Muss man seinen Eltern alles verzeihen? wo ist Schluss?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.

Feenya
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 09:24

ubeda hat geschrieben: Evtl. freut er sich sogar, dass er so viel Macht hatte, mich soweit zu bringen?

Willst du ihm diese Macht lassen?
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

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ubeda
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 09:36

Feenya hat geschrieben:
Die Gesamtsituation war so verfahren, dass ich einfach nur gehen wollte/musste. Ich wollte mich nicht weiter verletzen lassen. Natürlich auch unter der Erkenntnis: "Reden bringt eh nix mehr. Warum dann noch länger an etwas festhalten, wo kein Erfolg mehr zu erwarten ist?"

Dass es für meine Mutter einen großen Trennungsschmerz geben könnte/gibt ... das war mir damals gar nicht klar. Dieses Gespür habe ich erst bekommen, als alle meine Kinder ihre eigenen Wege gegangen sind und ich die Sehnsucht nach ihnen spüren konnte. - Wie sehr man im Herzen noch Mutter ist, auch wenn die Kinder schon auf eigenen Füßen stehen.

Im Moment stehe ich da - meinen Kindern gegenüber - auf einer Stufe, wo ich sage: "Ich kann noch nicht von dieser Welt gehen. Ich möchte die Kinder noch begleiten, solange unsere Enkel klein sind; solange meine Kinder noch meinen Rat und meine Unterstützung brauche könnten."

Einfach da sein. Mit einer großen Herzensliebe für die erwachsenen Kinder und die Enkelkinder.
Und ... ich glaube .... meiner Mutter könnte es da ähnlich gegangen sein. Weil auf ihre Art hat sie ihre Kinder und Enkel schon geliebt.
Hm, wenn ich das so lese, könnte man meinen, du bereust den Kontaktabbruch ? Ist das so? Würdest du es heute anders machen?

Sollten wir nicht eher bei UNS bleiben - ist es wirklich so wichtig wie unsere Eltern sich fühlen?
Denken die denn darüber nach wie wir uns fühlen?
Es geht doch darum, dass es uns endlich GUT bzw BESSER geht - unsere Eltern haben doch (wenn sie noch leben) auf jeden Fall die Chance auf ein ehrliches Gespräch mit uns. Es liegt doch auch an IHNEN, wenn ihnen wirklich was an uns liegt - auf uns zuzugehen & die Vergangenheit aufzuarbeiten.

Hat das seine Mutter je versucht, Feenya?
Von meiner Mutter kommen nur mails über das Wetter und sowas... aber garantiert nix zum eigentlichen Problem ...

Feenya hat geschrieben:
ubeda hat geschrieben: Evtl. freut er sich sogar, dass er so viel Macht hatte, mich soweit zu bringen?

Willst du ihm diese Macht lassen?
Was soll ich denn dagegen tun? ich kann doch nicht wieder hingehen?
Und ich WILL ihn auch nie wieder sehen! ich hasse ihn abgrundtief. Aber das bedeutet ja auch evtl. dass er immernoch Macht hat - denn Hass ist ein so starkes gefühl...


Feenya
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 10:11

ubeda hat geschrieben:
Hm, wenn ich das so lese, könnte man meinen, du bereust den Kontaktabbruch ? Ist das so? Würdest du es heute anders machen?
[...]
... unsere Eltern haben doch (wenn sie noch leben) auf jeden Fall die Chance auf ein ehrliches Gespräch mit uns. Es liegt doch auch an IHNEN, wenn ihnen wirklich was an uns liegt - auf uns zuzugehen & die Vergangenheit aufzuarbeiten.

Hat das seine Mutter je versucht, Feenya?

Feenya hat geschrieben:

Willst du ihm diese Macht lassen?
Was soll ich denn dagegen tun? ich kann doch nicht wieder hingehen?
Und ich WILL ihn auch nie wieder sehen! ich hasse ihn abgrundtief. Aber das bedeutet ja auch evtl. dass er immernoch Macht hat - denn Hass ist ein so starkes gefühl...

Nein, ich bereue den Kontaktabbruch nicht.
Nein, ich würde es heute wahrscheinlich sogar so machen, dass ich früher den Schlussstrich ziehe.

Ja, unsere Eltern hätten die Chance ein ehrliches Gespräch mit uns zu führen. Mit meiner Mutter wurde das auch öfters versucht. - Nach spätestens drei Tagen: siehe oben.

[Diese "Meine Mutter wird wahrscheinlich unter der Trennung gelitten haben"-Diskussion ist ja erst dadurch entstanden, weil ich geschrieben habe, dass der Kontaktabbruch für meine Mutter eine Strafe gewesen sein muss. Und dann wollte man wissen .. warum, weshalb, wieso, ... ]


Das mit der Macht, die du deinem Vater lässt ....

Ja, Hass ist ein ebenso starkes Gefühl wie Liebe.

Eigentlich stellt der Hass den gegengleichen "Pendelausschlag" zur Liebe dar. Wenn du dir also ein Pendel vorstellst, dann ist "rechts" die absolute, bedingungslose Liebe und "links" der abgrundtiefe Hass.
Verstehst du, was ich meine?

Erst dann, wenn sich deine Gefühle auf ein erträgliches Maß eingependelt haben, kannst du wirklich von deinem Vater lassen.
Das kann - wie bei mir - Stillstand sein. Ich empfand an diesem Punkt für meine Mutter weder Liebe, noch Hass.

Ich kann nur interpretieren, wie du über deinen Vater denkst.
Du glaubst zu fühlen, dass er sich MÄCHTig darüber freut, dass er dich aus seinem Leben geekelt hat. Du fühlst also diese Macht, die er (anscheinend) noch immer über dich hat.

Wenn du diesen Gedanken und diese Gefühle beiseite schieben kannst, und du gedanklich deinem Vater gar nicht "unterstellst", dass er sich MÄCHTig darüber freut ....

Was löst das dann in dir aus?

Wenn ich mich in der "Opferrolle" (hier hat jemand Macht über mich) gefühlt habe, dann habe ich mental daran gearbeitet, es umzukehren.
ICH möchte die Macht haben! Ich werde aktiv, damit ich diesem Menschen die Macht über mich entziehe. "DU verletzt mich nie wieder! DU nicht!"
Und dann fühle ich die Macht bei mir. ICH habe die Trennung vollzogen. ICH stehe über den Dingen und ICH habe es unter Kontrolle.

Ob der Mensch, den ich verlassen habe, dann am Boden liegt, oder sich ins Fäustchen lacht ....
Das wären dann nur so Gehirngespinnste von MIR. Was dieser Mensch tatsächlich fühlt, kann ich ja gar nicht wissen.

Interessiert mich auch herzlich wenig. Darüber muss ich mir keinen Kopf machen. Der Mensch soll mit sich selber klar kommen. Ich sehe zu, dass ich mit mir klar komme.
Und das heißt - für mich: Ich achte darauf, dass in mir keine Gefühle hochkommen, die mich - über die Trennung hinaus - weiterhin fertig machen.
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candle.
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 12:17

Was ich jetzt hier nicht ganz verstehe was es für eine Zielsetzung gibt/ gab? Mit einem "Geständnis" der Eltern allein wird ja die Beziehung nicht gleich besser. Daran müssen dann alle gemeinsam arbeiten. DAS war damals zumindest mein Wunsch.

candle
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Feenya
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 13:07

candle. hat geschrieben: Mit einem "Geständnis" der Eltern allein wird ja die Beziehung nicht gleich besser. Daran müssen dann alle gemeinsam arbeiten.
Gleich besser wird es nicht, und gemeinsam daran arbeiten muss man natürlich schon.
Aber es ist ein erster Schritt, eines langen (gemeinsamen) Weges.

Ich vergleiche es mit "zerbrochenem Porzellan".
Der, der die kostbare Vase der liebevollen Beziehung zerbrochen hat, der hat auch den Part den ersten Scherben in die Hand zu nehmen. (Sich mit der eigenen "Schuld" auseinanderzusetzen, und den Fehler eingestehen)

Wenn dieser Scherben erst einmal aufgenommen wurde, und nach weiteren Scherben gesucht wird, damit die Vase wieder gekittet wird, kann man selber immer noch entscheiden, ob man dazu beitragen möchte, dass die Vase wieder möglichst komplett wird. ( = eine Vase, mit vielen gekitteten Brüchen ... aber trotzdem wieder als Vase zu erkennen)

Mir wäre so eine Vase mit meiner Mutter lieber gewesen, als gar keine Vase.
Aber man kann eben nicht alles haben.
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Bumpam
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 13:30

candle. hat geschrieben:Was ich jetzt hier nicht ganz verstehe was es für eine Zielsetzung gibt/ gab? Mit einem "Geständnis" der Eltern allein wird ja die Beziehung nicht gleich besser. Daran müssen dann alle gemeinsam arbeiten. DAS war damals zumindest mein Wunsch.

candle
Ich stimme auch zu, dass das Eingestehen dessen was passiert ist, nur ein erster Schritt sein kann. Ich sehe es so, dass ich mir alle weiteren Zielsetzungen nicht mal überlegen brauche, wenn es nicht mal das gibt. Und an die Beziehung auch keine weiteren Wünsche zu richten brauche.
Krang, darf ich fragen, für wen es gut ist, auf die Art wie Du es beschreibst, den Kontakt aufrecht zu erhalten? Ich schreibe das deswegen, weil ich das jetzt geschätzte 15 Jahre so mache, und mir über weite Strecken mehr oder weniger gar nichts weiter dabei gedacht habe - einfach nur einen Weg gesucht habe, mich im Umgang mit meiner Mutter möglichst gut zu schützen. Diesen abzubrechen, ist mir nie in den Sinn gekommen, das war einfach keine Option. Umso mehr überfordert es mich gerade, darüber nachzudenken - denn ganz in Wahrheit, wenn ich wirklich hinspüren würde, müsste ich mir vermutlich eingestehen, dass das Ganze MIR nicht gut tut, und dass ich die Konsequenz ziehen sollte/müsste. Das kann natürlich bei anderen Menschen wieder ganz anders sein. Deswegen eben die Frage: Tust Du das für sie? Für Dich? Ist es so "gut"?

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candle.
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 13:37

Feenya hat geschrieben:
candle. hat geschrieben:
Ich vergleiche es mit "zerbrochenem Porzellan".
Der, der die kostbare Vase der liebevollen Beziehung zerbrochen hat, der hat auch den Part den ersten Scherben in die Hand zu nehmen. (Sich mit der eigenen "Schuld" auseinanderzusetzen, und den Fehler eingestehen)
Das sehe ich natürlich anders.

candle
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Bumpam
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 13:38

ubeda hat geschrieben: Sollten wir nicht eher bei UNS bleiben - ist es wirklich so wichtig wie unsere Eltern sich fühlen?
Denken die denn darüber nach wie wir uns fühlen?
Es geht doch darum, dass es uns endlich GUT bzw BESSER geht - unsere Eltern haben doch (wenn sie noch leben) auf jeden Fall die Chance auf ein ehrliches Gespräch mit uns. Es liegt doch auch an IHNEN, wenn ihnen wirklich was an uns liegt - auf uns zuzugehen & die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Ich lese mir diese Worte jetzt wieder und wieder durch. Ja, ich denke das stimmt. Ja, die Eltern müssten diese Bereitschaft aufbringen, bei ehrlichem Interesse. Und ja, wir sollten dafür sorgen, dass es uns gut geht. Ich find das aber fürchterlich schwer, ehrlich gesagt. Und mir einzugestehen, dass meinen Eltern an mir nicht wirklich was liegt - denn dass die in diesem Leben nichts für mich tun werden was wehtun oder zu anstrengend werden könnte, das weiss ich mit Sicherheit - mit am schwersten.


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Beitrag Sa., 07.03.2015, 13:50

Wie siehst du es @candle?
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

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ubeda
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 15:47

Bumpam hat geschrieben: Ich lese mir diese Worte jetzt wieder und wieder durch. Ja, ich denke das stimmt. Ja, die Eltern müssten diese Bereitschaft aufbringen, bei ehrlichem Interesse. Und ja, wir sollten dafür sorgen, dass es uns gut geht. Ich find das aber fürchterlich schwer, ehrlich gesagt. Und mir einzugestehen, dass meinen Eltern an mir nicht wirklich was liegt - denn dass die in diesem Leben nichts für mich tun werden was wehtun oder zu anstrengend werden könnte, das weiss ich mit Sicherheit - mit am schwersten.
Ja Bumpam, genau DAS ist das was auch mir am meisten zu schaffen macht - dass ich das Gefühl habe, dass ich ihnen nicht WICHTIG bin. Dass sie lieber den Kontaktbabbruch hinnehmen, als sich mit dieser Vergangenheit auseinanderzusetzen und ihrem eigenen Versagen.
Die haben keinen "Bock" auf Vorwürfe ihrer Kinder... ich verstehe nicht, wie es LEICHTER sein kann, das alles zu verdrängen als seine eigenen Kinder zu verlieren.
Und das ist für mich das Schmerzhafteste: Die Erkenntnis, dass sie uns wirklich nicht richtig lieben! Und wohl nie geliebt haben.

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ubeda
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 16:03

Feenya hat geschrieben:


Ich kann nur interpretieren, wie du über deinen Vater denkst.
Du glaubst zu fühlen, dass er sich MÄCHTig darüber freut, dass er dich aus seinem Leben geekelt hat. Du fühlst also diese Macht, die er (anscheinend) noch immer über dich hat.

Wenn du diesen Gedanken und diese Gefühle beiseite schieben kannst, und du gedanklich deinem Vater gar nicht "unterstellst", dass er sich MÄCHTig darüber freut ....

Was löst das dann in dir aus?

Wenn ich mich in der "Opferrolle" (hier hat jemand Macht über mich) gefühlt habe, dann habe ich mental daran gearbeitet, es umzukehren.
ICH möchte die Macht haben! Ich werde aktiv, damit ich diesem Menschen die Macht über mich entziehe. "DU verletzt mich nie wieder! DU nicht!"
Und dann fühle ich die Macht bei mir. ICH habe die Trennung vollzogen. ICH stehe über den Dingen und ICH habe es unter Kontrolle.

Ob der Mensch, den ich verlassen habe, dann am Boden liegt, oder sich ins Fäustchen lacht ....
Das wären dann nur so Gehirngespinnste von MIR. Was dieser Mensch tatsächlich fühlt, kann ich ja gar nicht wissen.

Interessiert mich auch herzlich wenig. Darüber muss ich mir keinen Kopf machen. Der Mensch soll mit sich selber klar kommen. Ich sehe zu, dass ich mit mir klar komme.
Und das heißt - für mich: Ich achte darauf, dass in mir keine Gefühle hochkommen, die mich - über die Trennung hinaus - weiterhin fertig machen.
danke Feenya...
tja, ich denke nicht, dass er sich MÄCHTIG freut, kann sein dass er sich ein bisschen freut dass ich endlich weg bin und er mal wieder GEWONNEN hat - aber wahrscheinlich ist es ihm schlichtweg shietegal, wo ich bin oder ob ich wiederkomme. keine Ahnung! ehrlichgesagt, sind meine Gefühle ein Chaos - zwischen Hass und NICHTS fühlen schwankt es hin und her...
ich bin gegangen, weil ich mich nicht mehr verletzen lassen will - aber ich fühle mich überhaupt nicht MÄCHTIG deshalb.

Ich bin gegangen, wie ein geschlagener Hund, ein Hund der SO OFT verprügelt wurde, bis er endlich nach dem 1000sten Versuch kapiert hat, dass er WIRKLICh unerwünscht ist.
Ein schreckliches Gefühl, was GAR NICHTS mit Macht oder Kontrolle zu tun hat.
Im Gegenteil...

Was mein Vater fühlt ist mir eigentlich egal. ich glaube er fühlt NICHTS: er ist kalt wie ein Stein! War er immer mir gegenüber...

Was meine Mutter angeht geht es mir viel schlechter... die kann ich nicht einfach abhaken. SIE verletzt mich viel mehr dadurch, dass sie zu IHM hält. Und das ist mir auch garnicht egal.

ich habe keine AHnung, wie ich meine Gefühle kontrollieren kann... ich bin so verletzt, das ist alles ein Chaos in mir. Da ist nix unter Kontrolle - das ist wohl auch der Grund für meine WUT, die ich so oft spüre...?

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BillieJane
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 16:14

Hallo ubeda, hast du selbst Familie, Kinder, sonstige Beziehungen? Wie enge Freundschaften oder einen Partner?

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candle.
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 16:17

Feenya hat geschrieben: Ich vergleiche es mit "zerbrochenem Porzellan".
Der, der die kostbare Vase der liebevollen Beziehung zerbrochen hat, der hat auch den Part den ersten Scherben in die Hand zu nehmen. (Sich mit der eigenen "Schuld" auseinanderzusetzen, und den Fehler eingestehen)
Feenya hat geschrieben:Wie siehst du es @candle?
Ich möchte erwähnen, dass ich hier nicht kritisieren will, letztlich muß jeder seinen Weg da selber finden.

Nun habe ich es auch so verstanden, dass deine Mutter bereits tot ist und dein Bruder hat mitgezogen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Meine Gedanken dazu, die mir jetzt erstmal einfallen:
Ich bin genetisch und im Verhaltensmuster sicher meinen Eltern in manchen Punkten ähnlich. Als ich das erkannt habe, kam da auch eine gewisse Milde zum Vorschein. Dann natürlich die Akzeptanz, dass da vermutlich eine Erkrankung hintersteht, was natürlich keine Entschuldigung ist, aber eine Erklärung. Und dann der Faktor der Zeit, in der Eltern aufgewachsen sind. Damals war eben vieles noch anders und akzeptiert was heute nicht mehr so ist.

Ob Fluch oder großes Glück: Ich bin nicht sonderlich nachtragend. Ich muß nicht permanent nachhaken, sondern könnte es auch gut sein lassen. Ich habe keinen Haß und keine Rachegefühle.

Also teile ich dein Beispiel nicht, weil es für mich auch wieder einseitig klingt: Der ist Schuld, der soll das mal schön in die Hand nehmen. Ich sehe das eher so, dass wenn ICH was will die Sache in die Hand nehme. Ansonsten würde ich ja nur so handeln wie DIE, was ich ja nicht sein will. Also in deinem Beispiel steckt also wieder Druck dahinter und Einseitigkeit. Und wenn ich sehe wie lange Therapie dauert: Wie lange hättest du auf Änderung denn warten wollen?

Wenn nun jemand diese Scherbe nicht in die Hand nehmen kann, würde ich nicht warten bis das geschieht, sondern helfen sie mit aufzuheben. Und ob jemand in der Lage ist sich mit Schuld auseinanderzusetzen? Hm, das kann sogar meiner Meinung nach eine gefährliche Sache werden und würde das nur mit guter Begleitung machen. Und mit den Fehlern: Ich mache vermutlich selber zig am Tag.

So gesehen finde ich die beste Lösung mit Hilfe von Therapie zu lernen sich abzugrenzen, aber nicht verlassen zu müssen. Aber das ist natürlich auch wieder eine sehr aufwendige Angelegenheit, der man sich auch noch stellen wollen muß, neben einer eigenen Aufarbeitung. Oder eine Familientherapie machen wäre ja auch eine Option.

LG candle
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futurenow71
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Beitrag Sa., 07.03.2015, 16:21



Ein Film zum Thema Kontaktabbruch, mit Tina Soliman


Feenya
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Beiträge: 772

Beitrag Sa., 07.03.2015, 16:46

ich habe keine AHnung, wie ich meine Gefühle kontrollieren kann... ich bin so verletzt, das ist alles ein Chaos in mir. Da ist nix unter Kontrolle - das ist wohl auch der Grund für meine WUT, die ich so oft spüre...? 

Das ist vollkommen normal. Du stehst ja erst am Anfang. Dein Pendel schwingt noch heftig.

Ich bin diesen Weg ja doch schon vor über 10 Jahren gegangen. Das solltest du nicht vergessen.
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