nicht verändert. Und bei diesen Krankheitsbild fällt jede Verschlechterung sofort aus.

Psychiater, weil er mir ein nicht vorhandenes Suchtverhalten unterstellte.

Kardiologe, weil er sich weigerte die medikamentöse Einstellung zu überprüfen und vorzunehmen.

Urologe, weil er mich bei der Beschreibung einer angeratenen OP mich mehrfach über die Details anlog. Die OP stellte sich zudem als unnötig herraus.


Weder beim Arzt noch beim Therapeuten kann ich mich darauf verlassen, das die Behandlung in jedem Fall die richtige ist. Mitdenken und mitfühlen und gut für sich sorgen ist immer angesagt.
Wer das nicht kann, wird, wenn er an den falschen gerät Schaden nehmen, das ist so.

Und nicht nur dort, sondern auch beim Bäcker, beim Anwalt, in der Kfz-Werkstatt usw, generell und überall.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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stern
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 14:12

mio hat geschrieben:Wer allerdings als erwachsener Mensch immer noch der Meinung ist die Welt wäre ein schönes Märchenland in dem es alle gut mit einem meinen und immer alles wunsch- und erwartungsgemäss laufen wird und nach Vorschrift gehandelt, der wird vielleicht erst mal lernen müssen, dass das so leider nicht ist um zu dieser Haltung zu kommen.
Du missverstehst... es hat nichts mit "in einer Märchenwelt leben zu tun", dass einzig der Therapeut für die Einhaltung seiner Berufsvorschriften verantwortlich ist und dafür verantwortlich gemacht werden kann. Aus guten Grund. Es kann vom Patienten nicht verlangt werden, dass zu kontrollieren... wie sollte man das auch überblicken. Das kann ich beim Zahnarzt auch nicht, dass ich während der Behandlung kontrolliere, ob er wirklich richtig bohrt und die Indikation zutreffend stellt. Mich fragte mal die Arzthelferin: Wollen sie selbst mal sehen... haha, selbst mit Spiegel kann ich das nicht berurteilen. Und ebenso ist das im Normalfall einer PT.

In einer unprofessionellen Therapie sind bereits manche Grundvoraussetzungen nicht mehr vorhanden, die es in einer professionellen Therapie gibt.

Aber ich merke schon: Manche sind wohl so reif oder kontrollierend, dass es ihnen "Missbrauch" in irgendeiner Form nie passieren konnte und passieren würde... aber auch Leute mit entsprechenden Problematiken sollten in einer Therapie die Bedingungen vorfinden, dass sich nicht wieder etwas wiederholt. Und das ist tatsächlich Verantwortung des Therapeuten.
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 14:18

Und es hat auch nicht zwingend etwas damit zu tun, dass man in einer Märchenwelt lebte, wenn ein professioneller Behandler pfuschte oder an an Grenzen kam. Nur für Kontrollfreaks ist es vielleicht nicht so gut verträglich, dass es tatsächlich das eine oder andere gibt, dass trotz gesunden Misstrauens und gewisser Vorsicht außerhalb der eigenen Kontrolle liegt.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 18.01.2016, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 14:20

stern hat geschrieben:
mio hat geschrieben:Wer allerdings als erwachsener Mensch immer noch der Meinung ist die Welt wäre ein schönes Märchenland in dem es alle gut mit einem meinen und immer alles wunsch- und erwartungsgemäss laufen wird und nach Vorschrift gehandelt, der wird vielleicht erst mal lernen müssen, dass das so leider nicht ist um zu dieser Haltung zu kommen.
Du missverstehst... es hat nichts mit "in einer Märchenwelt leben zu tun", dass einzig der Therapeut für die Einhaltung seiner Berufsvorschriften verantwortlich ist und dafür verantwortlich gemacht werden kann. Aus guten Grund. Es kann vom Patienten nicht verlangt werden, dass zu kontrollieren... wie sollte man das auch überblicken. Das kann ich beim Zahnarzt auch nicht, dass ich während der Behandlung kontrolliere, ob er wirklich richtig bohrt und die Indikation zutreffend stellt. Mich fragte mal die Arzthelferin: Wollen sie selbst mal sehen... haha, selbst mit Spiegel kann ich das nicht berurteilen. Und ebenso ist das im Normalfall einer PT.
Auch ja, den Zahnarzt hatte ich ganz vergessen.
Meine Zahnarzt habe ich gewechselt, weil er mir einen Weisheitszahn mit Loch gegen meinen erklärten Willen ziehen wollte. Ich bin, nach setzten der örtliche Betäubung, vom Stuhl gestiegen und habe mir den Zahn bei einem anderen Zahnarzt füllen lassen.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Mo., 18.01.2016, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 14:21

stern hat geschrieben:sollten in einer Therapie die Bedingungen vorfinden
Ja Stern, das "sollten" sie, aber Du weisst doch aus eigener Erfahrung, dass das eben nicht immer so ist. Da hilft doch auch kein "sollten" denn durch dieses "sollten" wird es ja nicht besser oder anders. Genau das meine ich doch.

Viel ratsamer ist es, sich als Patient selbst gut zu informieren und solche Informationen gibt es ja durchaus. Da zählt ja zB. auch das dazu, woran Du Dich orientierst im Moment, also die "Richtlinien". Oder aber Tipps fürs Erstgespräch, auch solche findest Du zu Hauff auf den Seiten von Therapeutenverbänden, Krankenkassen etc.. Ebenso wie sich "Hinweise" auf schädliche Therapien finden lassen. Nur tun muss man das eben selbst: Sich aktiv informieren anstatt blind zu vertrauen.

Was nutzt mir der "Wunschzustand" wenn dieser nun mal nicht der Realität entspricht? Gar nichts.

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stern
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 14:28

mio hat geschrieben:Viel ratsamer ist es, sich als Patient selbst gut zu informieren und solche Informationen gibt es ja durchaus
Hilft aber nicht immer. Ich habe es echt gedreht und gewendet, wie ich das hätte verhindern können, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist.

Ich hätte es tatsächlich gebraucht, dass sie professionelles Verhalten aufrecht erhalten kann.
Da zählt ja zB. auch das dazu, woran Du Dich orientierst im Moment, also die "Richtlinien". Oder aber Tipps fürs Erstgespräch, auch solche findest Du zu Hauff auf den Seiten von Therapeutenverbänden, Krankenkassen etc.. Ebenso wie sich "Hinweise" auf schädliche Therapien finden lassen. Nur tun muss man das eben selbst: Sich aktiv informieren anstatt blind zu vertrauen.
Kannte ich doch... und vermutlich noch manches mehr.

Und ich finde es auch richtig, dass es nicht so vorgesehen ist, dass sich ein Patient erst selbst informieren muss, was (bei Ärzten und PT) die richtige Behandlung ist. Das kann ein Patient nicht umfassend überblicken...

Und wenn sich etwas auf Übertragungs-Gegenübertragungsebene abspielt zum Bleistift, so ist das doch auch nicht vollkommen transparent, wenn überhaupt... denn ich kann ja die Gegenübertragung nicht riechen, zum Bleistift ob irgendwelchen Größen- oder Retterfantasien des Therapeuten oder oder oder auch eine Rolle spielen.

Zu viel Misstrauen und Kontrolle kann bekanntermaßen auch hinderlich sein.
Liebe Grüße
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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 14:29

stern hat geschrieben:
Aber ich merke schon: Manche sind wohl so reif oder kontrollierend, dass es ihnen "Missbrauch" in irgendeiner Form nie passieren konnte und passieren würde... aber auch Leute mit entsprechenden Problematiken sollten in einer Therapie die Bedingungen vorfinden, dass sich nicht wieder etwas wiederholt. Und das ist tatsächlich Verantwortung des Therapeuten.
Natürlich liegt die Verantwortung für Fehler des Therapeuten beim Therapeuten.
Aber, der Pat. trägt den Schaden. Und deshalb solllte er die Verantwortung für sich übernehmen und für sein wohlergehen in der Psychotherapie sorgen, nicht glauben, das der Therapeut dies tut.

Denn das wird er nicht. Ist auch nicht seine Aufgabe.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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