Gott und die Welt

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Ive
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 08:00

Hallo TwoFace,

das sind wichtige und zum Teil die am schwersten zu beantwortenden Fragen, die Du anschneidest. Ich bin nicht doof, aber auch nicht so "schlau", dass ich meine, auf alle eine Antwort zu haben. Es gibt zwar immer Erklärungen, - viele haben sich schon die Köpfe darüber zerbrochen - aber auch mir erscheinen einige eher zusammengeschustert. Mir ist klar und ich weiß es von früher von mir, dass diese offenen Fragen und vermeintlichen Widersprüche diejenigen nicht zufrieden stellt, die den Glauben als "für wahr halten, was sich nicht beweisen lässt" verstehen.

Für mich ist es so, dass ich glaube in Form einer starken und sicheren Hoffnung, und dass ich ein Vertrauen darauf entwickelt habe, dass ER alle Antworten kennt, und wir irgendwann auch erfahren werden, wie alles zusammenhängt; dies wohl "mit anderen Ohren hören und "mit anderen Augen sehen" - was ja sein Versprechen ist, und ich vertraue ihm eben. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu fromm, ich kanns leider nicht anders ausdrücken.

Da Gott anders "denkt" als wir, in unfassbar großen Zusammenhängen, was ja auch seiner Schöpfernatur entspricht, können wir eben mit unserem relativ begrenzten Verstand nicht sehr viel erfassen, mehr wohl über unsere Intuition, aber auch die versagt hier zum größten Teil. Daher verzweifeln wir auch so oft an der von uns wahrgenommenen Ungerechtigkeit, wir können einfach nicht erkennen, was dahinter steht. Warum er uns so und nicht anders schuf, sehender, ist auch so eine immer wiederkehrende Frage, die für die meisten nicht schlüssig zu beantworten ist.

So wie ich ihn bzw. es verstehe, ist es zum Teil seine Größe und Unermesslichkeit, die uns den direkten Blick auf ihn und seine Absichten verstellt, und er kann und will uns gar keine fertigen Antworten liefern, wir sollen "suchen" und "anklopfen" und es wird uns "aufgetan" werden, wann und wie bleibt sein Geheimnis. Man muss sich das klar machen: Gott als unser Schöpfer, und wir kleinen Krümel stellen uns total sauer vor ihn hin und verlangen von IHM Antworten, und die gefälligst in Form von Beweisen! Wir nehmen ihm übel, dass er nicht einfach nur das Füllhorn seiner Güte über uns ausgießt, sondern auch noch etwas von uns verlangen könnte dafür. Ganz schön anmaßend von seinem Produkt, wie ich finde ...

LG Ive

P.S. Wer sich dazu entschließt, aufgrund der fehlenden "Beweise" oder schlüssigen Erklärungen, nicht zu glauben, hat seine Wahl getroffen. Ich persönlich glaube, dass Gott einfach möchte, dass wir wenigstens die Suche nach ihm nicht aufgeben; indirekt ist das schon eine Art Glaube, das "Senfkorn", das die Bibel in diesem Zusammenhang benennt. Das ist aber meine Interpretation, nicht die der Kirche. Insofern gibts hier dann doch eine Menge Gläubige.

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luftikus
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 08:29

Ive hat geschrieben:So wie ich ihn bzw. es verstehe, ist es zum Teil seine Größe und Unermesslichkeit, die uns den direkten Blick auf ihn und seine Absichten verstellt, und er kann und will uns gar keine fertigen Antworten liefern, wir sollen "suchen" und "anklopfen" und es wird uns "aufgetan" werden, wann und wie bleibt sein Geheimnis.
Genau diese Geheimnistuerei von Gott (von allen Göttern aller Religionen, soweit ich das sehe) hat mich immer vor ein Rätsel gestellt. Ich hab nie verstanden, warum Gott da so geheimnisvoll tut, und sich nicht einfach zeigt, und dann andererseits verärgert zu sein scheint, wenn es viele Menschen gibt, die nicht an ihn glauben. Gibt es da einen Sinn dahinter?

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Ive
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 09:50

Ja, den gibts durchaus. Aber es ist denen, die sich das nicht vorstellen können, selbst in den Fragmenten, die man selbst für sich erkennt, eben kaum erklärbar, leider.

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TwoFace
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 10:18

Ive hat geschrieben: .......
Für mich ist es so, dass ich glaube in Form einer starken und sicheren Hoffnung, und dass ich ein Vertrauen darauf entwickelt habe, dass ER alle Antworten kennt, und wir irgendwann auch erfahren werden, wie alles zusammenhängt; dies wohl "mit anderen Ohren hören und "mit anderen Augen sehen" - was ja sein Versprechen ist, und ich vertraue ihm eben. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu fromm, ich kanns leider nicht anders ausdrücken.
..........
Wir nehmen ihm übel, dass er nicht einfach nur das Füllhorn seiner Güte über uns ausgießt, sondern auch noch etwas von uns verlangen könnte dafür. Ganz schön anmaßend von seinem Produkt, wie ich finde ...

LG Ive
Liebe Ive,
was heißt " leider nicht anders ausdrücken " ?! Es ist alles O.K.. Der Glaube ist Empfindung. Generell ist es schön, wenn Menschen gute
Gefühle empfinden. Egal wem oder was gegenüber, in einer Welt die immer mehr verstumpft.
Die Fragen sind natürlich nicht an Dich persönlich gerichtet. Ich versuche nur zu verstehen. Dem Glauben glauben schenken. Z.Zt. bin ich Realist,
aber für eine Offenbahrung empfänglich. Also von irgendwo irgendwann Antworten für mein Infragestellen erhalten. Also ist Nichtglauben nicht
unbedingt gleich ein Gegen-Ihn-stellen.
Dein zweiter Satz in diesem Zitat läßt ein wenig stutzen. Mich auf jeden Fall, da ich eigentlich nichts von ihm erwarte. Nicht im Bösen
gemeint, sondern spirituell. Ich würde ihn eher auf Gläubige umsetzen, die nach Gebeten etwas erfahren möchten (ob Güte o.Ä.) und
dann aber hadern und oder zweifeln, weil nichts geschieht. Anmaßend ist so ein böses Wort, aber ist es nicht der gläubige Mensch der
ihn, den Allmächtigen, auf diesen Thron setzte ? Ihn für allmächtig erklärte ? Deshalb stehe ich hinter meiner Aussage:
Gott und Glaube sind zwei verschiedene Dinge. Gott, hmmm viele Fragezeichen.Glaube ein ganz starkes JA wenn es um die Existenz geht.
Viele liebe Grüße aus Berlin, Regen 20 Grad, das Terrarium läßt grüßen,schwitz
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn

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Ive
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 10:56

Hallo TwoFace,

"anmaßend" böse? Ich finde es passend. Aber es ist natürlich ein Menschen-Wort.

Ich glaube wirklich, dass unsere Offenheit und Suche für Gott schon viel ist. Wenn wir ihn dann finden, freuen sich mit ihm die Engel im Himmel , aber vielleicht sind wir aus seiner Sicht schon vorher bei ihm, während wir suchen - wer will das sagen? Ich halte das jedenfalls für gut möglich; er sieht ja, ob unser Herz sich nach ihm sehnt ...

Meinem Empfinden nach "erwartet" Gott in der Tat fast als einziges von uns, dass wir ihn nicht ablehnen. Er lässt uns auch aber dann unseren Willen.

Dennoch:

Es bleiben Fragmente, die wir zu verstehen meinen.

LG aus dem ebenfalls verregneten hohen Norden!
Ive

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Nico
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:12

Die Englein im Himmel wurden schon längst von den Jets übern Haufen geflogen.
Sorry aber das musste jetzt sein.

Also ich muss ganz ehrlich sagen die meisten Fragen die hier aufgeworfen wurden interessieren mich überhaupt nicht, Bzw. stellen sich mir überhaupt nicht.
So ist es mir wirklich herzlich wurscht was nach dem Tod sein könnte oder nicht.
Ich werde es schon merken und dann werde ich es annehmen müssen, ob es mir passt oder nicht.
Ich finde auch dass die meisten ( oder eigentlich alle) Missstände die jetzt dem Schöpfer oder der höheren Macht angelastet werden, vom Menschen selbst gemacht sind. Ja was wird denn da erwartet ?
Etwa dass der Mensch einen Scheiss nach dem anderen fabrizieren kann und der liebe Gott macht die großen Ausbesserungsarbeiten ???
Gott soll sich zu erkennen geben ?
Hm, wenn wir davon ausgehen dass er das schon einmal gemacht hat, ist es ordentlich in die Hose gegangen. Und ich wette, würde er ( falls es ihn gibt) sich heute zu erkennen geben würde es genauso im Desaster enden.

Und bei mir scheint die Sonne
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Ive
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:37

Nico, spielten Deine Engelein vielleicht vorher auf der Harfe und sangen: "...lluja, sog i!" Kein Wunder, dass der Jet ...
Auch mein Engelsbild schaut ein bissel anders aus.

Vermute ich ähnlich wie Du: Wenn Gott sich uns so deutlich zu erkennen gibt, dass an Deutlichkeit nichts mehr zu wünschen übrig bleibt - dann gute Nacht, Marie! Könnte zappenduster werden ...

Ich für mein Teil kann eigentlich nicht klagen. Wenn ich möchte, kann ich ja mit ihm reden.

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luftikus
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:43

Ive hat geschrieben:Ich für mein Teil kann eigentlich nicht klagen. Wenn ich möchte, kann ich ja mit ihm reden.
Mit mir hat Gott nie geredet - nicht mal damals, als ich als Jugendlicher flehentlich seine Nähe gesucht hatte...


Waldschratin
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:44

Genau,liebe Ive!Da sind wir eindeutig im Vorteil...
Nico hat geschrieben:Gott soll sich zu erkennen geben ?
Hm, wenn wir davon ausgehen dass er das schon einmal gemacht hat, ist es ordentlich in die Hose gegangen.
Wenn du damit meinst,daß Jesus gekreuzigt wurde,dann hast du da was gründlich mißverstanden.

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Nico
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:48

@Waldschratin
Ich hab ja auch nie behauptet davon irgendwas verstanden zu haben
Das behaupten ja immer nur die anderen
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Gast
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:49

Ich finde bedenkenswert, was der Philosoph Jürgen Habermas, der sich als "religiös unmusikalisch" bezeichnet, meint. Gerade den letzten Satz.

"Säkularisierte Bürger dürfen, soweit sie in ihrer Rolle als Staatsbürger auftreten, weder religiösen Weltbildern grundsätzlich ein Wahrheitspotential absprechen, noch den gläubigen Mitbürgern das Recht bestreiten, in religiöser Sprache Beiträge zu öffentlichen Diskussionen zu machen. Eine liberale politische Kultur kann sogar von den säkularisierten Bürgern erwarten, dass sie sich an Anstrengungen beteiligen, relevante Beiträge aus der religiösen in eine öffentlich zugängliche Sprache zu übersetzen."
Quelle: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... en/980569/

Gruß
Anastasius


Waldschratin
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:55

Nico hat geschrieben:@Waldschratin
Ich hab ja auch nie behauptet davon irgendwas verstanden zu haben
Das behaupten ja immer nur die anderen
Du redest aber so davon,als ob...

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Nico
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:01

Ach das ist doch alles nur Show
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:14

luftikus hat geschrieben: Mit mir hat Gott nie geredet - nicht mal damals, als ich als Jugendlicher flehentlich seine Nähe gesucht hatte...
Das finde ich tragisch. An solchen Stellen behaupte ich auch kein bisschen, Gott zu verstehen. Ich könnte jetzt fragen, ob Du seine leise Stimme vielleicht nicht hören konntest, aber das würde heute auch nichts mehr ändern, und ich will Dir keinen billigen Trost anbieten ...


@ Anastasius

Sehr schön. Kluger Mann.

LG Ive

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Nico
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:28

Ja bei schönem Wetter ist es natürlich viel leichter als Gottesversteher aufzutreten.
Vielleicht hat der Teufel Gott gerade die Ohren zu gehalten während Luftikus ihn flehentlich rief ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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