Ich kann mit meinem Ex-Psychologen nicht abschließen

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zombie78
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 14:09

Nein das sehe ich so nicht. Du schreibst so emotional, wie mir scheint. Das mit dem Psychologen ist längst nicht mehr DAS Thema. Ich denke der Psychologe hat sich fachlich richtig verhalten, aber emotional ging es mir damit schlecht.
Ich habe meinen Therapeuten auch nicht entwertet. Ich mag ihn, finde aber dass wir und in manchen Punkten nicht einig sind. Idealisierung und Abwertung kann ich da jetzt nicht wirklich erkennen. Und faseln deshalb, weil ich den Eindruck hatte, er macht jetzt anders weil er frisch von einer entsprechenden Fortbildung kam. Kam bei mir Rüben als würde er es nicht so direkt sagen wollen um nicht inkompetent da zu stehen oder ähnliches.

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ziegenkind
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 14:18

und ich glaub, du hast keinen wirklich guten blick auf dich. faseln ist eindeutig ein abwertender begriff. dass du ihn magst, ändert daran gar nichts.

deine annahme, dein therapeut könne angst gehabt haben, vor dir inkompetent zu erscheinen, scheint mir einigermaßen weit hergeholt zu sein. du glaubst offenbar oft zu wissen, was in anderen vorgeht. und du scheinst überzeugt zu sein, im Denken und Handeln der anderen eine große Rolle zu spielen.

dass der berater keine große rolle mehr spielt - schön zu hören, dass du diese unrealistische schwärmerei überwunden hast.das konnte man nicht wissen, weil es dir offenbar nicht wichtig genug war, hier darüber zu schreiben. gleichzeitig hieltest du es für wichtig, uns mitzuteilen, dass dein jetziger therapeut (i) das verhalten deines beraters kritisiert und (ii) ganz anders, viel besser ist als dieser.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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zombie78
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 14:47

ich empfinde dein schreiben als hochemotional, so als hätte ich dir etwas getan. Täusch ich mich? Geht es nur mir so? Ich meine das ja nicht böse. Auf mich wirkt es nur im Moment so, als wärst du so emotional, dass sich kein konstruktives Gespräch führen ließe. Meine das wirklich nicht böse! Vielleicht reden wir, wenn du etwas beruhigter bist. dann gerne

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stern
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 15:08

Tendenz in Richtung Bl heißt ja nicht automatisch Bl Ps. Diagnosen sind im Normalfall auch besprechbar. Ich kenne das auch gar nicht anders. Also diesbzgl. war bisher ausnahmslos jeder Therapeut transparent bei mir. Und Diagnosen sind auch nicht in Stein gemeiselt. Und was die Pause angeht: Klar hat ein nahtloser Übergang etwas (ich glaube, auch das war bei mir bisher immer der Fall), aber eine Pause ist auch kein Weltuntergang. Ich meine, Therapeuten haben auch immer mal wieder Urlaub. Und wenn du eh zurechtgekommen bist, würde ich es nicht daran festmachen. Ich halte deinen Entschluss ehrlich gesagt für voreilig. Dass dann alles fix gemacht wird, wenn der Antrag gestellt wird, mag für den Patienten ätzend sein (finde ich auch nicht prickelnd... aber auch sowas lässt sich problemlos ansprechen), sachlich gesehen ist es aber stimmig. Ob ihr aneinander vorbei therapiert, würde ich an deinem Empfinden festmachen, nicht an Diagnosen (natürlich gibt es das). Und ob jemand depressiver Borderliner ist, der gut organisiert ist oder eine depressiver Mensch mit ängstlich-vermeidenden und borderline Tendenzen: Die Unterschiede können graduell sein. Aber eine Diagnose hat Außenwirkung, ja. Es gibt aber auch "offiziell" diverse Abstufungen. Diagnostik ist jedoch normal Wertung eines Therapeuten. Ich fürchte, die Bl-Diagnose ist tatsächlich eine, die manchmal zu schnell vergeben wird. Beeinflussung durch Fortbildungen gibt es auch - sonst könnte man sich die Fortbildung sparen. Wie es bei deinem ist: keine Ahnung.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 06.05.2016, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Broken Wing
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 15:13

Ich weiß leider auch nicht, was du anstrebst.
Also es gab ja schon eine Zeit, wo du deine Unzufriedenheit mit ihm ausgedrückt hast.
Und deine Selbstdiagnose finde ich jetzt auch nicht sehr überzeugend. Ich weiß selbst, was Depressionen sind. Zwanghaft könnte ich mir schon vorstellen.
Im übrigen wäre ich weg, wenn ich mich mit jmd. nicht einigen könnte und mir dieser jemand zudem inkompetent zu sein schiene.

Ich hätte auch ein Prob damit, wenn mein Thera sich gemütlich zeit ließe, aufgrund dessen eine Pause unvermeidlich wäre etc. Wenn Therapiebedarf besteht, hat der Thera flott zu arbeiten, mich über Verzögerungen zu informieren sowie für eigenes Verschulden selbst aufzukommen. Oder es besteht kein Bedarf, dann hat er auch deutlich seinen Standpunkt darzulegen und entsprechend zu handeln. Dieses geeiere mit dem Bericht und der Pause wäre für mich nicht tragbar.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


ziegenkind
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 15:15

zombie, ich kenne dich nicht. warum sollte ich emotional sein? was könntest du mir tun? warum solltest du mich aufregen?

ich glaube, es passiert hier das, was dir auch mit deinen therapeuten passiert. du glaubst zu wissen, was im anderen
vorgeht und reagierst auf deine phantasien und nicht auf das, was der andere sagt. und ja, ein konstruktives gespräch geht so nicht. muss ja auch nicht. tschüss.
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Candykills
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 15:50

zombie78 hat geschrieben:ich empfinde dein schreiben als hochemotional, so als hätte ich dir etwas getan. Täusch ich mich? Geht es nur mir so? Ich meine das ja nicht böse. Auf mich wirkt es nur im Moment so, als wärst du so emotional, dass sich kein konstruktives Gespräch führen ließe. Meine das wirklich nicht böse! Vielleicht reden wir, wenn du etwas beruhigter bist. dann gerne
Ich finde Ziegenkind eigentlich extrem neutral in ihrer Haltung.
Nur, weil du nach der Wahrnehmung anderer fragst.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Zion
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 17:27

zombie78 hat geschrieben:ich empfinde dein schreiben als hochemotional, so als hätte ich dir etwas getan. Täusch ich mich? Geht es nur mir so?

Ich denke, du täuschst dich. Ich erkenne keine Emotionalität in ihren Stats, aber einiges (für mich) bedenkenswertes.
ziegenkind hat geschrieben: ich glaube, es passiert hier das, was dir auch mit deinen therapeuten passiert. du glaubst zu wissen, was im anderen vorgeht und reagierst auf deine phantasien und nicht auf das, was der andere sagt. und ja, ein konstruktives gespräch geht so nicht.
Da ist was dran...., jedenfalls für mich. Das Misstrauen, dass der Therapeut nicht meint, was er sagt, oder anders denkt, als er sagt, ist bei mir eigentl. sehr oft erkennbar.
Und ich hab übrigens ne narzisst. PS - auch nach eigener Einschätzung.

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 19:20

zombie78 hat geschrieben:Es kann gut sein, dass es dringender Fälle gibt, ja. Ich hatte nur manchmal den Eindruck er wäre nicht besonders engagiert.

Was mich auch verletzt ist, dass er mit mir einen Non- suizidvertrag machen will, als Bedingung für die LZT. Ich habe ihm gesagt, dass ich das als Signal sehe, dass er kein Vertraue mehr zu mir hat. Habe mich u.a. deshalb gegen die LZT bei ihm entschieden.
Non-Suizidvertäge sind üblich bei Pat. welche zur Suizidalität neigen.
Der Vertrag zeugt von Engagement und Kompetenz des Therapeuten.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 19:31

zombie78 hat geschrieben:ich empfinde dein schreiben als hochemotional, so als hätte ich dir etwas getan. Täusch ich mich? Geht es nur mir so? Ich meine das ja nicht böse. Auf mich wirkt es nur im Moment so, als wärst du so emotional, dass sich kein konstruktives Gespräch führen ließe. Meine das wirklich nicht böse! Vielleicht reden wir, wenn du etwas beruhigter bist. dann gerne
Und ich finde, das dir hier sehr sachlich geantwortet wird.
Und Du von dir auf andere schließt.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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zombie78
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 20:39

Lockenkopf hat geschrieben:
Non-Suizidvertäge sind üblich bei Pat. welche zur Suizidalität neigen.
Der Vertrag zeugt von Engagement und Kompetenz des Therapeuten.
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass er nicht richtig arbeitet. Aber er sagte selbst, dass diese Verträge nicht alle Theras machen. Für mich ist das ein Zeichen von mangelndem Vertrauen und eine weitere Therapie basiert ja auf gegenseitigem vertrauen. Also kann ich nicht mit ihm weiter arbeiten.
Im Moment komme ich aber damit zurecht. Ich stelle mich auf eine Zeit ein, in der ich mehr Eigeninitiative ergreifen muss. Habe mich auch bereits bei einer SHG angemeldet.
Alles muss man nicht mitmachen!


isabe
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 20:44

Ich finde nicht, dass du dich rechtfertigen musst. Es ist doch eine ganz persönliche Frage, ob die Beziehung zum Therapeuten stimmt oder nicht. Und wenn du enttäuscht bist, dass er dir sagt, dass er offenbar andere Prioritäten hat als deinen Antrag und er noch betont, dass ihm das nichts ausmacht, dann ist das doch total menschlich, dass du so nicht arbeiten willst, weil das Vertrauen fehlt. Vielleicht hat aber auch schon vorher etwas nicht gestimmt.

Vielleicht willst du dich auch vor weiteren Verletzungen schützen, indem du gehst. Ist doch auch legitim, wenn die Basis fehlt.

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stern
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 20:50

Ich denke, da gibt es noch ganz andere Modalitäten als einen Suizidvertrag (hatten in der Klinik damals auch einige). Wenn man nicht gefährdet ist, kann man das ja umso lockerer unterschreiben. Mit Misstrauen hat das meines Erachtens nicht direkt etwas zu tun... denn es kann im Zweifel nicht verhindern, dass sich doch jemand umbringt. Und welche Gefahr besteht, muss ein Therapeut natürlich abschätzen. Im Grunde soll das wohl eher eine Unterstützung für den Patienten sein... also dass der Patient sich im Optimalfall an Abmachungen hält anstelle Dummheiten zu begehen. So oder so sollte das natürlich selbstverständlich sein. Aber ein Vertrag hat evtl. doch etwas mehr Gewicht (für den Patienten). Und es beinhaltet vielmehr, dass der Therapeut dem Patienten vertraut, dass er das einhalten kann. Im Falle einer akuten Gefährdung müsste er nämlich andernfalls Konsequenzen ziehen.

Die Aussage, das er kein schlechtes Gewissen hat, würde bei mir auch extrem schräg ankommen. Nicht weil ich finde, dass ein Therapeut deswegen ein schlechtes Gewissen haben sollte. Aber es kommt einfach blöd... und da braucht man sich dann auch nicht zu wundern, wenn es als Gleichgültigkeit verstanden wird. Ich denke, die steckt nicht dahinter... aber solche Aussagen kann man sich sparen...
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zombie78
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 21:44

Bei mir kommt ein Non-Suizidvertrag nicht als Stütze rüber für den Patienten. Meine Gedanken sind dabei eher "warum hat er nicht gesehen, dass ich auch ohne einen Vertrag verlässlich bin und motiviert mitarbeite. Einen Vertrag für Suizid kommt mir wie aus der Grundschule vor. Und ich denke nicht, dass ich mich kindisch verhalten habe. Ich habe aber den Eindruck, dass mir aus meiner Offenheit und der offenen Aussprache meiner Suizidgedanken ein Strick gedreht wird und ich jetzt so einen absurden Vertrag zu unterschreiben habe. Sollte ich mir das Leben nehmen, werde ich es so machen wie er schon bei anderen Themen sagte "wenn sie was machen, dann machen sie es richtig"
Ich lasse mich dann nicht halbtot irgendwo finden, sondern mache es richtig (falls es jemals dazu kommen sollte ) habe ich grade nicht im Sinn.
Den Vertrag kann er dann sowieso in den Müll schmeißen.

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 06.05.2016, 22:58

Genau mit dem "richtig machen des Suizides" hat dein Psychotherapeut ein gewaltiges Problem, deshalb der Vertrag.

Und dieser Vertrag wird dir bei anderen kompetenten Psychotherapeuten wieder begegnen, sobald Du das Wort Suizid in den Mund genommen hast.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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