Illusion Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5031

Beitrag Sa., 06.07.2013, 21:34

@ Fundevogel: Danke für deine Rückmeldung. Ich werde dich über PM kontaktieren und dir meine E-Mail-Adresse geben. Wenn du magst, können wir uns per E-Mail austauschen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Werbung


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5031

Beitrag Sa., 06.07.2013, 21:43

yamaha schrieb: in einer therapeutischen Beziehung erwarte ich vom Therapeuten eben schon ein Mindestmaß an empathie
Ich verstehe total was du meinst. Diese wahrgenommene mangelnde Empathie war es ja auch, die mich damals verletzt hat.
Dennoch denke ich, dass man den Kontext berücksichtigen muss.
Mir knallte mal eine Vertretungstherapeutin (ist schon ewig her, da war ich noch jung), nachdem ich ihr eine ganze Stunde lang erzählt habe, dass ich so gerne mein Abi nachholen möchte, studieren möchte, ... zum Abschied an der Kopf "Dann träumen sie mal weiter". Der Satz hatte gesessen. Er war einerseits verletzend provokant, anderseits hat sie mich mit dieser provokanten Art erreicht. Zwei Tage später meldete ich mich zum Abi an. Diese Thera hat mit diesem einen Satz etwas bei mir erreicht, was meine Haupttherapeutin in zwei emphatischen Therapiejahren nicht geschafft hat.
Was ich sagen möchte ist, dass nicht immer Empathie der richtige Weg ist, um Klienten zu helfen. Auf Außenstehende mag manch ein zitierter Satz eines Therapeuten unangebracht erscheienen. Aber wenn man den Kontext berücksichtigt usw., dann wird manch ein Therapeutenverhalten verständlicher und nachvollziehbar.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Tigerkind
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 75
Beiträge: 2175

Beitrag Sa., 06.07.2013, 21:56

Etwas OT sorry, aber ich muß es einfach mal loswerden:
In meinem realen Leben hat sich seit ich hier Pause gemacht habe soviel, soviel geändert-aber hier scheinen einige Dinge noch die gleichen zu sein.

Irgendwie ist das schön.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

Benutzeravatar

yamaha1234
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1849

Beitrag Sa., 06.07.2013, 21:56

Jenny Doe hat geschrieben: Was ich sagen möchte ist, dass nicht immer Empathie der richtige Weg ist, um Klienten zu helfen. Auf Außenstehende mag manch ein zitierter Satz eines Therapeuten unangebracht erscheienen. Aber wenn man den Kontext berücksichtigt usw., dann wird manch ein Therapeutenverhalten verständlicher und nachvollziehbar.

uih Jenny, ich finde das einfach so ein haariges Thema, ich meine, wenn man sich nicht mal mehr auf seine Gefühle, seinen Bauch verlassen kann, worauf denn dann? Ich meine damit, angenommen man findet seinen Thera super, super toll, verehrt ihn, findet ihn weise, toll, phantastisch und ganz sagenhaft....ja, und dann haut er solch einen Satz raus, das tut erstmal ziemlich weh, und wozu neigt man dann? Ich denke man neigt dann dazu zu denken: "ach mist, der hat das bestimmt nicht so gemeint, der erkennt mich doch ansonsten, ist ganz nett, dem kann ich vertrauen, ich muss das falsch verstanden haben. Ja, und dabei ignoriert man sein Gefühl. Ich meine gut, wenn der Mensch das dann noch anspricht, aber wieviel Menschen "trauen" sich nichtmal den Thera anzusprechen aus Angst ihn zu verlieren? Und dneken lieber jahrelang im stillen Kämmerlein darüber nach wie er das wohl gemeint haben könnte....
Ich glaube je nachdem wie wichtig mir die Therapie wäre würde ich es ansprechen (in meinem Falle habe ich es sofort getan und meine Thera hat sich entschuldigt) aber ich kann auch verstehen, wenn man sich dann "umdreht", das ganze abhakt und dann geht, ich glaube das ginge, wenn die therapeutische Beziehung noch nicht so tief ist. Gefährlich wird es aber, wenn man idealisiert (wie oben beschrieben) und vielleicht auch abhängig ist, denn ist da wirklich nur noch ein sehr schmaler Grat.....
LG

Werbung

Benutzeravatar

yamaha1234
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1849

Beitrag Sa., 06.07.2013, 21:58

Tigerkind hat geschrieben:Etwas OT sorry, aber ich muß es einfach mal loswerden:
In meinem realen Leben hat sich seit ich hier Pause gemacht habe soviel, soviel geändert-aber hier scheinen einige Dinge noch die gleichen zu sein.

Irgendwie ist das schön.
So geht's mir immer wenn ich in den katholischen Gottesdienst gehe, seit 30 Jahren dieselbe Liturgie, manche Dinge ändern sich nie


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5031

Beitrag Sa., 06.07.2013, 22:08

yamaha1 schrieb: Ich denke man neigt dann dazu zu denken: "ach mist, der hat das bestimmt nicht so gemeint, der erkennt mich doch ansonsten, ist ganz nett, dem kann ich vertrauen, ich muss das falsch verstanden haben.
Das ist das Problem.
Ich bin auch in so manch einer Therapie geblieben, die mir schadete, habe da jahrelang ausgeharrt, weil ich das Problem bei mir suchte anstatt beim Therapeuten. Ich kam erst aus diesen Therapien raus, als ich begann, mich mit dem Therapeuten zu beschäftigen (und bekam dann die Antwort "es geht nicht um mich, sondern um sie").
Das eigene Bauchgefühl kann einen vor einem schlechten Therapeuten warnen oder es kann einen in die Irre führen. Letztendlich denke ich, kommt man nicht umhin, sich die gesamte Situation anzugucken, um beurteilen zu können, ob man in einer schädigenden Therapie gelandet ist oder den Therapeuten nur falsch verstanden hat, oder ...
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

yamaha1234
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1849

Beitrag Sa., 06.07.2013, 22:09

Jenny Doe hat geschrieben: Das eigene Bauchgefühl kann einen vor einem schlechten Therapeuten warnen oder es kann einen in die Irre führen. Letztendlich denke ich, kommt man nicht umhin, sich die gesamte Situation anzugucken, um beurteilen zu können, ob man in einer schädigenden Therapie gelandet ist oder den Therapeuten nur falsch verstanden hat, oder ...
Ja, dem kann ich nur zustimmen, ist sozusagen ein guter Konsens


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Sa., 06.07.2013, 23:13

Lou Who, ich bezog mich weniger auf dich persönlich, sondern auf den Verlauf dieses Fadens, der mal wieder symptomatisch ist: Jemand eröffnet ein Thema, das er aufgrund seiner Vorgeschichte nur auf diese Weise vortragen kann. Dass einige Leute das nicht so stehenlassen wollen, kann ich absolut verstehen. Dann aber fragt man nach: "Hey, erzähl doch mal, was so schlimm war an deiner Therapie" - Der TE erzählt - und am Ende heißt es: "Naja, also, so schlimm wird's wohl nicht gewesen sein" - wie gesagt: Ich meine nicht dich persönlich, sondern den Verlauf dieses Threads. Nun ist antiliving mit ihrem Anliegen vergessen und die meisten sind sich wieder einig: "Der Therapeut hat doch immer Recht". So läuft es doch meistens, wenn jemand einen Therapie-Frust-Thread eröffnet. Und ich bin nun wirklich jemand mit ausdrücklich positiven Erfahrungen. Aber das sind eben meine. Und wenn andere Leute andere Erfahrungen gemacht haben, dann kann man das doch auch so stehenlassen.

Benutzeravatar

ExtraordinaryGirl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 4381

Beitrag Sa., 06.07.2013, 23:36

Kann man.

Man kann aber auch die Wahrnehmung überprüfen, reflektieren.

Das könnte sogar helfend wirken ...

Es bewegt sich dadurch etwas.

Dies anzuregen, bedeutet schliesslich nicht zwingend, dass man jemandem die negativen Erfahrungen abspricht oder sie klein redet.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

Benutzeravatar

yamaha1234
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1849

Beitrag So., 07.07.2013, 00:09

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Kann man.

Man kann aber auch die Wahrnehmung überprüfen, reflektieren.

Das könnte sogar helfend wirken ...

Es bewegt sich dadurch etwas.

Dies anzuregen, bedeutet schliesslich nicht zwingend, dass man jemandem die negativen Erfahrungen abspricht oder sie klein redet.
Schwingt aber schon ein bisschen mit.....und helfend kann auch wirken gemäß seinem Bauchgefühl zu handeln und seine Grenzen in Bezug auf einen Therapeuten nicht zu hinterfragen oder auszuweiten....


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5031

Beitrag So., 07.07.2013, 00:22

Titus schrieb: Und wenn andere Leute andere Erfahrungen gemacht haben, dann kann man das doch auch so stehenlassen.
Ich bin die letzte, die in Frage stellen würde, dass Therapeuten schaden können. Habe ja schließlich selber zwei Therapeuten verklagt.

Aber, ...

Es gibt Behandlungsfehler, die offensichtlich sind. Wenn ein Therapeut mit einem Klienten ins Bett steigt, ich glaube, da stellt keiner in Frage, dass das nicht okay war.
Andere Verhaltensweisen von Psychotherapeuten sind hingegen (für Außenstehende) nicht so klar als Behandlungsfehler erkennbar.
Ich habe z.B. bei Sandrin nicht das Gefühl, dass hier irgendwer sagt, dass das doch nicht so schlimm sei.
Mir gehts bei Sandrin so: Ich sehe, dass sie leidet. Klar könnte ich das, was sie schreibt, einfach so stehen lassen oder sagen "es ist wirklich schlimm, was dir passiert ist". Aber: Die Frage ihres Therapeuten, warum sie über Selbstmord reden möchte, kann so viel bedeuten. Wie ExtraordinaryGirl schon schrieb, denke auch ich, dass eine Rückmeldung, wie man den Satz ihres Therapeuten alternativ interpretieren könnte, dazu verhelfen könnte, den Satz aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Das bedeutet ja nicht Kleinreden des Leids, das Sandrin verspürt, sondern vielmehr der Versuch, dem anderen zu helfen und ihn von seinem Leid zu befreien.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

ExtraordinaryGirl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 4381

Beitrag So., 07.07.2013, 01:25

und helfend kann auch wirken gemäß seinem Bauchgefühl zu handeln und seine Grenzen in Bezug auf einen Therapeuten nicht zu hinterfragen oder auszuweiten....

Das glaube ich gerne. Ist auch okay so.

Jeder führt sein Leben und trifft seine Entscheidungen.

Ich bilde mir zumindest ein, im Allgemeinen darum bemüht zu sein, reflektiert und selbstkritisch zu denken und danach zu handeln. Das wurde mir auch schon rückgemeldet.

Ich weiss aber auch, dass ich mich, gerade bei den wichtigsten Entscheidungen meines Lebens, auf mein Bauchgefühl verlassen habe - und konnte.

So fremd ist mir das also nicht.

Nur finde ich es wichtig, dass jeder bei sich bleibt. Dass man seine Gefühle, Ansichten und Überzeugungen in sich trägt und auch äussern soll und darf ... Damit bin ich voll einverstanden. Nicht einverstanden bin ich damit, wenn man sein Erleben als die einzige Wahrheit ansieht und es jemandem aufdrücken will, wie eben in diesem Thread geschehen.

Wobei vielleicht auch das nur ein Ausdruck von der Suche nach Anerkennung des eigenen Leids oder sonst etwas sein mag ...
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


ziegenkind
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3503

Beitrag So., 07.07.2013, 07:27

ich glaube, man merkt hier, wie schwer es ist, miteinander offen zu sprechen. ich merke hier auch, wie oft wir uns hier gegenseitig abwertendes unterstellen, wie gefangen wir in unseren projektionen sind.
und den aderen gar nicht hören können.

titus, ich hab niemanden gesehen, der gesagt hätte, stell dich nicht so an, so schlimmm ist es nicht gewesen. wie kommst du darauf?

ich glaube im gegenteil, wenn es so ist, wie ich es vermute, dass anti-living auf grund eigener gnadenlosigkeit mit sich selber, auf grund vieler schlimmer erfahrungen, die frage seines therapeuten im sinne eines "lass mich in ruhe gehört" hat, dann ist das sehr, sehr schlimm. ich glaub, das ist viel schlimmer als ein unsensibler therapeut. von dem kann man weg gehen und sich einen besseren suchen. vor sich selber kann anti-living nicht wegrennen. sich selber wird er zu nächsten threapie mitnehmen. außerdem: ich kann mir nicht nur vorstellen, ich weiß von mir selber, wie schlimm es sich anfühlt, wenn man sätze so versteht.

titus, warum überliest du all das? genau das selbe hatte ich auch schon zu den projektionen geschrieben. auch da unterstelltest du mir ein "nur" projektionen, meine antwort nein, im gegenteil projektinen sind estwas ganz quälendes, ausdruck tiefer not hast du überlesen.

warum das so ist, nicht nur bei dir, auch bei anderen, darüber kann ich nur spekulieren. außer ihr sagt es mir vielleicht.

ist das eure eigene größte angst? dass jemand EUCH sagt, stell dich nicht so an, ist doch nicht so schlimm? das könnte ich verstehen.

vielleicht geht es aber auch um langeweile vertreiben durch konflikt machen. das verstehe ich auch. das meine ich icht im sinne von "ach nur langeweile" vertreiben. in der regel tut eeinem das ja auch nicht gut.

vielleicht geht es auch um recht haben zu wollen und dazu braucht es halt jemanden der unrecht hat.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

Benutzeravatar

deaktiviert
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 235

Beitrag So., 07.07.2013, 08:30

weißt du, ziegenkind, eine Therapie, d. h. Veränderungsmöglichkeiten, beginnen doch erst, wenn die eigenen Muster erkannt werden KÖNNEN und WOLLEN. Dazu gehört HÖREN lernen und nicht phantasievoll interpretieren. Genauso ist es doch mit dem Lesen: Lesen was der andere ! User geschrieben hat. Den User vielleicht mal fragen, der dies geschrieben hat. Parallele in der Therapie wäre auch den Therapeuten fragen.

Und ist nicht gerade der Name dieses Fadens paradigmatisch? Ist doch Illusion eine korrekte Wahrnehmung - nur leider ist die Verknüpfung/Uminterpretierung im Hirn falsch.

Setzt doch genau hier Deutung, Intervention etc. des Therapeuten an. Fängt hier nicht KÖNNEN und WOLLEN eines jeden Patienten an?

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 24943

Beitrag So., 07.07.2013, 09:31

Ferdin hat geschrieben:Den User vielleicht mal fragen, der dies geschrieben hat. Parallele in der Therapie wäre auch den Therapeuten fragen.
Das hier
ziegenkind hat geschrieben:titus, ich hab niemanden gesehen, der gesagt hätte, stell dich nicht so an, so schlimmm ist es nicht gewesen. wie kommst du darauf?
ist jedenfalls mal wieder ureigene Interpretation. Das hat weder der Therapeut gesagt noch ein user (der Therapeut hat gefragt, warum erzählen sie mir das).

Der Haken ist ja: Wenn man felsenfest auf dem Tripp ist, der Therapeut hat einen abgewatscht und wollte deutlich machen, stellen sie sich nicht so an, so kommt man vielleicht gar nicht mehr dahin, den Therapeuten zu fragen, ob es wirklich so gemeint war, weil man die eigene Interpretation als unumstößliche Wahrheit ansieht. Um überhaupt dahin zu kommen, nachzufragen, kann es hilfreich sein, den Gedanken zuzulassen, es KÖNNTE VIELLEICHT so oder so gemeint sein (was nicht heißt, dass es das muss).

Natürlich wissen andere user nicht, was der Therapeut genau damit bezweckt hat... weder die, die sagen, der Thera ist total unempathisch noch die, die sagen, es könnte doch so und so gemeint sein und. Aber man kann anregen: Frag' doch am besten nach, denn die Aussage könnte so vieles bedeuten.

Mit Ausreden von ERFAHRUNGEN hat das wiederum nichts zu tun, wenn man mit Abstand eruiert (am zweckmäßigsten mit dem Therapeuten), was gemeint war (der TE befragt hingegen das Forum, nicht dern Thera). Und ja, man kann nicht davon ausgehen, dass Aussage xy vom Therapeuten natürlich nur richtig gewesen sein kann (was wäre in der Tat Schönreden oder Idealisierung). ABER GENAUSO WENIG KANN MAN DAVON AUSGEHEN, DASS ES NUR DARAN LIEGEN KANN, DASS DER THERAPEUT EIN UNEMPATHISCHER VOLLPFOSTEN IST, DER SICH NICHT EINFÜHLEN KANN, WENN EIN PATIENT SAGT "ein Mitstudent hat sich umgebracht".

Iss jedenfalls witzig, dass die Seite (Achtung Verallgemeinerung bzw. Tendenzbetrachtung), die sie vehement gegen schönreden einsetzt, bevorzugt auf negative Interpretationen zurückgreift

Wenn ich nicht in der Lage wäre, manches zumindest mit Abstand zu reflektieren bzw. mit Therapeuten zu klären, möchte ich (für meinen Teil ehrlich gesagt nicht wissen, wieviele Therapien ich damit schon an die Wand gefahren hätte (muss natürlich nicht für andere gelten). Und nee, das bedeutet nicht, dass ich immer zum Schluss komme: Der Therapeut hat immer Recht. Nur um das überhaupt realistisch abwägen zu können, ist möglichst eine Position erforderlich, die weder zu positiv (idealisiert) noch zu negativ verzerrt ist (paranoid... bis hin zu Verallgemeinerungen: Therapien sind Illusion und helfen nicht).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag