münchnerkindl hat geschrieben:Hm, okay. Und was hat die Therapeutin nun konkret vorgeschlagen was sie therapeutisch von jetzt an anders machen kann damit du lernen kannst deine exzessive Mutterübertragung in den Griff zu bekommen?
Ausser der von dir vorgeschlagenen Frequenzreduzierung, was kann sie dir anbieten, das ihr nicht schon ausprobiert habt?
Müki…hmm, gute Frage. Wir haben da das letzte Mal nicht detailliert drüber gesprochen. Ich war auf Grund der letzten Ereignisse während der letzten Stunde emotional ziemlich mitgenommen und hätte wahrscheinlich auch an dem Tag nicht wirklich die Nerven gehabt, drüber zu sprechen. Mir war einfach nur wichtig, die Sache irgendwie aufzulösen, sprich, daß ich ihr sagen konnte, daß ich die ganze Aktion nicht prickelnd fand und sie merken konnte, daß es mir dadurch beschissen gegangen ist. Das war an dem Tag wichtig.
Ich weiß nicht, was/ob sie was anderes für die Zukunft geplant hat. Wir haben einfach mal auf meinen Wunsch die Frequenzverringerung und das Reduzieren der e-mails festgelegt. Und sie wollte das eben mal mit mir mit dieser Imagination probieren. Das ist für die erste Stunde nach dem Chaos ja schon mal was. Auf der anderen Seite frage ich mich, was sie noch anderes probieren soll.
Ich bin zwar nicht die Fachfrau, sie ist es, aber wir haben doch schon einiges probiert, wie z.B. EMDR, innere Kind Arbeit, Imagination, Traumabearbeitung. Aber bis jetzt alles mit mäßigem Erfolg in Bezug auf die Mutterübertragung. Wenn ich hier im Forum lese, was andere Theras bei sowas machen, dann ist es eigentlich genau das, was sie mit mir auch macht, bzw. gemacht hat. Dann hat sie eigentlich alles richtig gemacht.
Weißt Du, manchmal denke ich, und das klingt jetzt wirklich nach sehr begrenztem Horizont, ich will gar nicht wirklich erwachsen werden. Ich möchte immer irgendwie Kind bleiben. Und ich glaube, das ist auch das Problem.
Ich finde diese ganze Erwachsenenwelt viel zu anstrengend. Mit gleichaltrigen Freunden muß ich dann intelligente Gespräche führen, nach denen mir aber gar nicht der Sinn steht. Deswegen habe ich auch kaum Freunde, weil mir das einfach zuviel ist. Ich habe zwei Freundinnen, die sind um einiges jünger als ich, und mit denen ist es immer locker. Da kann ich dann auch so sein wie ich bin, kann Blödsinn labern weil ich grade dazu Lust habe, oder sonst irgendeinen Schmarrn veranstalten, die stecken das weg und schaun mich dann nicht komisch an.
Ansonsten verkrümel ich mich lieber in „meine Welt“ und da möchte ich am liebsten auch bleiben. Es gab bei mir eine sehr lange Mißbrauchsgeschichte in der ich anscheinen entwicklungstechnisch im jugendlichen Alter einfach steckengeblieben bin, so sagte mir mein erster Therapeut und meine jetzige auch. Und das stimmt irgendwie. Ich bin natürlich schon erwachsen, habe einen guten Job, bin verheiratet und führe mein Leben wie jeder andere Erwachsene auch, aber da, da ist irgendwas nicht weitergegangen.
Meine Thera sagte das letzte Mal „Sie müssen ihr Kind nicht aufgeben, Sie müssen lernen, diese Emotionen einfach besser zu integrieren um sie dann auch besser steuern zu können“. Und das ist wohl momentan das Ziel. Wie das letztendlich oder ob das gelingt, das weiß ich nicht. Ich denke, ich werde das nie ganz loswerden, aber wenn ich einfach damit besser umgehen könnte, dann wäre mir schon einiges geholfen.
…und das ist genau das, was bei mir einfach nicht funktioniert. Aber vielleicht aus den Gründen, die ich oben schon geschrieben habe. Vielleicht weil ich es einfach gar nicht möchte, daß ICH das Kind tröste, beschütze usw. denn ICH bin doch das Kind – wie soll sich ein Kind das selbst geben ? Ein Kind wünscht sich eben eine Mutter, die diese Geborgenheit, den Schutz usw. gibt. Für mich ist das sehr schwierig. Lt. Meiner Thera habe ich eine komplexe PTBS und Verdacht auf DIS…vielleicht ist es einfach deswegen so schwierig für mich.nonStop hat geschrieben:indem du es selbst tröstest, wärmst, erziehst.. das was uns leider nicht gegeben wurde, können wir nur selbst geben indem wir selbst die mutter unseres inneren kindes werden. dann bekommt es auf sicher das was es braucht. ich weiss das es einfacher gesagt ist als es zu tun.. doch es geht wirklich..
Aber immerhin geht es mir seit der letzten Stunde recht gut. Ich vermisse sie im Moment gar nicht so und es macht mir auch keine Sorgen daß ich erst übernächste Woche wieder die nächste Stunde habe. Und e-mail habe ich bis jetzt auch keine geschrieben. Wenigstens etwas.
CrazyChild