Vegetarisches und Veganes

Gesunde Kochrezepte, Ernährungstipps und Wege aus der Fehlernährung - hier können Sie Ihre diesbezüglichen Schwierigkeiten, Empfehlungen und Erfahrungen austauschen.
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Mirjam
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 20:33

kaja hat geschrieben:Hülsenfrüchten und Seitan gemacht. Räuchertofu mag ich auch gerne.
Ja, das schmeckt mir auch alles, ess ich auch - aber es schmeckt nicht wie Fleisch.

Ich koche viel und gerne selbst, meist Gemüse in allen Variationen, es geht also nicht darum, dass ich keine Alternativen kenne. Irgendwie ist es mehr wie ein Sucht-Ding.

Ich weiß auch nicht genau, ob die Lösung wär, was zu finden, das wie Fleisch schmeckt (oder diese Inhaltsstoffe hat), oder ob es mehr ein Problem im Kopf ist.

lg
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kaja
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 20:37

Bei mir persönlich ist das Kopfsache. Da überkommt mich einfach der Fleischhunger.
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Tröte
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 20:46

@mirjam: ich kann dich sehr gut verstehen, mir geht es nämlich absolu genauso. ich finde es ganz schlimm, dass tiere wegen mir sterben müssen, aber ich esse auch sehr gerne fleisch und schaffe es nicht, mich ausschließlich vegetarisch zu ernähren.
ich habe für mich den kompromiss gefunden, dass ich nur fleisch esse, was aus artgerecher tierhaltung kommt. dazu fahr ich alle 1-2 wochen ca. 40 km zu einem biobauernhof, wo die tiere geboren, aufwachsen und geschlachtet werden. naürlich habe ich trotzdem ein schlechtes gewissen, aber ich denke, dass es diesen tieren (die man auf der weide sehen kann) in ihrem kurzen leben doch besser geht, als die armen massentierhaltungsgeschöpfe.
wenn ich nicht weiss, woher das fleisch stammt (ich esse meistens auswärts) esse ich hauptsächlich vegetarisch, wobei das ja auch so ne sache ist, denn ganzs chlimm sind ja auch die weiterveraarbeitungs lebensmittel (z.b. eierspätzle, fertigkuchen etc)...denn wenn da kein bio drauf ist, kann man davon ausgehen, dass es sich dann um käfigeier etc. handeln wird. es ist echt schwierig da einen lebbaren kompromiss zu finden (finde ich).
ich habe meinen gefunden, in dem ich nur biofleisch esse und den konsum einschränke und darauf achte, was für lebensmittel ich kaufe.

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candle.
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 20:49

Mirjam hat geschrieben: Das würd ich gern ändern, weil das find ich echt pervers.
Naja, ich weiß jetzt auch nicht was ich das sagen soll? Als Beispiel: Hunde fressen auch Fleisch, eine komplette Nahrungsumstellung wäre nicht gut.

Wir können die Welt nicht ändern, wir können unsere genetische Disposition nicht ändern, wir können, glaube ich, kaum ohne Fleisch leben.

Letztlich geht es für mich dann mehr um Wertschätzung des Tieres. Hach, weiß jetzt bauch gerade nicht wie ich das sagen soll.

Wenn ich die Nachrichten so höre, geht es ja nicht darum ganz zu verzichten, sondern zu reduzieren und eben zu wertschätzen und diese Ressource voll auszuschöpfen. Letzt habe ich nämlich im Fernsehbericht gesehen, dass wir ja nur noch die feinen Sachen des Tieres verwenden und alles andere auf den Müll kommt- das finde ich traurig. Und das war mir gar nicht so bewußt, aber es stimmt. Von daher geht es nicht für mich alles zu lassen, sondern alles zu reduzieren und wertzuschätzen.

Bei Produkten wie Käse sehe ich es jetzt nicht so eng, weil die Produktion ja etwas anders läuft. Eier- OK, da läßt sich drüber streiten. Ich liebe Eier, aber so oft esse ich die dann auch wieder nicht.

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Mirjam
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 20:59

Ja, Tröte, so mach ich das quasi auch. Aber eigentlich ist es mir zu wenig so, zu inkonsequent. Ich fühl mich nicht wirklich gut damit. Wenn ich zu der Kuh auf dieser Weide dort ein persönliches Verhältnis hätt, würd ich sie ja auch nicht essen. Es ist dann quasi ihr Pech, dass ich sie nicht kenn. Das find ich schon irre.

Candle, bei den Hunden hab ich kein Problem damit, das ist ja ihre Natur. Aber ich könnte ja erwiesenermaßen gut ohne Fleisch leben. Ein Vegetarier fällt ja nicht tot um. Wertschätzung ist ein gutes Stichwort - aber für mich wäre es eben nur dann Wertschätzung, wenn ich sie nicht essen würde.

Ich möchte noch anmerken, dass es mir wirklich nur um mich und meine persönliche Einstellung geht. Ich denk mir nicht: "Du Ar.sch da drüben, iss gefälligst kein Fleisch!"

Es geht mir auch weniger darum, ob das eine gute oder sinnvolle Idee ist (das ist für mich ganz klar) - es geht mir nur darum, WIE ich das schaffen könnt.

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Beitrag Mo., 20.01.2014, 21:02

Ich habe das schon verstanden, dass du dich ganz persönlich in dieser "moralischen" Zwickmühle siehst. Ab und an habe ich diese Gedanken auch mal, aber was will ich machen?

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Mirjam
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 21:03

Hihi, liebe Candle, das genau ist ja die Frage...

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Beitrag Mo., 20.01.2014, 21:09

Mirjam hat geschrieben:Hihi, liebe Candle, das genau ist ja die Frage...
Ich denke das dann und hoffe, dass ich es morgen wieder vergessen habe. Und spätestens bei den Tagen kommt der Heißhunger auf Steak, dabei bin ich sicher niemand, der einen Kühlschrank plündert. Wir müssen uns irgendwie damit arrangieren, dass wir auch als Fleischfresser geboren sind, den Umgang damit können wir ja zum Glück selber regulieren.

Und wenn du deine Tiere nicht (be-) nutzen magst, dann weichst du vielleicht auf einen anderen Bauern aus. Ich weiß ja nicht, ob du mit Eiern jetzt auch so die Probleme hast wie mit Fleisch. Jeder Farmer wird da wohl oder übel eine gewisse Distanz zu haben müssen, sonst könnte er seinen Job nicht mehr ausüben. Starke persönliche Beziehungen stören das natürlich.

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Tröte
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 21:24

Mirjam hat geschrieben:Aber eigentlich ist es mir zu wenig so, zu inkonsequent.
es gibt hier leider nur sekt oder selters, entweder du verzichtest komplett, hast dann ggf heisshungerattacken, oder du versuchst bewusst einen kompromiss zu finden (z.b. selten fleisch aber wenn dann mit "guten gewissen" und genuss) essen. ich persönlich halte nichs von diesen "enthaltsamkeien", wie man z.b. auch bei brachial-diäten oft vorfindet, denn oft bkeommtm man dann gerade einen hyper drauf und dann isst man mehr als man sollte (und gesund ist), lieber bewusst und in maßen, dann hat man keinen heisshunger und alles ist gut
Mirjam hat geschrieben: Es geht mir auch weniger darum, ob das eine gute oder sinnvolle Idee ist (das ist für mich ganz klar) - es geht mir nur darum, WIE ich das schaffen könnt.
der körper sagt ja meist was er will eben auch durch diese "heisshungerattacken"...du hast aus meiner sicht da leider nur o.g. zwei möglichkeiten (wenn dir alternativen nicht den fleischgenuss bringen, was klar ist, weil tofu eben kein fleisch ist)
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Carla1
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 21:59

Filme wie "Earthlings" bzw. für die Gesundheitsbewussten "Gabel statt Skalpell" haben da schon vielen geholfen.


montagne
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Beitrag Mo., 20.01.2014, 23:16

@Mirijam und Tröte: Mir geht es wie euch. Bin aber gerade dabei mich damit abzufinden. Wobei ich ehrlich gesagt auch nicht auf Schlagworte wie Tierleid abfahre und auf sterben erst recht nicht. Nur ökologisch und damit für das Gemeinwohl ist eben Massentierhaltung, bzw. alles andere als Weidetierhaltung und oft genug selbst die Mist. Und damit müsste man vegan leben. Ich habe es mehrfach probiert, ich schaffe es nicht.
Habe mal etwas mehr als 2 Jahre vegetarisch gelebt. Fleischhunger an sich hatte ich nicht, das hört irgendwann auf. Habs jetzt aber wieder, wo ich es eben wieder esse. Allerdings ist mir nach mehrmaligem hin und her nun endgültig klar, dass ich vegan kein ausreichendes Wohlbefinden erreichen kann. Es sind da mehrere Aspekte die mir daran Probleme bereiten.
Ich denke wirklich jeder ist anders und jede Verdauung, jeder Stoffwechsel ist anders. Und man muss mit dem Leben und umgehen was man hat. Manchen tut vegan gut, anderen nicht.
amor fati

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BillieJane
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Beitrag Di., 21.01.2014, 00:43

Mirijam. Hühner sind auf Grund unserer Evolution gezüchtete Tiere welche vom Menschen zwecks Eier und Fleisch gezüchtet und gehalten und geschlachtet werden. Wenn du das nicht akzeptieren kannst und deine Hühner lieber als Streichelzoo halten möchtest, dann musst du eben vegan leben.

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BillieJane
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Beitrag Di., 21.01.2014, 00:50

Karriere der Giftpflanze Soja, eine Erläuterung des Lebensmittelchemikers Udo Pollmers:

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Mirjam
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Beitrag Di., 21.01.2014, 15:43

candle. hat geschrieben:Ich denke das dann und hoffe, dass ich es morgen wieder vergessen habe.
Ja, ich auch. Aber ich mag das nicht.
candle. hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, ob du mit Eiern jetzt auch so die Probleme hast wie mit Fleisch
Nein, wie gesagt, meine Hühner sind die glücklichsten der Welt, tuckern den ganzen Tag völlig grenzenlos im Wald hinterm Haus rum. Ich liebe diese Eier.
Tröte hat geschrieben:ich persönlich halte nichs von diesen "enthaltsamkeien", wie man z.b. auch bei brachial-diäten oft vorfindet
Stimme zu. Prinzipiell. Diäten hab ich noch nie gemacht, da würd ich wahnsinnig werden, ganz bestimmt. Aber: die Enthaltsamkeit hier hat ja für mich handfeste sehr gute Gründe, von denen ich eigentlich (...) überzeugt bin. Aber womöglich hat damit diese Lust darauf immer wieder zu tun: innere Auflehnung gegen das Verbot. Das würde allerdings zu mir passen.
Tröte hat geschrieben:der körper sagt ja meist was er will eben auch durch diese "heisshungerattacken"
Hm, das ist auch so eine Frage. Wirklich der Körper? Oder der Kopf (siehe innere Auflehnung)?
Carla1 hat geschrieben:Filme wie "Earthlings"
Nein, reicht leider nicht. Kenn ich. Im Kopf hab ichs ja klar, was ich will, darum gehts ja eben nicht. Da hakts woanders.
montagne hat geschrieben:dass ich vegan kein ausreichendes Wohlbefinden erreichen kann
Was meinst Du damit? Wenn Du doch keinen Hunger auf Fleisch mehr hattest?
montagne hat geschrieben:Bin aber gerade dabei mich damit abzufinden.
Danke an alle für die Erfahrungsberichte und Gedanken zum Thema. Ich merke, dass es was mit mir macht, Meins so gespiegelt zu bekommen, weils euch ja offenbar ähnlich geht. Jedenfalls mehrt sich mein Ärger auf mich irgendwie. Abfinden mag ich mich nämlich eben nicht.

Ich werde jetzt mal ein Monat ins Auge fassen, hab ich heut beschlossen. Ich hab im Supermarkt vorhin so eine vegane Wurstnachahmung probiert - könnt ich mir vorstellen als Notfalls-Wurstsemmel.

Ok, also ab heute bis 21.2.2014 bin ich vegetarisch unterwegs. Mal schaun. Ich werd mich mal nach Vegetarier-Foren umsehen, so als mentale Unterstützung sind ja Gleichgesinntengruppen immer ganz gut.

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Mirjam
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Tröte
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Beitrag Di., 21.01.2014, 16:02

Mirjam hat geschrieben: Stimme zu. Prinzipiell. Diäten hab ich noch nie gemacht, da würd ich wahnsinnig werden, ganz bestimmt. Aber: die Enthaltsamkeit hier hat ja für mich handfeste sehr gute Gründe, von denen ich eigentlich (...) überzeugt bin. Aber womöglich hat damit diese Lust darauf immer wieder zu tun: innere Auflehnung gegen das Verbot. Das würde allerdings zu mir passen.
aber unabhängig von deinen gründen ist ein mensch ein "allesesser", der seine vitamine und nährstoffe aus der nahrung zieht. und so kann ein heisshungeer auf etwas auch eine "aufforderung" sein, weil der körper etwas brucht, was man ihm (noch) nicht genügend zugeführt hat. so, wie man trinkt, wenn man durst verspürt.
und da kann man 10000 gründe haben, warum man eetwas nicht will, der körper braucht es...
Mirjam hat geschrieben: Hm, das ist auch so eine Frage. Wirklich der Körper? Oder der Kopf (siehe innere Auflehnung)?
ich kann es nicht korrekt beantworten, weil ich es nicht weiss, gefühlsmässig würde ich sagen, beides
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