Da sind sehr wohl Berufsverbände und die Gesellschaft gefordert. Es geht ja nicht darum, dass dem Patienten etwas auferlegt wird. Der Patient vertraut darauf, das zu bekommen, was er bezahlt und wird dann vom Therapeuten missbraucht. Das ist nicht dasselbe wie beim Gemüseverkäufer, der dir den Eisbergsalat anpreist. Das ist vergleichbar damit, dass du für eine Rindfleischlasagne bezahlst und Pferdefleisch bekommst. Bei der Ethikstelle hieße es dann, dass es dir geschmeckt haben müsse, weil du es ja gegessen hättest.Das sehe ich auch so und ich denke mit einer solchen Herangehensweise wird es auch leichter schädliche Prozesse zu erkennen. Außerdem muss ein Patient sich nichts "verdienen", nie. Ein Patient bezahlt den Therapeuten, Punkt. Dafür erhält er Begleitung und Beratung und Therapie. Alles was ein Therapeut darüber hinaus tut ist dessen Verantwortung und nicht das Problem des Patienten und darf selbstverständlich auch vom Patienten abgelehnt oder nicht in Anspruch genommen werden.
Schön für dich. Aber wenn du dich so auskennst, was du brauchst und wie eine Therapie zu sein hat, warum befriedigst du nicht einfach deine Bedürfnisse und therapierst dich selbst? Käme billiger.Je "überlegener" oder "gönnerhafter" oder "bestimmender" ein Therapeut auftreten würde, desto misstrauischer wäre ich.
Ich bin zwar Patient und brauche Hilfe aber ich bin auch ein erwachsener Mensch mit einer eigenen Meinung, eigenen Vorstellungen, eigenen Wünschen und eigenen Grenzen. Ich bin kein Kind dass nach "Eltern" oder "Erziehung" oder "Verwöhnung" sucht, sondern ein Gegenüber auf Augenhöhe das eine professionelle Person für eine Dienstleistung bezahlt.
Höhö. Das weiß ich jetzt auch, nachdem ich geschädigt wurde.Und als solche darf ich auch Ansprüche stellen sowie Grenzen aufzeigen, alles im Rahmen eines festgelegten Vertrages.
Das ist leichter gesagt als getan. Ist nicht nur bei Therapeuten so. Erstens könntest du vieles gar nicht beurteilen, weil dir schlicht das Wissen fehlt. Der Zahnarzt sieht zB deine Röntgenbefunde und du hoffst darauf, dass er sie richtig interpretiert und richtig behandelt. Musst ihm also vertrauen. Nach der Behandlung draufzukommen wäre nämlich zu spät.
Zweitens lernen gesunde, sich gefälligst unterzuordnen. Deiner Meinung nach soll plötzlich ein psychisch angeknackster damit keine Probleme haben aufzumucken, der ja schon aufgrund der ihm entgegenschlagenden Ablehnung massiv an sich selbst zweifelt.
Man könnte den Eindruck gewinnen, hier hätte man es mit lauter hochintelligenten, selbstbewussten Menschen zu tun. Wenn man das alles hätte (tolle Freunde, guten Job, erfüllende Partnerschaft), bräuchte man keine langwierige Therapie. Das sollte ein seriöser Therapeut auch dazusagen.