Nachrichten, die bewegen (II)

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stern
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 08:52

.. hat man das bisher sachlich - und ganz hass- und ideologiefrei - versucht zu thematisieren, wurde man sofort als ausländerfeindlich, rechts und sonst was eingestuft - und das ist meist immer noch so. eine gewisse parallele zum benamsen als verschörungstheoretiker, wenn man selbst intensiv recherchiert und nachdenkt - als esoteriker, wenn man sich gedanken über z.b. energien macht oder als frauenfeindlich, wenn man den genderwahnsinn in frage stellt. das ist für mich alles keine "gesunde" auseinandersetzung mit themen, die - wenn auch meist schleichend - unser leben auf längere sicht doch teils sehr tiefgreifend beeinflussen.
Na, so ist es nun auch nicht, sondern es kommt darauf an. Man kann sich mit manchen Problematiken tatsächlich auseinandersetzen ohne ausländerfeindlich, rechts, Verschwörungstheoretiker, frauenfeindlich oder homophob zu sein. Man kann dabei aber auch tatsächlich entsprechende Botschaften oder Ideologien "verschleierter" transportieren... und wenn man genau hinhört, kann man das auch erkennen. Mir persönlich ist es allemal lieber, wenn jemand sagt, mit diesen oder jenen Gruppierung kann ich persönlich nichts anfangen als unter dem Deckmantel einer Erörterung sonstwie-feindliche Äußerungen einzustreuen. Schließlich äußert nicht jeder rechtsorientierte Mensch öffentlich Hassbotschaften... sondern manche kleiden das dann eher unter den Deckmantel, "besorgte Eltern" zu sein. Also subtiler... bzw. dem wird somit sogar noch eine besondere Moral oder Erhabenheit oder Rechtschaffenheit verliehen. Denn (zurecht) wären offene Hassbotschaften ab einem gewissen Ausmaß auch strafbar. In anderen zeitlichen Epochen gab es Hass bzw. sonstwie-Feindlichkeiten ebenfalls, nur richtete er sich teilweise auf andere "Gruppen" oder andere Minderheiten. Bereits die Formulierung "Genderwahnsinn" bringt bereits eine gewisse (Ab-)Wertung zum Ausdruck: Wahn-sinn:
1. veralt.
eine geistige Verwirrung, die krankhaft ist.
(...)
2. umg.abwert.
eine sehr unvernünftige oder unverständliche Sache
.

Und doch, ich finde es sehr gesund, wenn es auch Menschen gibt, die sich von sonstwie-Feindlichkeiten abgrenzen. Wäre schlimm, wenn es anderes wäre. Mit Til Schweiger tue ich mir zwar im allgemeinen etwas schwer, aber ich finde es gut, dass es diverse sog. "Promis" gibt, die den Mund aufmachen... mit zunehmender Tendenz. Denn was wäre es für eine Gesellschaft, in der die Kultur des Hasses unwidersprochen gebilligt wird? In einer solchen würde ich mich jedenfalls nicht wohl fühlen.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 09:12

Und z.B. Facebook ist schon teilweise heftig, wenn man sich Kommentare auf manchen Seiten anschaut.

Facebook
Das Idioten-Problem lässt sich nicht outsourcen

Justizminister Maas tut so, als könnte Facebook die Hasstiraden gegen Flüchtlinge im Netz alleine stoppen. Dabei steht er auch selbst in der Verantwortung.

http://www.zeit.de/digital/internet/201 ... linge-maas

Und ich denke, dass reine Löschungen von Einträgen hier nicht das Mittel der Wahl der sind. Sondern wenn Recht und Gesetz tangiert ist, könnte man auch auf anderem Wege vorgehen. Wen man z.B. 4800€ für z.B. ausländerfeindliche Hetze hinlegen muss (wie kürzlich im Fall eines Berliners), so hat das dann vielleicht auch abschreckende Wirkung auf andere. Und dabei sollte man auch nicht Hetze mit Meinungsfreiheit verwechseln, wenn Grenzen überschritten werden. Davon wird, so mein Eindruck, jedoch bis jetzt eher selten Gebrauch gemacht.
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stern
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 09:23

"Homophobie im Netz
Morddrohungen gegen Homosexuelle auf Facebook

Die Hetze im Internet nimmt auch gegen Homosexuelle zu. Die Gruppe "Enough is Enough" kämpft dagegen - obwohl Facebook die Arbeit manchmal behindert."

http://www.tagesspiegel.de/berlin/queer ... 30402.html

Debatte um Homophobie
Gleichstellungs-Gegner verwechseln Ängste mit Argumenten

http://www.deutschlandradiokultur.de/de ... _id=329479
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luftikus
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 09:29

stern hat geschrieben:Denn was wäre es für eine Gesellschaft, in der die Kultur des Hasses unwidersprochen gebilligt wird? In einer solchen würde ich mich jedenfalls nicht wohl fühlen.
Das geht mir genauso, und ich überlege, was und wie ich persönlich dieser Tendenz entegen wirken kann. Immer öfter habe ich das Gefühl, dass Hass langsam salonfähig wird. Und wer nicht mithasst, wird in die Schublade "Gutmensch" oder "Heuchler" gesteckt. Das ist mir neulich erst in einem anderen Forum so ergangen.

Sogar ein eigentlich guter Freund von mir ergeht sich in letzter Zeit zunehmend in privaten Hass-Fantasien (in seinem Fall gegen Politiker gerichtet). Natürlich spricht nichts dagegen, bestimmte Politiker abzulehnen (zum Glück ist dies in unserer Gesellschaft möglich, ohne dafür bestraft zu werden), aber Ablehnung muss deshalb noch lange nicht in destruktiven Hass umschlagen.

Mich beunruhigen diese Tendenzen, und ich komme damit nicht gut zurecht...

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viciente
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 10:32

luftikus hat geschrieben:Und wer nicht mithasst, wird in die Schublade "Gutmensch" oder "Heuchler" gesteckt.
.. diese "verwechslung" kommt leider auch oft vor - geht mir ja oft ähnlich; ich jedenfalls verstehe in diesem kontext unter sogenannten "gutmenschen" jene, die jegliche sachlich sehr wohl gegebene thematik und problematik ignorieren bzw. schön- und/oder wegreden, und unter heuchelei z.b. die aktionistische reisetätigkeit - samt markiger worte - von verantwortlichen politikerInnen an explosionsorte, als wäre das alles eine überraschung und ganz neu. mit hass hat das für mich nur insofern zu tun, als u.a. genau diese eine der grundlagen sind dafür, dass sich entsprechend radikale strömungen schleichend herausbilden.

.. u.a. genau das hatte ich mit meinem letzten beitrag versucht zu formulieren. wird einem allerdings hass unterstellt, bei (teilweiser und gewaltfreier) ablehnung von etwas oder der empfindung, etwas wäre bereits "wahnsinnig" (wie z.b. auch die ganzen ausschreitungen derzeit), dann erübrigt sich die "diskussion" ganz automatisch auch an der stelle schon wieder. die gewaltbereitschaft betroffener steigt jedenfalls - auch abseits von grundsätzlich radikalen - mit lang andauernder ignoranz von deren problemen und sorgen - und deren angst.

.. hass und gewalt sind bekanntlich NIE eine lösung für irgend etwas, wenn sie sich allerdings derart umfangreich ausbreiten, dann muss es möglich sein, diese - samt möglicher ursachen und hintergründe - auch als soche direkt anzureden und zu thematisieren. das sieht man m.e. nach auch sehr gut bei der sendung von illner, denn auch da könnt ich niemandem vollständig zustimmen noch insgesamt widersprechen; ist eben alles ganz und gar nicht so "einfach", dass man es (ideologiebehaftet) undifferenziert und mit zwei oder drei sätzen nachhaltig "klären" könnt.

.. wenn jemand z.b. schon mit dem begriff "völkerwanderung" ein problem hat, dann stehen die chancen zur einigung auf eine gemeinsam konstruktive vorgangsweise in der sache selbst vermutlich ziemlich schlecht; spätestens da polarisieren gar nicht mehr die "flüchtlinge" und deren "gegner" für sich, sondern jene, die das problem eigentlich lösen sollten. so sind z.b. auch die roma eine weitverbreitet diskriminierte und verfolgte minderheit, selbst wenn sie aus "sicheren" ländern kommen, während von anderswo ein hoher anteil krimineller und gewaltbereiter ganz gerne mal hier die sau rauslässt.

.. bezeichnend und bedauerlich jedenfalls, wie (auch) in deutschland eine gewaltbereite (noch)minderheit letztlich den ganzen rest (in einem "rechtsstaat") vorführt und sich ausbreitet. woran das u.a. liegen mag, darf sich ja jede(r) gerne selbst überlegen.
luftikus hat geschrieben:Das geht mir genauso, und ich überlege, was und wie ich persönlich dieser Tendenz entegen wirken kann.
.. ja, also immer und immer wieder drüber reden, sich anders verhalten .. und die eigene haltung auch nachhaltig vertreten!

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luftikus
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 10:41

viciente hat geschrieben:.. ja, also immer und immer wieder drüber reden, sich anders verhalten .. und die eigene haltung auch nachhaltig vertreten!
Ja, das auf jeden Fall... Ich merke aber, dass viele Menschen, in deren Köpfen sich der Hass erst einmal eingenistet hat, auf einem Ohr taub werden. Mein erwähnter Freund jedenfalls pustet fast jedes Mal irgendwelche gehässigen Statements (z.T. mit Rachefantasien) raus, und es hilft nichts, dagegen zu argumentieren. Er reagiert quasi gar nicht, so als ob er da gar nicht zuhören würde. Meine Gegenargumente und meine Bitten um Mäßigung perlen ab wie Wasser an einem wasserabweisenden Stoff.

Mir fällt dabei auf, wie destruktiv der Hass ist, denn die z.T. durchaus bedenkenswerten argumentativen Inhalte gehen in den gehässigen Tiraden unter und lösen bei mir Ablehnung aus.

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viciente
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 10:45

.. ja luftikus, leider; trotzdem - du bleibst eben, wo du bist. wenn er nicht will oder kann, gehts eben nicht; merkt man ja auch hier leider sehr oft.

.. ach ja, noch eins: http://www.spiegel.de/politik/ausland/o ... 50273.html .. weshalb kommen die (schlepper) überhaupt SO weit, dass sich solche katastrophen ereignen können? müssten nicht z.b. die bereits an der eu-aussengrenze aufgehalten - und somit entweder abgewiesen oder "legalisiert" werden? wär z.b. das dann - als zivilisiert geordnete vorgangsweise - "ausländerfeindlich"?


Raziel
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 10:52

@Eremit
Eremit hat geschrieben:TTIP ist wohlauf, zumindest wäre mir nicht zu Augen oder Ohren gekommen, dass das Abkommen nun doch nicht zustande kommt.
Wundert mich fast schon, dass bislang noch keiner behauptet hat, dass die Flüchtlingskatastrophe nur vom Westen initiiert wurde, um von TTIP abzulenken.
Eremit hat geschrieben:Irre ich mich, oder hat "Mutti" nicht sogar einmal verlautbaren lassen, sie würde die Verhandlungen noch dieses Jahr abschließen wollen?
Angie hat sich noch nie wirklich festgelegt. Ist bestimmt ne Verschwörungstheorie.
Eremit hat geschrieben:Auch der ist wohlauf und wird die anderen Börsen noch gehörig anstecken.
Bislang erweist sich scheinbar nur die US-Börse als ziemlich ansteckungsresistent. Wie lange noch.....!?!
Eremit hat geschrieben:Apropos China …
Wie verwandle ich einen Stadtteil in 2 Minuten in eine Mondlandschaft!?! Inclusive Meteorkraterimitat.

@viciente

Die bisherigen Investoren galten als dubios und der Aktuelle will angeblich nur investieren, wenn das Land Niedersachsen das Gebäude für mindestens 10 Jahre pachtet (Quelle: Spiegel-Online). Auch wenn Til Schweiger dort wohl mehr eine Nebenrolle spielt, profitiert er definitiv davon. Allein schon aufgrund der Publicity.

@stern
stern hat geschrieben: Man kann dabei aber auch tatsächlich entsprechende Botschaften oder Ideologien "verschleierter" transportieren... und wenn man genau hinhört, kann man das auch erkennen.
Eben! Wenn man genauer hinhört. Unglücklicherweise ist dieses Stilmittel der Kommunikation allgemein nicht besonders ausgeprägt gewesen und tritt in den letzten Jahren zunehmend noch mehr in den Hintergrund.
stern hat geschrieben:Schließlich äußert nicht jeder rechtsorientierte Mensch öffentlich Hassbotschaften... sondern manche kleiden das dann eher unter den Deckmantel, "besorgte Eltern" zu sein. Also subtiler...
Dann gäbe es ein Problem zu lösen. Nämlich, wie man diejenigen, die "besorgte Eltern" sagen und "Ausländer raus" meinen, trennt von jenen, die "besorgte Eltern" sagen und "besorgte Eltern" meinen?

Angesichts der Tatsache, dass wir dieses ablehnende Verhalten nicht nur in Deutschland sehen, wäre die mMn interessantere Frage doch eher, wieviel von dieser fremdenfeindlichen Hetze wirklich auf Ausländerhass beruht. Und was davon eher andere Ursachen hat.
stern hat geschrieben:Denn was wäre es für eine Gesellschaft, in der die Kultur des Hasses unwidersprochen gebilligt wird?
Sehe ich genauso. Aber muss dafür erst ein Promi kommen? Können das die Bevölkerungen (ja, ich schreibe absichtlich im Plural) nicht von sich aus leisten? Geht es hier überhaupt um Hass? Das Phänomen tritt weltweit auf, geht es also nicht vielmehr um eine allgemeine "Unzufriedenheit" in den Bevölkerungen, wie sich die Dinge in den letzten 100 Jahren entwickelt haben?

Alle reden davon, dass die Flüchtlinge nicht hier her sollen, aber hat mal jemand die Flüchtlinge gefragt, ob sie gerne hier her gekommen sind? In sofern finde ich es fast schon beschämend, dass sich z.B. hier in Deutschland noch nicht die Vertriebenenverbände zu diesem Flüchtlingsansturm geäussert haben. Denn die sollten ja wohl am besten wissen, wie es sich anfühlt, aus seiner Heimat flüchten zu müssen.
Man liest sich
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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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Beitrag Fr., 28.08.2015, 10:57

Raziel hat geschrieben:Auch wenn Til Schweiger dort wohl mehr eine Nebenrolle spielt, profitiert er definitiv davon. Allein schon aufgrund der Publicity.
.. ja! eben deshalb nehm ich (u.a. auch) diesen publikumswirksamen aktionismus ja nicht besonders ernst.

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stern
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 11:10

Raziel hat geschrieben:Eben! Wenn man genauer hinhört. Unglücklicherweise ist dieses Stilmittel der Kommunikation allgemein nicht besonders ausgeprägt gewesen und tritt in den letzten Jahren zunehmend noch mehr in den Hintergrund.
Hintergründig, ich weiß nicht. Manche haben zumindest soviel im Kopf, sich gerade an der Grenze des legalen entlangzuhangeln, so dass die Botschaften formal unangreifbar sind.
Dann gäbe es ein Problem zu lösen. Nämlich, wie man diejenigen, die "besorgte Eltern" sagen und "Ausländer raus" meinen, trennt von jenen, die "besorgte Eltern" sagen und "besorgte Eltern" meinen?
"Besorgt" zu sein, ist für sich ja noch nicht strafbar... kommt halt darauf an, was man so verbreitet. Wenn Merkel als Volksverräterin und anderen beleidigenden Vokabeln bedacht wird, so wird schließlich auch gehandelt. Und ich denke, hier könnte man in der Tat weniger tolerieren als das das bisher noch der Fall ist.
... sehen, wäre die mMn interessantere Frage doch eher, wieviel von dieser fremdenfeindlichen Hetze wirklich auf Ausländerhass beruht. Und was davon eher andere Ursachen hat.
Für die Bekämpfung schon, aber eine zivilisierte Gesellschaft kann fremdenfeindliche Hetze so so der so nicht tolerieren, also unabhängig von der Ursache.
stern hat geschrieben:Denn was wäre es für eine Gesellschaft, in der die Kultur des Hasses unwidersprochen gebilligt wird?
Sehe ich genauso. Aber muss dafür erst ein Promi kommen? Können das die Bevölkerungen (ja, ich schreibe absichtlich im Plural) nicht von sich aus leisten? Geht es hier überhaupt um Hass? Das Phänomen tritt weltweit auf, geht es also nicht vielmehr um eine allgemeine "Unzufriedenheit" in den Bevölkerungen, wie sich die Dinge in den letzten 100 Jahren entwickelt haben?
Nein, es muss nicht erst ein Promi kommen. Aber ich finde es gut. Es ist auch ein Signal - i.d.R. mit mehr Öffentlichkeitswirkung als wenn der unbekannte Bürger ein Zeichen setzt. Zweifelsfrei ist letzteres genauso wichtig. Unzufriedenheit ist für mich keine ausreichende Erklärung. Denn deswegen muss man nicht gewaltbereit sein/werden. Es gibt 1000 andere Möglichkeiten Unzufriedenheiten im Leben (die es immer geben wird) zu kanalisieren.
Liebe Grüße
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 11:15

stern hat geschrieben:....... Denn deswegen muss man nicht gewaltbereit sein/werden. Es gibt 1000 andere Möglichkeiten Unzufriedenheiten im Leben (die es immer geben wird) zu kanalisieren.
.. und welche genau wären das, wenn dir z.b. absolut niemand zuhört bzw. "deine" (existentiellen) bedürfnisse und/oder ängste dauerhaft ignoriert - sie schlicht uninteressant sind?

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Beitrag Fr., 28.08.2015, 11:27

ps:
Raziel hat geschrieben:Bislang erweist sich scheinbar nur die US-Börse als ziemlich ansteckungsresistent. Wie lange noch.....!?!
.. bitte WAS? .. der dow jones ist von juli 2015 bis zum 21.08 von 18.100 punkten auf 15.350 abgestürzt; das sind 15% in einem monat und so tief wie zuletzt im februar 2014; letztes tief im oktober 2014 war 15.880! (nur als ergänzung, nicht zur diskussion jetzt )
Zuletzt geändert von viciente am Fr., 28.08.2015, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Fr., 28.08.2015, 11:29

Na, dir wird sicherlich auch einiges einfallen. Denn ich nehme an, du willst jetzt nicht sagen, dass Gewalt(bereitschaft) eine Lösung für Unzufriedenheiten, Ängste ist?! Und was heißt "niemand zuhört"? Es wird doch z.B. demonstriert (nur ist es gesellschaftlich inakzeptabel, wenn man dabei andere beleidigt, sofern man eine zivilisierte Gesellschaft wahren will) Man kann sich politisch engagieren, um sich Gehör zu verschaffen, usw. Auch ich habe Ängste (wenn auch andere)... und setze mich damit auseinander... jeder Mensch hat Ängste (wobei das Ausmaß sicherlich unterschiedlich sein kann). Eigene Unzufriedenheit und Ängste sind keine Legitimation für Gewalt.
Liebe Grüße
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 11:35

stern hat geschrieben:Denn ich nehme an, du willst jetzt nicht sagen, dass Gewalt(bereitschaft) eine Lösung für Unzufriedenheiten, Ängste ist?!
.. natürlich nicht - hab ich ja auch oben schon wiederholt geschrieben!
stern hat geschrieben:Eigene Unzufriedenheit und Ängste sind keine Legitimation für Gewalt.
.. nein, es ist jedoch nur eine frage der intensität und zeit, wann sich bei JEDE(R) auf die eine oder andere art und weise dauerhaft ignorierte und ungelöste verzeiflung und resignation - besonders in einem (hetzerisch) förderlichen umfeld - in wut und damit verbunden zunehmender gewaltbereitschaft äussert; nicht mehr und nicht weniger wollt ich sagen, weil ich immer alle seiten betrachte.

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Beitrag Fr., 28.08.2015, 11:42

"Fisherman's Friend
„Sind sie zu bunt, bist du zu braun“

Mit einer scharfen Aktion auf Facebook kämpft der Hersteller von Minzpastillen für Toleranz und gegen Fremdenhass. Dabei wird Fisherman's Friend von einer Lawine der Zustimmung überrollt."

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 44134.html

Ich finde es tatsächlich gut, wenn Zeichen gesetzt werden. Leute, die Brände legen, etc. machen das viel drastischerer und gewaltsam. Denn wenn sich eine Hasskultur erstmal etabliert hat, so ist sie viel schwieriger zu eliminieren. Gibt ja auch Mitläufer und Anhänger. Und ich denke auch, dass es eine sehr unreife Entwicklungsstufe ist, wenn man keine andere Möglichkeiten sieht Hass, Unzufriedenheit, Ängste oder was auch immer durch Gewalt auszuagieren... sicherlich legt nicht jeder Brandsätze, aber auch Worte können brutal sein (und evtl. strafbar).
Liebe Grüße
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