Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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c0nsp1r4cy
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Beitrag So., 04.05.2008, 18:09

[…ich finds imo nicht relevant, ob die motivation zur selbstreflektion der gefall"sucht" oder dem verstehens-durst entspringt; zumindest im ersten moment. bin davon überzeugt, dass sich diese bereitschaft zur aufmerksamkeit im laufe des prozesses ohnehin vermehrt nach innen richten muss.
ich hatte mal im studium sone heissgehasste "Mentorin" "brrr...", die hat mir stets vor die Ohren geknallt:"Jeder will geliebt werden"; dies vertrat sie so dogmatisch wie ein Stockfisch. Im Grunde wollte sie damit signalisieren, dass sie ir meine gleichgültigkeit betreffend gefallen-wollen nicht abnahm. da hatte sie wohl recht…]

Relevant in so weit, als dass es eben bei längerem Ausbleiben, denn ich kann ohne Zuspruch von anderen nicht lange von meinen Reserven zehren, in die Richtung Depression geht. Nach einer Weile, sofern genannter Zuspruch ausbleibt, fangen die Isolation und die damit einhergehenden Depressionen wieder an. Es ist für mich derzeit wieder sehr schwer meine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, die sich aber durch bestimmte Gefühle bemerkbar machen. Leider ist es akut in dieser Situation mehr als undurchsichtig und der genannte Übergang von guter zur schlechten Laune so schleichend, dass ich es erst begreife, nachdem ich mir eingehend Gedanken über meinen Gemütszustand gemacht habe und die Notwendigkeit der Selbstreflexion mir oftmals in solchen Momenten einfach verschlossen bleibt. Ich bin gänzlich unfähig mir „Stolz“ und „Freude“ selbst einzureden, sehr trivial ausgedrückt, bzw. durch mein eigenes Zutun mein Selbstwertgefühl auf einem erträglichen Niveau zu halten. Wie gesagt, ich denke, dass ich in der Tat in der Lage bin zu reflektieren, aber dann muss ich auch bei der Sache sein und das bin ich leider selten, wenn mich gerade etwas stört – vor allem entgeht mir in einer akuten Situation der Grund dafür.

[…Ich kenns so, dass ich bezüglich Nicht-Verstanden-werden regelrecht traumatisiert worden bin. kann mit meiner sprache zusammenhängen, oder oder.... muss aber nicht direkt mit dem N. ib verbindung stehen, oder doch?..]

Ich kenne Deine Geschichte nicht, aber ich kann mir diesen Drang nach Aufmerksamkeit sehr gut erklären. Immerhin sind wir ja bekannt dafür, nicht gerade gut mit Kritik umgehen zu können und dieses „Nicht verstanden werden“ impliziert für mich eine negative Rückmeldung – ich hasse es geradezu jemanden nicht überzeugen zu können. Also fast so schlimm wie Kritik. Mal abgesehen von den oberflächlichen Ursachen, glaube ich, dass es vor allem von der gestörten Objektbeziehung meinerseits zu meinen Eltern herrührt. Wie oft hatte ich das Gefühl von Unverständnis und Minderwertigkeit, wenn ich mit meinem Vater diskutierte und ich glaube Kinder können mit Sarkasmus, Ironie und Zynismus nicht umgehen. Wenn ich ein Kind grinsend anschaue und ihm währenddessen, stets mit heiterer Mine, vermittele was für ein Taugenichts und Arschloch es doch ist, dann bleibt eine schädliche Entwicklung in Punkto Persönlichkeit nicht aus. Wie oft bekam ich vorgeworfen, selbst wenn ich etwas Nettes, Gutes für meine Eltern tat, dass ich es nur aus einem raffgierigen oder niederen Beweggrund tat. Diese Liste der zwiespältigen Eindrücke, die meine Eltern bei mir hinterließen, ist endlos lang.

Also für mich ist es „Verstandenwerden“ = positive Rückmeldung = positive Aufmerksamkeit und das gilt natürlich auch für die negative Richtung.

[..kennst du noch andere bemühungen, dich verständlich zu machen, als dein verhalten auf der metaebene zu reflektieren? macht es dich glücklich, weil du 1:1Kommunikation erlebst?..]
Sicherlich versuche ich auch emotional bei einem Gespräch dabei zu sein, mitzufühlen und darauf zu achten, welche Gefühle mein Gegenüber in mir auslöst, was ich aber wiederum nur dazu verwende denjenigen von mir zu überzeugen und zu beeindrucken. Von daher versuche ich missglückte zwischenmenschliche Situationen, vor allem wenn sie auf Unverständnis meinerseits bezüglich der Lage meines Gesprächspartners beruhen, zu überdenken.

Hoffe ich habe Deine Frage richtig verstanden – was meinst Du mit 1:1 Kommunikation?

[…Studierst du eigentlich wieder Informatik?...]

Diese Idee Informatik zu studieren, war eher notgedrungen und abhängig von meinem Ansehen innerhalb meiner Familie. Eigentlich kotzt mich nichts mehr an, als Computer und alles was damit zusammenhängt. Dummerweise hab ich mir meinen Werdegang gründlich versaut und kann nun eigentlich nur Schrott studieren der mich nicht interessiert. Momentan jobbe ich in einem Unternehmen für Fahrzeuglogistik – der Job an sich macht mich nicht glücklich und entsprich sicherlich nicht meinem eigenen Anspruch, aber ohne Kohle geht’s eben auch nicht.
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kamikatze
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Beitrag So., 04.05.2008, 19:58

Hi Verschwörer
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Relevant in so weit, als dass es eben bei längerem Ausbleiben, denn ich kann ohne Zuspruch von anderen nicht lange von meinen Reserven zehren, in die Richtung Depression geht.
du beziehst dich da auf mein zitat bez. motivation zur nabelschau. ich glaube nicht, dass ich da den linearen zusammenhang gemeint habe: mangelnde reflexion gleich mangelnde aufmerksamkeit. ich kann dir vollständig zustimmen was das bedürfnis angeht, ein echo zu kriegen, streicheleinheiten für die seele eben. oder eben den spiegel vorgehalten zu bekommen, dass es io ist; auf diesen spiegel sind wir N.s ja angewiesen wie der säugling auf die brust.
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Ich bin gänzlich unfähig mir „Stolz“ und „Freude“ selbst einzureden, sehr trivial ausgedrückt, bzw. durch mein eigenes Zutun mein Selbstwertgefühl auf einem erträglichen Niveau zu halten.
ich weiss nicht, ob wir so mechanistisch funktionuieren; bei mir reicht die pure selbstinstruktion à la "nein, ich bin jetzt glücklich, weil ich glücklich sein will" auch nicht.
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Wie gesagt, ich denke, dass ich in der Tat in der Lage bin zu reflektieren, aber dann muss ich auch bei der Sache sein und das bin ich leider selten, wenn mich gerade etwas stört – vor allem entgeht mir in einer akuten Situation der Grund dafür.
was reflektierst du denn in solchen momenten, wo dir dein Navi signalisiert, dass du in nebelige gefilde vorgedrungen bist? zu wissen was der grund für ein Nebel ist, ist für mich die voraussetzung, nach alternativen und erträglichem suchen zu können.
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Diese Liste der zwiespältigen Eindrücke, die meine Eltern bei mir hinterließen, ist endlos lang.
autsch, das klassische double bind. habe im kopf, dass hier ein grund ist, dass wir uns auf unsere eigenen wahrnehmungen nicht verlassen können; ständig das gefühl haben, auf glatteis zu wandern.
kann dir gut nachempfinden. kenne das von meinem vater.
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Also für mich ist es „Verstandenwerden“ = positive Rückmeldung = positive Aufmerksamkeit und das gilt natürlich auch für die negative Richtung.
hast du das gefühl, andere verstehen zu können?
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Hoffe ich habe Deine Frage richtig verstanden – was meinst Du mit 1:1 Kommunikation?
hasts im kontext genau richtig übersetzt!
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Dummerweise hab ich mir meinen Werdegang gründlich versaut und kann nun eigentlich nur Schrott studieren der mich nicht interessiert.
hast du das mal mit profis (laufbahncoaching etc) angeschaut? würde mir für dich wünschen, dass du mittel und wege findest, einen weg einzuschlagen, der für dich stimmt, ganz losgelöst vom etwaigen ansehen in deiner familie. beim lesen deiner posts kam mir der gedanke: da ist jemand, der ziemlich irrungen und schleichwege durchmachen muss, bis er weiss, was er will. kommst mir rüber wie ein sucher.

LG, k.
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egolin
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Beitrag Di., 06.05.2008, 08:04

servus Leute

mir wurde unter anderem auch die NP diagnostiziert. Mir geht´s zur Zeit net gut denn ich leide unter mir. Unter den Konsequenzen meines Verhaltens. Ich bin ein riesengroßes Arschloch. Das sagen meine Leut um mich rum auch. Ich lebe zwar seit 6 Jahren in einer mehr oder weniger glücklichen Beziehung die ich täglich mindestens einmal in Frage stelle, weil ich jeden Tag wegen Kleinigkeiten gekränkt bin und fast sterben muss. Gestern habe ich mich so aufgeregt, dass ich fast 2 Stunden geheult hab und dabei hyperventilieren musste. Ich fühle mich abgelehnt und unverstanden. Allein und verlassen. Diese Gefühle bringen mich dazu mich noch weiter von meinem Freund zu entfernen, denn ich lasse im moment überhaupt keine Nähe zu. Distanzier mich von der ganzen Welt indem ich mit niemanden mehr rede. Mir geht´s in diesem Zustand immer schlechter und ich kann nix dagegen tun.

bin ich ein Narzisst?

pain is the name of the game

depressive Grüße
egolin

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c0nsp1r4cy
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Beitrag Di., 06.05.2008, 17:54

[…ich weiss nicht, ob wir so mechanistisch funktionuieren; bei mir reicht die pure selbstinstruktion à la "nein, ich bin jetzt glücklich, weil ich glücklich sein will" auch nicht….]

Absolut, mechanische Funktionsweise sollte auch nicht mein Argument sein, sondern die Fähigkeit sein Selbstwertgefühl aus eigenem Antrieb heraus einigermaßen zu stützen. Mal stolz auf eine Leistung sein, auch ohne ein jubelndes Publikum, mal einfach simple Freude bei einer Kleinigkeit empfinden. Wir sind durchaus in der Lage ein wenig an der Denkmaschinerie zu arbeiten, aber momentan kommt es mir noch unmöglich vor.

[…was reflektierst du denn in solchen Momenten, wo dir dein Navi signalisiert, dass du in nebelige gefilde vorgedrungen bist? zu wissen was der Grund für ein Nebel ist, ist für mich die voraussetzung, nach alternativen und erträglichem suchen zu können….]

Genau mein Problem, in Situationen in denen mir nicht wohl zumute ist, mache ich dicht, isoliere mich, werde sehr zynisch und sarkastisch. Dummerweise handel ich sehr impulsiv und bin mir währenddessen nicht im Klaren darüber und sehe meine eigenen Signale erst später, zu spät.

[…hast du das gefühl, andere verstehen zu können?...]

Sehr gut sogar, so lange mich ein Umstand nicht betrifft, weiß welche Gefühlsschemata im anderen Ablaufen und kann dann anhand dieser emotionalen Interpretation wieder Aufmerksamkeit und Bewunderung schöpfen – natürlich funktioniert so etwas nicht auf Knopfdruck und wenn es mir selbst nicht gut geht, bin ich nicht in der Lage das Leid anderer zu akzeptieren.

[…hast du das mal mit profis (laufbahncoaching etc) angeschaut? würde mir für dich wünschen, dass du mittel und wege findest, einen weg einzuschlagen, der für dich stimmt, ganz losgelöst vom etwaigen ansehen in deiner familie. beim lesen deiner posts kam mir der gedanke: da ist jemand, der ziemlich irrungen und schleichwege durchmachen muss, bis er weiss, was er will. kommst mir rüber wie ein sucher….]

Wie ein Sucher? Hmm, das erinnert mich an die Reihe Schwert der Wahrheit, aber egal. Ja, hast Du absolut Recht, es fällt mir derart schwer mich beruflich zu entscheiden bzw. ein Studium auszuwählen. Was natürlich eine gehörige Portion Unzufriedenheit in mir weckt. Leider hab ich auch überhaupt keinen Spielraum mir derzeit frei zu nehmen, nicht mal einen Therapeuten, bevorzugt Therapeutin, kann ich finden.

Ebenfalls liebe Grüße, verbeug!
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c0nsp1r4cy
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Beitrag Di., 06.05.2008, 18:06

Wie wurde denn die narzisstische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert? Während eines Klinikaufenthaltes? In einer Kurzeittherapie? Wie lange kannte dein Therapeut dich? Warst Du offen und ehrlich?

Wenn es Dir so schlecht geht, würde ich den Aufenthalt in einer Klinik empfehlen, sofern es die richtige ist, wird das Bild wieder einigermaßen zurecht gerückt.

Mir sagte mein Bezugstherapeut, Narzisst zu sein muss nicht zwangsläufig nur schlecht sein, es gäbe auch genügend überaus charmante Narzissten, viele populäre Persönlichkeiten, die Großes vollbrachten, waren Narzissten. Die Frage ist eben, ob es eine Persönlichkeitsstörung ist, wodurch wiederum ein ungeheurer Leidensdruck entsteht.

Die Verhaltensweise, die Du hier beschreibst, passen auf sehr viele Persönlichkeitsstörungen. Ausserdem gibt es einige Unterschiede, was diese Sparte angeht, zwischen den Geschlechtern. Dieses schwerwiegenden Stimmungsschwankungen könnten, gerade bei einer Frau, z.B. eine Borderline Persönlichkeitsstörung enthüllen, aber ich bin kein Psychologe und wollte nur aufzeigen, dass man Dich wirklich kennen muss, um auch nur einigermaßen sicher eine Diagnose stellen zu können. Diese "Isolation" würde auch zu vielen psychischen Störungen passen, deshalb lässt sich anhand Deiner paar Zeilen kaum etwas konkretes sagen.

Leider passen viele Verhaltensweisen eines Narzissten auch zu einem Borderliner und man muss nicht zwangsläufig an SVV leiden, was wiederum auch oft bei Narzissten vorkommt.

Wie gesagt, sofern Du noch nicht richtig unter die Lupe genommen wurdest, würde ich einen Klinikaufenthalt anraten. Habe damit mehr als eine positive Erfahrung gemacht, sondern mein ganzes düsteres Bild wurde endlich wieder aufgehellt.
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kamikatze
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Beitrag Di., 06.05.2008, 20:24

Hi egolin!
egolin hat geschrieben:bin ich ein Narzisst?
kann dir höchstens dein RL umfeld beantworten.
egolin hat geschrieben:mir wurde unter anderem auch die NP diagnostiziert.
wie stehst du persönlich zu dieser diagnose?
ich finde diese diagnose birgt auch die gefahr in sich, fatalistisch alles darauf zu schieben; eine self fulfilling prophecy. heikel.
egolin hat geschrieben:Ich lebe zwar seit 6 Jahren in einer mehr oder weniger glücklichen Beziehung
hast also sicher auch liebenswerte aspekte an dir. weisst du was die sind?
NP lässt sich meines wissens nicht kurieren; ev. minimieren. meine philosophie: empathie etc lassen sich schulen, auch das verhalten von uns menschen ist relativ gut formbar. mit einem besseren marketingkonzept kann in meinen augen jeder NPler irgendwie durchs leben kommen, ohne an jeder ecke und kante an konflikte zu geraten. dabei ist nur die richtige hilfe begleitend nötig; einerseits glücksache diese zu finden, andererseits setzts auch eine portion eigeninitiative voraus. ich staune immer wieder, wie entwicklungsfähig wir menschen eigentlich sind.
egolin hat geschrieben:denn ich leide unter mir. Unter den Konsequenzen meines Verhaltens. Ich bin ein riesengroßes Arschloch.
um sich selber einbisschen milder entgegentreten zu können (voraussetzung für milde gegen aussen) muss immer wieder differentiert werden zwischen verhalten und persönlichkeit! deine persönlichkeit ist sicher kein arschloch; auch wenn das verhalten dieses manchmal bezweifeln lässt

schau gut zu dir, überfordere divh nicht und: nimm hilfe an, suche sie aktiv! k.
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kamikatze
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Beitrag Di., 06.05.2008, 20:45

hi piracy,
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Genau mein Problem, in Situationen in denen mir nicht wohl zumute ist, mache ich dicht, isoliere mich, werde sehr zynisch und sarkastisch. Dummerweise handel ich sehr impulsiv und bin mir währenddessen nicht im Klaren darüber und sehe meine eigenen Signale erst später, zu spät.
ich denk, das ist stoff, aus dem sich jahrelange therapien speisen können
glaube, das geht unter mentalisierung, theory of mind etc. ist wahrscheinlich auch ne lebensaufgabe, das annähernd zu kapieren. ich habe mir immer den druck auferlegt, immer und überall ADÄQUAT zu reagieren. irgendwann habe ich dann kapiert, dass ich in vielen bereichen enorm verzögert wahrnehme resp. reagiere in extrem sensiblen bereichen. ich komme nun annähernd auf die spur, wie ich in der situation emotionale widerhaken lokalisiere; was sicher nicht bedeuten muss, diese auch adäquat verbalisieren zu müssen. das ist für meine umwelt extrem angenehm; früher war ich als tempozombie in solchen unerklärten momente n wirklich ein buch mit sieben siegeln und ich bekam wieder eins auf die kappe betreffend besiegelung meiner "existenz als unverstandene"
c0nsp1r4cy hat geschrieben:es fällt mir derart schwer mich beruflich zu entscheiden bzw. ein Studium auszuwählen. Was natürlich eine gehörige Portion Unzufriedenheit in mir weckt.
ich rede da aus eigener erfahrung: als NPler UND underachiever durchs leben zu schwadronieren weckt enormste gefühle der langeweile, leere, wut. ein gefährlicher mix! ich glaube, wir stehen halt doppelt auf tönernen füssen. eine standfeste basis als fundament ist zentral. das war nun meine dosis an moralpredigt. ..
c0nsp1r4cy hat geschrieben:Leider hab ich auch überhaupt keinen Spielraum mir derzeit frei zu nehmen, nicht mal einen Therapeuten, bevorzugt Therapeutin, kann ich finden.
hmm. nehm ich dir nicht voll ab, sorri-

LG k.
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egolin
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Beitrag Mi., 07.05.2008, 07:32

Servus,

ich steh überhaupt nicht zu irgendeiner Diagnose. Ich merke nur, dass ich anders bin, die Leute mich nicht verstehen, ich die Leute nicht versteh. Ich bin angeblich BL habe aber eben auch die NP oder sehr viele Anteile davon und außerdem hat man mir als Jugendliche eine schizotype Störung angehängt. Nix passt auf mich finde ich. Ich bin einfach ein Mensch der viel über sich nachdenkt, mit anderen Leuten nicht umgehen kann, nicht über sich sprechen kann und ab und zu mal ein paar Ausraster hat.

Ich geh in keine Klinik! Das brauch ich nicht. Ich bin nicht verrückt. Ich habe keine Halluzinationen und höre keine Stimmen oder so. In der Klappse wird man doch nur verrückt.

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c0nsp1r4cy
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Beitrag Mi., 07.05.2008, 11:38

[...Servus,

ich steh überhaupt nicht zu irgendeiner Diagnose. Ich merke nur, dass ich anders bin, die Leute mich nicht verstehen, ich die Leute nicht versteh. Ich bin angeblich BL habe aber eben auch die NP oder sehr viele Anteile davon und außerdem hat man mir als Jugendliche eine schizotype Störung angehängt. Nix passt auf mich finde ich. Ich bin einfach ein Mensch der viel über sich nachdenkt, mit anderen Leuten nicht umgehen kann, nicht über sich sprechen kann und ab und zu mal ein paar Ausraster hat.

Ich geh in keine Klinik! Das brauch ich nicht. Ich bin nicht verrückt. Ich habe keine Halluzinationen und höre keine Stimmen oder so. In der Klappse wird man doch nur verrückt....]

Ich finde die BPS und NPS ähneln sich sehr, daher argumentierte ich auch dementsprechend. Du wirst nie 100% in eine Schublade passen und immer zeigt man Attribute, die auch zu anderen Persönlichkeitsstörungen gehören. Ich glaube, es ist größtenteils geschlechtlich bedingt, dass Frauen eher zum Borderline Syndrom tendieren und Männer zur NPS, aber das heisst natürlich nicht, dass es nicht auch anders sein kann.

Eins kann ich sagen, als mir die Diagnose mitgeteilt wurde, wollte ich es auch nicht wahr haben, da es einem Typ Mensch entspricht, der das genaue Gegenteil von dem darstellte, was ich versuchte widerzugeben.

Und hätte man mir diese Diagnose vor meinem Klinikaufenthalt, psychosomatische Klinik - keine Psychiatrie, auferlegt, hätte ich denjenigen ausgelacht und wahrscheinlich übel beschimpft.

Der erste Schritt, der sehr sehr vieles einfacher macht, ist zu akzeptieren, dass mit einem etwas nicht stimmt und ganz ehrlich, keinesfalls böse gemeint, könnte man dein Post als quasi Verifizierung dieser Diagnose nehmen. Das Schlimmste, zumindest beim Narzissten, ist oftmals die fehlenede Fähigkeit einzusehen und ebenso häufig der Grund dafür nicht therapierbar zu sein.

Ich kann Dir nur sagen, der Klinikaufenthalt war für mich wunderbar, ich lernte Menschen auf eine Art und Weise kennen, wie sie sonst niemand kennt. Man spielt mit offenen Karten und ich genoss meine Zeit dort so sehr, ich kann es nicht in Worte fassen. Ich war ebenso skeptisch und ich musste erst ganz tief drinstecken, bevor ich diesen Schritt wagte - mir ging es richtig dreckig.

Durch Gespräche mit anderen stellte sich heraus, dass meine Denkweise gar nicht so ungewöhnlich ist und Du wirst Dich in vielen Menschen wiederfinden. Aber Du scheinst mir noch zu sehr mit der vermeintlichen "Stigmatisierung" zu kämpfen, die einer solchen psychischen Störung anhängt.

Mach nun bitte auch nicht den Fehler und reagier auf meine Antwort wutentbrannt, denn ich schildere nur meine Erfahrungen, die ich im Umgang mit meiner NPS machte und glaub mir, von alleine wird nichts besser, die Welt in der Du lebst, ändert sich nicht und vieles wird nur noch schlimmer. Selbst wenn Du es für undenkbar hältst, irgendwann mal eine wirkliche Therapie zu beginnen, wird es dennoch so kommen oder Du wirst eventuell an dem Druck zugrunde gehen.

Nimms mir nicht übel, denn ich meine es nur gut und versuche ehrliche mit Dir umzugehen.
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EKS
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Beitrag Sa., 17.05.2008, 17:18

Hallo,

ich wollte mal so ganz allgemein von Euch wissen, wie leicht es bei narzisstisch gestörten Menschen passieren kann, dass sich in so Abhängigkeitsverhältnisse (freundschaftlich und partnerschaftlich) begeben? Also so Freundschaften und Beziehungen, aus denen man ganz schwer wieder herauskommt, gerade weil man so ein Gefühl der Abhängigkeit hat, dass es ohne den anderen kaum noch funktioniert usw. (auch wenn sich der Kontakt durchaus negativ gestaltet)

LG
EKS

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EKS
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Beitrag So., 18.05.2008, 09:56

Das mit der Abhängigkeit würde mich wirklich mal interessieren - vielleicht mag dazu jemand etwas schreiben?

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marsil
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Beiträge: 82

Beitrag So., 18.05.2008, 18:43

Hallo EKS,

ich glaub so allgemein lässt sich das schwer sagen. Ist schon klar, dass
sich bei Leuten mit geringem Selbstwert/Selbstvertrauen leichter ne emo-
tionale Abhängigkeit herausbilden kann (sowohl bei ihnen selbst, als auch
bei ihren Partnern) - Aber was sagt das schon über eine konkrete Situation
aus? Und was fängst Du mit einer Antwort: "Jepp, bei einer Partnerschaft
mit nem NPSler gerät frau womöglich leichter in emotionale Abhängigkeit
als bei einer Partnerschaft mit einem wohlgeratenen Manne ( ). Das
liegt aber nicht am NPSler. Eine völlig vernünftige Frau ( ) liefe dem
NPS-ler nämlich garnicht erst ins Netz, um sich darin weiter zu verheddern,
sondern würde ihn beizeiten fortjagen - spätestens dann, wenn sich der
Kontakt vor allem negativ gestaltet." an?

LG, Marsil
VIRTVTIS RADIX AMOR

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c0nsp1r4cy
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Beiträge: 385

Beitrag Mi., 21.05.2008, 18:12

Puuuh, schwer zu sagen, denke ich. Narzissten wird ja eher die Vorliebe zum promiskuitiven Sex nachgesagt, was die Möglichkeit von wirklich anhänglichen Beziehungen wohl präventiv verhinderrt, aber da kommt es wohl, wie immer, auf das Individuum an. Außerdem sollen wir in Beziehungen als recht aus ausbeuterisch hervorgehen. Dennoch ist es wahrscheinlich generell schwer mit einem Menschen, der ne PS aufweist, zusammen zu leben, wenn man "normal" ist.

Frauen tendieren eventuell eher zu diesem Abhängigkeitsverhältnis. Das anfängliche Aufbäumen der Gefühlswelt und die recht frühe Idealisierung des Partners, die dann aber wiederum im argen Gegensatz zum harten Kurs der Entwertung steht, könnten darauf schließen lassen.

Bei mir kam dieses "Abhängigkeitsverhältnis" nicht vor, mir steht da eigentlich immer mein eigener Anspruch, also mein Stolz, im Weg.
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Narzismuerb
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag So., 01.06.2008, 08:26

Salue ada

Bitte fasse den Begriff "Störung" nicht allzu negativ auf. Die Ursachen für Narzissmus, der in einer grösseren Ausprägung die Form einer Störung annimmt, sind ganz unterschiedlich. Da können Vererbung, aber noch viel mehr auch traumatische Erlebnisse wie z.B. plötzlicher Liebesentzug in der Kindheit eine Rolle spielen. Und dadurch kann die Suche nach Anerkennung, Liebe und Bewunderung etc. nach und nach durchaus neue Wege beschreiten.

Dieser Link sollte Dich weiterbringen: http://de.wikipedia.org/wiki/Narzissmus

Gruss
narzismuerb

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Sauterelle
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Beiträge: 221

Beitrag Do., 11.09.2008, 17:28

hallo alle miteinander .)
ich hoffe ich bin hier richtig gelandet mit meinem eintrag (da ich mich neu angemeldet habe, hab ich noch nicht alles hier richtig überblickt.).

ich habe ein riesiges problem. ich bin seit zehn monaten mit meinem freund zusammen und wir hatten eine sehr intensive beziehung. allerdings lügt er ebenfalls bei jeder kleinen sache. und so habe ich angefangen ihm überhaupt nicht mehr zu vertrauen (und das ist wahnsinnig schlimm- es verletzt ungemein, vor allem wenn man jemanden über alles liebt und es nicht verstehen kann) und habe ihm hinterherspioniert (passwörter zu diversen seiten und icq etc. herausgefunden) und bin dann auch tatsächlich auf weiter riesige lügen gestoßen. wenn ich ihn darauf angesprochen habe, hat er es geleugnet, obwohl es eindeutig belegt war. angeblich kann er sich nie dran erinnern.

desweiteren ist er sehr aggressiv und bei jeder kleinsten kritik regt er sich entweder auf oder blockt ab. erst habe ich nur mitbekommen, dass er dinge in seinem zimmer kaputtmacht (das zimmer ist eine einzige baustelle- zerschlissene, wild angemalte tapete, kaputte regale etc.), wütet und tobt wie verrückt und dass er dann ziemlich schnell angefangen mir ebenfalls weh zu tun.

anfänglich hat er ebenfalls betont wie offen er zu mir sein könnte und dass das mit seiner früheren freundin (sie waren jahrenlang zusammen) nicht funktionierte und, dass er das nicht mehr so handhaben will wie mit ihr. seine geschichten bezüglich seiner früheren beziehung waren immer sehr schwammig. doch mit der zeit und das schon relativ schnell hat sich die offenheit in verschlossenheit ungewandelt.

es sind so viele dinge geschehen, ich war so verzweifelt, dass ich seine langjährige ex-freundin befragt habe- sie hat es nicht geglaubt, dass meine geschichte im prinzip nur eine wiederholung ihrer geschichte ist. unsere beziehung war von anfang an eine lüge- mein freund existiert im prinzip nicht. alles was ich von ihm weiß ist, dass er als mensch so wie er sich schildert nicht existiert- also weiß ich nichts.

insgesamt ist er sehr sehr narzistisch und hat schon seit jahren ein problem mit drogen (gras). ach und er klaut. mir 500 euro. ich kanns bloß nicht nachweisen..

gestern bin ich zum ersten mal auf die idee gekommen, dass es krankhaft sein könnte und bin darauf gekommen, dass er vielleicht eine narzistische persönlichkeitsstörung hat. alles passt bis ins detail!

ich hab keine andere wahl als mich erst einmal von ihm zu trennen, weil er menschen kaputt macht. vernünftig betrachtet. andererseits möchte ich, dass es wieder bzw zum ersten mal normal wird.

hilft da eine therapie oder ist es hoffnungslos? und vor allem wie überzeuge ich ihn davon? (das thema einer therapie hatten wir schon öfters, wegen seiner aggressionen die er an mir auslässt, allerdings wollte er das nicht!)

gott eigentlich ist das alles viel komplizierter als dass es jetzt hier klingt! ich weiß einfach nicht mehr weiter! er tut mir verdammt weh und er beachtet das nicht einmal wohlbemerkt! ich bräuchte dringend einen ratschlag und etwas hilfe und eine meinung zu allem, jemand der schon erfahrung damit gemacht hat, der mir das vielleicht etwas erklären kann? danke!

ach ja und ich hab vergessen zu sagen, dass ich das gefühl habe, dass er selbst an seine lügen glaubt- realität mit wunsc/traumvorstellung verwechselt oder miteinander verschmelzen lässt.. da bin ich mir aber nicht sicher.

kommt er da je wieder heraus? auch dass er vielleicht von sich absieht und sich auf andere mal einlassen kann? er hat auch die komplette familie sehr in mitleidenschaft gezogen, sodass ebenfalls niemand mehr weiter weiß..

sieht er womöglich nicht selbst das problem, obwohl es mehr als offensichtlich ist, dass etwas nicht normal ist?

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