Die Suche nach einem T-Platz / Erstgesprächsmarathon

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Miss_Understood
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Beitrag So., 28.08.2011, 21:42

Wenn ich mir jetzt diese Sitzung mit Frau G. nochmal durch den Kopf gehen lasse, werde ich WÜTEND. Und das ist GUT. Sehr gut. Unabhängig davon, ob ich nun darüber nachdenke Tagesklinik oder nicht.

Unsägliche Arroganz kann ich nicht ab. Ich muss zugeben, es würde auf mich weitaus mehr vertrauenswerweckend wirken, wenn eine Therapeutin sich statt groß und mächtig ("Ich halte mich für eine SEHR GUTE Therapeutin und Sie sollen unbedingt in eine Klinik bzw. Tagesklinik, weil ich Ihnen nicht DIE Hilfe geben kann, die Sie brauchen.") zu geben MIR meine Entscheidungskraft und Stärke zurückgeben würde in dem sie mich statt (eventuell) zu manipulieren (ich bin mir nämlich absolut nach wie vor unsicher, ob das nicht vielleicht doch auch sowas war, da sie mir in der ersten Sitzung ja zugab, dass sie das gerne tun würde, um zu provozieren) mir auch ihre Bedenken mitteilt (wie zb meine zweite Therapeutin, die ich mitunter genau deshalb auswählte, weil ich ihre Aussage einfach menschlich und realistisch fand! für mich hat es mehr Größe zunächst zu seinem Nicht-Wissen zu stehen UND das GEMEINSAM (!) herausfinden zu wollen!) und beide Seiten der Medaille aufzeigt. Ok - für SIE gilt: es gäbe für mich nur einen Weg: Klinik. Und wenn ich das nicht will, hätte SIE ein schlechtes Gefühl, mich nur einmal die Woche zu sehen. "Ah ja, ich verstehe" sagte ich da etwas zynisch, "und da ICH IHNEN ja kein schlechtes Gefühl machen will, würde ich mir dann wohl jemand anderen suchen müssen." woraus sie sich sehr geschickt rausredete.

Ja, ich habe mich ihr recht verzweifelt gezeigt. Ja, es kann sein, dass ich "schneller" mit all meinen Baustellen durch wäre - aber wie meine Recherche (püh, noch eine Recherchebaustelle) zeigt, in meiner Stadt und drumherum fand ich jedenfalls bis jetzt keine einzige Tagesklinik, die mich überzeugen würde. Gäbe es das überhaupt? Und stationär? Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Zu viel noch hier vor Ort zu erledigen. DANN käme ich mir wirklich SO "krank" vor, dass dieses Gefühl meiner geschwächten Autonomie das mögliche positive überschatten würde. Ich brauche Freunde. "Und wegen der Freunde, das können Sie doch auch sehr sehr gut in der Klinik finden, da gibt es auch so Leute, die ticken wie Sie! Und deshalb sollten Sie eine Tagesklinik in der Nähe suchen!" ... äm - also ich kann es mir nicht vorstellen, das als mitunter Hauptintention zu sehen - eine psychosomtische/psychiatrische Tagesklinik, um "Freunde zu finden"???? "Und Sie sind doch SO ein kreativer Mensch - genau solche Angebote GIBT es doch bei einer stationären Therapie! Dafür zahlen sie doch in die Krankenkasse ein!" Okok - das klingt dann fast wie Töpferkurs in der Toscana mit ein bischen Ausdruckstanz. Meine Güte kann ich böse und ungemütlich werden, wenn mir was nicht passt. .... *hust. Aber warum eigentlich? ....

Ja, ich denke da schon drüber nach, recherchiere. WENNNNNN überhaupt, dann möchte ich etwas finden, was mich überzeugt. Nichts halbherziges aus der "Not" heraus. Ich glaube nämlich - und DAS bestätigte sie mir auch - dass ich aus der "absoluten Krise" raus bin. Aber das nutzte sie dann auch sofort wieder als Argument (ein Zeichen von Cleverness und Schnelldenken, wie ich, was ich wiederum sehr schätze), mir zu sagen, dass genau DAS ja die beste Voraussetzung wäre, weil man in der "absoluten Krise" am Anfang ja kaum von einer Klinik profitieren könne, da man sich erst mal erholen müsse und das hätte ich ja schon alleine geschafft. Und nun wäre meine Aufnahmefähigkeit für die Angebote eben DA. jaja, sie gab es selber zu, dass sie es "mit Engelszungen" versuche mir einen Klinikaufenthalt schmackhaft zu machen.

Meine Befürchtung: wie wäre das mit einer möglicherweise anstehenden sehr weitreichenden OP wegen der anderen Diagnose zu vereinbaren? Die kann nun in 6 Monaten oder auch erst (ggf spätestensß) in 5-7 Jahren fällig werden, je nach Verlauf soweit ich das überblicke. Oder sollte ich mich sofort operieren lassen, viele Risiken eingehen und DANACH dann eben eine Rundum-Reha was auch immer dann ist ???

Das Einzige wovor ich Angst habe ist meine Unfähigkeit, mich zu entscheiden. In vielerlei Hinsicht. Und wieder zu lange NICHTS zu tun. Ich merke zunehmend mehr, dass ich nur EIN Leben habe und davon schon zu viel verschwendet. *seufz

Andererseits tut mir Ablenkung so gut. Wie heute gemerkt. Oder war das keine "Ablenkung", sondern eben mit ein Teil Grundsteinlegung für mögliche neue Freundschaften?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Tristezza
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Beitrag So., 28.08.2011, 22:46

Kann ich verstehen, dass Frau G. dich wütend gemacht hat. Die scheint Psychotherapie vor allem für ihr Ego zu machen, zur Selbstbestätigung und Machtausübung. Ich würde sagen, was ich sonst nicht so schnell rate: Schieß sie ab. Mir wurde beim Lesen ihrer "Weisheiten" leicht flau im Magen, sie hat mich etwas an eine Psychiaterin erinnert, die erst ganz sympathisch wirkte aufgrund ihres extrovertierten Wesens, mit der ich dann aber äußerst schlechte Erfahrungen gemacht habe.

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Flowerbomb
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Beitrag So., 28.08.2011, 23:26

Ich bin ja schon ne Weile gegen Frau G.,der geht es wirklich um sich selbst.Bloß nicht gemeinsam einen Weg findn,alles diktieren.Überhaupt wie die von sich redet,wie toll sie ist und was sie alles macht um zu provozieren.Das Letzte was ich wollte,ist wenn ich unsicher in eine neue Therapie gehe mir anzuhören,dass der Therapeut mich provozieren will und von mir erwartet,streberhaft mit zu arbeiten weil man sonst wieder rausfliegt.Anstatt sich mal den Menschen anzuschauen,die kann doch noch gar nicht beurteilen,ob eine Klinik für dich richtig wäre.Meine Thera ist immer so vorsichtig mit allen Ratschlägen und überhaupt mit allem und erzählt immer nur,was wir machen können,was es für Wege gibt,damit es mir besser geht und dass sie mir helfen will.Von alledem lese ich bei Frau G. nix,zu wenig Emphatie und Verständnis für ne Therapeutin.Nimm dir jemand,der dir menschlich gefällt.

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 29.08.2011, 00:19

hach ja. Ich glaube, ich bin damit nun auch durch. Frau G. hat mir, wenn auch eben auf IHRE Art ihre Grenzen aufgezeigt: mit mir, ok, das finde ich natürlich nicht so prickelnd, in mehrfacher Hinsicht, aufgrund der aufgewendeten Zeit zum einen, zum anderen ist das schon auch eine gewisse Enttäuschung, hinzu kommen durchaus bedenken, inwieweit sie nicht DOCH Recht haben könnte, dass mir Tageskinik gut/besser/schneller (?) helfen könnte und dann natürlich eben auch IHRE Grenzen ....

Aber summa summarum geht mir einfach ihre Art und Weise subtil gegen den Strich. Es hat was damit zu tun, dass ich nicht sicher bin, ob sie nicht einfach nur auf meiner Gefühlsklaviatur "spielt" - ok, sicherlich zu meinem Wohl, das denke ich schon - und ob ich ihr vertrauen kann. Samt der Tatsache, dass ich von den drei Gesprächen zwei davon erst mal wesentlich mieser fühlend da raus ging. Dafür hatte sie allerdings auch eine Erklärung parat - zumindest erläuterte sie meinen Bericht der anderen Therapeutin, die ich ablehnte, eben weil sie "überempathisch" gewesen wäre und fast mit mir mitgeweint habe dahingehend, dass dass sicherlich eine bewusste Intervention gewesen wäre, weil man dann ja schneller an einen Punkt käme, wo man sagt "Bah - nee, genug geheult!" Und so sehr ich das für plausibel halte, bei der geschilderten Therapeutin fühlte sich das nicht so an. (Okay, berufsständische Solidarität sei jedem erlaubt.) Nicht währenddessen, nicht beim rausgehen und auch keine Stunde oder Tag später. Ich mag keine Manipulation. Selbst WENN die a) gut gemeint ist und b) es "nur" mein ureigenes Gefühl wäre (was man dann ja auch erst mal bearbeiten müsste/könnte, jaja) und c) mir als bewusste Intervention "erklärt" wird - aber ich brauche DAZU erst mal Vertrauen! - es fühlt sich mindestens als fehlerhafte Reihenfolge oder eben nicht meinem Tempo entsprechend an.

Ja, ich werde Frau G. bald anrufen und sagen, dass das nichts mit uns wird. Oder ihr mailen? Mal überlegen. Ob Tagesklinik oder nicht kann ich ja dann noch separat entscheiden.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Flowerbomb
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Beitrag Mo., 29.08.2011, 01:26

Manipulation gibt es schon oft auch in einer guten Therapie,ich hab das Gefühl,ich tue das manchmal und meine Thera auch.Ich finde das muss nicht unbedingt was Schlechtes sein,aber wie gesagt:wenn man sich eben kennt und weiß wie man miteinander umgehen kann.Ich an deiner Stelle würde wohl eine mail schreiben und dich nicht zurückhalten und ihr alles sagen,was dich stört an ihr und warum du die Thera nicht machen willst.Vielleicht hört sie dann ja mal richtig zu und verändert was bei dir oder zumindest beim nächsten Patienten.Wenn du es schaffst würde ich versuchen,mich nicht zurückzunehmen und freundlich,aber bestimmt sagen,welche Punkte dich genau gestört haben.Bei mir war das ab und zu so,dass so kleine,leicht angedeutete Kritik manchmal abgewehrt wurde oder auch teilweise vielleicht nicht so ernstgenommen wurde.Aber sobald klar war,dass etwas an ihr in der Therapie zum Problem werden könnte,wurde ausführlich darüber geredet und das meiste zufriedenstellend gelöst.


luciabava
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Beitrag Mo., 29.08.2011, 19:03

Miss_Understood hat geschrieben: Ich brauche Freunde. "Und wegen der Freunde, das können Sie doch auch sehr sehr gut in der Klinik finden, da gibt es auch so Leute, die ticken wie Sie!"
Also das ist ja kompletter Unsinn. Sie kann unmöglich wissen, ob da "so Leute sind, die ticken wie Sie". Was für ne blöde Aussage. Und der Ansatz "in der Klinik Freunde finden" ist auch Unsinn.
Aber ich selbst fand es zu meiner Klinikzeit wirklich toll und auch irgendwie sehr entlastend für mich, dass ich jeden Tag ganz regelmäßig automatisch Kontakt zu Menschen hatte (ohne erst jemanden anrufen zu müssen .....), so wie man es z.B. auch bei einer Arbeitsstelle hat, nur ganz ohne Druck und Konkurrenz auch noch, im Gegenteil, auch wenn man mit den Menschen sonst nichts gemeinsam hat, dann aber auf jeden Fall die Depression (die an sich ist sowieso immer gleich, egal wie alt, egal wie die Lebensumstände sonst sind ...), es war irgendwie auch sehr tröstlich, sich sofort verstanden fühlen zu können. Das waren Erfahrungen, auch ganz abgesehen vom Therapieprogramm, die möchte ich bis heute nicht missen und die sind immer noch wertvoll, auch wenn ich heute zu fast keinem aus der Zeit mehr Kontakt habe.

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 29.08.2011, 19:48

luciabava hat geschrieben:
Miss_Understood hat geschrieben: Ich brauche Freunde. "Und wegen der Freunde, das können Sie doch auch sehr sehr gut in der Klinik finden, da gibt es auch so Leute, die ticken wie Sie!"
Also das ist ja kompletter Unsinn. Sie kann unmöglich wissen, ob da "so Leute sind, die ticken wie Sie". Was für ne blöde Aussage. Und der Ansatz "in der Klinik Freunde finden" ist auch Unsinn.
Eben. Das seh ich auch so. Aber sie fing dann förmlich an zu schwärmen an, dass ich mir eben genau deshalb auch eine Tagesklinik suchen sollte, die hier in der Nähe ist, damit dann später auch die Kontakte noch pflegen kann usw. Das mag vielleicht ein möglicher Nebeneffekt sein, aber nicht mehr.
luciabava hat geschrieben:Aber ich selbst fand es zu meiner Klinikzeit wirklich toll und auch irgendwie sehr entlastend für mich, dass ich jeden Tag ganz regelmäßig automatisch Kontakt zu Menschen hatte (ohne erst jemanden anrufen zu müssen .....), so wie man es z.B. auch bei einer Arbeitsstelle hat, nur ganz ohne Druck und Konkurrenz auch noch, im Gegenteil, auch wenn man mit den Menschen sonst nichts gemeinsam hat, dann aber auf jeden Fall die Depression (die an sich ist sowieso immer gleich, egal wie alt, egal wie die Lebensumstände sonst sind ...), es war irgendwie auch sehr tröstlich, sich sofort verstanden fühlen zu können. Das waren Erfahrungen, auch ganz abgesehen vom Therapieprogramm, die möchte ich bis heute nicht missen und die sind immer noch wertvoll, auch wenn ich heute zu fast keinem aus der Zeit mehr Kontakt habe.
Das klingt dann schon auch gut. Heut wieder ein ganzer Tag bis jetzt verbracht ohne mit irgendwem zu sprechen. Da wird man echt seltsam *seufz ...
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Di., 30.08.2011, 15:00

Ergänzend will ich gerade bemerken, dass die drei Therapeuten, denen ich vor zwei Monaten auf die Mailbox gesprochen habe sich nun inzwischen gemeldet haben und mich doch nicht vergessen hatten.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Do., 01.09.2011, 13:37

Und hier: viewtopic.php?f=20&t=21556&p=418690#p418690 schrieb ich grad noch was zu Frau G.

Der ich am liebsten mailen würde, aber wie ich feststelle gibt es zumindest im Netz nur eine allgemeine Praxis-Mailadresse, dazu wäre mir mein Feedback zu "privat". Hm. Ich kann das schriftlich besser und habe Angst, dass ich das telefonisch nicht hinkriege mit allen Aspekten. Mal überlegen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 01.09.2011, 13:58

Aber erst mal den Freitag abwarten, was Frau E. zu sagen hat. Da habe ich nunmehr auch gehörig Bammel. Wenn sie jetzt nun auch meint Klinik ... neee, ich will das so schaffen. Gleichwohl mir im Kopf spukt, dass es mit Kinik "schneller" gehen würde - wenn das tatsächlich so wäre, dann würde ich das mal probieren - ABER, was ich bis jetzt gelesen habe ist ja, dass man auch dabei "nur" ein oder höchstens zwei Einzelstunden hat, dann eine oder zwei Gruppentherapiestunden und Rest "Sozialtraining" wie gemeinsam Kochen und Backen - und Sport und eben Ergotherapie. "Das kann und habe ich doch so gut wie alles HIER!" sagte ich Frau G. "Aber Sie TUN es ja nicht!" warf sie ein. Okay, was geht ist wenigstens um 9 Uhr spätestens aufzustehen. Ja, das ist spät, aber ich bin ein absoluter Nachtmensch. Und ich bleibe nicht mehr liegen bis um 13 Uhr oder so.

Okay, gucken wir doch mal im Einzelnen:
Kochen und Backen mache ich gerne und oft, ich ernähere mich auch seit meiner Abnehmaktion vor 1,5 Jahren gesund, weiss worauf es ankommt, habe meinen Heißhunger auf Süsses überwunden. Ich fürchte fast, da könnte ich den anderen noch etwas beibringen. Okay, es wäre bestimmt spaßig, sofern die Leute nett und lustig sind, aber "lustig" wäre in einer psychosomatischen Klinik wohl etwas zuviel erwartet, hm? Also: wenn dann VHS Kurs. Der Versuch via ANzeige eine Kochgruppe zu finden ist mehrfach im sande verlaufen.

Sport. Okay, da brauche ich mehr Struktur als ich mir alleine geben kann. Also doch nochmal ein Fitnesstudio-Abo? Kann ich mir nur leisten, wenn ich wieder Job habe.

Struktur!!!! Könnte sein: Job. Aufstehen müssen. Mich verpflichten. Menschen um mich. Hm. Hätte seit gestern die Möglichkeit für 4 Monate einen Saison-Job zu machen, halbtags, in der alten Firma, die ich kenne und mag, vormittags, beginn um 8 (püh), der meine neuen nunmehr akuten Gesundheitsproblemen nicht wirklich zuträglich ist, aber da die eh nun definitiv unheilbar sind und von außen nicht dadurch schlimmer würden, wenn es auch Stress bedeuten würde ... *schulterzuck ... allerdings wäre es halbtags (gut!) und ganze 200 EUR WENIGER Gehalt (für halbtags, also 400 EUR bei Vollzeit!) als ich dort vor einem dreiviertel Jahr aufhörte. Kein Verhandlungsspielraum, bedauerte die Personalerin und sie könne es verstehen, wenn ich mir das nochmal überlegen wolle, sonst würde sie sofort den Vertrag fertig machen, man kenne mich ja usw. (DAS war wirklich mal schön zu hören.) ... Andere Stellen gibt es da derzeit nicht, welche, die mit dem was ich eigentlich studiert hab und will sowieso gar nicht. Da ich bei 20h dann KEIN Arbeitslosengeld 1 mehr bekäme, müsste ich faktisch mit ALG2 aufstocken und hätte dann TROTZ Arbeit weitaus mehr Sanktionen als ich jetzt habe. Würde ich dann wieder ein Monatsticket brauchen UND mir das Fitnesstudio gönnen, hätte ich sogar ein wenig weniger Geld als jetzt - Macht das wirklich Sinn?!?!?! Weiterer Vorteil: der Arbeitsvertrag wäre ggf für die möglicherweise anstehende Wohnungssuche vielleicht sinnvoll? Andererseits mit DEM geringen Gehalt und der Kurzzeit?

"Gruppentherapie" Ich habe mir nunmehr drei Selbsthilfegruppen angeschaut. Eine davon finde ich gut, ich hoffe, sie ist nicht dabei ermangels Teilnehmer schon wieder auseinanderzufallen, da möchte ich bleiben und mich auch engagieren. Die anderen haben nicht gepasst. Ergänzend habe und hatte ich in der Vergangenheit so durchschnittlich alle 2-3 Monate verschiedentliche Workshops/Weiterbildungen besucht, die sowohl aus dem kreativen als auch kommunikativen Bereich immer auch eine sehr heilende Wirkung auf mich hatten. Das will ich zu gerne beibehalten, es hilft mir. Leider auch Geldfrage.

Neue Freunde. *seufz ... Fände ich die in einer Klinik???? Wie gesagt, als "Nebeneffekt" wäre das schön. Aber "nur" dazu? Gestern in der Selbsthilfegruppe wurde mir jemand genannt, der gerade in einer Tagesklinik wäre, ich darf ihn mal anrufen und befragen. Schaun mer mal.

Gesundheitsthema ich brauche wohl noch sehr viel mehr Infos. Mehrere, jemand der mich berät. Experten. Betroffene. Aber da fühle ich mich wieder tendentiell gelähmt. Scheu, nicht hingucken wollen. Es jetzt doch MÜSSEN. Ach. Dazu hier nicht mehr.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 01.09.2011, 14:28

Ich nehm noch ein paar Aspekte aus dem anderen Thread "Kleidungswahl für die Therapiestunde" mit hier her, da greenstrawberry und flowerbomb da noch interessiert weiterfragten und es dabei ja eher um das Thema Erste Eindrücke und Entscheidungsfindung geht:
Green Strawberry hat geschrieben:miss, ich wundere mich, dass du zu frau g. überhaupt noch einmal hingegangen bist. das ist ja wohl total unmöglich. geht eindeutig zu weit. ich hätte glaube ich sofort das zimmer verlassen.
SO arg fand ich das in der Basis gar nicht. Ich schätze den Push einer Provokation. Allerdings möchte ich dazu den Rahmen kennen. Nun, womöglich glaubt sie, es genügt, /dass/ ich ja nun in einer Therapie sitze, deren Praxis eben neben anderem das Label "Provokative Therapie" trägt. Man kann also nicht sagen, dass ich das nicht miteinbezogen oder nicht gewusst hätte. Ich möchte trotzdem dazu eingeladen werden, zumindest mich so fühlen.
Ich brauche nicht immer reinen "Kuschelkurs".

Was sie zuweilen versäumte, ist guten Kontakt vorher aufzubauen. Und: Sie preschte mir für meine Verhältnisse zu schnell vor. DAS würde ich ihr eben gerne noch mitteilen. Da ich durchaus den Kontakt zu der Praxis nicht verlieren möchte und vielleicht - und sei es später - wie eigentlich vorgehabt - zum erfahreneren Praxisinhaber gehen können. Mir geht es da nicht um tabula rasa und Rausrennen. Es hat mit IHR nicht gepasst. Wobei - ich bin da auch ein bischen eitel *hust - auch da hätte ICH gerne die Entscheidung getroffen und sie mir nicht von ihr abnehmen lassne: IHR habe ICH nicht gepasst. (Zumindest nicht für eine wöchentliche ambulante Therapie ohne die Möglichkeit sich bei Krisen zu melden, da sie nur drei Tage die Woche in der Praxis ist.)

Was mich weitaus mehr irritierte als die Klamottenfrage war ihre Aussage: "Wenn Sie nur einmal die Woche zu mir kommen, dann geht es MIR damit nicht gut, das könnte ich nicht als gute Therapeutin vor mir verantworten, Ihnen nicht das angeboten zu haben, was für Sie besser wäre." DAS fand ich arg egozentrisch. Und irritierend. Es erinnerte mich an einen sehr perfiden Korb, der zwargenau andersrum, aber irgendwie strukturell ähnlich war, den ich mal von einer Affaire bekam, der sagte: "Du bist ZU TOLL für mich."

Na prima, jetzt SCHON bin auch ich ihr zu viel, genau DAS Thema, was ich mit meinen gewesenen Freundinnen habe, die mich im Stich lassen ... so fühlte ich mich, wobei sie mir dann weiteren Verlauf mit Engelszungen einredete, dass sie ja eben mich gerade NICHT im Stich lassen würde, sondern mir zu dem zuriet, was ich eben brauche. Ja, meine Güte, ist es nicht eine durchaus erlaubte, angemessene Reaktion so richtig mal loszuweinen, wenn man gerade mal 24 h vorher eine beschissene Diagnose erhalten hat?!?!?! Und ja, das mit dem tief traurig sein und weinen IST ein Thema - und wenn das jemand nicht aushält, so schwer das dann ist, muss ich akzeptieren, DASS es nicht passt, gleichwohl ich mich in der Praxis dort äusserst wohl gefühlt habe, denn die haben genau meinen Geschmack, das beschriebene Angebot ist GENAU der Mix, den ich mir wünsche und die Bücher, die dort rumstehen GENAU das, wovon ich mir sicher bin, dass es mir hilft. *seufz ... Es ist schon recht enttäuschend ... Und ich wollte halt sicher gehen, dass ich nicht zu schnell die Flinte ins Korn werfe.

Wäre ich da nicht heulend vor ihr gesessen und hätte mich gleich doppelt verlassen gefühlt, wären mir ein paar äusserst zynische Sätze eingefallen à la: "Nun gut, wenn es IHNEN dabei schlecht geht, dann weiss ich ja Bescheid. DAS kann ICH nicht verantworten." Meine sonstige durchaus vorhandene verbale Schlagfertigkeit liess mich da allerdings völlig im Stich.

Sie war ohnehin nur das Alternativangebot, da der Inhaber derzeit (vor zwei Monaten) keine Plätze habe.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Green Strawberry
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Beitrag Do., 01.09.2011, 14:54

Miss_Understood hat geschrieben:Ich nehm noch ein paar Aspekte aus dem anderen Thread "Kleidungswahl für die Therapiestunde" mit hier her, da greenstrawberry und flowerbomb da noch interessiert weiterfragten und es dabei ja eher um das Thema Erste Eindrücke und Entscheidungsfindung geht:
Green Strawberry hat geschrieben:miss, ich wundere mich, dass du zu frau g. überhaupt noch einmal hingegangen bist. das ist ja wohl total unmöglich. geht eindeutig zu weit. ich hätte glaube ich sofort das zimmer verlassen.
SO arg fand ich das in der Basis gar nicht. Ich schätze den Push einer Provokation. Allerdings möchte ich dazu den Rahmen kennen. Nun, womöglich glaubt sie, es genügt, /dass/ ich ja nun in einer Therapie sitze, deren Praxis eben neben anderem das Label "Provokative Therapie" trägt. Man kann also nicht sagen, dass ich das nicht miteinbezogen oder nicht gewusst hätte. Ich möchte trotzdem dazu eingeladen werden, zumindest mich so fühlen.
Ich brauche nicht immer reinen "Kuschelkurs".
ok, jetzt verstehe ich es besser. ich bin eine, der bei provokation NIE die passende antwort einfällt. ich hätte mich in die enge getrieben und verletzt gefühlt. allerdings, wenn das therapeutische verhältnis stimmt, kann ich auch durchaus kritik von meinem therapueten vertragen. wäre aber am anfang der therapie vielleicht auch anders gewesen.

allgemein kann ich aber nur sagen, dass von dem, was du hier schreibst, frau g. ziemlich von sich selbst eingenommen scheint. schade, dass du bei dem inhaber keinen termin bekommen konntest...
I try to take one day at a time...but lately several days have been attacking me at once!

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 01.09.2011, 17:15

Nein, verletzt habe ich mich da nicht gefühlt. Eher so atemlos und nervös als ob sie mir direkt gesagt hätte: "Da, da ist jetzt ein 5 m Brett, springen Sie mal!" Und ehe ich mir da noch was überlegen konnte, gab es einen Klapps. Und huch.

Und das hätte auch schief gehen können. Ist es zwar in dem speziellen Fall nicht. DAS hat mich schon gestärkt. ABER in allen früheren Fällen wäre es das. Und war es. Schmerzlich gewesen. Zu springen. Selbst wenn dann anschliessend sofort jemand da ist zum Auffangen. Was man ja gemeinhin in einer Therapiesituation annehmen kann im gegensatz dazu, wenn dir das jemand zb im Kommilitonenkreis oder Job sagt. Und SO nah kannte sie mich da in gar keinem Fall, als dass sie das hätte wissen oder spüren können.
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 22:32

Was ein Mist! Ich habe den Termin mit Frau E. verwechselt. "Ich habe Sie eine Stunde früher erwartet." sagte sie sehr freundlich. Oh nein!!!! Jetzt muss ich wieder warten. Ich darf mir keine Selbstvorwürfe machen, aber da ist ein ganz fataler Selbstsabotagemechanismus am Werk. Ich fand es ausgesprochen angenehm, dass sie das sehr pragmatisch nahm. Mir lag noch auf der Zunge nachzufragen wie das jetzt ist mit versäumter Stunde und Ausfallhonorar, da sie mir beim ersten Gespräch bereits so ein Infoblatt in die Hand drückte, wo das unter anderem drin stand. Da las ich wieder zuhause aber nochmal nach und da steht eben, dass man einmal eine Stunde "verpassen" darf. Na prima, dann habe ich das gleich mal versemmelt. Aaaaaaaah. Typisch. Und warten muss ich auch. Okay, damit habe ich mich genug "bestraft". Hmpf. Wird sie mir dann auch sagen, dass sie mich nicht einmal die Woche behandeln könne, möchte, wolle??? Mein Gefühl sagt mir das so an sich nicht - aber Bammel habe ich dann doch schon. Ich meine, sie würde sich diesbezüglich ja sicherlich nichts anmerken lassen, wenn die nächste Klientin ja schon nebenan auf sie wartet und sie mit mir nur einen neuen Termin bespricht. Ich guckte sie die ganze Zeit intensiv an und versuchte was herauszulesen.

Ja, Frau G. dann noch. Irgendwie überleg ich halt noch wie ich das hinkriege quasi den Abschied von ihr - aber nicht von der Praxis gesamt hinzukriegen. Ich habe nur die allgemeine Telefonnummer der Praxis (Sprechstundenhilfe ist dann dran) und weder eine Email noch ihre aktuelle Handynummer. DAS ist auch so ein Punkt, den ich im Nachhinein ziemlich blöd finde. Es kam ja zu dieser zweiwöchigen Nichterreichbarkeitszeit eben WEIL sie mir lapidar sagte, dass sie ja eine neue Handynummer habe und ich dann wohl noch ihre alte hätte. Ich guckte nach, las ihr vor, sie meinte, ja, das sei ihre alte. Und gab sie mir dann ihre Neue, da am Anfang des Gespräches, am Anfang meines geäusserten Wunsches, dass ich sie gerne erreicht hätte wegen Krise? Abgesehen davon, dass ich DA noch gar nicht gesagt hatte, worum es mir ging - und es war ja schon nichts "einfach mal nur so", es war zusätzlich zu meiner ganzen Depristimmung eben diese ärztliche Diagnose!!! NEIN, sie gab sie mir nicht. Obwohl das an der Stelle vermutlich jeder normale Mensch getan hätte! da denke ich mir jetzt im nachhinein, dass sie bereits DA wusste, dass sie nicht mit mir weiter machen wollte und mir das sagen würde. Na ja.

Oder ob ich mir die Blöße gebe (Ist es das? Oder wäre es mutig?) zu fragen, ob ich nicht doch auf die Warteliste des Praxisinhabers, wo ich ja eigentlich hin wollte, gesetzt werden kann? Oder würde der dann ohne nochmal mit der Wimper zu zucken aus einem Munde mit seiner Praxiskollegin sprechen und mich auch direkt in der Klinik sehen???

Nächste Woche hätte ich dann auch noch den vor zwei Monaten (!) ausgemachten Termin bei dem anderen Schematherapeuten. Soll ich den jetzt absagen? Oder auch mal hingehen und mir den anhören? Bin mir unsicher.

Nun, erst mal hören, was Frau E. meint.

Ich war heute bei einem wunderbaren kleinen Meditationsähnlichen Abend bei einer total klasse Frau. Die ist leider nicht kassenzugelassene Therapeutin, sondern nur HP Psych. Tja - wenn man Geld hätte ... SOWAS hilft mir zehnmal mehr als Klinik, jawohl!

Ich merke, ich bin inzwischen sauer. Ja meine Güte, soll die Frau E. mir dann vielleicht womöglich eine "narzisstische Kränkung" obwegen meiner Abwehr ihres Vorschlages attestieren (irgendwie stell ich mir das gerade so vor) - aber summa summarum schwächt mich diese Annahme mehr als dass jemand an meine Selbstheilfungskräfte und Eigenmotivation GLAUBT! UND sich dann dazu selbst noch so sehr in den Himmel hebt. Bah - solche Arroganz kann ich nicht leiden. Mir fehlt da die Offenheit, die gemeinsam SUCHENDE Haltung. Ok, schon gut. Sie ist es nicht. Aber was genau teile ich ihr WIE davon mit?

Ich finde der fairness halber hat jeder ja ein Feedback verdient, zumal sie es ja auch erbeten hat und meinte, dass sich ja nochmal alles setzen solle bei mir und ich mich melden solle.

Ich muss mir nur nochmal eine stimmige Formulierung überlegen, was ich der Praxis auf die (allgemeine) Mailbox sprechen kann. Kurz und knapp und ohne jegliche Begründung, dass ich mich für eine andere ambulante Therapeutin entschieden habe? Oder mit der Zusatzoption, dass mir Frau G. wenn sie näheres wissen möchte über meine Beweggründe, mir gerne eine nachfragende Email schreiben könne, da ich eine ausführliche Infos ungerne an die allgemeine Praxismail senden möchte, es sei denn das ist erwünscht. Jene "ausführliche" Mail existiert so gut wie bereits, das brauchte ich auch für mich.
Zuletzt geändert von Miss_Understood am Fr., 02.09.2011, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 22:40

Ach, die Frau E., meinn Liebling. Wenn die freundlich war, kein Problem. Wenn es dir unangenehm ist dann schreib ihr doch oder ruf an und sag, dass das nicht nochmal vorkommen wird und dass du kein unzuverlässiger Mensch bist und der Therapie nicht im Weg stehen wirst.

Frau G: so arrogant wie die ist, wäre mir egal, was sie denkt. Würde ich also tun. Und die besprechen ja wohl kaum die Fälle untereinander, von daher weiß er ja eh nichts von dem, was Frau G. gesagt hat. Oder hast du da so einen Wisch unterschrieben, der sagt, dass die untereinander in der Praxis über die Fälle reden dürfen?

Noch einer zur Auswahl: klar, nimm mit!

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