Rauchen/Zigaretten

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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jennyfer
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 07:07

luftikus hat geschrieben:
Nachtrag: ich habe grade auf einer Webseite zum Thema gelesen, dass das Verlangen nach Nikotin bei Rauchern sogar so groß ist, dass ihr Gehirn auch dann noch nach neuem Nikotin verlangt, wenn sie beispielsweise bewusstlos in einer Narkose auf dem OP-Tisch liegen. Sie reagieren in der Narkose mit viel stärkerer Unruhe als Nichtraucher, weswegen man höhere Dosierungen an Beruhigungsmitteln braucht.
Wenn ich etwas Zeit habe, werde ich mich auch mal richtig belesen. Danke für deine Gedankenanregung. Ich werde mich nochmals mit diesem Thema auseinander setzen.

lg.
jennyfer
...

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luftikus
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 08:15

Gestern abend auf dem Nachhauseweg habe ich darüber nachgedacht, mit welchen Methoden man eigentlich die Einstiegshürde für neue, junge Raucher tatsächlich wirksam erhöhen könnte. Denn sowohl Verbote als auch drastische Warnungen scheinen nicht zu wirken.

Vielleicht würde es helfen, wenn man insbesondere die meistens daraus resultierende lebenslange Abhängigkeit stärker in die Warnhinweise einbeziehen würde? Man macht sich ja überdies abhängig von einer Industrie.

Was meint Ihr, was helfen könnte? Gibt es etwas, das Euch vom Rauchen abgehalten hätte, als Ihr jung gewesen wart und gerade angefangen hattet zu rauchen?

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(V)
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 10:53

luftikus hat geschrieben: Was meint Ihr, was helfen könnte? Gibt es etwas, das Euch vom Rauchen abgehalten hätte, als Ihr jung gewesen wart und gerade angefangen hattet zu rauchen?
Ja! Vorbild und Reaktion der Eltern. Es hätte mich wohl nicht davon abgehalten, es mal zu probieren... aber ich glaube schon, dass dann einiges anders gewesen wäre. In meinem Fall hat mich meine Mutter aufgrund von "emotionalen Missbrauch" extra süchtig gemacht und es mir die ersten drei Jahre komplett bezahlt...muss man sich mal vorstellen!!!

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luftikus
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 11:50

Gothika hat geschrieben:
luftikus hat geschrieben: In meinem Fall hat mich meine Mutter aufgrund von "emotionalen Missbrauch" extra süchtig gemacht und es mir die ersten drei Jahre komplett bezahlt...muss man sich mal vorstellen!!!
Das ist ja unglaublich...

Aber mag sein, dass Erfahrungen im Familienumfeld dazu beitragen, ob man anfällig fürs Rauchen wird oder nicht. Bei mir wars so, dass ich einen kettenrauchenden Großvater hatte, der regelmäßig mein nichtrauchendes Elternhaus verpestet hat. Ich erinnere mich noch an die Lüftungsaktionen nach jedem seiner Besuche, um die dicken Qualmwolken zu beseitigen, die er jeweils hinterlassen hat. Irgendwie habe ich damals eine starke Abneigung gegen diesen Gestank entwickelt, die es mir einfach unmöglich gemacht hat, selber mit dem Rauchen anzufangen.

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(V)
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Beitrag So., 10.07.2011, 20:30

Ja, ist unglaublich!

Wenn sie abends was getrunken hatte und jemand brauchte, dem sie ihr Leid klagen konnte, hat sie mir mit 15 immer eine Zigarette angeboten, weil sie wusste, dass ich mal heimlich auf dem Schulhof geraucht hatte. "Komm her, setz dich..." - "Nein, ich will nicht." - "Ach, nun setz dich doch. Kriegst auch eine Kippe. Ich weiß doch eh, dass du rauchst" - (Na ja, ab und zu mal probiert) "Ich will keine." - "Ach, komm schon! Rauch doch eine mit mir! Na los, nun setz dich schon!" Damals hab ich mich davon beeinflussen lassen, so erwachsen ich mir auch vorkam, war ich halt doch nur ein Kind. Zur Strafe hab ich sie dann auch bis ich 18 war bezahlen lassen, sie hat nicht einmal gemurrt, im Gegenteil, mir bald darauf ganze Schachtel abgegeben. Gegen Ende habe ich es, sofern ich mich recht erinnere, sogar auf die Spitze getrieben und wurde wirklich dreist-fordernd, ich wollte einfach mal sehen, wie weit ich gehen kann, wenn sie endlich mal sagt: "Kauf es dir selber!". Ich meine geht's noch? Mir mit 18 noch die Sucht finanzieren? Aber es kam nie. Ich vermute, das war das schlechte Gewissen?!

(Ist mir JETZT erst wieder gänzlich zu Bewusstsein und Erinnerung gekommen, seit ich explizit über das Aufhören nachdenke)
Aber mag sein, dass Erfahrungen im Familienumfeld dazu beitragen, ob man anfällig fürs Rauchen wird oder nicht.
Jein. Ich z.B. hab meinen Eltern nachgeahmt, meine Schwester hingegen ist strikte Nichtraucherin, trotz selben Elternhaus. Der wurden aber auch keine Zigaretten angeboten, sie war damals schon älter und wurde auch nie beim Versuch ertappt...

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lotto79
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 16:45

Ich wollte euch vor der e-zigarette warnen, sie hat mich nach 2 Wochen krank gemacht , ich hatte starke entzugserscheinungen, und es war nicht einfach das aus zu halten, ich musste viel truxal nehmen, deswegen alles nur nicht das nehmen zum entwöhnen.

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Ekel
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 12:44

@Lotto: Das tut mir leid, das du da so viel pech hattest. Allerdings kann man das nicht verallgemeinern. Ich kenne einige Menschen, die dank einer e-zigarette ihren konsum drastisch redizieren konnten und sogar schon gesundheitliche veränderungen an sich bemerkt haben (zum positivem)

@luftikus: Als ich angefangen habe, hätte mir wohl nichts geholfen. Aber als ich noch klein war hätten mir nichtraucher eltern wohl geholfen. Das Problem war, dass ich in der Kindheit ein zeimlcih schwieriges verhältnis zu meinem vater hatte und da ich aber liebe und anerkennung von ihm wollte, habe ich die wenigen solchen momente natürlich besonders genossen. Blöd dabei ist, das man als mensch nunmal viele sinne hat die auch erinerungen beeinflussen udn so habe ich mit dem geruch des rauchens immer ein sehr positives gefühl verbunden. Sowas macht sich das ruachen abzugewöhnen nicht grad leichter

@Thema: Ich werde wohl in absehbarer zeit wieder einen versuch unternehmen. das letzte mal hab ich zum jahresbeginn 2011 aufgehört und zum ersten mal in meiner Sucht auch 7 monate durch gehalten. Ich muss mich nur wieder seelisch udn emotionial darauf vorbereiten!


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 19:37

Ich habe hier vor Kurzem noch getönt, dass ich nicht 99 Jahre alt werden will, dass ich mir lieber eine Zigarette anzünde, dass es Sucht ist, .... doch wenn es wirklich ernst wird, dann sieht das alles doch ein wenig anders aus. All die Jahre habe ich gedacht, Herzinfarkt, Schlaganfall, ... das trifft nur andere, aber nicht mich.
Ich habe bis vorgestern im Krankenhaus gelegen, Gesichtsfeldausfall, vermutlich Schlaganfall, ist noch nicht ganz geklärt, es muss noch ein weiteres MRT gemacht werden. Jetzt, wo es um Leben und Tod geht stelle ich fest, so schwer ist es gar nicht, mit dem Rauchen aufzuhören und ich frage mich, warum ich all die Jahre nur drüber diskutiert habe, anstatt es einfach zu lassen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Ekel
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Beitrag Di., 17.01.2012, 16:01

Gute Besserung!

Ja, warum eigentlich nicht einfach aufhören? Da fallen mir viele gründe ein.
Versagensängste
Bequemlichkeit
Suchtverhalten
Suchtverlagerung
Kopfsache (meint, dass ich mich genauso zum raucher wie zum nichtraucher machen kann, wenn ich mir nur genug selbst einrede)
usw.

Ich drücke dir die Daumen, dass dieses erlebniss bei dir den "schalter" umgelegt hat und dass du wieder auf die beine kommst!

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liv
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Beitrag So., 29.01.2012, 18:18

Hey Jenny Doe,

erstmal wünsche ich Dir von Herzen gute Besserung!
so schwer ist es gar nicht, mit dem Rauchen aufzuhören und ich frage mich, warum ich all die Jahre nur drüber diskutiert habe, anstatt es einfach zu lassen
Es ist wirklich nicht so schwer, wie ich es mir all die Jahre vorher ausgemalt habe. Kürzlich bin ich über die 2-Jahresgrenze (nichtrauchen) gehüpft. Hätte man mir das vorher gesagt, hätte ich ihn ausgelacht. Ich hab`s versucht, einfach "durchgebissen" und den Hintern zusammengeklemmt. So einfach ist das nämlich.

gruss liv

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Ekel
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Beitrag Di., 31.01.2012, 14:08

das aufhören ist nicht schwer, aber das nicht wieder anfangen ist verzwickt. Meine Ex Frau hat nach 4 Jahren wieder angefangen. Ich nach 7 monaten (was für mich schon eine erstaunliche leistung darstellt)

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liv
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Beitrag Di., 31.01.2012, 14:54

Hey Ekel,

da hast Du leider absolut recht. Das nicht-wieder-anfangen ist die Schwierigkeit bei dem ganzen.

Bei mir sind`s jetzt gute zwei Jahre und ich weiss, dass es für mich die "eine einzige Zigarette" nie wieder geben darf. Ich kenne mich; ein Zug von einer Zigarette und ich kauf mir gleich eine ganze Stange.

Stimmt 7 Monate ist eine Leistung. Jeder Tag ohne ist für einen Raucher bemerkenswert. Versuch es doch noch einmal. Du kennst ja jetzt schon den Stolperstein, über den Du letztes mal gestolpert bist .

gruss liv

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Ekel
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Beitrag Di., 31.01.2012, 15:25

ja, leider ist der stolperstein nicht entfehrnt und momentan zumindest gefällt mir das rauchen noch zu gut.

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liv
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Beitrag Di., 31.01.2012, 16:24

hey Ekel (was für ein Nick )

solange Du rauchen willst, wirst Du das ja auch tun und ist so ja auch total ok.

gruss liv


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 08:47

das aufhören ist nicht schwer, aber das nicht wieder anfangen ist verzwickt.
Ja, das ist wahr. Ich habs gut hingekriegt, hab mich abgelenkt, bin schon morgens um 7 Uhr schwimmen gewesen, weil die Entzugserscheinungen morgens besonders schlimm sind. Mein Problem ist jedoch, dass ich nicht die Zeit habe jeden Vormittag im Schwimmbad rumzuhängen. Ich hab Ende des Monats eine Diplomprüfung. Also blieb ich zu Hause, um zu lernen, doch es ging nicht. Ich habe massive Konzentrations- und Gedächtnisprobleme. Wenn ich irgendwie die Prüfung bestehen will, bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder mit dem Rauchen anzufangen.

Ich stecke echt in einem Dilemma. Es war eine Durchblutungsstörung, die zu diesem Gesichtsfeldausfall geführt hat. Ich MUSS mit dem Rauchen aufhören, wenn ich nicht am Rauchen krepieren will. Aber wie? Hör ich auf, dann kann ich die Prüfungen vergessen. Rauche ich weiter, dann lebe ich tagtäglich in der Angst, dass ich schon morgen krepieren könnte. Diese Angst führt ebenfalls dazu, dass ich mich nicht auf den Prüfungsstoff konzentrieren kann.

Ich finds echt zum Kotzen. Wäre ich drogenabhängig, wäre ich Alkoholiker, wäre ich fresssüchtig, wäre ich spielsüchtig, ... dann würde die Kasse einen Entzug bezahlen. Doch sämtliche Rauchentwöhnungsangeboten müssen aus eigener Tasche bezahl werden. Für mich steht das, was mich diese Angebote kosten würden, in keiner Relation zu dem, was mich nur das Rauchen kostet. Da ich stopfe, ist Rauchen preisgünstiger.

Tja, so drehe ich mich im Kreis.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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