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So., 25.01.2015, 19:43
Hallo an euch,
bin wieder retour von einem super Seminar Wochenende...ich habe via Handy am Abend dann eure Diskussionen verfolgt,
wollte mich aber - "damit ich mehr bei mir bleiben kann" mich über das WE nicht dazuschalten...
zum einen muss ich sagen, finde ich klasse, wie dieses Thema jetzt diskutiert wird, denn "suchende Neulinge" können sich durch eure Beiträge einiges für sich herausfiltern, und vielleicht hilft es manchen weiter.
Beim Mitlesen ist mir jedoch etwas in den Sinn gekommen; es wird zwar von vielen Theras immer gesagt, "eine gewisse Abhängigkeit sei normal und sogar wichtig in der Therapie", dieser Meinung bin ich mittlerweile absolut nicht mehr,
auch nicht für die sogenannte "gesunde Abhängigkeit"...
im Laufe der Diskussionen und auch durch mein Seminar diese Tage, fiel mir auf, dass keiner sich in irgendeiner Form von ABHÄNGIG SEIN entwickeln kann, wenn einer davon profitiert, dann nur der der abhängig macht...
denn ich habe versucht mit dem Wort ABHÄNGIG zu "spielen", es anders zu formen, anders zu fühlen...
und irgendwann fühlte ich bei dem Wort nur mehr
ABHÄNGEN
also werde ich dadurch passiv, hab zu nichts mehr Lust, keine Lust mich ein Stück zu bewegen, da dieses ABHÄNGEN so dominant ist (auch wenn es "nur" das gesunde abhängen wäre)...abhängen hat immer was "faules", was
"mach du mal"...
es kann einzig und allein das Ziel sein einer guten Therapie, den Patienten - egal welcher Störung, diesen von Anfang an AUTONOM werden zu lassen,
im "Raum des tragenden Gefühles der Geborgenheit und absolut wichtig der EHRLICHKEIT" einzig ein aufrichtiges ehrliches Beziehungsangebot des Theras
trägt dazu bei,
dass das grundlegende Ziel des Patienten "wieder lebensfit zu werden" gut zu erreichen ist.
Und dies sollte dem Pateinten durch einen Thera vom ersten Tag an so erklärt werden, dass dieser das verstehen kann.
Geht dann der Patient eine Abhängigkeit ein - von sich aus, weil er dies möchte oder nicht steuern kann,
wäre es unerlässlich in so einer Phase "einen unabhängigen 2.Thera des anderen Thera-Geschlechtsund sogar einer anderen Therapierichtung hinzu zuziehen" BIS SICH DIESE PHASE GUT AUFLÖSEN LIES,
und sollte das in dieser vorbestimmten Zeit nicht gelingen,
eine Pause eingelgt werden - wo der Patient beim 2.Thera vorrübergehend therapiert wird,
wenn das alles nicht zur Lösung fruchtet, ist der Therapiewechsel mit 2.Therabegleitung anzustreben...
so würde ich eine Lösung sehen...
so hat nicht ein Thera alles in der Hand, BEI VERSTRICKTEN Therapien,
sondern es gibt die unabhängige 2.Meinung
ob sich ein Patient ZUSÄTZLICH ANDERE MEINUNG HOLT durch einen Berater, Pfarrer oder wie auch immer,
das bleibt allein die Entscheidung des Pat. und bezeugt seinen Willen
"unabhängig, autonom und gesund zu werden".
Durch diese "2.Thera Phase" FÜR VERSTRICKTE von Abhängigkeit gestörten Therapien, ergibt sich dadurch die Möglichkeit,
für den Patienten, dass er es anders betrachten lernt, mit Hilfe den Blickwinkel verändern kann, und es bietet sich für den Pat. die Sicherheit,
DA SCHAUT WER MIT WAS DA EVENTUELL SCHIEF LÄUFT,
für den Therapeuten gibt es dadurch die Möglichkeit, noch besser neben der herkömmlichen Supervision, sein Arbeitsverhalten zu reflektieren,
aufmerksam gemacht zu werden von Aussen,
UND der Thera "unterstreicht" dadurch seine Seriösität seiner Arbeit und dass er nicht aufgrund eigener Verstrickung Schaden anrichten will,
sondern bei schwierigen Therapieverlauf-gefährdenden Turbulenzen, bereit dazu bereit ist eine UNABHÄNGIGE ZWEITANSICHT ÜBER EINEN LÄNGEREN ZEITRAUM ZU LÄSST...
also, ich wäre auf diese Idee gekommen...
stellt sich vielleicht noch die Frage der Finanzierung,
ich würde in einer schwerwiegenden Therapiezeit vorschlagen, dass dies der Therapeut tragen muss,
da es ihm scheinbar nicht gelingen will, den Patienten "gut zu begleiten" und dieser trotzdem nicht von sich aus willig ist, den Patienten fürsorglich an einen anderen Thera zu übergeben...
ich würde darin für Therapieschäden Reduzierung MEHR VERANTWORTUNG beim Therapeuten sehen,
wodurch dieser angeregt wird, SEIN ARBEITEN WIRKLICH TIEFGREIFEND ZU REFLEKTIEREN...
denn ist die Abhängigkeit tatsächlich nur beim Patienten zu suchen, weil der nicht anders will,
hat der Thera IMMER DIE MÖGLICHKEIT ZU SAGEN, er will mit dem Patienten nicht mehr arbeiten...
jedoch ist bisher der Patient dem Thera ausgeliefert im Vertrauen, bzw. teils Unwissen,
und das fände ich würde durch so eine Möglichkeit eventulle besser in den Griff zu bekommen....
waren so meine Gedanken zu einer möglichen zukünftigen Lösung...vielleicht lesen es ja einpaar Studenten die das in ihrem Studium diskutieren wollen...
Schöne Grüße
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"