Therapeut bei facebook gefunden

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Jenny Doe
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weiblich/female, 56
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 15:44

@ Fify,

ich musste beim Lesen deines Postings an den Film "Was ist mit Bob?" denken

Hmmm, ich weiß nicht obs die Sache besser machen würde, wenn der Klient online Fotos von der Familie des Therapeuten abrufen kann und über Familienprobleme des Therapeuten aufgeklärt wird.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 16:22

Er hätte schließlich ein Privatleben.
Das stimmt. Dennoch ich würde meinen, dass es Frauen die ihren Therapeuten in einer ganz anderen Rolle wahrnehmen retraumatisieren könnte.
Und du bist der Meinung, dass in diesem Fall Therapeuten (und bei dieser Formulierung frage ich mich wieder: Welche? ALLE Therapeuten oder nur PAler?) in ihrem Privatleben beschnitten werden dürfen, damit bloss niemals einer seiner Patienten, wenn sie oder er vorsätzlich nach ihm suchen sollte, getriggert wird?

Niemand MUSS nach seinem Therapeuten googeln. Wenn er es tut und etwas findet, womit er nicht klar kommt, kann er es ansprechen und wenn er danach immer noch nicht damit fertig wird, dass sein Therapeut so ein Mensch ist, kann er wechseln. Was ist an dem Ablauf so schlimm, dass man in eine Richtung wechseln muss, die das Privatleben einer Person stark beschneidet?

Wenn wir aber von der Psychoanalyse im Besonderen sprechen ... Hier scheint Abstinenz ja ganz besonders wichtig zu sein, und wenn es so ist, darf man sich durchaus fragen, ob er da keinen Fehler macht.

Abgesehen davon bin ich aber der Meinung, dass man immer auf die Verhältnismässigkeit achten sollte - es ist ja nicht so, als hätte er sich als Vergewaltiger und/oder Pädophiler entpuppt ... Und nicht alles, was einen triggert, ist auch tatsächlich so schlimm, wie es einem scheint. Ich war eigentlich immer davon ausgegangen, dass Therapie dazu da ist, mit belastenden Situationen besser, in manchen Fällen auch angemessener umzugehen, und nicht dazu, sich auf Teufel komm 'raus davor zu schützen.

Aber das scheint ja nicht das Problem der TE zu sein, sondern vielmehr die Angst, dass die Übertragung nicht mehr funktioniert, und dazu kann ich nur sagen, dass mich das nicht daran gehindert hat, zu übertragen.

Ich störe mich einfach daran und halte es auch für grundfalsch, sämtliche Patienten darin zu bestärken, keine Eigenverantwortung zu tragen, anstelle dass man sie darin fördert - obwohl genau das, soweit ich weiss, zum "gesund" sein dazu gehört. Und dass man den Therapeuten im Gegensatz sämtliche Verantwortung auferlegen will, auch wenn sie dafür ihre persönliche Freiheit opfern müssen.

Wenn sich jemand bewusst dazu entscheidet oder ein Patient gegenwärtig nicht dazu in der Lage ist, (mehr) Verantwortung zu tragen, will ich nicht das Geringste dagegen sagen. Das sind dann die individuellen Fälle.
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am Mi., 11.06.2014, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


Vincent
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Beiträge: 1840

Beitrag Mi., 11.06.2014, 16:23

Dieser Thread, die überwiegenden Inhalte hier, sind für mich übrigens (wieder mal) beispielhaft für das Nicht-Gelingen von (wirklich-wirkender) Therapie im Sinne ihrer eigentlichen und erstrebenswerten Ziele: u. a. Liebes- und Genussfähigkeit (für sich!) zu entwickeln; bzw. durch Therapie freier, authentischer und damit gesünder leben zu lernen.

Die 'Therapie-Erfolge', die sich hier überwiegend als kognitiv-konstruierte Selbstentfremdungsanalysen äußern, scheinen (fast) ausschließlich das persönlich zu fühlende Annähern an jene (individuelle) Therapieziele zu verhindern. Sie messen sich aber offenbar vor allem daran, 'gute' Argumente innerhalb einer Diskussion über Therapie-Theorie und -Ethik liefern zu können.

Das ist für mich leider Mainstream in diesem Forum. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Das sind allerdings sehr, sehr wenige. Und im Verhältnis zu den wenigen Ausnahmen sind die Extreme eher die Regel.

Es sollte doch besonders darum gehen, die Wirkweisen von Therapie zulassen zu lernen, und weniger darum, die Theorie von Therapie intellektuell-haarspalterisch zu sezieren.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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hopelife
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 17:01

Ja wenn du es genau wissen willst, so bin ich der Meinung. Jemanden zu googeln ist für mich kein eindringen in seine Privatsphäre. Es ist öffentlich und für jeden zugänglich.

Ich finde, dass du wenig Ahnung von Ängsten zu haben scheinst. Es gibt durchaus Patienten, die nicht nur aus neugier googeln.
Es gibt auch Patienten, die alles was in die Richtung Objekt der Begierde geht triggert.
Es gibt auch Therapeuten mit verstand und Interesse am Patienten.
Wechseln?
Menschen, denen man vorher vertraut hat, den man schätzt und gern hat kann man also so einfach austauschen?

Du hast eine andere Zielvorstellungen von Therapie. Gerade in der Pa geht es meistens jedoch um Beziehungen und weniger um Methoden. Du bindest dich wie in einer echten Beziehung.
Es geht auch nicht darum, dass er sein Privatleben verstecken soll. Du sagst,dass dich das in deinen Übertragung nie beeinflusst hat, woher willst du das wissen?
Das kann man so genau doch gar nicht sagen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 17:30

Kommt mal runter. Die TE hat sich schon länger nicht mehr an der Diskussion beteiligt. Abgesehen davon ändert es nichts an der Sache. Für Therapeuten gibt es nun mal keine Facebook-Auflagen, es ist daher seine Sache. Außerdem herrscht in der klassischen PA ohne hin ein antiquiertes Menschen- und Frauenbild, also was solls. Weiß nicht, ob ich das schon schrieb, aber wenn ein Pat. wegen sowas ein Thema machen würde, würde ich ihr einfach die Tür zeigen. Rumjammern, aber gleichzeitig auch bleiben, is nicht.

Ich möchte nur anmerken, dass der Betreiber des Forums auch ein Therapeut ist. Manche seiner Postings könnten manchen Pat. auch sauer aufstoßen.
Was die Diskussion mit Polizisten angeht, die haben Auflagen. Wenn jemand dagegen verstößt, ist er natürlich zur Verantwortung zu ziehen. Das hat der Thera nicht. Unglaublich, wie Leute ein Problem damit haben, dass nicht alles ihren Wünschen entspricht.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 17:32

Die Bemerkung mit den Ängsten ist schon fast wieder komisch, weil die Ängstlichkeit bei mir Teil einer Störung ist.

Ich habe also, wenn man so will, ziemlich viel Ahnung davon.

Und ich hatte zumindest das Gefühl, nie in der Übertragung behindert worden zu sein. Und ich vertraue auf mein Urteil.

Ich weiss nicht, ob ich mich täusche, aber ich habe nicht den Eindruck, dass du verstehst, was ich sagen will. Das ist schade, aber vielleicht sollten wir es dabei belassen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 2

Beitrag Mi., 11.06.2014, 17:45

ähm - für mich ginge dieser Therapeut gar nicht. So oder so nicht. ich find die Bemerkung peinlich egal ob er mein Therapeut, Hausmeister, Chef, Eislieferant ist. Aber ich kann diesen Exhib. auf fb sowieso nicht ausstehen. & für einen Thera total unangebracht.


montagne
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 18:13

Klar haben Therapeuten und andere Berufsgruppen, die mit Beziehung arbeiten auch ein Privatleben.
Nur nicht im Internet mit Milliardenpublikum und auch nicht Samstag beim Bäcker oder nach Feierabend in der Eckkneipe. Da ist niemand ganz privat. Was man dort von sich zeigt ist immer ein Stück weit öffentlich. Ist aber eben das Problem dieser neuen Medien, dass das nicht gut wahrnehmbar ist, wnen man nicht imemr mal wieder eine kritische Distanz einnimmt.
Und gesetzlich gesicherte Verhaltensfreiheiten und Konsequenzen für einen selbst und die, die einem anvertraut (!) sind, sind zwei paar Schuhe.

Abgesehen davon geht es ja hier nicht darum, dass die TE nun auf fb erfahren hätte, dass der Therapeut zur WM für Argentinien jubbelt und Schokokuchen mag. Er hat eine 30 Jahre jüngere Frau (auf wie ich finde zweifelhafte Art, aber darüber kann man sicherlich streiten oder besser nicht) angegraben. Das verletzt nach meinem Empfinden Generationengrenzen und das eben öffentlich. Finde ich schon extrem fragwürdig für einen Therapeuten. War ehrlich gesagt mehr als erstaunt, zu lesen, dass es sowas gibt.
amor fati


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 18:16

@ ExtraordinaryGirl,
Und ich hatte zumindest das Gefühl, nie in der Übertragung behindert worden zu sein. Und ich vertraue auf mein Urteil.
Du machst aber keine PA. Klar kommt es auch in der VT zu Übertragungen, aber in der PA werden sie bewusst vom Therapeuten provoziert und die PA arbeitet völlig anders mit Übertragungen als die VT. In einer VT beeinflusst Wissen über den Therapeuten die Übertragung nicht. Anders in der PA. In der PA sind Abstinenz und Übertragung das A und O. Kurz: Du kannst dich nicht vergleichen mit jemandem der PA macht.

---

Man mag über die PA denken was man will. Mein Dinge ist sie auch nicht. Aber die TE hat sich zu einer PA entschieden und schreibt, dass sie damit zufrieden ist. Ich denke, dass das alle akzeptieren sollten.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Themis
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 18:19

Jetzt mal ehrlich: Orange- Mint hat 2 (!) Beiträge gepostet, sich seitdem nicht mehr gemeldet, und ihr schreibt seitenweise entrüstete/betroffene/helfende Beiträge.

Ich fürchte, da lacht sich wer schief und krumm. Orange-Mint nämlich...

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viciente
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Beiträge: 3085

Beitrag Mi., 11.06.2014, 19:02

Themis hat geschrieben:Ich fürchte, da lacht sich wer schief und krumm. Orange-Mint nämlich...
.. und vermutlich nicht nur "sie" - wer auch immer sie (wirklich) ist - in dieser "animal farm".

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hopelife
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 19:38

Ego sorry, aber wenn du soviel Ahnung hast, dann müsstest du empathisch mitfühlen können, dass die Sachlage nicht einfach mit einem Wechsel zu lösen ist. Es geht hier nicht um einen Umtausch von Kleidung. Wenn du meinst Therapeuten sind alle auch Menschen derer Trieb ins privatleben gehört,dann ist es so. Ich habe bewusst eine andere Meinung dazu.
Du sprichst von Eigenverantwortlichkeit. Das ist wahrlich Blödsinn.
Aber Menschen, die wirklich schrecklichen Missbrauch erlebt haben, die wissen wovon ich rede.

Wenn du meinst,das das Verhalten so normal ist, dann hast du du bisher keinen Mann kennenlernt dem andere Werte wichtig sind.
Es könnte fast so ankommen, als wären alle alten Männer notgeil.
Zuletzt geändert von hopelife am Mi., 11.06.2014, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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hopelife
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 19:45

Tut mir leid, aber Menschen,die wirklichen und qualvollen Missbrauch erlebt haben, die reden nicht so wie du !!!
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


chaosfee
Forums-Gruftie
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Beiträge: 887

Beitrag Mi., 11.06.2014, 19:59

Mal ganz davon abgesehen, dass hier keiner außer der TE weiß, was der Therapeut genau geschrieben hat ("so in der Art" lässt doch eine Menge Spielraum), haben wir alle, auch die TE, keinen blassen Schimmer, in welcher Beziehung der Therapeut zu dem Mädel steht und mit welcher Intention er den Kommentar geschrieben hat oder welche Vorgeschichte dieser Kommentar hat.

Er kann genauso gut ironisch gemeint sein oder sich auf etwas beziehen, was zwischen den beiden außerhalb von FB vorgefallen ist oder oder oder oder....

Was allerdings nirgends explizit erwähnt wurde ist, dass "Dreamgirl" und Therapeut sich im RL nicht kennen, er sie anbaggert und er überhaupt ein notgeiler alter Sack ist.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 20:06

Sorry. Aber die Welt ist nun mal, so wie sie ist. Das ist ja das Problem bei einem Trauma (Trigger, Überbewertung, falsche Einschätzung). Nur weil jemand in Facebook irgendwas hinklopft, ist er deshalb noch lange kein alter, notgeiler Knacker. Es ist auch möglich, dass in jmd. ein Pädophiler steckt, der sich so lieb um alle kümmert. Er hat ja allen Grund dazu.
Entscheidend ist allein, wie er sich verhält. Überleg mal, wieso traumatisierte Frauen wieder in Beziehungen geraten, die ihnen schaden. Vielleicht sollten sie sich auf weniger traumatisierte verlassen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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