Nuklearkatastrophe in Japan

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*AufdemWeg*
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 21:49

Also den Schuh der Rechtfertigung hast du dir selbst versucht anzuziehen und nicht ich.
Für mich war das einfach eine Frage,
eine stinknormale Frage
mehr nicht.


und nun werde ich mal bei Lou vorbeischauen...
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Lou Salomé
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 21:54

stern hat geschrieben: Kann mir aber vorstellen, dass (wie ich) nicht jeder Interesse hat, das öffentlich zur Diskussion zu stellen... keine Ahnung, wird man sehen.
War mir selber nicht schlüssig ob ich ihn eröffnen soll.. u.a. weil ich mir nicht richtig vorstellen kann dass er effektiv läuft. Aber besser versucht als sofort aufgegeben

Hoffe auch das wird keine Grundsatzdiskussion darüber warum oder ob man überhaupt was machen sollte oder ob mein Eröffnungspost politisch korrekt ist Manchmal muss man ja nur nachts den PC abschalten um Strom zu sparen und schon wird einem Gutmenschentum unterstellt lol
Im Thread erkenne ich ehrlich gesagt kaum unterschiedliche Meinungen oder Hartgesottenste (bestenfalls dass man über den Zeithorizont ein bissi streiten könnte... [...] sondern eher die eine oder andere selektive Leseart oder individuelle Interpretation .
Absolut.
"Ich bin meine Meinung. Und wenn jemand die in Frage stellt, dann fühl ich mich persönlich angegriffen."
Außerdem liegt es sicherlich auch an der Diskussionslust in anderen Posts gerne mal etwas "herauszulesen".
Da wird aus "man kann nicht von heute auf morgen die AKWs abstellen" auf einmal "ich liebe AKWs, und ich will dass für iiimmeer laufen und sie die Welt zerstören"
"Each has his past shut in him like the leaves of a book known to him by his heart, and his friends can only read the title."

~ Virginia Woolf ~

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stern
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 22:33

*AufdemWeg* hat geschrieben:Also den Schuh der Rechtfertigung hast du dir selbst versucht anzuziehen und nicht ich.
ich hab ihn erst gar nicht angezogen... aber sei's drum, ich mag solche Fragen schlichtweg nicht (was eher mit der Art der Fragestellung zu tun hat als dem Inhalt), mag mein Ding sein oder auch nicht. Trotzdem: Vielleicht besser wieder back to topic. Gibt ja nun einen eigenen Thread dafür :
Lou Salomé hat geschrieben:Manchmal muss man ja nur nachts den PC abschalten um Strom zu sparen und schon wird einem Gutmenschentum unterstellt lol
Ja, ich glaube auch, dass es bereits im kleinen sehr viele Möglichkeiten gibt, etwas zu tun (bzw. auch, dass es viele gibt, die bereits vor der Katastrophe versucht haben, in mancherlei Hinsicht umzudenken. Nur öffentlich mache ich für meinen Teil nichts davon ). Andere brauchen vielleicht erst den "großen Knall", der ein Umdenken bzw. die verstärkte Förderung erneuerbarer und umweltverträglicher Energien fördert... insbes. Länder, deren bisherige industrielle, wirtschaftliche bzw. umweltorientierte Ausrichtung durch eine derartige Katastrophe nun stark im Kern zu hinterfragen ist. Aber ich bin soweit echt optimistisch (hoffentlich nicht wieder mal zu sehr ), dass es zu Konsequenzen auf verschiedenen Ebenen führen wird... aber keine Ahnung, vgl.:
21:13 Aus Sicht des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, müssen die Vorfälle in Japan nicht das Ende des weltweiten Wachstums der Nuklearbranche bedeuten. "Dieser Unfall ändert nichts an dem Fakt, dass wir eine stabile Energiequelle brauchen und etwas gegen den Klimawandel tun müssen", sagte Amano. Auch wenn man davon für die Zukunft lernen müsse, sei die Ursache des Unfalls weder menschliches Versagen noch falsches Design: "Dies ist wegen einer riesigen Katastrophe passiert, die jenseits menschlicher Vorstellung oder Erfahrung lag." Nach Angaben der IAEA interessieren sich momentan weltweit 60 Staaten dafür, Atomkraft bei sich einzuführen.
http://www.ftd.de/politik/international ... %20%28I%29
Fakt ist: Notwendig sind Energiequellen, die nicht zum Klimawandel beitragen (Co2). Und das Festhalten an Atomenergie hat oft auch Wachstumsüberlegungen (gepaart mit der Begründung "sinnvoll wegen Klimawandel", vgl. auch USA) zum Gegenstand, oder vgl. nur Indien als Bsp. für einige:
Kaum ein Land braucht die Atomenergie wohl so dringend wie Indien. Um höchstens neun Prozent kann das Bruttoinlandsprodukt der aufstrebenden Wirtschaftsmacht derzeit jährlich steigen. Für mehr Wachstum fehlt es schlichtweg an Energie. Schon heute bringen Stromausfälle die Produktion in vielen Fabriken des Landes regelmäßig zum Stillstand.

Aus diesem Grund ringt die indische Regierung seit Monaten um den Ausbau der Atomenergie im Land. Geht es nach den Plänen der Politiker, soll die Gesamtleistung der Reaktoren bis ins Jahr 2032 auf 63 Gigawatt steigen. Die 20 Atomkraftwerke, die derzeit in Betrieb sind, kommen auf 4,78 Gigawatt Leistung.

Anders als etwa China reagiert Indien jedoch auf die Vorfälle in Japan. Alle indischen Atommeiler würden überprüft, sagte ein Sprecher der staatlichen Atomkraftgesellschaft Indiens (NPCIL) am Montag. Gegebenenfalls würden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt.
http://diepresse.com/home/panorama/welt ... t/index.do
Bzw.:
Asiens Wiederentdeckung der Atomkraft
Viele asiatische Länder setzen auf Kernkraft, um ihr Wirtschaftswachstum zu stützen. Indien braucht den Atomstrom so dringend wie kein anderes Land. In China befinden sich über 25 Kernkraftwerke im Bau.
http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B087466 ... ntent.html
Damit schlage ich mich nicht auf die Seite absolut-pro-Atomkraft (sondern ich sag' es nochmals dazu: Ich begrüsse den Ausstieg auch)... aber realitär und global betrachtet, kann es dann schon Zielkonflikte mit dem Wachstum geben, das ein wichtiger Indikator für den Wohlstand eine Landes ist (nicht so sehr in D als in anderen Ländern die noch stärker abhängig sind). Und ich behaupte ohne diese Energiequelle hätte z.B. China und Japan den Aufschwung geschafft. Lösung sehe ich darin, dass innerhalb eines realistischen Zeitrahmens die vorhandene Technologien auch verstärkt so genutzt werden, dass alternative Energiequellen weiter ausgebaut werden... möglichst global. Alternative wäre in diesen Ländern z.B. eine radikalere Abkehr von Wachstumszielen (wobei ich auch keine Freund bin von Wachstum um jeden Preis, aber wie es ohne langfristig gehen soll, hm).
Zuletzt geändert von stern am Mo., 14.03.2011, 22:55, insgesamt 2-mal geändert.
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*AufdemWeg*
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 22:44

Meine Fragestellung empfand ich nicht ansatzweise so aggressiv wie deine Antwort
und ich schrieb auch dass du offensichtlich VERSUCHT hast dir den Rechtfertigungsschuh anzuziehen...
naja, aber wie du sagst: seis drum

und tut mir leid, dass du solche Fragen nicht magst
ich werde trotzdem weiterhin Fragen stellen
auf MEINE Art und Weise

und ja
jetzt bin ich auch leicht angesäuert
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Lilly111
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 22:59

Stern, alles richtig. Also der Zusammenhang von Kernkraftwerken und Wachstum.

Aber (um mal wieder die Diskussion auf den Kopf zu stellen)
was wäre gewesen, wenn Otto Hahn 1938 nicht die Kernspaltung entdeckt hätte? Gut, dann vielleicht ein paar Jahre später ein anderer. Aber wenn es diese Möglichkeit physikalisch gar nicht geben würde?

Würde die Menschheit aussterben? Sind wir heute so viel glücklicher als unsere Vorfahren ohne Kernenergie? Die letzten 10.000 Jahre hat sich der Mensch auch ohne Atomkraftwerke weiter entwickelt. Seit 40 Jahren geht es nicht mehr ohne? Ich bin davon überzeugt, dass es funktionieren würde.

Wie sagte heute Abend eine Grünen-Politikerin im Interview: Derzeit arbeiten ca. 340.000 Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien, aber nur 30.000 in der Kernkraftbranche. Die Arbeitsplätze können wir (und sicher auch andere Länder) gut gebrauchen.

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Lilly111
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 23:16

In der TV-Sendung Fakt war heute Abend ein interessanter Beitrag über unsere österreichischen Nachbarn. Da gab einen Volksentscheid gegen die Inbetriebnahme eines bereits gebauten AKW (ist heute Museum). Grund war eine Studie die belegt, dass ein störungsfreier Betrieb nicht gewährleistet ist. Genau diese Bauart AKW laufen auch in Deutschland.

"Von acht Nuklearexperten unter Leitung des Risikoforschers Univ.-Prof. Wolfgang Kromp werden darin gravierende Schwächen dokumentiert, die nicht nachrüstbar seien. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober fordert als Konsequenz eine sofortige Einleitung der Stilllegung des in Grenznähe gelegenen Risikoreaktors und fordert von der Bundesregierung, dass Österreich alle politischen und rechtlichen Handlungsmöglichkeiten gegen Isar 1 nützen muss. Der alarmierende Risikobericht wurde heute an die Regierungsspitze in Deutschland und Bayern sowie die für die Reaktorkontrolle zuständigen Behörden übermittelt. "

Unsere Regierung hat diese Studie monatelang ignoriert, dann am 15.02.11 ein Treffen anberaumt, das ergebnislos vertagt wurde.

http://www.anschober.at/politik/presse/ ... aulinie-69

Ich mag es nicht, wenn Politiker ignorant und verantwortungslos sind.
Die Gründe dafür sind mir völlig gleichgültig.

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krabath
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 23:22

Ja unser Rudi! Nur werden wir Österreicher nicht ernst genommen, da gibt es Nachbarn, die schon lange sehr viel Sorge bereiten! http://www.wienerzeitung.at/default.asp ... cob=549805

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stern
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Beitrag Di., 15.03.2011, 01:20

Lilly111 hat geschrieben:was wäre gewesen, wenn Otto Hahn 1938 nicht die Kernspaltung entdeckt hätte? Gut, dann vielleicht ein paar Jahre später ein anderer. Aber wenn es diese Möglichkeit physikalisch gar nicht geben würde? Würde die Menschheit aussterben? Sind wir heute so viel glücklicher als unsere Vorfahren ohne Kernenergie?
Gute Frage, da man die Zeit nicht zurückdrehen kann. Und möglicherweise fallen Antworten auch anders auf, je nach dem, ob man jemanden wie "uns" (in einem Land mit einem doch relativ hohen Wohlstandsniveau fragt) oder einen Einwohner aus einem unterentwickelten Land mit Hungersnöten, Seuchen, etc.

In den Anfängen (nach den Weltkriegen bzw. besser gesagt 60iger Jahre) wurde die Atomkraft in D nahezu euphorisch aufgenommen, da man sich davon versprach, sie auch friedlich nutzen zu können a la neue Technik der Zukunft. Wohlstandsgarant. Aufbruchstimmung. Technischer Fortschritt: Man wollte technisch auch mit den Nationen mithalten können, die diese Energie bereits weiter ausbauten, vgl. auch hier ein Abriss:
Kernenergie
...
Ursprünglich euphorisch begrüßt, hat kaum ein Thema die Deutschen so gespalten wie die friedliche Nutzung der Kernkraft. Einst waren die Energieunternehmen skeptisch, die Sozialdemokraten begeistert. Lang ist´s her. Erinnerungen an eine erbitterte Kontroverse:
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html
Die Wendung bzw. besser gesagt eine gespaltene Sicht kam in den 70igern... vermutlich mit ersten Unfällen bzw. deren Antizipation. Diejenigen, die zurecht auf die Gefahren hinwiesen. Gegenläufige Bestrebungen aber stärker wieder im Zuge der Ölkrise, d.h. Atomenergie als ein Standbein, um sich von fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen.... und die Teile der Bevölkerung, die auf den Nutzen hinwies (der sich sicher realitär auch für D nicht ganz von der Hand weisen lässt... D wäre IMO ohne Kernenergie auch nicht das heutige D... ob das erstrebenswert ist, ist eine andere Frage, die wohl individuell zu beantworten ist). Mit Argumenten wie: umweltfreundlicher als Kohlekraftwerke wegen C02-Ausstoß/Klimawandel... wovon sich ja einige Abwendung von C02-bedingten Klimaschäden versprachen als Alternative (und teils -kurzfristig gedacht- noch immer versprechen). Oder: Ohne Atomkraft: Energieengpässe, Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit steigt (generell... nicht nur Energieversorger, denn nur in einer halbwegs funktionierenden Wirtschaft gibt es ausreichend Arbeitsplätze).

Lass' mich also spekulieren: Ausgestorben wären wir vermutlich nicht... die Armut wäre vermutlich um einiges höher (was sich allerdings mittelbar auch auf die Gesundheit niederschlagen kann, vgl. Entwicklungsländer). Weitere Auswirkungen hängen vom Ausmaß der Armut ab, vgl. wiederum Entwicklungsländer. Geschweige dass wir (wie wir es jetzt nun mal sind, und das sollten wir nutzen - die Zeit lässt sich eben nicht zurückdrehen) in der Lage wären, überhaupt umweltfreundlichere alternative Energie zu entwickeln, wären wir auf dem Stand von vor 1938 stehen geblieben. Noch weiter kann man gehen, wenn die Debatte wiederum dazu führt, Wachstumsziele bzw. die Wirtschaftsweise radikal in Frage zu stellen (wie teils Mitter der 70iger):
Wenn Wirtschaftswachstum eine so riskante Technologie wie die Kerntechnik erfordere, so die Argumentation der Kritiker, müsse das Ziel selbst hinterfragt werden. Hierin lag der eigentliche Paradigmenwechsel: Die Kernkraft wurde von ihren Gegnern nicht mehr bloß als ein untaugliches Mittel zurückgewiesen, sondern galt nunmehr pars pro toto als Ausdruck einer fragwürdigen, ja irrationalen Wirtschaftsweise.
Quelle: s.o.
Nein, ich sehe Wachstum nicht als alleinigen Indikator für Lebensqualität an... aber wenn man Wachstumsziele radikal in Frage stellt, kommt man vermutlich nicht umhin, sich individuell die Frage stellen, auf wieviel Lebensqualität und technologische Standards wollen und können wir als Industrienation verzichten: Bildung, Arbeitsplätze, Investitionen in Gesundheit/alternative Energiequellen, soziale Sicherung, Einschränkung in Im- und Export usw. Denn wie finanzieren? Und zur Fraktion "früher war alles besser" gehöre ich auch nicht direkt. Und auch nicht zu der Fraktion "Wachstum um jeden Preis"... denn ansonsten zeigt spätestens die Umwelt, wo Grenzen liegen (und es ist zweifelsohne wichtig, weitere Umweltschädigungen möglichst einzudämmen ). Aber 0-Wachstum bzw. neg. sehe ich auch als problematisch an, obwohl natürlich Glück von vielen Faktoren abhängig ist. Echt schwer... eine Lösung sehe ich daher am ehesten in der Forcierung des Ausbaus alternative Energiequellen... denn zurückdrehen können wir die Zeit nicht.
Zuletzt geändert von stern am Di., 15.03.2011, 10:43, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag Di., 15.03.2011, 01:51

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Beitrag Di., 15.03.2011, 08:12

Spiegel: Neue Explosion in Fukushima beschädigt Reaktor
So, jetzt ist wirklich die Kacke am Dampfen...

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stern
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Beitrag Di., 15.03.2011, 08:52

MrN hat geschrieben:So, jetzt ist wirklich die Kacke am Dampfen...
Ja, schlimm
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stern
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Beitrag Di., 15.03.2011, 08:58

"Stilllegen ist möglich"
...
Die Bundesregierung setzt die Laufzeitverlängerung für deutsche AKW aus - und plötzlich zeigt sich auch die Atomlobby gesprächsbereit. Atomforum-Präsident Güldner hält jetzt das Aus für Altreaktoren für möglich.

Als Cheflobbyist und Präsident des Deutschen Atomforums vertritt Ralf Güldner die deutsche Kernenergiebranche. Der Spitzenmanager des Eon-Konzerns gilt als Sprachrohr der Kernkraftbetreiber RWE, Eon, Vattenfall und EnBW. Nach der Katastrophe in Japan hält er das Aus alter Meiler für möglich und räumt ein: "Auch wir sind in Sorge."
http://www.sueddeutsche.de/politik/atom ... -1.1072034
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stern
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Beitrag Di., 15.03.2011, 09:44

+++ 8.59 Uhr: Kühlung in Reaktor 5 und 6 offenbar ebenfalls fehlerhaft+++

Neue Hiobsbotschaft aus Fukushima: Auch die Kühlung der Reaktoren 5 und 6 funktioniere offenbar nicht mehr einwandfrei, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Dienstag. Dies berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

Die Kühlung in den Reaktoren 1 und 3 des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 sei hingegen stabil. Ob Kühlwasser in Reaktor 2 eingeleitet werden könne, bleibe abzuwarten, sagte Edano.

Im Reaktor 2 war es am Morgen (Ortszeit) zu einer neuen Explosion gekommen, wobei laut Regierung erstmals eine innere Reaktorhülle beschädigt wurde.
http://www.stern.de/panorama/-liveticke ... 63622.html
. Einige Evakuierungen werden nun auch vorbereitet. Wenn die Erfahrung, dass Restrisiken ( Unwort) kaum bis nicht zu kontrollieren sind, nicht breitflächiger zum Nachdenken über Richtungswechsel anregt, dann weiß ich auch nicht mehr .
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TwoFace
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Beitrag Di., 15.03.2011, 10:13

Ich hoffe inständig,dass die Japaner durch diese Katastrophe nicht
ihre weltweit bewunderte Diziplin verlieren!
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
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Schneekugel
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Beitrag Di., 15.03.2011, 11:00

Aber 0-Wachstum bzw. neg. sehe ich auch als problematisch an, obwohl natürlich Glück von vielen Faktoren abhängig ist.
Nachdem der globale Verbrauch demnächst nicht mehr gedeckt werden kann bei Beibehaltung unseres aktuellen Lebensstandards, wie sieht für dich die Alternative zum kontrolliertem Negativ Wachstum aus? Ich kann entweder den Bedarf des einzelnen Menschen reduzieren, oder kann halt bei gleichbleibendem Bedarf die Anzahl der Menschen reduzieren. Da find ich ersteres doch humaner.

Aber es ist Fakt, dass das momentan global angestrebte Leitideal wie es von europäischen und nordamerikanischen Gesellschaften vorgelebt wird, nicht auf die nachziehenden Länder übertragen werden können, da Europa und Nordamerika alleine schon global beinahe vollständig die Resourcen aufbrauchen. Wenn China/Indien/ usw... die gleiche kranke Gesellschaftsform als Leitbild annimmt (und warum sollten sie das nicht solange wir selbst dies als unabdingbar und keinesfalls verzichtbar verteidigen), brauchen wir eine 2. Erde die diese als Rohstoffbasis nutzen könnten. Alternativ was wohl wahrscheinlicher ist konkurrieren wir dann um die gleichen Rohstoffe und werden uns dann ohnehin darauf einigen müssen, das eben jeder etwas weniger kriegen muss damit die gleiche Rohstoffgrundlage dann eben nicht nur für Europa/USA sondern alle globalen Industrieländer reichen.

Fängt schon an mit so Popelsachen wie Fleischkonsum, Weideflächen und entsprechende Agrarflächen für Tierfutter. Du kannst den kompletten restlichen Urwald abholzen und hättest trotzdem (neben der Naturkatastrophe die das Abholzen darstellt) nicht genug Fläche um den nachrückenden Ländern soviel Fleischkonsum zu ermöglichen wie es bei uns momentan Standard ist. Und ich glaube nicht das das Argument: "Aber jetzt haben wir doch jahrzehntelang die Ressourcen der Erde ungerechterweise einseitig nur für unseren eigenen Lebensstandard genutzt, jetzt könnt ihr doch nicht auf einmal herkommen und mitplündern wollen." da gross Eindruck machen wird. ^^

In etwa 20-30 Jahren steht global neben dir ein zweites Ich das von allem was du isst, heizt, vertankst, verbrauchst, kaufst auch einen genauso grossen Teil haben wird, nur dass die Rohstoffbasis für das was du isst, heizt, vertankst, verbrauchsst, kaufst gleich geblieben ist. Wie das mit dem ach so wichtigem wirtschaftlichem Wachstum in Einklang zu bringen wäre, weiss ich nicht. Darauf hoffen, dass wir uns wirtschaftlich einfach durchsetzen können und durch globale Marktführung einfach bestimmen können wie es uns passt, wird ohnehin durch aktuelle Bildungspolitik bzw. die aktuelle Bevölkerungspyramide unmöglich gemacht und wäre moralisch ohnehin total daneben.

Übertreibungen von wegen wirtschaftlicher Rückgang würde uns ins finsterste Mittelalter zurückwerfen helfen da auch nicht. Schmeiss einfach mal alle Faktoren raus für unnötigen Müll und bleib einfach bei den absoluten Basics wie angemessenem Wohnraum, normaler Beleuchtung, normale elektrische Ausstattung ohne Nonsense, dem klassischen Sonntagsbraten auch wirklich nur am Sonntag, ein wirtschaftlich fahrendes Auto das wirklich ein Auto ist und kein Multimediabluetoothentertainementzentrum usw..., Kleidung die dem Schutz vor Witterung dient und nicht gemäß irgendwelchem Modefixifaxi in 15xfacher Menge sinnlos produziert und weggeworfen wird, ...

Wir brauchen nicht auf Fortschritt und Zivilisation zu verzichten, "Lifestyle" ist schon vollkommen ausreichend. Nebenbei stellt sich die Frage ohnehin nicht ob wir wollen, die chinesische durchstartende Mittelschicht wird sicher nicht aus dem Fenster hüpfen nur weil wir "unsere" Ressourcen nicht teilen wollten. ^^

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