Wer heilt hat Recht

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

leberblümchen
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 10:46

Wie handhabt man Überziehungen, die nicht nur seltene Ausnahme sind?
Tja, das ist der nächste Punkt: Das ist in diesem Ausmaß nur möglich, wenn der betreffende Patient einen Spezialtermin bekommt, also den letzten am Abend oder vor der Mittagspause. Alles mit Bedacht ausgewählt und nicht dem Zufall überlassen - und damit ein weiterer Fehler.

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Mitzi
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 10:52

mio hat geschrieben: Wenn ein Patient das eine Zeitlang braucht um überhaupt den Therapeuten "halten" zu können innerlich, dann ist das für mich kein "privater Kontakt" sondern eine therapeutische Maßnahme.
Ich finde es sollte andere Maßnahmen geben, als eine Urlaubspostkarte. Ich frag mich auch, wo da dann die Grenzen sind.
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leberblümchen
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 10:58

Ja, mitzi. Und wenn der Kontakt anders nicht gehalten werden kann als mit Privatkontakten, dann ist eine ambulante Therapie nicht die richtige Methode.


mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 10:58

Mitzi hat geschrieben: Ich finde es sollte andere Maßnahmen geben, als eine Urlaubspostkarte.
Die gibt es ja auch, Akutpsychatrie zum Beispiel. Aber ob das die bessere Alternative ist?

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mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:02

leberblümchen hat geschrieben:Ja, mitzi. Und wenn der Kontakt anders nicht gehalten werden kann als mit Privatkontakten, dann ist eine ambulante Therapie nicht die richtige Methode.
Ich habe in der Zeit als ich so richtig "drinhing" akut immer gesagt, dass ich diesen Zustand meinem ärgsten Feind nicht wünschen würde. Die einzigen Menschen, denen ich so einen Zustand mal wünschen würde wären die, die sagen: Stell Dich nicht so an. Nur mal für einen halben Tag, damit sie wissen wovon sie reden...

Dir würde ich so einen Zustand gerade mal wünschen Leberblümchen, nur für einen halben Tag, dann können wir gerne noch mal darüber reden, wer wohl besser "stationär" gehört und ob ne Postkarte nicht die angenehmere Lösung ist.

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Mitzi
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:06

mio hat geschrieben:Die gibt es ja auch, Akutpsychatrie zum Beispiel. Aber ob das die bessere Alternative ist?
Auch dort bin ich nicht der Meinung, dass der Zweck die Mittel heiligt. Sondern der Patient noch ein Mindestmaß an Verantwortung und Selbstbestimmung hat, und nicht mit freundlichen Tricks eingewickelt werden muss.
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mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:09

Mitzi hat geschrieben: Auch dort bin ich nicht der Meinung, dass der Zweck die Mittel heiligt. Sondern der Patient noch ein Mindestmaß an Verantwortung und Selbstbestimmung hat, und nicht mit freundlichen Tricks eingewickelt werden muss.
Mitzi, bist Du selbst so manipulativ gestrickt oder hast Du schlechte Erfahrungen gemacht? Die Verantwortung und Selbstbestimmung wird doch gerade aufrechterhalten mit Hilfe solcher Massnahmen, dass hat doch nichts mit "mit Tricks einwickeln" zu tun, sowas wird doch durchaus auch kritisch betrachtet und es wird darüber kommuniziert.

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Mitzi
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:16

mio hat geschrieben: sowas wird doch durchaus auch kritisch betrachtet und es wird darüber kommuniziert.
Mit dem Therapeuten meinst du?
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mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:19

Mitzi hat geschrieben: Mit dem Therapeuten meinst du?
Ja natürlich, da wird dann schon drüber gesprochen und es werden Vereinbarungen getroffen bzw. über den Sinn und Zweck bestimmter Maßnahmen. Da wird nix "hinterrücks übergestülpt" und am Patienten rummanipuliert...

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Mitzi
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:35

Dem Patienten wird mitgeteilt, dass man die Postkarten als "Maßnahme" verschickt?
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mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:40

Mitzi hat geschrieben:Dem Patienten wird mitgeteilt, dass man die Postkarten als "Maßnahme" verschickt?
Nein, aber es wird darüber gesprochen, was der Patient vom Therapeuten braucht, um "stabil" zu bleiben. Und das ist dann kein "Selbstbedienungsladen" sondern es wird gemeinsam im Gespräch geklärt, was machbar ist und was nicht. Und so wie ich das mitbekomme und auch von meiner Thera kenne wird da auch über "Risiken" gesprochen und darüber, was welche Maßnahme bedeutet.

Da wird sehr transparent gearbeitet und eben gemeinsam mit dem Patienten geschaut was hilfreich sein könnte und warum, aber auch stets im Auge behalten wo die Reise hingehen soll und dass das Ziel ist, das der Patient das "alleine" hinbekommen soll auf lange Sicht. Da werden keine "blinden Abhängigkeiten" erzeugt sondern es wird "Bedarfsorientiert" gearbeitet.

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candle.
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:43

Hallo Mitzi!
Mitzi hat geschrieben: Ich kann mir "privaten" E-Mail Kontakt oder Geschenke vom Therapeuten nicht wirklich vorstellen.
Da du ja ein Forenneuling bist, würde ich gerne mal wissen wo du das gelesen hast, dass Therapeuten Geschenke machen?

Viele Grüße!
candle
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stern
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:45

Kurzfristig hatte ich den Eindruck, diejenigen, die in Erwägung ziehen, dass das Gewähren von Zugeständnis nicht in jedem Fall professionell sein muss, sollen die eigentlich Gestörten sein.

Aber jetzt wird erklärt, wenn man besonders gestört ist, wird das durch therapeutische Maßnahmen in Form solcher Maßnahmen ausgeglichen, um noch schlimmeres wie Akutpsychiatrie oder Verfassungen, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht, abzuweden? Regelmäßiges und deutliches Abweichen von üblichen Vorgehensweisen (wie Einhaltung der Sitzungsdauer von 50 Min.) ist also Zeichen der Gestörtheit des Patienten und kann nie und nimmer auf eine unprofessionelle Arbeitsweise schließen lassen. Aha.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Mitzi
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:50

candle. hat geschrieben: Da du ja ein Forenneuling bist, würde ich gerne mal wissen wo du das gelesen hast, dass Therapeuten Geschenke machen?

Viele Grüße!
candle
Hallo candle!
Was hat das damit zu tun, dass ich Neuling bin? Im Eingangspost ist die Rede von "Geschenke nehmen, und geben"..... Und unentgeltlicher Zeitaufwand vom Therapeuten sind für mich auch Geschenke.
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:51

@ Mio: Das Pensum habe ich nicht geschafft, die Prüfung jedoch schon. Hat sich ausgezahlt. Heute wird hier leider auch keine Ruhe einkehren. Werde jetzt bisschen schlafen und dann wieder hart arbeiten. Bin ein Nachtvogel.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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