Was macht Ihr um die Depression auszuhalten?

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Stacheldraht
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Beitrag Sa., 12.05.2012, 16:10

Vielleicht ist das ja das Traurige. Es kümmert sich ja niemand um mich. Außer die, die dafür bezahlt werden...
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
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Rosamond
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Beitrag Sa., 12.05.2012, 16:27

Vielleicht lernst du es ja in der Tagesklinik Dich so zu verhalten, dass ein Gleichgewicht im Zwischenmenschlichen herrscht. Denn normal sollten all die Menschen um die Du Dich kümmerst sich auch um Dich kümmern. Es sei denn Kinder und Tiere, aber das ist was anderes und da macht es ja auch Spaß.

Laß Dich einfach ein auf die Klinik, aber sehe es nur als eine von vielen Stützen, denn dieses Umprogrammieren ist ein langer und harter Weg. Ich versuche es seit 16 Jahren und ich muss noch immer sehr aufpassen. Aber aufmerksam durchs Leben zu gehen ist auch schön

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Stacheldraht
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Beitrag Sa., 12.05.2012, 20:10

Ja... ich schluck nur mein Leben lang und halte aus und versuch iwi am Leben zu bleiben... Ich komm immer noch nicht damit klar, dass ich Hilfe brauche. Ich hasse das.
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Stacheldraht
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Beitrag Mo., 14.05.2012, 22:51

... und was macht man, wenn einem der Strohhalm, nachdem man greift aus der Hand geschlagen wird?
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candle.
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Beitrag Mo., 14.05.2012, 22:55

Stacheldraht hat geschrieben:... und was macht man, wenn einem der Strohhalm, nachdem man greift aus der Hand geschlagen wird?
Welcher Strohhalm wurde dir denn jetzt aus der Hand geschlagen?

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Stacheldraht
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Beitrag Mo., 14.05.2012, 23:01

Der blöde TK-Strohhalm. Anscheinend bin ich dafür ja zu gestört und gehör weggesperrt.
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candle.
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Beitrag Mo., 14.05.2012, 23:04

Interessant wie du das machst!

candle
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Stacheldraht
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Beitrag Mo., 14.05.2012, 23:09

Ich bin froh, dass ich morgen Thera-Stunde hab. Vielleicht kann der meinen Kopf wieder etwas gerade rücken... :-/
Mir hat das heut so den Boden unter den Füßen weggezogen.
Ich würde jetzt gerne wissen, wie man das heute objektiv betrachten müsste...

LG Stacheldraht
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candle.
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Beitrag Mo., 14.05.2012, 23:15

Ich könnte dir das ja sagen, aber würde wohlso über ein Forum nicht viel bringen. Du siehst schwarz, was eigentlich mindestens grau ist oder mehr. Hm hm...

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B-Moll
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Beitrag Di., 15.05.2012, 09:37

Stacheldraht hat geschrieben:Vielleicht ist das ja das Traurige. Es kümmert sich ja niemand um mich. Außer die, die dafür bezahlt werden...
Liebe Stacheldraht, und ich fürchte, so lange wir (die Depressiven) dies so sehr von Außen wünschen/hoffen/erwarten und nicht die beginnen, uns um uns selbst zu kümmern, und das mit wachsender Selbstliebe, so lange werden uns unsere depressiven Zustände zusetzen.

Irgendwie schaffe ich es auch selbst immer wieder nicht, bin oft wirklich "schlecht" zu mir selbst, ....aber... die leise Erkenntnis, dass ich dieses Zu-mir-selbst-lieblos-sein auch nach außen projiziere und immer wieder glaube, dass es "wirklich" so ist, stellt sich bei mir nun auch ab und an schon ein.
Das bedeutet für mich einerseits zusätzlichen Stress, weil das meine Auseinandersetzung mit meinen eigenen Schwächen/Schattenanteilen/dem verlorenen Selbst ist, andererseits verbindet es mich mit MIR selbst, mit meinem Inneren.

Und wirkt damit für mich phasenweise ein Stück weit auch entlastend und befreiend.

LG von B-Moll.

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Stacheldraht
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Beitrag Di., 15.05.2012, 12:24

Liebe B-Moll,

ich meinte das um mich kümmern weniger im Sinne von mich versorgen, sondern eher im Sinne von egal sein. Und das ist halt momentan so, was ich aber auch verstehen kann, schließlich ist mir der Rest der Welt ja auch egal. Wie soll irgendwer Zugang zu mir finden, wenn ich selbst nicht mal Zugang zu mir habe und mich nicht ertragen kann.

Aber das will ich ja ändern und mein Thera hat mich heute wenigstens wieder etwas aufbauen können und mir Strategien mit an die Hand gegeben, wie ich das zweite Gespräch wegen der Tagesklinik besser im Griff haben könnte. Insofern bin ich heute vorsichtig optimistisch und für den Moment sogar kampflustig. Insofern hoffe ich nun, dass ich die am nächsten Montag überzeugt bekomme, dass ich das durchhalten kann und will. Immerhin sehe ich ja ein, dass ich Hilfe brauche. Ich kenne mich aber auch gut genug, um zu wissen, wie ich agiere, wenn ich mich zu etwas gezwungen fühle. Allein deswegen möchte ich schon nicht stationär gehen. Das würde mir dann nämlich absolut gar nichts bringen, weil ich stur auf anti schalten würde. Das ist zwar dumm, aber so bin ich halt nunmal. Wenn ich gezwungen werde, geht bei mir eine Klappe runter und das war's dann.

LG Stacheldraht
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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 16.05.2012, 19:35

Stacheldraht hat geschrieben:Anscheinend bin ich dafür ja zu gestört und gehör weggesperrt.
Mensch Stacheldraht, ich war stationär in einer Klinik. Ebenfalls auf Rat der Behandler.

Ich gehe mal davon aus, daß du mir deshalb jetzt nicht an den Kopf schleudern würdest, daß ich offenbar zu gestört war für die TK, weggesperrt gehörte und das die poersönliche Totalkapitulation war, oder

Nee oder?

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Stacheldraht
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Beitrag Sa., 19.05.2012, 08:29

Hi Mia,

nee, ich bezog mich einfach nur auf mich und auf meine Ängste vor Krankenhäusern, die ich eh schon seit meiner Kindheit mit mir rumtrage und sehe nur, dass die nur stur das machen wollen, was ihnen am einfachsten erscheint, ohne dabei mal genauer hinzuschauen, ob das bei demjenigen überhaupt angebracht ist. Und für mich ist meine Katze nunmal mein größter Halt und wenn mir dieser weggenommen wird und ich dann noch in meinen persönlichen Horror und das sind nunmal Krankenhäuser gesteckt werde, dann bin ich persönlich für mich am Ende. Wo hat das was mit dir zu tun?

LG Stacheldraht
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Stacheldraht
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Beitrag Sa., 19.05.2012, 10:48

Kennt ihr das, dass nach einem Tag, an dem ihr zwangsläufig und ungeschützt in eure Kindheit zurückgestoßen worden wart, euch am nächsten Tag völlig ausgelaugt und traurig fühlt? Gut, die Schlaflosigkeit trägt auch einiges bei, aber es ist dennoch weniger eine körperliche als eine mentale absolute Erschöpftheit. Nichts macht Spaß, auf nichts kann ich mich konzentrieren, ich springe von einer Beschäftigung zur nächsten und halte nichts lange aus. Ärger mich dabei über mich selbst, halte mir vor, was ich heute eigentlich alles auf dem Plan hatte, aber bringe nichts zustande. Und nebenbei lausche ich nervös auf jedes Geräusch meiner Nachbarn, spüre wie ich völlig verkrampft hier sitze, wie ich fast in den Tisch hineinkrieche, will mich klein und unsichtbar machen. Dabei tut diese totale Anspannung richtig weh, mein Nacken ist wieder steinhart und schmerzt und immer noch bin ich unter Hochspannung. Wie kommt man nur aus dieser ständigen Alarmbereitschaft heraus? Gerade nach einem Tag wie gestern?
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Mia Wallace
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Beitrag So., 20.05.2012, 07:13

Stacheldraht hat geschrieben:Hi Mia,

nee, ich bezog mich einfach nur auf mich und auf meine Ängste vor Krankenhäusern, die ich eh schon seit meiner Kindheit mit mir rumtrage und sehe nur, dass die nur stur das machen wollen, was ihnen am einfachsten erscheint, ohne dabei mal genauer hinzuschauen, ob das bei demjenigen überhaupt angebracht ist. Und für mich ist meine Katze nunmal mein größter Halt und wenn mir dieser weggenommen wird und ich dann noch in meinen persönlichen Horror und das sind nunmal Krankenhäuser gesteckt werde, dann bin ich persönlich für mich am Ende. Wo hat das was mit dir zu tun?
Das hat deshalb etwas mit dir zu tun, weil ein stationärer Klinikaufenthalt in einer offenen Klinik absolut nichts mit "Wegsperren" zu tun hat (so wie das auf einer geschlossenen psychiatrischen Station oder in einem Gefängnis der Fall wäre). Bei keinem, auch bei dir nicht.
Und deshalb, weil ein sich im Rahmen einer vollstationärenTherapie in einer psychosomatischen Klinik seinen Problenem stellen keine Totalkapitulation ist, sondern im gegenteil sehr viel Mut, Kraft und einiges an Gesundheit und Stabilität erfordert. Ein vollstationär Aufenthalt ist aus meiner Sicht viel intensiver, als ein tagesklinischer, weil man da noch weniger "aus kann", noch mehr konfrontiert ist, sich weniger weg beamen oder zurückziehen kann. Man "muss" sich stellen.

Weshalb sollte das bei dir anders sein? Ich würde dir einfach wünschen, dass du es als das sehen könntest, was es ist: einen mutigen Schritt in Richtung Gesundheit, der alles andere als eine Kapitulation ist.



Ich bin bei meiner Therapeutin in einer Phase vom tiefenpsychologischen zur Analyse übergegangen. Zunächst mit 2 , dann mit 3 schließlich mit 4 Sitzungen.
(Damals hatte ich noch Zeit für sowas , jaja, das schöne Studentenleben)
Spätestens als sie 3 Sitzungen vorschlug, bekam ich es mit der Angst zu tun. War ich wirklich so gestört und krank, dass sie mich jetzt 3x pro Woche sehen wollte? Als sie die 4. Sitzung/Liegung vorschlug hab ich diese Bedenken angesprochen und sie hat nur gelacht und gemeint, dass , im gegenteil, man so intensiv in die Tiefe gehend und mit hoher VFrequenz nur mit jemandem arbeiten kann, der vergleichsweise gesund und stabil ist.


Wenn deine Katze etwas ist, was dich stabilisiert ist es verständlich, wenn du deinen gewohnten Rhythmus mit ihr aufrechterhalten willst. Dann ist eben die Tagesklinik im Moment dein Weg.
Ich hätte nur ein ungutes Gefühl, wenn du auch in der nächsten Tagesklinik zu hören bekommst, dass du eigentlich lieber stationär gehen solltest und in der übernächsten usw. und dann am Ende in gar keine Behandlung gehst.
In diesem Fall würde ich schon sagen, dass es dann eine Versuch wert wäre, die Katze für ein paar Wochen in Pflege zu geben und es stationär zu versuchen.
Sie wird dir ja deswegen nicht weggenommen (das ist auch sehr schwarz-weiß gedacht). Du würdest sie nur eine zeit lang seltener oder gar nicht sehen. Außerdem gibt es in der Klinik ja dann Hilfestellungen und Personal, dass dir hilft, dich zu stabilisieren.
Es macht Sinn, dir noch weiteren Standbeine zuzulegen, die dich stabilisieren. Katzen leben leider nicht ewig.

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