Therapeutenwechsel wegen mangelnder Warmherzigkeit??
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So ein Käse. Da wirkt der Datenschutz wieder mal gegen den zu Schützenden. Fragt sich nur, ob man mit einer Person zusammenarbeiten will, die mir etwas über mich verheimlicht, das wiederum Behörden lesen. Und natürlich nicht nur Behörden, sondern alle, die Interesse daran haben und keine Kosten scheuen oder kriminelle Energie besitzen. Was, wenn Anonymous meint, die Machenschaften der KK ans Licht bringen zu müssen und mal eben ein paar Festplatten kopiert?
Ich fände es wichtig, Dinge mit dem Pat. abzusprechen. Also bzw. ob er damit einverstanden ist, Dinge für den Gutachter drastisch zu Formulieren. Und bitte, was hat subjektive Hirnwichserei in der Dokumentation bzw. in Anträgen verloren? Das kann sich der Therapeut doch in sein Tagebuch notieren.
Einsicht hat der Patient jedenfalls. Seit wann ist dieses Recht nur unter Umständen wirksam? Dann bräuchte man es doch gar nicht.
Ich fände es wichtig, Dinge mit dem Pat. abzusprechen. Also bzw. ob er damit einverstanden ist, Dinge für den Gutachter drastisch zu Formulieren. Und bitte, was hat subjektive Hirnwichserei in der Dokumentation bzw. in Anträgen verloren? Das kann sich der Therapeut doch in sein Tagebuch notieren.
Einsicht hat der Patient jedenfalls. Seit wann ist dieses Recht nur unter Umständen wirksam? Dann bräuchte man es doch gar nicht.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Dass ich inhaltlich anderer Ansicht bin, hab ich ja schon aufgeführt. Jedoch würde es mich sehr wütend machen, mit so einem Ton der Bevormundung abgespeist zu werden. Der hat das ja wirklich so formuliert, als seiest du ein Kleindoofie. Vermutlich hätte ich einfach genauer nachgebohrt, was genau er damit meint. Ich glaube nicht, dass er sich mit den 'subjektiven Eindrücken' aus allem rausreden kann. Soweit ich weiß, ist ein subjektiver Eindruck auch nichts, das in einem Gutachten steht, denn ein Gutachten muss ja irgendwie objektivierbar und nachvollziehbar sein. Da steht gewiss nicht: "Ich kämpfe jede Stunde mit Müdigkeit, die von meiner Erregung ablenken soll, wenn weidenkatz mir zu Füßen liegt". So was dürfte den Gutachter nicht interessieren...
Jetzt hab ich schon aus Prinzip Lust, meinen eigenen Therapeuten mal zu fragen, was er sagen würde, wenn... - aber ich trau mich ja doch nicht...
Jetzt hab ich schon aus Prinzip Lust, meinen eigenen Therapeuten mal zu fragen, was er sagen würde, wenn... - aber ich trau mich ja doch nicht...
Ich glaube, da hätte ich rot gesehen und sofort gefragt: also sie glauben, dass ich dumm bin und das nicht verstehen werde?weidenkatz hat geschrieben:Ich habe dem Thera gesagt, ich würde gerne die Begründung für den Verlängerungsantrag lesen. Er sagte nur "Nein". Ich wartete einen Moment und fragte dann "Warum nicht?", daraufhin erklärte er mir, dass das in einer anderen Sprache geschrieben sei, dass es seine subjektiven Eindrücke beinhalte etc.
Warum nicht? Hast du Angst, dass er auch "nein" sagen konnte?leberblümchen hat geschrieben:Jetzt hab ich schon aus Prinzip Lust, meinen eigenen Therapeuten mal zu fragen, was er sagen würde, wenn... - aber ich trau mich ja doch nicht...
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw
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Ich bin mir eigentlich sicher, dass er "nein" sagt. Ich bin da halt sehr ambivalent, und daher würde ich mich nicht trauen, ihn zu fragen, wenn es nicht wirklich dringend ist. Ich kann verstehen, dass es einem keine Ruhe lässt, wenn man es unbedingt will und der Andere sich nicht darauf einlässt und einem nicht mal entgegenkommt. Das ist es, was ich nicht verstehe.
Ich nehme an, mein Therapeut würde mich auch erst mal unauffällig und elegant abspeisen wollen (sodass ich gar nicht merke, dass er meine Frage nicht beantwortet hat - das kann er gut... aber nicht gut genug...), dann würde er vielleicht sagen, dass er darüber nachdenkt, und dann würde er mir genau erklären, warum er das nicht gut findet, dass er mir aber gerne sagen kann, was ich wissen möchte. Und dabei würde er wohl wieder recht 'freundlich' formulieren, von wegen: "Sie haben ein massives Selbstwertproblem", was sich halt anders anhört als: "Sie haben eine narzisstische Persönlichkeitsstörung".
Ich nehme an, mein Therapeut würde mich auch erst mal unauffällig und elegant abspeisen wollen (sodass ich gar nicht merke, dass er meine Frage nicht beantwortet hat - das kann er gut... aber nicht gut genug...), dann würde er vielleicht sagen, dass er darüber nachdenkt, und dann würde er mir genau erklären, warum er das nicht gut findet, dass er mir aber gerne sagen kann, was ich wissen möchte. Und dabei würde er wohl wieder recht 'freundlich' formulieren, von wegen: "Sie haben ein massives Selbstwertproblem", was sich halt anders anhört als: "Sie haben eine narzisstische Persönlichkeitsstörung".
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richtig diplomatisch "der Typ"leberblümchen hat geschrieben:Und dabei würde er wohl wieder recht 'freundlich' formulieren, von wegen: "Sie haben ein massives Selbstwertproblem", was sich halt anders anhört als: "Sie haben eine narzisstische Persönlichkeitsstörung".
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ich habe einen bericht gelesen... wobei ich weder behaupten könnte, er wäre über- noch untertrieben gewesen. da das durchaus ein paar negative auswirkungen hatte, verzichtete ich bisher darauf, weitere zu lesen (obwohl ich weitere in kopie daheim habe... nicht lückenlos, aber ich könnte sie wohl anfordern). denn das war hart genug, was ich über mich lesen musste. mein stationärer Thera gab auch einen hinweis auf die fachsprache (für blöd hielt ich mich aber nicht, warum auch), so dass er meinte, es wäre gut, es mit einem thera durchzugehen, der evtl. rückfragen dann auch beantworten kann (natürlich vorzugsweise der ersteller). ein paar fragen hatte ich dann auch (aber eher inhaltlicher art, in ein paar wenigen fällen aber auch wegen des ein oder anderen fachausdruckes - und das obwohl ich ebwenfalls meine, begriffe einigermaßen vororten zu können). ist halt kein bericht für den patienten, sondern für die kk, der eher eine defizitbeschreibung ist... und ja nach patient in der tat negative auswirkungen haben kann (die ich auch teilweise verspürte= gleichwohl hat man ein einsichtsrecht, was grds. auch richtig ist. einschränkungen diese rechtes gibt es aber!!!). vorzuwarnen finde ich jedoch genauso richtig... denn es liest sich evtl. wirklich nicht schön.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 20.11.2013, 13:44, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Weiß nicht, ob es schon verlinkt wurde:
bei erheblichen therapeutischen Gründen kann die Einsichtnahme verweigert werden (würde der Fall vor Gericht landen, würde das evtl. von einem gutachter nochmals überpürft werden). also es ist nicht so, dass man in jedem Fall einsehen kann... es gibt diverse einschränkungen. ist ein patient eher stabil, wäre es wohl weniger sachgerecht (da es dann das selbstbestimmungsrecht konterkarieren könnte), die einsichtnahme zu verweigern.§ 630g
Einsichtnahme in die Patientenakte
(1) Dem Patienten ist auf Verlangen unverzüglich Einsicht in die vollständige, ihn betreffende Patientenakte zu gewähren, soweit der Einsichtnahme nicht erhebliche therapeutische Gründe oder sonstige erhebliche Rechte Dritter entgegenstehen. Die Ablehnung der Einsichtnahme ist zu begründen. § 811 ist entsprechend anzuwenden.
(2) Der Patient kann auch elektronische Abschriften von der Patientenakte verlangen. Er hat dem Behandelnden die entstandenen Kosten zu erstatten.
(3) Im Fall des Todes des Patienten (...)
Quelle: BGB
§ 811 BGB: § 811
Vorlegungsort, Gefahr und Kosten
(1) Die Vorlegung hat in den Fällen der §§ 809, 810 an dem Orte zu erfolgen, an welchem sich die vorzulegende Sache befindet. Jeder Teil kann die Vorlegung an einem anderen Orte verlangen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. (...)
Letzteres bedeutet also, dass die Patientenakte an dem Ort einzusehen ist, an dem sie sich befindet
Liebe Grüße
stern
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ja, manche Patientenrechte sind mittlerweile gesetzlich verankert (im Dunstkreis des 630 BGB findet sich einiges... auch was die verpflichtende Aufklärung angeht [630c/e]). Wenn ein Analytiker missachtet, wozu er gesetzlich verpflichtet ist, begeht er schlichtweg eine pflichtverletzung, die auch im hinblick auf haftungsfragen relevant sein kann, usw. Zu beachten ist aber wie gesagt, dass es manche (niedergeschriebenen) aufweichungen gibt... aber im zweifel wäre auch das überprüfbar. Muss also begründet sein. Also einfach eine ausrede vorschieben, um einen bericht zu verweigern, ist nicht im sinne des erfinders. Sondern es gibt objektivierbare Gründe, wann eine Einsicht zu gewähren ist und wann ausnahmsweise nicht.pandas hat geschrieben:Ich betone nochmals, dass man das Patientenrecht nicht mit in diesen Topf der Methodik einrühren soll, sondern getrennt sehen sollte. Die Gemeinschaft hat festgelegt, dass der Patient die und die Rechte hat. Diese muss der Analytiker als Leistungsgeber einhalten und über diese informieren. WENN ein Patient das Bedürfnis hat, die nunmal wichtigen Anträge zu lesen wie auch die weitere Dokumentation, so sollte ein Analytiker das ertragen können und nicht als "Widerstand" oder "Abwehr" versanden lassen.
Liebe Grüße
stern
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Heute habe ich nochmal das Thema angesprochen, dass ich enttäuscht und wütend bin, weil ich keine Hilfe von ihm bekomme. Also zumindest, wie ich schon erklärt habe, nicht in Bezug auf die tiefgehenden Themen.
In dem darauffolgenden Gespräch konnten wir einiges klären. Erstens, dass ich sehr viel von mir preisgegeben habe, in der Annahme, dass er mich irgendwann gut genug verstehen würde, dass er mir helfen würde, mich zu verstehen. Zweitens, dass ich irgendwann das Gefühl bekommen habe, dass er mir nicht helfen will, sondern, dass ich mir selbst helfen soll. Drittens, dass er mir schon helfen will. Viertens, dass ich zwar das Gefühl hatte, dass er meine Probleme intellektuell verstanden hatte, aber dass es trotzdem einen Teil von mir gibt, den er auf irgendeiner Ebene nicht versteht.
Es war sehr schwierig für mich zu hören, dass er mich nicht versteht. Dass er meinte, seine Grenzen oder die der Methode seien erreicht. Weil ich dann Angst habe, dass mich niemand verstehen kann und dass niemand mir helfen kann. Eine Stimme in mir sagt aber auch, ich bin doch nicht so ein schwerer Fall, und die Stimme des Klinik-Arztes versucht mich immer wieder zu erinnern, "Frau weidenkatz, Sie sind kein Wesen von einem anderen Stern!"
Und irgendwie bin ich auch erleichtert, dass es endlich mal auf dem Tisch ist: Er versteht mich halt nicht ganz, das erklärt ja auch, dass er mir nicht helfen kann. Immerhin wollte er. Immerhin hat er nicht aus Gleichgültigkeit nicht geholfen. Oder weil er genervt von mir ist.
Die Stunde war sehr hart für mich. Aber er saß auch noch einen Moment in seinem Sessel, als er auf das Ende der Stunde hingewiesen hatte, was er sonst nie tut. Er hat auch nicht wie sonst gelächelt, sondern sah etwas betroffen aus. Das hat mich ein bisschen versöhnt, dass es für ihn auch mal ein bisschen schwer war und dass er für seine Verhältnisse so offen war.
Einerseits nimmt mich das alles etwas mit, mir kommen immer wieder die Tränen und ich habe jetzt auch einen dicken Kloß im Hals. Andererseits bin ich froh über das Gespräch. Wie es jetzt weitergeht, weiß ich allerdings noch nicht.
Liebe Grüße
weidenkatz
In dem darauffolgenden Gespräch konnten wir einiges klären. Erstens, dass ich sehr viel von mir preisgegeben habe, in der Annahme, dass er mich irgendwann gut genug verstehen würde, dass er mir helfen würde, mich zu verstehen. Zweitens, dass ich irgendwann das Gefühl bekommen habe, dass er mir nicht helfen will, sondern, dass ich mir selbst helfen soll. Drittens, dass er mir schon helfen will. Viertens, dass ich zwar das Gefühl hatte, dass er meine Probleme intellektuell verstanden hatte, aber dass es trotzdem einen Teil von mir gibt, den er auf irgendeiner Ebene nicht versteht.
Es war sehr schwierig für mich zu hören, dass er mich nicht versteht. Dass er meinte, seine Grenzen oder die der Methode seien erreicht. Weil ich dann Angst habe, dass mich niemand verstehen kann und dass niemand mir helfen kann. Eine Stimme in mir sagt aber auch, ich bin doch nicht so ein schwerer Fall, und die Stimme des Klinik-Arztes versucht mich immer wieder zu erinnern, "Frau weidenkatz, Sie sind kein Wesen von einem anderen Stern!"
Und irgendwie bin ich auch erleichtert, dass es endlich mal auf dem Tisch ist: Er versteht mich halt nicht ganz, das erklärt ja auch, dass er mir nicht helfen kann. Immerhin wollte er. Immerhin hat er nicht aus Gleichgültigkeit nicht geholfen. Oder weil er genervt von mir ist.
Die Stunde war sehr hart für mich. Aber er saß auch noch einen Moment in seinem Sessel, als er auf das Ende der Stunde hingewiesen hatte, was er sonst nie tut. Er hat auch nicht wie sonst gelächelt, sondern sah etwas betroffen aus. Das hat mich ein bisschen versöhnt, dass es für ihn auch mal ein bisschen schwer war und dass er für seine Verhältnisse so offen war.
Einerseits nimmt mich das alles etwas mit, mir kommen immer wieder die Tränen und ich habe jetzt auch einen dicken Kloß im Hals. Andererseits bin ich froh über das Gespräch. Wie es jetzt weitergeht, weiß ich allerdings noch nicht.
Liebe Grüße
weidenkatz
Liebe weidenkatz,
Ich hab das Gefühl, ich bin in Deinem Thread immer der “Therapeuten-Basher”…. Aber ich hab hier immer das Gefühl, dass Du Dich irgendwie verantwortlich dafür fühlst, dass Deine Therapie nicht richtig läuft, obwohl Du Dich offensichtlich sehr bemühst. Und das tut mir sehr leid.
Ich finde es auch schön, dass Dein Thera nun mal offen gesprochen und seine Sicht der Dinge geschildet hat. Trotzdem frage ich mich, warum das erst jetzt – nach über zwei Jahren, richtig? – kommt, wenn da ja offenbar schon länger etwas schief läuft und er das Gefühl hat, Dich nicht so ganz zu verstehen.
Klar fühlst Du Dich jetzt schlecht. Ich finde das ehrlich gesagt auch eine recht harte Aussage von einem Therapeuten, dass ihm das wirkliche Verständnis für seinen Patienten fehlt. Das kann sicher passieren, aber dagegen muss man doch was tun als Therapeut. Warum hat er dann in den letzten zwei Jahren nicht mal versucht, dieses Verständnis zu erlangen? Irgendwas anders zu machen? Und falls er das hat und diese Versuche irgendwie an Dir vorbei gegangen sind, warum hat ER denn nicht mal thematisiert, dass Eure Beziehung nicht so läuft, wie es für Dich optimal wäre?
Ich finde nach wie vor, dass Dich überhaupt keine Schuld trifft. So, wie Du das hier schilderst, verhält er sich einfach nicht so, wie er sollte – nämlich so, dass es zu Deinem Besten ist. Im Übrigen finde ich, auch wenn er Dich nicht vollumfänglich versteht: eine Rechtfertigung für mangelnde menschliche Wärme ist das irgendwie auch nicht.
Hast Du in letzter Zeit mal darüber nachgedacht, warum Du immer noch bei ihm bist?
Alles Liebe
Christie
Ich hab das Gefühl, ich bin in Deinem Thread immer der “Therapeuten-Basher”…. Aber ich hab hier immer das Gefühl, dass Du Dich irgendwie verantwortlich dafür fühlst, dass Deine Therapie nicht richtig läuft, obwohl Du Dich offensichtlich sehr bemühst. Und das tut mir sehr leid.
Ich finde es auch schön, dass Dein Thera nun mal offen gesprochen und seine Sicht der Dinge geschildet hat. Trotzdem frage ich mich, warum das erst jetzt – nach über zwei Jahren, richtig? – kommt, wenn da ja offenbar schon länger etwas schief läuft und er das Gefühl hat, Dich nicht so ganz zu verstehen.
Klar fühlst Du Dich jetzt schlecht. Ich finde das ehrlich gesagt auch eine recht harte Aussage von einem Therapeuten, dass ihm das wirkliche Verständnis für seinen Patienten fehlt. Das kann sicher passieren, aber dagegen muss man doch was tun als Therapeut. Warum hat er dann in den letzten zwei Jahren nicht mal versucht, dieses Verständnis zu erlangen? Irgendwas anders zu machen? Und falls er das hat und diese Versuche irgendwie an Dir vorbei gegangen sind, warum hat ER denn nicht mal thematisiert, dass Eure Beziehung nicht so läuft, wie es für Dich optimal wäre?
Ich finde nach wie vor, dass Dich überhaupt keine Schuld trifft. So, wie Du das hier schilderst, verhält er sich einfach nicht so, wie er sollte – nämlich so, dass es zu Deinem Besten ist. Im Übrigen finde ich, auch wenn er Dich nicht vollumfänglich versteht: eine Rechtfertigung für mangelnde menschliche Wärme ist das irgendwie auch nicht.
Hast Du in letzter Zeit mal darüber nachgedacht, warum Du immer noch bei ihm bist?
Alles Liebe
Christie
Hallo Weidenkatz,
darf ich mal fragen, warum dir so wichtig ist, verstanden zu werden? Also, ich verstehe schon, dass das Verstandenwerden wichtig ist. Aber bei dir scheint es mir einen viel höheren Stellenwert einzunehmen als üblich (kann das sein?). Meine Therapeutin versteht mich eigentlich oft nicht (oder sogar direkt falsch), aber es macht mir nicht so viel aus, ich lasse es dann häufig einfach so stehen.
Es fällt mir auf, dass dir dieses Thema so wichtig ist, dass es dich in der Therapie blockiert. Was verbindest du mit dem Verstandenwerden? Vielleicht wäre es hilfreich für dich, diese Seite in dir in der Therapie mal zu Wort kommen zu lassen (ganz bewusst, in einem Rollenspiel zum Beispiel). Das wäre auch hilfreich, um die Blockade nicht zum Therapiekiller werden zu lassen. Mir hilft das immer, um wieder einen Schritt neben mich zu tun, klarer zu sehen und (wieder) locker zu werden. Außerdem tut es gut, (unter Begleitung) selbst aktiv zu werden. Da hat man das Gefühl, wieder ein Mosaikstein mehr von sich selbst verstanden zu haben (das ist doch eigentlich viel mehr wert als das Verständnis des Therapeuten).
darf ich mal fragen, warum dir so wichtig ist, verstanden zu werden? Also, ich verstehe schon, dass das Verstandenwerden wichtig ist. Aber bei dir scheint es mir einen viel höheren Stellenwert einzunehmen als üblich (kann das sein?). Meine Therapeutin versteht mich eigentlich oft nicht (oder sogar direkt falsch), aber es macht mir nicht so viel aus, ich lasse es dann häufig einfach so stehen.
Es fällt mir auf, dass dir dieses Thema so wichtig ist, dass es dich in der Therapie blockiert. Was verbindest du mit dem Verstandenwerden? Vielleicht wäre es hilfreich für dich, diese Seite in dir in der Therapie mal zu Wort kommen zu lassen (ganz bewusst, in einem Rollenspiel zum Beispiel). Das wäre auch hilfreich, um die Blockade nicht zum Therapiekiller werden zu lassen. Mir hilft das immer, um wieder einen Schritt neben mich zu tun, klarer zu sehen und (wieder) locker zu werden. Außerdem tut es gut, (unter Begleitung) selbst aktiv zu werden. Da hat man das Gefühl, wieder ein Mosaikstein mehr von sich selbst verstanden zu haben (das ist doch eigentlich viel mehr wert als das Verständnis des Therapeuten).
Tja, sie macht aber eine Psychoanalyse, das hochfrequenteste Verfahren, das als KK-Therapie bewilligbar ist. Aber da macht man (die Herren Analytiker) doch keine (abgesprochenen) Rollenspiele! Die Herren Analytiker sind für solche Müh viel zu qualifiziert! Sie wissen halt, wie man richtig schweigt, so richtig, dass man erst am Ende der bewilligten, hochbezahlten Therapiezeit der Patientin sagen muss, dass man sie nicht versteht *ironiemodus off*Fanja hat geschrieben: Es fällt mir auf, dass dir dieses Thema so wichtig ist, dass es dich in der Therapie blockiert. Was verbindest du mit dem Verstandenwerden? Vielleicht wäre es hilfreich für dich, diese Seite in dir in der Therapie mal zu Wort kommen zu lassen (ganz bewusst, in einem Rollenspiel zum Beispiel). Das wäre auch hilfreich, um die Blockade nicht zum Therapiekiller werden zu lassen. Mir hilft das immer, um wieder einen Schritt neben mich zu tun, klarer zu sehen und (wieder) locker zu werden. Außerdem tut es gut, (unter Begleitung) selbst aktiv zu werden. Da hat man das Gefühl, wieder ein Mosaikstein mehr von sich selbst verstanden zu haben (das ist doch eigentlich viel mehr wert als das Verständnis des Therapeuten).
weidenkatz, ich bin entsetzt, dass Dein Analytiker erst jetzt diese "Katze aus dem Sack" gelassen hat.
Ich hatte mit meinem Analytiker so in der 230. Stunde eine ähnliche Sequenz (er sagte so Dinge, wie er wisse nicht mehr weiter; er sei im Verstehen gescheitert etc.). Nur der Vorteil war, dass ich es nicht so sah, sondern durch die Infragestellung des Schweigens immer wieder seine Qualitäten hervorgekitzelt habe, so dass ich an meinen Themen arbeiten konnte ... er meint wohl, das sei mehr tiefenpsychologische Therapie gewesen - aber das ist nicht mein Problem ...
Wie wäre es denn, wenn Du wieder mit diesem Klinikarzt Kontakt aufnimmst?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ich begreife das auch nicht so ganz. Wie kann ein Therapeut einfach so sagen: ich verstehe sie nicht, und dabei belassen. Wenn man was nicht versteht, was macht man dann? Fragen, fragen und noch mal fragen - so lange, bis man das eben versteht. Vielleicht ist genau das das Problem. Analytiker und Fragen stellen - damit haben die meisten gewisse Schwierigkeiten...
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw
Och, die stellen schon Fragen. Nur am liebsten, rhetorische ... d.h. der Analytiker versteht dann nicht, warum die Frage nicht so ausgeführt wird, wie es seinen Theoriekonstrukten und Geschlechterbildern u.a. entspricht ... oder er schreibt dann schlichtweg im Bericht, die Analysandin ist noch seeeehr ungesund, bitte nochmal einen Schwung Stunden bewilligen ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Hallo pandas,
danke für deinen Hinweis!
@weidenkatz: nichts für ungut, ich habe einfach die Brisanz des "Nicht Verstehens" nicht richtig verstanden...
danke für deinen Hinweis!
@weidenkatz: nichts für ungut, ich habe einfach die Brisanz des "Nicht Verstehens" nicht richtig verstanden...
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