Freundschaft mit Therapeutin möglich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Tanzmaus123
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 10:47

Hallo,

ich lese schon seit längerem hier in Forum mit und nun auch dieses Thema: Ich habe über mehrere Jahre Therapieerfahrungen und konnte meine Problematik mithilfe meiner nunmehr schon sehr alten Thera gut bearbeiten. Dafür bin ich ihr auch unendlich dankbar.
Habe dann nochmals eine Thera kennen gelernt und mir eingebildet, mit dieser verbindet mich eine tiefe und engere Freundschaft. Aber dem war nicht so: Ihr Verhalten war privat eher oberflächlich und nicht mehr so emphatisch wie zu Anfang. Später stellte ich auch fest, dass sie noch mit einigen anderen ehemaligen Patienten befreundet war und bemerkte bald, dass ich für sie nicht wirklich von Bedeutung war und das hat mich sehr verletzt. Auch habe ich bemerkt, dass sie mich immer mal wieder belehren musste, was ich aber nicht wollte.
Ich glaube nach wie vor, dass Theras auch privat nicht abschalten können und immer wieder in ihre Berufsrolle schlüpfen müssen, was mitunter auch sehr nervend sein kann. Selbst Familienangehörige haben damit Probleme.
Schutzengelchen,
ich finde es sehr mutig, dass du die Beziehung zu deiner Thera hier so offen beschreibst (Sauna). Ich würde das nicht tun, wäre mir doch die Beziehung zu wichtig und ich hätte außerdem auch die Verantwortung, die Beziehung vor der Öffentlichkeit zu schützen- könnten sich doch einige Leute angesprochen fühlen...

Alles Gute

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Schutzengelchen
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 10:58

@Tanzmaus
Ich denke das es viele Theras gibt die gerne mal in der Sauna abschalten, ich denke nicht das es da einen großen
Wiedererkennungswert gibt. Außerdem haben wir uns während der Therapie zufällig dort getroffen.
Wer im Gedächtnis seiner
Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.

Immanuel Kant

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 11:13

@ elana,

ne, ne ich geh nicht zurück.

LG
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Tanzmaus123
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 11:42

Schutzengelchen,

ja, womit du natürlich auch recht haben wirst.

Allerdings: Kann ich zum Beispiel aus deiner hier beschriebenen Geschichte Parallelen zu meiner eigenen finden. Sorry,

und alles Liebe.

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 13:16

**AufdemWeg** hat geschrieben:@ elana,

ne, ne ich geh nicht zurück.

LG

warum schließt du eigentlich das so kategorisch aus? Du hast ja geschrieben, dass du sie liebst, hm, aber ist das nicht schwierig und manchmal sehr traurig mit solchen "unerlösten" Gefühlen zu leben?

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valiantheart1
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 14:19

Hallo!
Geschafft ;o) alles durchgelesen, u ich habe dafür nicht mal 2 Tage gebraucht *gg*

Auf das Forum bin ich zwecks des Titels aufmerksam geworden:
"Freundschaft mit Therapeutin moeglich?"
Die Frage hat mich sehr interessiert. Vor allem aus persönlichen Interesse. Denn diese Frage habe ich mir auch schon gestellt.
Die Gefühle die hier beschrieben worden sind, kommen mir sehr bekannt vor…..
Daher gebe ich auch mal meinen Senf dazu…. ;o) und mein persönliches Problem ;o)

Ich habe vor einem Jahr meine Therapie beendet. Wir beide fanden, dass es an der Zeit war. Ich hatte auch keinen „Stoff“ mehr (um es mit den Worten von yamaha zu sagen). Und das Bedürfnis sie zu sehen und mit ihr zu reden, mehr über sie zu erfahren sie kennenzulernen war sehr, sehr groß bei mir, also habe ich den Abstand gesucht. Ich bin aber ihren Wunsch, nach einem Abschlussgespräch nie nachgekommen. Denn ich konnte mir damals nicht vorstellen, sie nie wieder zu sehen. Und irgendwie war ein Abschlussgespräch in MEINER Vorstellung doch so was wie das absolute Ende. Sie hat es aber gewusst, dass ich zu so einem Gespräch nicht bereit war. Sie hat mich, wie nach jeder Stunde gefragt, wie wir verbleiben u ich habe gesagt ich melde mich, wenn ich was brauche. Sie hat gelächelt u hat mir damals alles Gute für die Geburt gewünscht. Sie wusste das ich mich nicht mehr so schnell bei ihr melden würde ;o).

Ich habe Ihr dann eine Mail geschickt, allerdings kein persönliches, als mein Sohn geboren wurde. (also ein Mail das an mehrere ging). Es kam auch eine Antwort, was mich sehr gefreut hatte. Aber eben auch keine persönliche.

Ich habe mir oft gewünscht, eine Freundschaft zu meiner Thera aufzubauen. Aber mir dann doch immer wieder gesagt das es nicht geht und das sie nur ihren Job (ge)macht (hat). Ich wohne nicht weit von ihr entfernt und habe meine ganzen Ärzte in dem Umkreis. Ihr mal einfach so über den Weg zu laufen, ist daher durchaus möglich, auch wenn es bisher noch nicht der Fall war. Ich habe mir schon oft vorgestellt wie das wohl wäre wenn ich sie treffen würde.
Und im Moment weiß ich nicht recht was ich v dem allen halten soll. Denn irgendwie habe ich das Bedürfnis mit ihr wieder zu reden. Aber ich weiß nicht (noch nicht) ob das aus meinem Wunsch her rührt sie wieder zu sehen oder ob ich mit ihr wirklich über mich u mein Leben reden möchte. Oder anderes gesagt, ob ich nur ein wenig Zuwendung und Verständnis mir holen möchte. Anstatt an gewissen Ängsten zu arbeiten. (ich weiß nicht ob das jetzt verständlich rüber gekommen ist)

Fakt ist, ich finde auch dass eine Freundschaft zu seinem Therapeuten nur dann geht, wenn man die Therapieebene verlässt (meine persönliche Meinung). Ich bin mir ziemlich sicher dass meine Thera an einer Freundschaft mit mir nicht interessiert ist. Warum auch? sie hat genug Freunde….
Und da ich aber schon das Bedürfnis habe mit ihr auf nen Kaffee zu gehen und mit ihr über Gott und die Welt zu reden, weiß ich auch nicht ob eine Therapie (mit ihr) noch Sinn macht. Oder anders ob ich da drüber stehen kann…..
Vor allem weil ich mit ihr eigentlich über ganz andere Themen reden möchte (da wir uns sehr ähnlich sind u wir gewisse Dinge gemeinsam haben, u mich ihre Meinung dazu interessiert) u weniger über mich….

Alles liebe
Vali

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 14:27

valiantheart1 hat geschrieben:
Fakt ist, ich finde auch dass eine Freundschaft zu seinem Therapeuten nur dann geht, wenn man die Therapieebene verlässt (meine persönliche Meinung). Ich bin mir ziemlich sicher dass meine Thera an einer Freundschaft mit mir nicht interessiert ist. Warum auch? sie hat genug Freunde….
Und da ich aber schon das Bedürfnis habe mit ihr auf nen Kaffee zu gehen und mit ihr über Gott und die Welt zu reden, weiß ich auch nicht ob eine Therapie (mit ihr) noch Sinn macht. Oder anders ob ich da drüber stehen kann…..
Vor allem weil ich mit ihr eigentlich über ganz andere Themen reden möchte (da wir uns sehr ähnlich sind u wir gewisse Dinge gemeinsam haben, u mich ihre Meinung dazu interessiert) u weniger über mich….

Alles liebe
Vali
Hi Vali,

was das verlassen der therapeutischen Ebene betrifft, stimme ich dir zu. ich denke diese muss auf jedenfall verändert werden um sich auf einer anderen Ebene begegnen zu können. Was ich mich aber frage ist; woher willst du wissen, dass deine Thera genug Freunde hat und an einer Freundschaft mit dir nicht interessiert ist? Ich meine, vielleicht denkt sie ja ebenso über dich

LG

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 14:51

Hallo Yamaha,

die Entfernung, die ab nächster Woche besteht macht es unmöglich
und daneben gibts noch zig andere Gründe
Nein, mit einem Liebesgefühl zu leben macht mich nicht im Geringsten traurig.

LG ADW
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 14:56

Also ich merke:

ICH wäre nicht mal im Ansatz bereit die therapeutische Ebene zu verlassen.
Würde meine Therapeutin mir eine Freundschaft anbieten, ich würde sie fragen
ob sie sonst noch ganz sauber tickt.
Spätestens dann wäre ich gegangen.

Ich brings einfach nicht zusammen.

LG ADW
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yamaha1234
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 15:36

@adw, worin siehst du von der emotionalen Ebene her den größten Unterschied?

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Beitrag Mo., 21.01.2013, 15:45

was meinst du genau?
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 15:51

Und vielleicht hängts auch daran was man unter Freundschaft versteht.

Ich habe eine einzige Freundin, sie kenne ich seit unserem ersten Schultag
und ich hatte einen einzigen Freund, ihn kannte ich von Geburt an.

Es bahnt sich bei einem ehemaligen Kollegen etwas wie Freundschaft an
aber ich weiss nicht wie sich das verfestigt wenn ich jetzt dann in einer anderen Stadt leben werde.

Alles andere sind Bekanntschaften aber keine Freundschaften.
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yamaha1234
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 16:10

**AufdemWeg** hat geschrieben:was meinst du genau?
naja, du schreibst, wenn deine Thera dir eine Freundschaft vorgeschlagen hätte, wärst du gegangen und ich lese raus, dass dies für dich eine wirklich schlimme Vorstellung wäre. Ich verstehe das nicht ganz, da du ja auch geschrieben hast, dass du sie liebst. Wäre dir eine mögliche Freundschaft zu nah?

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Beitrag Mo., 21.01.2013, 16:15

Ich kann das ganz schlecht beschreiben
da ist eine echte Grenze bei mir erreicht.
Wenn sie mir das vorgeschlagen hätte
wäre in mir mein ganzes aufgebautes Gerüst zusammengekracht.
Ich finds selber irgendwie komisch, dass ausgerechnet ich, die bestimmt zig mal die Grenze überschritten hat und sie verführt hat persönlich zu werden das so empfindet.
War mir auch gar nicht so klar, erst als ich hier in deinem Thread las.
Ein Freundschaftsangebot meiner Therapeutin an mich
und ich könnte die 7 Jahre in die Tonne kloppen.
Ich würds doch gar nicht mehr schaffen sie oder die Psychotherapie ernst zu nehmen.
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Beitrag Mo., 21.01.2013, 16:15

@AdW: Deine Freundschaftsdefnition geht schon fast in "miteinander aufwachsen" über, das ist natürlich keine Durschnittsdefinition von Freundschaft, würde ich mal sagen.

Also ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn in einer Freundschaft der Thera weiterbestehen würde, da schon jetzt keine Asymmetrie besteht. So sehr lasse ich keinen Menschen an mich ran, dass er mich dominieren könnte. Bei mir gibt es nur "Augenhöhe" oder gar nichts. Die meisten Freunde würden sich da mehr an Dominanz erlauben, als Thera weiß er darüber Bescheid, dass so was bei mir nicht geht.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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