Was 'dürft' ihr bei euren Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hope_81
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 06:48

Launebär hat geschrieben: Hab das ganz unbewusst gemacht und als er ihn mir in Hand drückte, war der Stift oben ganz feucht. Ich so am überlegen, warum ist der so feucht, dann: bähhhhh Spucke, der war im Mund, der war im Mund, der hat immer seine Stifte im Mund!!!! Und äusserlich Bloss nichts anmerken lassen
wie witzig
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Atara
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 14:25

Alles außer IHRE Grenzen überschreiten...
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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Beebee
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 15:22

Ich glaub, ich darf eigentlich ziemlich viel aber ich nutze es nicht...


pandas
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 16:46

Atara hat geschrieben:Alles außer IHRE Grenzen überschreiten...
Finde ich interessant, da ich die Befürchtung habe seine Grenzen zu überschreiten und schon merke wie da während der Stunden so eine innere Bremse aktiv ist, mittlerweile meines Erachtens zuviel. Wenn ich da mal loslasse, sind im nachhinein immer Sorgen da, ob ich seine Grenzen überschritten habe (und er sauer o.ä. wird).

Wie lotest Du das aus, was ihre Grenzen sind? Hat sie Dir diese mal konkret benannt?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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hope_81
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 16:49

Mein Therapeut sagt mir immer, keine Sorge sie überschreiten meine Grenzen nicht (ich muss nicht einmal nachfragen) ich denke, wenn es denen reicht werden sie es einen wissen lassen.
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Atara
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 17:00

Ich habe sie des öffteren überschritten, unbewusst und auch mit Absicht. Dadurch lerne ich wie weit ich gehen kann...
Ich habs als nicht so mit Grenzen, insofern bekomme ich das wohl bei ihr/ von ihr beigebracht... Ist ein ziemlich wichtiges Thema bei uns.
Also was ist angemessen, was nicht und solche Sachen.
Sie wurde auch schon sauer, und auch schon sehr sauer, seltsamerweise meist dann, wenn ich mir überhaupt nicht bewusst war, dass ich ihr da zu weit gegangen bin.
Hm.
Ist nicht so einfach, und nur rumschleimen damit alle lieb und nett zueinander sind, liegt mir halt auch nicht.
Sie ging mich auch schon ziemlich an, das ist auch schonmal nach hinten losgegangen, dann hat sie sich entschuldigt.
Naja, ich hab mich bei ihr schon paarmal entschuldigt weil ich zu weit gegangen bin und umgekehrt.
wir schenken uns da nichts...
Klingt jetzt vlt. biss streßig, aber normalerweise gehen wir freundlich und "normal" miteinander um

P.S.
Ich muss aber sagen, dass ich manchmal nicht damit einverstanden bin mit dem was sie mir da vorlegt an Regeln.
mir ist das als zu "spießig", zu hausbacken, zu brav. sie kommt mir als vor wie jemand der es jedem recht machen will, nach außen zumindest.
Immer lächeln, immer charmant, alle sollen mich liebhaben ich bin ja so freundlich und zuvorkommend.
So bin ich nicht. Das kann ich auch nicht.
Da sind wir uns nicht einig. sie kommt mir als so vor wie ne mutter die ihre tochter so erziehen will wie sie es gerne hätte.
so wie sie denkt das es richtig und angemessen ist.
Aber mir ist das als zu "schleimig" zu verlogen zu "als ob".
Dann bekommen wir uns in die haare, weil ich ihr das dann sage^^

P.P.S
ich glaube, dass ich sie als ganzschön angehe, ich kritisiere sie auch, das passt ihr oft nicht aber ich kann meinen mund nicht halten wenn mir es nicht passt was sie von sich gibt.
aber wir disskutieren dann, also es ist nicht wirklich feindselig, hitzig wäre vlt. das richtige wort.
letztens, hatte ich mal wieder einen punkt wo ich mich selbst nicht ertrug, da sagte ich zu ihr " ich glaube ich bin ziemlich anstrengend"...
sie sagte: ja, sie sind sehr anstrengend für mich. Aber das sind sie ja nicht immer...
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(e)
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 17:15

@Atara: Das habe ich meinem Thera auch schon "vorgeworfen", dass diese Nettigkeit nicht echt sein kann, eben die tausend Lügen, von denen immer gesprochen wird. Er hat es jetzt tatsächlich begriffen, dass ich einfach Ehrlichkeit will. Das hat unsere therapeutische Beziehung gestärkt, er ist jetzt sehr authentisch, was wiederum mein Vertrauen fördert. Er merkt einfach, dass ich sonst kein Vertrauen aufbauen kann, wenn er nicht echt rüberkommt.
Lieben Gruß
elana

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pandas
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 17:16

Ah, ja, meine "Befürchtungen" gehen in die Richtung, dass es dann zu solchen Reaktionen kommt.
Wobei ich auch denke, dass es für mich gut wäre, mehr Streitfähigkeit zu entwickeln, eben sich in Grenzen-Grenzenüberschreiten-Aushandeln mit einem Anderen auszuprobieren.
Toll, dass Ihr dann immer wieder zueinanderfindet.
Denn meine größte Befürchtung ist, dass mein Therapeut dann zu dem Schluss kommt, es passt nicht zusammen (-da er nicht so streitbezogen arbeiten möchte, sondern z.b. lieber mit Anziehung-Allein.sein o.ä., welches er vor kurzem als Thema eingebracht hat, und überrascht war, als ich sagte, da sehe ich jetzt nicht so meinen therapeutischen Weg drinnen-). Wir haben noch so 50 Stdn, danach steht der Antrag zur 1.Verlängerung an, und eigentlich habe ich das Gefühl, es wäre für mich gut, in bestimmten Dingen mehr Biss zu zeigen, zu widersprechen, wütend/ärgerlich zu sein, aber habe halt die Angst, dass er dann vor dem Antrag sagt, er möchte nicht mehr. Und da brauche ich ihn wiederum viel zu sehr als Therapeuten, es hat sich auch schon einiges gebessert für mich.

Bei der Strittigkeit ist es auch so, dass es um Werteinstellungen geht und ich das Gefühl hatte, er will mich da tatsächlich überzeugen/erziehen, anstatt dass wir die meinen elaborieren und ich auch sagen darf, ich sehe, Sie haben die und die Werteinstellung, diese teile ich aber aus guten Gründen nicht.
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Atara
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 17:32

Ich denke du solltest nicht zuviel angst davor haben ihm offen deine meinung zu sagen. wegen der antragsverlängerung meine ich.
das ich käse, so nimmst du dir freiraum.
es sollte schon möglich sein, sich frei zu äußern... eben mit einschränkungen, ist klar.
es gibt eben patienten die sind von sich aus ängstlicher und wagen sich nicht so direkt freiraus zu sprechen aus angst vor irgendwelchen bestrafungen.
und dann gibts halt patienten die sind von sich aus aggressiver und direkter.
die einen lernen dann mehr aus sich rauszugehen und die anderen lernen angemessener zu reagieren.
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pandas
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 17:44

Na, ich bin schon aus mir herausgegangen, aber eben mit Einschränkungen,
und habe auch schon so vermeint zu spüren, dass er "zurückzuckt", wenn frau bestimmte Dinge mit erhöhten wütenden/ärgerlichen Timbre vorträgt.
So von seiner Strategie war auch bisher erkennbar, dass er nicht der Therapeut ist, der es fördert, dass Patientinnen an viel Vehemenz zulegen, um sich so besser behaupten zu können - eben seine "Erziehungs"-aufgabe: Patientin soll auch eher umsichtig bis "brav" sein im Kontakt mit der Außenwelt (etwas überspitzt formuliert, aber ich hatte nicht das Gefühl, er pusht mich in Richtung aktiver Selbstbehauptung, das kommt dann eher von mir, und bisher folgte er dann leicht zögerlich).

Nun ja, jetzt hatte er kürzlich in einer biografischen Sache eine Werteinstellung geäussert, die ich so gar nicht teilen kann, es ging auch einher mit der Reproduktion einer gesellschaftlichen Betrachtungsweise darauf: Da gibt es aber noch andere zu, ich vertrete eine andere.

Das habe ich ihn auch in der nächsten Stunde ausführlich vorgetragen, eben eher distanziert-wütend.

Es kamen dann Äusserungen, die für mich aber eher Ausweichen als sind als Austragen des Konfliktes, erst, warum dass denn so wichtig sei, in der nächsten Stunde dann, da habe er sich geirrt - aber es klang nicht so ehrlich, und wenn er da sich nicht richtig in meine Sichtweise eindenkt, und auch einbezieht, dass es dazu verschiedene Diskurse gibt, kann das schwierig sein.

Also, Konfliktpotential für die nächste Zeit, anderseits weiss ich nicht, ob das etwas ist, was ihn "zu weit" geht.
Es wäre für mich schon auch fatal, dann spätestens in einem halben Jahr ganz ohne Thera dazustehen

Aber vielleicht habe ich ja auch eine fette negative Vater-Übertragung und im neuen Jahr wird überraschend alles anders in der therapeutischen Beziehung
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Fast Forward
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 18:08

Manchmal frage ich mich, was ich eigentlich nicht darf. Ich darf ihn sogar verbal in Einzelteile zerlegen oder Eifersuchtsdramen abspielen, sein Haus sehen, sagen, was ich im Raum haben will und was nicht, darf ihn zu seinem Privatleben befragen und ja, auf FB hat er mich auch geaddet (war aber seine Anfrage und nicht meine). Wahrscheinlich darf ich so viel, weil er weiß, wie sehr ich ihn respektiere und da er auf Grund seiner Lebenserfahrung weiß, dass manche Rahmenbedingungen auch dann noch halten, wenn der Rahmen ein bisschen überstiegen wird.

Also, er darf bei mir weitaus weniger als ich bei ihm. Ich bin sehr auf meine Grenzen bedacht und wenn er nicht vorher um Erlaubnis fragt - was er aber immer tut - fühle ich mich schon schlecht behandelt...


pandas
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 18:17

@ fastforward

Und erfüllt er dann immer Deine Wünsche also verändert er den Raum dauerhaft beispielsweise??
Ist ja schon ein bissle schwierig, wegen einer Pat ein Bild abzuhängen oder so.
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Beebee
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 18:19

Bei Facebook geaddet?!
Geht das nicht wirklich zu weit? Also das wär ja für mich überhaupt nicht ok...

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hope_81
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 19:08

Beebee hat geschrieben:Bei Facebook geaddet?!
Geht das nicht wirklich zu weit? Also das wär ja für mich überhaupt nicht ok...
Jo find ich auch....
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 19:13

Mein Thera findet meine geradlinige Art eigentlich ganz gut. Er fördert das eher bei mir und findet, ich könnte durchaus auch mal Wut empfinden. Das kann ich ja nicht wirklich ...

Ich finde es aber gut, wenn er auch gleich offen sagt, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt. Dieses Um-den-heißen-Brei-Reden fühlt sich für mich nicht gut an. Deshalb erklärte ich ihm, dass er einen wirklich großen Beziehungskredit (Fachbegriff dafür) habe, solange ich das Gefühl erhalte, dass es wirklich nicht böse gemeint ist. Er umschrieb es dann selbst mit meinen Sätzen, eben Ehrlichkeit, die mir wichtig ist. Er hat es also wirklich verstanden und setzt es auch um.

Ich glaube, es ist extrem schwierig für einen Therapeuten, die richtige Balance zu finden, da jeder Patient anders tickt. Ich glaube, ich wäre ein schrecklicher Therapeut und würde den Patienten brutal auf den Kopf zusagen, was nicht in Ordnung ist mit ihnen nach diesem und jenem Krankheitsbild. Ich würde sie aufwecken wollen, genau das wünsche ich mir manchmal von meinem Thera, denn ich möchte wirklich die "brutale Wahrheit" wissen. Deshalb lese ich auch so viele Fachbücher, wo ich das alles erfahre.
Lieben Gruß
elana

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