Weil mir bei so was ganz schnell der Hut hochgeht, habe ich das meiste, das hier zuletzt vor allem zu „Leidensdruck“, zum richtigen ausreichenden Leiden, um die Gnade einer Therapie zu erfahren, lieber nicht so genau gelesen.
So was ist ÜBEL!!!
Es gibt ja genug Regeln, fachliche Einschätzungen, Rahmenbedingungen dazu, was unter Störung zu verstehen ist, wie sie sich definiert. Etwas das immer wieder zu hinterfragen ist, das als solches sich auch immer wieder kritisch hinterfragen lassen muss.
Es gibt viele Regeln, was dann Krankenkassen überhaupt finanzieren, als Behandlung mittragen. Schon das ja eine ziemliche Einengung auf eine Leidensteilmenge.
Wer darüber hinaus versucht, Leiden in gutes oder schlechtes, in anzuerkennendes oder nicht zu teilen? Mich macht er schnell ziemlich wütend, zornig. So was ist mindestes anmaßend in meinen Augen. Noch mehr, das ich hier lieber Ungeschrieben lasse.
Dass der Spiegel Artikel es auf so was anlegt, hab ich ja bereits genervt geschrieben.
Auch geschrieben, dass icn es unakzeptabel finde. Und darüber hinaus - auch wenn das eigentlich schon eine zu weitgehende Überlegung ist - völlig nutzlos für all die, die zu Zeit keine Therapie bekommen, weil sie zu gestört sind, bzw. die falsche Störung haben.
Schon dafür habe ich wirkliche Beweise nirgends gelesen! Ob es überhaupt stimmt? In welchem Maß ? Hier fehlt mir erst mal schon eine seriöse Grundlage. Unterstellt es gäbe sie? Natürlich auch nur meine Behauptung, zugespitzt! Da sage ich mal: Die vermehrte Nichtbehandlung von vermeintlich harmlosen Störungen wie Burn Out oder Depressionen
( schon es so zu schreiben ist mir zuwider), bringt keine einzige zusätzliche Therapie von z.B. borderline. Ich behaupte, wenn borderline nicht oder nicht ausreichend therapiert wird, dann ist die Ursache dafür nicht, die Menge der anderen Behandlungen.
Klar, beweisen kann ich es nicht. Kann mir aber umgekehrt jemand beweisen, dass meine Behauptung falsch ist?
Ich habe grad noch mal nachgesehen. Habe einen weiteren Spiegel Artikel gefunden. Auch der leider ziemlich einseitig geschrieben. Trotzdem, mir scheint er näher am grundlegenden Problem zu sein:
http://www.spiegel.de/gesundheit/psycho ... 20748.html
"Die Anzahl der Kassensitze für Psychotherapeuten ist durch die Bedarfsplanung der kassenärztlichen Vereinigungen begrenzt", sagt Dieter Best. Wie hoch der Bedarf an Psychotherapeuten in Deutschland ist, wurde allerdings 1999 das letzte Mal im Zuge des Psychotherapeutengesetzes festgelegt. "Diese Zahlen sind längst überholt und werden dem aktuellen Bedarf nicht mehr gerecht", kritisiert der Vorsitzende der DPtV. "Außerdem gab es schon damals eine krasse Unterversorgung."
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Seit Jahren sind die Kassenzulassungen für Psychotherapeuten in Deutschland belegt. Will ein junger Therapeut eine solche haben, muss er einem Kollegen die Praxis abkaufen, wenn dieser sie aufgibt. Das ist teuer, die Preise liegen im Schnitt bei 20.000 bis 50.000 Euro. Zudem sind die Chancen gering. "Auf einen Sitz bewerben sich etwa fünf bis zehn Therapeuten", sagt Best
Ob darüber hinaus manche Störungen, vor allem die, die verbreitet in Vielzahl behandelt werden, womöglich mit „einfacheren“ Methoden, mit weniger Aufwand therapiert werden können? Zum einen eine Fragestellung, Problematik, die allenfalls gleich- wenn nicht nachrangig zu erörtern wäre. Dann aber - bitte sehr - fachlich, fundiert und nicht vor einem Hintergrund, der die Beschwerden verniedlicht, ihre Behandlung als Luxus disqualifiziert.
Leider fehlt auch da die Grundlage, für möglich halte ich, dass es grad bezogen auf manche Störungen, zu wenig Therapieressourcen gibt. Wenn dem so wäre, dann ließe es sich bei der Bedarfsplanung, den Zulassungen ja durchaus berücksichtigen. Von Kontingentierungen halte ich erst mal wenig. Aber Zulassungen an ein spezielles fachliches Wissen bzgl. Bestimmter Störungen zu knüpfen, grad dort die Ressourcen zu erhöhen, das könnte ich mir durchaus vorstellen, soweit denn wirklich Ressourcen vor Ort fehlen.
LG hawi