Mag euch euer/eure Thera? Und wie wichtig ist euch das?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2871

Beitrag Do., 12.03.2015, 21:16

alverde hat geschrieben:Ich befürchte auch, dass ich mich gegenüber meiner Therapeutin missverständlich ausgedrückt habe. Es war unglücklich formuliert. Sie wirkte in Sorge, weil sie in den Urlaub geht. Thema war auch meine Abhängigkeit, die sie betroffen mache.
Wenn Therapeuten ordentlich und zielgerichtet arbeiten, dann kann es sie auch sehr betroffen machen, wenn Klienten sehr abhängig werden. Weil, da müssen sie unter Umständen ihr eigenes Verhalten hinterfragen: Warum ist diese Patientin jetzt so sehr abhängig, habe ich was falsch gemacht, zu viel Nähe aufgebaut, war ich zu versorgend usw. Sich dann davon zu distanzieren ist zum einen wichtig für die Therapeutin, weil sie evtl. ein schlechtes Gewissen haben könnte und andererseits wichtig für die Patientin, damit diese Abhängigkeit nicht weiter genährt wird. Unabhängig jetzt vom Übertragungsgeschehen, das da wohl mit reinspielen könnte.

alverde, die Worte Deiner Therapeutin empfinde ich allerdings auch als sehr hart. Darin könnte sich auch ihre eigene Betroffenheit widerspiegeln und sie wehrt diese evtl. durch eine gewisse Härte ab. Tut Dir selbstverständlich gar nicht gut....und geht vielleicht irgendwie an Dir vorbei. Du kannst ja nichts dafür, dass Du so empfindest.

Werbung

Benutzeravatar

schneeweiß
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 131

Beitrag Do., 12.03.2015, 22:14

Ich weiß nicht alverde, wie geht es dir jetzt damit, dass hier verschiedene Ansichten vertreten werden?

Ich denke, dass jeder die von dir beschriebene Situation auch etwas anders im Kopf hat (wie sie evtl. Abgelaufen sein könnte - klar, es war ja niemand von uns dabei.. )

Außerdem werden bei jedem anderen Emotionen wach - abhängig von Vorerfahrungen und Beziehungserfahrungen.

Plus : jeder hat ein unterschiedliches Bild von einer Beziehung zu einem Therapeuten / einer Therapeutin im Kopf..

All das und wohl noch einiges mehr bewirken für mein Empfinden, dass es so unterschiedlich ablaufen, wahrgenommen, besprochen etc. Werden kann..

Wichtig ist hier, wie es DIR nun geht alverde!!
Was du fühlst, wie eure Beziehung ist (zwischen dir und deiner Therapeutin), wie DU damit umgehen möchtest etc...

Alles Liebe, schneeweiß

Benutzeravatar

dumbhead
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 56
Beiträge: 432

Beitrag Fr., 13.03.2015, 08:50

Weil ich den Thread irgendwie nicht kapiere - ist das normal dass man zum Therapeuten eine Beziehung hat, die über ein förmliches Arbeitsverhältnis hinausgeht? Soll das so sein, oder ist das eher hinderlich?
Oder hängt das von der Diagnose und dem angewendeten Verfahren ab?

Benutzeravatar

Miesel
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 40
Beiträge: 289

Beitrag Fr., 13.03.2015, 09:14

Ich wüsste nicht, was ich (also ich persönlich) mit einem Therapeuten ohne diese Beziehung anfangen sollte.
Dann könnte ich mir Selbsthilfebücher kaufen, oder mit einer Freundin sprechen.

Vielleicht ging auch deshalb bei mir die Verhaltenstherapie völlig schief?
Ich brauche niemanden, der mit mir Verhalten trainiert. Das kann ich auch alleine.

Werbung

Benutzeravatar

alverde
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 40

Beitrag Fr., 13.03.2015, 10:51

@ziegenkind,
sie kam mir wegen der Abhängigkeit einige Stunden zuvor besorgt vor, sagte auch, dass sie betroffen ist. Sie hat vielleicht den Eindruck, dass die Beziehung etwas ersetzt, das sehe ich nicht so.

Die Sorge konnte ich nicht stehen lassen
und wollte so in etwa auch in der Stunde ausdrücken, dass ich ihr gleichgültig sein will, das war (auch) ungünstig ausgedrückt, aber es kam spontan.
Ich weiß auch, dass es nicht sinnvoll ist , wenn ich als Frau alverde während ihres Urlaubs in ihrem Kopf bin, denn das kann früher oder später auf Verlust und Schachmatt hinauslaufen.

Sie kennt das Auslagern meiner schlechten Phasen und das nicht zur Sprache bringen dieser Zustände.
Sie kennt meine Instabilität, wenn es Zoff zwischen uns gegeben hat, sie kennt meine Selbstaufgabe, wenn es mir nicht gut geht.

Aus diesem Grund brauche ich eine klare Trennung, die ich mir aber so radikal nicht gewünscht habe, daraus ist mein Satz enstanden.

Hinter meinem Satz versteckt sich keine Aggressivität. Ich suche und benötige zwischen den Stunden eine klare Linie und dazu gehört auch der Urlaub meiner Therapeutin.
Ich finde es auch nicht so gut, wenn die eigenen Gefühle anderen auch zugeschrieben werden. Ich gehöre nicht zu den Patienten, die einen privaten Kontakt zum Therapeuten wollen. Ich glaube auch nicht, dass ich Macht über meine Therapeutin haben will. Hinter dem Begriff steckt sehr viel Agression. Ich betrachte das aus der menschlichen Perspektive und wäre menschlich, dass aus der langen Zeit eine Beziehung wächst. Wer kann das denn so deutlich trennen? Entweder ist mir ein Mensch wirklich egal und ich mache nur meine Arbeit oder mir ist ein Mensch wichtig, dann ist er mir auch im Urlaub wichtig, trotzdem kann sie in ihrem Urlaub abschalten, denn ich komme damit zurecht. das wollte ich ihr mitteilen.
Ihre Aussage habe ich aber so aufgefasst, dass ich ihr gleichgültig bin.
Des Weiteren, ich gehe TROTZdem in den Urlaub. Das ist ein Gesamtpaket aus vielen Elementen, dazu kommt noch ihre Stimmung.

@montagne

nach einem Zoff, sagte sie mir auch mal, dass wäre unser Prozess und ich habe das verstanden. Damals habe ich ihr gesagt, dass sie ehrlich sein soll und nichts beschönigen.
Das bedeutet nicht, dass sie jedes Wort auf der Zunge tragen sollte, aber das ich Ehrlichkeit mehr vertagen kann, als eine Beschönigung. (jedenfalls früher oder später)

@solage

sie hat nichts falsch gemacht. Ich bin nicht abhängig von ihrer Zuwendung, sondern ich könnte sie auch als Medizin beschreiben.
Ich kann dort Themen ablegen, die meine Freundin belasten würde, ich kann dort über Träume und Ängste sprechen, die irrational sind. Ich weiß, wenn ich im Kummer bin, dann kann ich das bei ihr lassen. Das kann ich woanders so nicht, will ich auch nicht, weil es meine Beziehungen belasten würd.
Sie hält das aus, weil diese klare Trennung gibt, deswegen brauche ich das auch.

Im Alltag funktioniert die Verinnerlichungen schon sehr gut, nur durch die Beziehung verändert sich in meinem Leben sehr viel, aber das braucht alles seine Zeit.
Mir fehlt die Selbstregulation, wenn sie nicht anwesend ist und ich kann mich noch schlechter regulieren, wenn ich das Gefühl habe, dass ich als Frau alverde egal bin und auch hatte ihre Aussage etwas triumphierendes, kränkendes.


offtheground
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 21
Beiträge: 181

Beitrag Fr., 13.03.2015, 11:11

@alverde

Vielleicht war es auch eine art paradoxe Intervention seitens deiner Therapeutin. Ich halte es für weniger wichtig das Verhalten deiner Therapeutin auf deine Äußerung zu analysieren, sondern viel mehr, was dich dazu trieb und vll auch welche Bedürfnisse und Triebe du unbewusst abwehrst.
Dieses "ich gehöre nicht zu den Menschen, die...." klingt sehr abwertend. Wer möchte sich schon selbst mit etwas identifizieren müssen, was er anscheinend nicht gut/unschön/negativ an anderen empfindet. Deswegen: Hinterfrage deine Abwehrmechanismen. Es geht ja nicht darum dir irgendwas anzuhängen, sondern für dich herauszufinden, warum du sowas äußerst gegenüber deiner Therapeutin und was du auf diese Äußerung als Antwort erwartet hast.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


ziegenkind
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3453

Beitrag Fr., 13.03.2015, 11:32

alverde,

zunächste einmal danke. ich glaub, ich verstehe jetzt manches von dir viel besser. das war sehr klar, was du geschrieben hast. ich glaub, das ist eine wichtige ressource, auch in so einer phase klar sein zu können.

mir sind zwei kleine sahen aufgefallen. vielleicht verstehe ich die aber auch falsch. deshalb versteh bitte alles von mir jetzt mit einem fragenden unterton

alverde hat geschrieben:Sie kennt das Auslagern meiner schlechten Phasen und das nicht zur Sprache bringen dieser Zustände.
Sie kennt meine Instabilität, wenn es Zoff zwischen uns gegeben hat, sie kennt meine Selbstaufgabe, wenn es mir nicht gut geht.


ich kenne all das auch von mir. die frage ist, wie von hier aus weiter. es ist gut, was du all das über dich weißt. das ist die wichtigste voraussetzung, damit DU etwas ändern kannst. DU hast es in der hand, auf zoff, den es in jeder beziehung geben wird, NICHT mit selbstaufgabe zu reagieren. um das zu üben, dafür ist therapie da. ich glaub, es kann nicht heißen, dass deine therapeutin von vorneherein jedem streit aus dem weg geht, weil sie weiß, wie destruktiv du dann reagierst. ganz im gegenteil. es ist ihre aufgabe, immer so viel konfrontation zu machen, DASS du eine lernchance hast und möglichst so wenig, dass es dich nicht aus den latschen kippt. ich weiß von meiner therapeutin, wie schwer das ist, sich in so einem minenfeld zu bewegen, in dem man immer in beide richtungen "fehler" machen kann. ich weiß auch, dass für sie das leben viel einfacher gewesen wäre, wenn sie mich einfach nur geschont und genährt hätte. aber dann hätte ich mich nicht entwickeln können. ihre risikobereitschaft, ihr mut, auch mal fehler zu machen, das weiß ich jetzt, aus der rückschau, war der größte beweis ihrer liebe und ihrer zuneigung zu mir. WEIL ich ihr nicht egal war, hat sie mir immer mal wieder auch weh getan. und ich hab jedes mal gemerkt, ihr tut es auch weh. sie hat selber mal gesagt, dass ihr der teil von dem job mitunter ganz schön schwer fällt.

alverde hat geschrieben:Ich betrachte das aus der menschlichen Perspektive und wäre menschlich, dass aus der langen Zeit eine Beziehung wächst. Wer kann das denn so deutlich trennen? Entweder ist mir ein Mensch wirklich egal und ich mache nur meine Arbeit oder mir ist ein Mensch wichtig, dann ist er mir auch im Urlaub wichtig, trotzdem kann sie in ihrem Urlaub abschalten,


alverde, ich glaub, da steckt ein denkfehler. ich glaube, in dem fall ist es nie "nur" arbeit. in dem fall gehört eine beziehung aufbauen zur arbeit dazu. die arbeit funktioniert nicht ohne beziehung. ABER: die beziehung darf nicht zu dicht, zu verstrickt sein, dann kann sich keiner mehr bewegen und es gibt keinen raum, keinen spielraum mehr für veränderung und für arbeit(en). ich glaub, es ist ein ähnlich schwieriger balanceakt, wie ich ihn oben mit blick auf die richtige mischung aus konfrontation und auffangen beschrieben habe. wenn da was schief geht, dann ist das aus meiner sicht unvermeidlich. du und deine thera, ihr habt beide keine andere chance als aus den "fehlern" zu lernen, was für dich die richtige mischung ist. die ist nämlich nicht nur für jeden unverwechselbar individuell, im laufe der therapie verändert sie sich zudem.

von daher: es ist großartig, dass du wieder hin willst, weitermachen auf euer beider suche nach deiner persönlichen mischung.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

Benutzeravatar

alverde
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 40

Beitrag Fr., 13.03.2015, 12:54

@ziegenkind,

So hatte es meine Therapeutin erklärt.
Das hast du gut erkannt, deswegen weiß ich auch nicht so genau,
ob sie eine Übertragung mit ihrer Aussage anzetteln versuchte, dass sie TROTZDEM gehen wird. Sie schafft das ja auch Ich war ja sehr getroffen und die Betroffenheit muss ich lernen auszuagieren.
nur bin ich die Denkerin und reagiere nicht impulsiv, sondern bin verkopft und überlege nicht in den
Stunden, sondern außerhalb der Stunden,
wie es mir damit geht und wenn ich dann sortierter bin, dann rede ich mit ihr darüber.
Das ist manchmal sehr ungünstig.
Zuhaus geht's mir nicht gut.
Ich müsste impulsiver reagieren, so käme auch mehr in Bewegung, ich hätte gleich reagieren müssen. "Was soll jetzt TROTZDEM heißen?"
Das wäre eine Möglichkeit.
Ich hätte sagen können, dass es mich verletzt hat, dann kann sie reagieren.

Darüber werde ich auch nochmal mit ihr sprechen. Manchmal durchbricht sie mein Schweigen und fragt gezielt nach meinen Gedanken und genau in dieser Phase,
da zeigt sich dann einiges, aber es funktioniert schon viel freier.
Ich bewege mich freier, aber dazu benötige ich noch ihre Hilfe.
Sie fordert mich heraus und ich haue nie zurück, stattdessen denke ich stundenlang darüber nach.
Zuletzt geändert von alverde am Fr., 13.03.2015, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

alverde
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 40

Beitrag Fr., 13.03.2015, 13:20

@offtheground

ich habe das Gefühl, dass Du meine Beiträge nicht liest. Ist das so oder ist es nur mein Gefühl?
Ich kann mir meine unbewussten Triebe gar nicht ansehen, weil sie unbewusst sind. Was mich hat "treiben" lassen, das habe ich hier schon geschrieben und erläutert.

Ich habe meinen Satz sachlich gemeint, weil es ja immer wieder vorkommt, dass es nicht glaubhaft klingen mag, wenn für mich ein privater Kontakt ausgeschlossen ist,
ich lese dann öfter, dass es so nicht sein könne, wünscht sich doch jeder,
aber ich brauche aus den oben geschrieben Gründen meine Therapeutin.
Ich möchte auch nach Beendigung meiner Therapie diese Therapeutin behalten.
Im Hinterkopf haben, dass ich anrufen kann und fragen kann, ob ich ein oder zwei Stunden in Anspruch nehmen kann, sie als Therapeutin nutzen kann, wenn es brennt.

So sehe ich diese klare Trennung.
Abwertend war das nicht gemeint,
jeder bringt ja auch andere Wünsche mit in seine Therapie, Prozesse sind unterschiedlich.
Es wünscht sich nicht jeder Patient den Therapeuten zum Freund. Vielleicht kommt das noch, aber in der Phase bin ich nicht.
Ich genieße genau das, Dinge, die ich sonst mit niemanden besprechen kann, weil sie zu schlimm sind, dort bei ablegen zu können.

Das gibt es in keiner anderen Beziehung und es gehört auch in keine andere Beziehung.


offtheground
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 21
Beiträge: 181

Beitrag Fr., 13.03.2015, 13:30

Doch, hab ich gelesen. Und ich hab dir eine andere Interpretationsmöglichkeit geliefert. Wenn du sie dir nicht anschauen willst, dann ist das völlig in Ordnung. Ich gehe aber mal grundsätzlich von aus, dass du hier schriebst, weil du die Meinung anderer dazu hören möchtest. Auch betonte ich, dass es mir nicht darum geht dir irgendetwas anzuhängen. Also, vll hast du meinen Beitrag nicht richtig gelesen. Wäre auf jeden Fall gut, wenn du dich nicht gleich angegriffen fühlst, nur weil ich nicht auf den Diskussionszug aufspringe, sondern meine eigenen 2 Cents reinwerfe. So far alles Gute.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

Benutzeravatar

alverde
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 40

Beitrag Fr., 13.03.2015, 13:56

offtheground hat geschrieben:@alverde

Vielleicht war es auch eine art paradoxe Intervention seitens deiner Therapeutin. Ich halte es für weniger wichtig das Verhalten deiner Therapeutin auf deine Äußerung zu analysieren, sondern viel mehr, was dich dazu trieb und vll auch welche Bedürfnisse und Triebe du unbewusst abwehrst.
Dieses "ich gehöre nicht zu den Menschen, die...." klingt sehr abwertend. Wer möchte sich schon selbst mit etwas identifizieren müssen, was er anscheinend nicht gut/unschön/negativ an anderen empfindet. Deswegen: Hinterfrage deine Abwehrmechanismen. Es geht ja nicht darum dir irgendwas anzuhängen, sondern für dich herauszufinden, warum du sowas äußerst gegenüber deiner Therapeutin und was du auf diese Äußerung als Antwort erwartet hast.
dazu bin ich in Therapie. Ich kenne mein unbewusstes nicht. Ich sehe da auch keine Abwehr.
Und was ich mit meiner Äußerung vielleicht gemeint haben könnte, da sie sehr spontan kam, das habe ich doch versucht hier zu erklären. Das hatte Leberblümchen auch kurz beschrieben, dass da etwas nicht stimmen würde, wenn die Therapeutin mich mit in ihren Urlaub nehmen würd. Und genau das wünsche ich mir nicht. Das heißt nicht, dass ich die Wünsche anderer Patienten abwerte, bewertete. Nur ich brauche etwas anderes.

Aber ihre Antwort darauf, die war nicht einfühlsam. Sie hätte ja sagen können, dass sie abschaltet, aber sie reagierte sehr kriegerisch, meine ich.
Ein wenig überfordert, deswegen ist das mit dem Befreiungsschlag schon sehr zutreffend und natürlich hinterfrage ich auch, warum
sie so reagiert hat, das kam ja nicht grundlos aus ihrem Munde.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15150

Beitrag Fr., 13.03.2015, 14:11

Hallo alverde!

Als ich deinen ersten Beitrag gelesen habe, war ich ein wenig erschrocken. Nun wirst nur du wissen und beurteilen können wie die Therapeutin das gemeint hat. Für mich wäre das so ohne genaueren Kontext schon hart. Ich weiß ja nicht wie sie sonst ist und wie du in Therapie bist.
alverde hat geschrieben: Das hatte Leberblümchen auch kurz beschrieben, dass da etwas nicht stimmen würde, wenn die Therapeutin mich mit in ihren Urlaub nehmen würd.
Ich teile diese Meinung zum Beispiel nicht. Ich denke, dass jeder Mensch immer im Urlaub auch mal an Arbeit denkt oder an spezielle Personen, das ging mir früher auch nicht anders mit manchen Patienten. Es sollte natürlich nicht Oberhand nehmen, dass man seine Arbeit mit in Urlaub schleppt- das versteht sich wohl von selbst.

Ich habe damals in Therapie gelernt wo ich mir in Krisenzeiten, wenn der Therapeut nicht erreichbar ist, an anderen Stellen Hilfe holen kann. Das finde ich auch ganz wichtig um sich nicht nur von einer Person völlig abhängig zu machen und zu lernen autonom zu handeln.

Viele Grüsse!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild


offtheground
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 21
Beiträge: 181

Beitrag Fr., 13.03.2015, 15:01

alverde hat geschrieben:
offtheground hat geschrieben:
Aber ihre Antwort darauf, die war nicht einfühlsam. Sie hätte ja sagen können, dass sie abschaltet, aber sie reagierte sehr kriegerisch, meine ich.
Ein wenig überfordert, deswegen ist das mit dem Befreiungsschlag schon sehr zutreffend und natürlich hinterfrage ich auch, warum
sie so reagiert hat, das kam ja nicht grundlos aus ihrem Munde.
Deswegen das Stichwort paradoxe Intervention.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

Benutzeravatar

alverde
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 40

Beitrag Mi., 18.03.2015, 15:26

Hallo!Ich habe noch nicht mit ihr sprechen können, da lagen noch so viele anderen Themen oben drauf.

Ich mag sie sehr, aber schon seit Beginn habe ich den Eindruck, dass ich mich für die Beziehung einsetzen muss. Dass es da etwas in mir gibt, was sie ablehnt.
Das heißt, dass ich eine Beziehung zu ihr habe, sie aber gar keine zu mir.
Es gibt kein Band.
Zwischendurch war es einmal besser bis das mit dem Urlaub kam.
Unsere Beziehung würde ich als sehr gute Arbeitsbeziehung einstufen, aber es ist auch nicht mehr. Es ist wie eine Beratung. Gestern habe ich ihr etwas vorgelesen und habe kurz gesehen, dass sie wenig interessiert war.
Oder ich erzähle von meiner jetzigen Arbeit mit Kleinkindern und sie wirkt manchmal desinteressiert und gelangweilt, obwohl das ein sehr wichtiges Thema für mich war. Ich habe es dann nicht mehr angesprochen.
Es gibt bestimmt Gründe dafür, dass es so ist.
Mir tut das manchmal sehr weh,
dann denke ich wiederum,
dass ist Analyse und das ich das emotional trennen muss, aber sie muss sich immer anstrengen mich zu mögen und das ist kein so gutes Gefühl, weil ich sie andersrum sehr mag und sehr traurig bin, wenn sie in den Urlaub geht. Ich werde das jetzt so hinnehmen und mich damit arrangieren, denn ich kann mit ihr sehr gut arbeiten und verstehen, auch ohne Beziehung.

Benutzeravatar

schneeweiß
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 131

Beitrag Mi., 18.03.2015, 17:10

Hm, könntest du dir vorstellen, genau das, was du hier geschrieben hast in der Therapie anzusprechen?
Ich meine, ich kann selbstverständlich überhaupt nichts über eure Beziehung sagen, eh klar. Mir ist halt schon passiert, dass ich (in Beziehungen generell, aber eine therapeutische Beziehung ist ja auch eine Beziehung) gedacht habe: " XY mag mich nicht etc.; ich ich ihn schon, aber er mich nicht und das erkenne ich daran, dass ich dieses und jenes Verhalten an ihm beobachte etc."

Das Gefährliche ist nur, dass wir sehr schnell ins Interpretieren kommen - wie wir Reaktionen einordnen, geprägt von anderen Beziehungserfahrungen.

Und das ist durchaus interessant, sich diese Mechanismen mal anzusehen - für mich war und ist es das zumindest.

Mir ist auch schon passiert, dass jemand anderer mein Verhalten / meine Reaktionen komplett anders gedeutet hat, als ich es gemeint hatte. Und dadurch ist die Person dann zu dem Schluss gekommen, ich hätte was gegen sie.
Was ganz und gar nicht der Fall war!!

Kommunikation kann so unglaublich schwierig sein. Watzlawick ist da sehr interessant und amüsant zu lesen..

Ich behaupte damit nicht, dass du falsch liegen musst (ich kann ja keine Ahnung haben und würde das auch nicht behaupten), aber es kann echt interessant sein, mal einen Realitätscheck zu machen - für alle Beteiligten. Entschuldige wenn du eh schon längst darüber gesprochen hast und ich dich nun nur gelangweilt habe..

LG, schneeweiß

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag