Nebenwirkungen, oder Wirkungen neben der Therapie

[Tupsy71]

O.k., sorry Lockenkopf, wollt net stören. Danke für das Antworten.

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[Lockenkopf]

O.k., sorry Lockenkopf, wollt net stören. Danke für das Antworten.

Du störst nicht. Ich schreibe fast immer nur kurz und knapp meinen Gedanken. Bin kein Freund langer Reden.

[mio]

Das AT zu einer Angststörung führen kann, ist mir neu.

Na ja, dazu "führen" wäre falsch formuliert meiner Meinung nach (und allen nach was ich dazu auch "fachlich" weiss), sie setzte eher was "frei". Für meine Begriffe macht das mittlerweile Sinn und meine beiden Körpertheras waren nach allem was ich so "mitbrachte" auch sehr sehr vorsichtig. Und ich habe da mittlerweile auch gelernt sehr vorsichtig zu sein.

Die "Angst" wird nicht "erzeugt" - das ist Quatsch. Sie wird aber plötzlich "fühlbar" (über den Atem, über die muskuläre Entspannung etc.) und "überrollt" einen erst mal. Das ist der "Plot".

[Lockenkopf]

Liebe Mio,

ich halte die Formulierung durchaus für richtig. Hier wurde eine Kontraindikation nicht beachtet, so das bei JennyDoe die AT zu einer Angststörung geführt hat.
Das mag ein Extrembeispiel sein. Aber, offensichtlich ist es zutreffend das AT zu einer Angststörung führen kann.

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[mio]

Das mag ein Extrembeispiel sein. Aber, offensichtlich ist es zutreffend das AT zu einer Angststörung führen kann.

"Unbedacht" - und vor allem ohne Information dazu - angewandt kann Angst in einem Maße aktiviert werden, das dann wiederum "beängstigt". (Weil nicht verstanden und verabeitet werden kann: WOHER?) Soweit richtig. Aber "erzeugt" - im Sinne einer Verursachung - wird die Angst nicht. Die war schon vorher da. Wurde nur über "Nicht atmen", "Verspannungen" kontrolliert. Das ist so gesehen schon ein wenig "diffiziller".

Und ein verantwortungsbewusster und informierter Therapeut wird damit auch genau so umgehen.

[Lockenkopf]

Ich habe es jetzt noch mal nachgeschaut. Es sind tatsächlich keine Psychischen Kontraindikationen für AT angegeben.
Schaut hier: http://www.phys-med.de/wiki/index.php?t ... emtherapie

Das glaube ich nicht, das ein verantwortungsbewusster Therapeut automatisch damit umgehen kann. Unter Umständen weis er nämlich nicht um diese Risiko.

[mio]

Unter Umständen weis er nämlich nicht um diese Risiko.

Das sehe ich auch so. Der "Masseur" der mir das sozusagen "aus dem Leib gehauen hat" der hat sich def nix böses gedacht. Der hat einfach was gutes tun wollen und war nicht ausreichend informiert. Und ganz ehrlich: Ich bin dem bis heute dankbar. Auch wenn der mich erst mal "in die Hölle" geschickt hat.

[stern]

Ich denke, man kennt die Nebenwirkungen auch nicht so genau. Bei Medikamenten ist das statistisch vergleichsweise ausführlich erfasst, so dass man sagen kann bei 1 von 10000 Patienten kann dies oder jenes passieren. Aber im Bereich der PT sieht das eher mau aus. Individualisierte Benennung von Risiken ist schwer... denn woran macht man dann fest, wer für welche Nebenwirkungen anfällig ist. Man könnte dann alle mögliche Nebenwirkungen aufzählen... kann dann eine lange Liste ergeben, wenn man möglichst alle Eventualitäten einschließen will.

Vielleicht ist daher manchmal nicht mehr möglich als darüber aufzuklären, dass es auch zu unerwünschten Effekten kommen kann (plus ein paar Beispiele). Vor einigen Jahren war man ja noch nicht einmal dafür sensibilisiert.

Wenn Kontraindikationen nicht geprüft oder beachtet werden, würde ich das auch eher als Behandlungsfehler ansehen... setzt aber wohl auch voraus, dass Indikation und Kontraindikation für die Maßnahme untersucht ist.

[Lockenkopf]

Ich wusste garnicht das Masseure AT durchführen.
Es sind in der Regel Physiotherapeuten die die AT anwenden. Und wie du dem Link entnehmen kannst, liegen offiziell keine Psychischen Kontraindikationen vor. So wird die AT vermittelt. Und wer es später noch mal nachschlägt, findet auch nichts anderes.

Dumm gelaufen für Dich und JennyDoe.

[mio]

Ich wusste garnicht das Masseure AT durchführen.
Es sind in der Regel Physiotherapeuten die die AT anwenden. Und wie du dem Link entnehmen kannst, liegen offiziell keine Psychischen Kontraindikationen vor. So wird die AT vermittelt. Und wer es später noch mal nachschlägt, findet auch nichts anderes.

Dumm gelaufen für Dich und JennyDoe.

Aufmerksam lesen hilft. Ich sagt bereits, dass es bei mir "muskuläre" Entspannung war.

Ansonsten. Keinen Lust mehr auf Dich. Gerade. Zuhören ist auch so was, was gelernt sein will....

[Jenny Doe]

Hallo Lockenkopf

Ich habe es jetzt noch mal nachgeschaut. Es sind tatsächlich keine Psychischen Kontraindikationen für AT angegeben.

Normalerweise werden bei Stress diverse Entspannungsverfahren empfohlen (Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Meditation usw.), jedoch verstärken gerade entspannungsfördernde Heilmethoden die Depersonalisations- und Derealisationserlebnisse. Eckhardt (1994): Entspannungsübungen können bei Menschen, die an schwerwiegenden Störungen des Körpererlebens, wie einem fragmentierten Körpererleben, wiederholten Entfremdungsgefühl, leiden, zu Angstgefühlen und erneuten oder verschlimmernden Entfremdungsgefühl führen und sollten daher zunächst vermieden werden.

Quelle: Das Gefühl, ein No-Body zu sein: Depersonalisation, Dissoziation und Trauma. Berit Lukas

Keine Entspannung und Meditation
Entspannung und Meditation können ihrerseits bei entsprechend prädisponierten Menschen ein Depersonalisationserleben bewirken. Ihr Einsatz wird deshalb bei Depersonalisationsstörungen als kontraindiziert betrachtet (Fewrtell, 1984).

Quelle: Dissoziative Störungen und Konversion. Trauma und Traumabehandlung. Peter Fiedler. Beltz PVU 2001

(...)
Prinzipiell ist zu beachten, dass bei der Entspannungsübung durch die damit verbundene Abschottung von äußeren Reizen es initial zu einem Hyperarousal kommt. Dies kann, alleine oder in Verbindung mit der Befürchtung die „Kontrolle zu verlieren“ (vgl. Heide & Borkovec 1983), Angst induzieren. Bei Patienten mit einer verstärkten und von Befürchtungen geleiteten Selbstbeobachtung, wie z.B. bei hypochondrisch geprägter Selbstwahrnehmung und damit verbundener Fehlinterpretation körperlicher Vorgänge, kann durch die Fokussierung auf innere Prozesse die (von Sorge geprägte) Symptomatik noch verstärkt werden. Hier können in extremo auch Depersonalisations- und Derealisationsphänomene auftreten.
(…)

Quelle: Entspannung und Entspannungsverfahren. 2. Indikation, Nebenwirkungen und Kontraindikationen
http://www.uniklinikum-saarland.de/file ... NBRIEF.pdf

[Lockenkopf]

Danke JennyDoe

es wäre echt sinnvoll, wenn Menschen welche Entspannungsverfahren (u.a. auch AT u. Massagen) durchführen genau diese Erkenntnisse in der Ausbildung/Fortbildung vermittelt würden. Dem ist bis heute nicht so!!!

Dein Link funktioniert übrigens nicht.

[Jenny Doe]

Hallo Lockenkopf

Dein Link funktioniert übrigens nicht.

Hab schon gesehen. Gib bei Google "Entspannung und Entspannungsverfahren. 2. Indikation, Nebenwirkungen und Kontraindikationen", dann findest du die Seite.

Dem ist bis heute nicht so!!!

Es ist leider nicht nur bei Entspannungsübungen so.

[Broken Wing]

Ich habe aufgrund fehlender Aufklärung über Nebenwirkung der Atemtherapie eine Angststörung entwickelt, genauer gesagt Angst vor Entspannung. Meine jetzige Therapeutin hilft mir derzeit dabei, diese Angst wieder zu verlieren und sagt jede Sitzung "Die Therapeutin hätte sie aufklären müssen, dann hätte sie nicht diese Angst entwickelt!".

Wieso das? Eine Nebenwirkung ist nicht vermeidbar - im Gegensatz zu einer Fehlbehandlung. Die Aufklärung diente nur dazu, sich für oder gegen eine Behandlung zu entscheiden.

[stern]

Also die Psycho- bzw. Körpertherapeuten, die ich hatte (z.B. Klinik) wussten, dass diverse Entspannungsverfahren bei manchen Patienten auch negative Wirkungen haben können... wurde daher auch nicht für jeden als geeignet (indiziert) angesehen. Sonden dann sollte man das besser bleiben lassen. Betraf einige Patienten.

Leute, die mehr von der Körperseite her kommen (z.B. Masseure) sind vielleicht nicht so sehr für potentielle psychische Effekte sensibilisiert. Keine Ahnung.

Aber wie gesagt: Von Kontraindikationen sind Nebenwirkungen zu unterscheiden... Nebenwirkungen können auch bei passender Indikation auftauchen und sind nicht unbedingt vermeidbar, sondern eben Neben-Wirkung. Und das weiß man auch bei Medikamenten i.d.R. nicht vorher, was sich entfaltet bzw. ob überhaupt. Bei Kontraindikationen wäre Abstand zu nehmen oder bei besonderer "Risikolage" ist umso mehr evtl. Nutzen gegen mögliche Nachteile zu berücksichtigen.

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