Psychoanalyse und schwanger?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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lisbeth
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Beitrag Do., 23.06.2022, 18:24

Candykills hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:48 Ich finde Hanna1010 kann sich doch ganz gut abgrenzen, wenn man liest, wie sie das gegenüber Münchnerkindls Monologe tut 👍
ich tippe ja eher auf eine geniale paradoxe Intervention von MüKi zugunsten der Analyse... ;-)

**************************
Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:04 Ihr Wahrnehmung ist, dass die Therapeutin einfach etwas voreilig von der Vertrauensbildung in die Testung und Konfrontation geht mit Themen wie "Schlafen" und Co. Sowas macht man üblicherweise erst nach mehreren Monaten und nicht in der ersten Kurzzeittherapie.
Ja, klassische Analytiker*innen finden am Schlafproblem nix Besonderes, das gehört dort praktisch zum Dogma mit dazu...
Konfrontation gehört zur Therapie dazu, das ja. Und jede Therapieform hat da ihre eigenen Techniken und Ansätze. Aber dann soll sie dich bitteschön sachlich und direkt konfrontieren und nicht mit ihren Einschlafattacken dir hintenrum vermitteln, dass du sie gerade so unendlich langweilst, dass sie die Augen nicht mehr offen halten kann.
Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:04 Sie meinte auch, dass mein Empfinden der Therapeutin gegenüber eigentlich ein grundsätzlich gutes Zeichen sein würde, weil es zeigt, dass sie tatsächlich bereits eine Bindung zu mir aufbauen und mich triggern konnte.
Dass dich jemand triggert, heißt nicht unbedingt, dass da eine gute Bindung besteht. Mich kann auch ein wildfremder Mensch auf der Straße triggern. Oder ein Kollege, den ich abgrundtief doof finde. Die Bindung, die ich in deinem Verhältnis zur Analytikerin sehe: Sie fordert Unterordnung von dir und du erhältst dafür "Beziehung". Kann natürlich sein, dass sich das für dich irgendwie vertraut anfühlt und es dir deshalb auch ein Gefühl von "Aufgehobensein" vermittelt.
Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:04 Das Wort "Widerstand" kam auch bei dieser Beratung auf.
Ja, es gibt sowas wie innere Widerstände. Aber ich habe oft das Gefühl, im psychoanalytischen Kontext wird das viel zu oft gebraucht um den:die Klient:in zu entmündigen. Ich will in meiner Therapie auf Augenhöhe behandelt werden und nicht entmündigt werden wie ein kleines Kind. Für mich ist das eine gemeinsame Expedition, von der Analytikerin und mir. Für sie ist das Gelände meiner inneren Landschaften, das wir erforschen genauso neu und unbekannt wie es für mich ist. Der einzige Unterschied ist, dass sie eine "Pfadfinder"-Ausbildung hat und schon mehrere solcher Expeditionen erfolgreich abgeschlossen hat - also Erfahrung. Aber das ändert nichts daran, dass sie auch in jedem Setting und auch bei jedem Schritt von neuen Gegebenheiten überrascht werden kann, dass es da Unerwartetes gibt, oder sogar Unbekanntes, immerhin wird ihr dann dabei hoffentlich nicht langweilig... :anonym:
Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:04 Beziehung vor Informationen/Fakten, war hier eher das Credo. Spannend.
Es kommt aber garantiert in einer Analyse auch zu Punkten, wo es absolut knirschig wird oder sogar richtig knallt. Und dann ist es durchaus sinnvoll, wenn man auch im Vorfeld mal über die Fakten gesprochen hat und sich nicht nur auf die Beziehungsebene verlässt. Genauso wie du mit deinem Partner im Vorfeld über die Fakten eurer gemeinsamen Elternschaft sprichst, wer reduziert wie viele Stunden, kümmert sich wann ums Kind? Sich da auf "die Beziehung" zu verlassen - das machst du ja auch nicht. Warum sollte das dann in diesem Kontext auf einmal "gut" sein?
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 23.06.2022, 18:37

Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:54 Welchen Schritt ich dann als nächstes gehe und wann, werde ich mir dann mit Ruhe im Juli überlegen. Fand das als erste Therapieerfahrung schon recht belastend und kräftezehrend alles in allem und muss erstmal schauen, wie wann und wo ich mir dann weitere Unterstützung suche die ggf. halbwegs gut mit meiner geplanten Familiengründung überein geht.


Probatorische Sitzungen sind immer kräftezehrend wenn sie nicht zu einer guten Passung und dann einer Therapie führen, weil man einer völlig fremden Person einen Vertrauensvorschuss geben und sich in dieser völlig neuen sozialen Situation mit anstrengenden Themen beschäftigen muss obwohl die Passung halt nicht so gegeben ist. Darauf muss man gefasst sein. Es ist echt anstrengend.

Das war jetzt deine erste Erfahrung und es ist in der Regel nicht unbedingt so dass der erste Therapeut mit dem man involviert ist gleich der passende ist. Es ist aber nicht sinnvoll da eine "lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" Haltung einzunehmen. Leider sind Therapeuten ja heutzutage alle völlig überlaufen, aber es gibt gerade auch hier und auch in meinem persönlichen Umfeld eine Menge Leute die nach jahrelanger Therapie festgestellt haben, es hat null genützt. Von daher ist eine unkritische "das wird schon helfen" Haltung ggf nicht sinnvoll.

Deswegen ist es immens wichtig sich schon wenn man sucht selbst bwz zusammen mit einer wirklich objektiven Fachperson zu überlegen welchen Therapiebedarf du hast und welches Verfahren dann sinnvoll ist,

Und es ist ebenfalls gerade wenn man noch nie mit Therapeuten zu tun hatte sich erst mal mehrere Therapeuten des gewünschten Verfahrens völlig ergebnisoffen anzuschauen damit man auch selbst ein Gefühl dafür bekommen kann was passen könnte und was nicht. Weil es muss ja sowohl die menschliche Chemie als auch der für dich passende Arbeitsansatz gegeben sein. Und in solchen probatorischen Sitzungen kannst auch du selbstverständlihc dem Therapeuten Fragen stellen darüber wie er arbeitet, wie das angewendete Therapieverfahren funktioniert, alles was für dich wissenswert ist.

Wenn ich so überlege, so eine Therapieformberatung könntest du beim sozialpsychiatrischen Dienst bekommen. Da arbeiten Sozialpädagogen, die haben auch im Studium eine psychologische Ausbildung und die wissen über die Therapieverfahren bescheid, die kennen sich auch mit praktisch anstrengenden Lebenssituationen aus. So ein erfahrener Sozialarbeiter könnte da vieleicht besser beraten als ein Psychiater oder ein methodisch voreingenommener Psychologe von so einem Ausbildungsinstitut der ja den verschiedenen Verfahren gegenüber nicht objektiv ist. Und es gibt auch andere, unabhängige psychologische Beratungsstellen, zB psychologische Krisendienste oder Frauenberatungsstellen.

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candle.
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Beitrag Do., 23.06.2022, 18:47

Ich weiß nicht, ich weiß nicht... ich sehe diese "Szene" gerade etwas Problematisch.

Was ist das denn für eine Therapeutin, die du jetzt gefragt hast?

Kann es sein, dass du es schwer hast selber Entscheidungen zu treffen? Oder Angst vorm Gegenüber?

Mir fällt immer wieder auf, dass immer Leute von Außen bestimmen was für dich gut sein soll. Das wäre aber für dich kaum gut, weder in Bezug auf die Entscheidung zur Analyse noch zur Schwangerschaft.

Willst du das alles wirklich selber?

LG candle
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 23.06.2022, 19:03

lisbeth hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 18:24 Dass dich jemand triggert, heißt nicht unbedingt, dass da eine gute Bindung besteht. Mich kann auch ein wildfremder Mensch auf der Straße triggern. Oder ein Kollege, den ich abgrundtief doof finde. Die Bindung, die ich in deinem Verhältnis zur Analytikerin sehe: Sie fordert Unterordnung von dir und du erhältst dafür "Beziehung". Kann natürlich sein, dass sich das für dich irgendwie vertraut anfühlt und es dir deshalb auch ein Gefühl von "Aufgehobensein" vermittelt.



Dass jemand triggert bedeutet nur, dass die Person irgendwie mit Verhalten nervt aber man nicht in der Lage ist auf "beim einen Ohr rein, beim anderen raus" zu schalten, der Situation nicht ausweichen kann oder will indem man mehr Abstand einnimmt oder per Konfrontation auf die Abstellung des nervenden Verhaltens bestehen kann

Getriggert sein hat nichts mit Bindung zu tun sondern mit einem Mangel an Lösungsoptionen von "ich bin genervt von...."

Und da muss man zuallererst gucken, warum bin ich genervt, ist das Verhalten der Person objektiv nicht in Ordnung oder ist es rein mein Trip oder eine Mischung von beidem. Oder passen wir einfach so nicht zusammen, dass wir einfach völlig verschiedene Bedürfnisse haben.

Ich fahre hier in der Grossstadt viel mit dem Rad, da gibt es massig Leute die auf dem Radweg parken oder halten, die die Vorfahrt nicht einhalten usw. Das löst in mir mitunter ziemlichen Unmut aus obwohl ich zu keinem der Leute auch nur die geringste Bindung habe. Und ja, ich könnte diese Situationen dazu nützen, mich in mehr Geduld zu üben, mich nicht mehr so stark von Bagatellen emotional mitnehmen zu lassen.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 23.06.2022, 19:08

candle. hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 18:47
Was ist das denn für eine Therapeutin, die du jetzt gefragt hast?


Mir fällt immer wieder auf, dass immer Leute von Außen bestimmen was für dich gut sein soll.


Ich finde es schon legitim, dass man sich Fachberatung sucht wenn man von einem Thema wenig oder keine Ahnung hat. Das mache ich ja auch wenn ich mein Knie operieren lassen will oder eine passende Computersoftware suche.

Wichtig ist dabei aber halt, dass es eine möglichst objektive Beratung ist. Also wenn man ein Therapieverfahren sucht, dann fragt man am besten nicht jemanden, der ein bestimmtes Therapieverfahren selbst anbietet, weil man da nicht immer, aber zumindest häufig keine objektiv gestellte Empfehlung bekommt. Also der Analytiker wird bevorzugt die Analyse empfehlen, der Verhaltenstherapeut die Verhaltenstherapie usw.


kaja
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Beitrag Do., 23.06.2022, 20:26

Beziehung vor Information und schlafen in einer Stunde die alle Beitragszahler sehr gutes Geld kostet.
Das klingt ganz massiv nach der Analyse-Sekte mit den ewig gestrigen.

Solche Leute gehören aus dem Verkehr gezogen.

Der Behandler hat über die Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung aufzuklären. Da gibt es auch nichts zu diskutieren, sondern das ist gesetzlich geregelt.
Und ein Nickerchen wenn man für jede Minute davon gute 2 Euro kassiert, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten.

Dann auch noch so zu tun, als sei das alles völlig legitim....nein, vor solchen "Therapeut_innen" müssen die Klienten wirklich geschützt werden.
After all this time ? Always.

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Hanna1010
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Beitrag Do., 23.06.2022, 20:29

lisbeth hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 18:24
Candykills hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:48 Ich finde Hanna1010 kann sich doch ganz gut abgrenzen, wenn man liest, wie sie das gegenüber Münchnerkindls Monologe tut 👍
ich tippe ja eher auf eine geniale paradoxe Intervention von MüKi zugunsten der Analyse... ;-)

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Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:04 Ihr Wahrnehmung ist, dass die Therapeutin einfach etwas voreilig von der Vertrauensbildung in die Testung und Konfrontation geht mit Themen wie "Schlafen" und Co. Sowas macht man üblicherweise erst nach mehreren Monaten und nicht in der ersten Kurzzeittherapie.
Ja, klassische Analytiker*innen finden am Schlafproblem nix Besonderes, das gehört dort praktisch zum Dogma mit dazu...
Konfrontation gehört zur Therapie dazu, das ja. Und jede Therapieform hat da ihre eigenen Techniken und Ansätze. Aber dann soll sie dich bitteschön sachlich und direkt konfrontieren und nicht mit ihren Einschlafattacken dir hintenrum vermitteln, dass du sie gerade so unendlich langweilst, dass sie die Augen nicht mehr offen halten kann.
Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:04 Sie meinte auch, dass mein Empfinden der Therapeutin gegenüber eigentlich ein grundsätzlich gutes Zeichen sein würde, weil es zeigt, dass sie tatsächlich bereits eine Bindung zu mir aufbauen und mich triggern konnte.
Dass dich jemand triggert, heißt nicht unbedingt, dass da eine gute Bindung besteht. Mich kann auch ein wildfremder Mensch auf der Straße triggern. Oder ein Kollege, den ich abgrundtief doof finde. Die Bindung, die ich in deinem Verhältnis zur Analytikerin sehe: Sie fordert Unterordnung von dir und du erhältst dafür "Beziehung". Kann natürlich sein, dass sich das für dich irgendwie vertraut anfühlt und es dir deshalb auch ein Gefühl von "Aufgehobensein" vermittelt.
Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:04 Das Wort "Widerstand" kam auch bei dieser Beratung auf.
Ja, es gibt sowas wie innere Widerstände. Aber ich habe oft das Gefühl, im psychoanalytischen Kontext wird das viel zu oft gebraucht um den:die Klient:in zu entmündigen. Ich will in meiner Therapie auf Augenhöhe behandelt werden und nicht entmündigt werden wie ein kleines Kind. Für mich ist das eine gemeinsame Expedition, von der Analytikerin und mir. Für sie ist das Gelände meiner inneren Landschaften, das wir erforschen genauso neu und unbekannt wie es für mich ist. Der einzige Unterschied ist, dass sie eine "Pfadfinder"-Ausbildung hat und schon mehrere solcher Expeditionen erfolgreich abgeschlossen hat - also Erfahrung. Aber das ändert nichts daran, dass sie auch in jedem Setting und auch bei jedem Schritt von neuen Gegebenheiten überrascht werden kann, dass es da Unerwartetes gibt, oder sogar Unbekanntes, immerhin wird ihr dann dabei hoffentlich nicht langweilig... :anonym:
Hanna1010 hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 17:04 Beziehung vor Informationen/Fakten, war hier eher das Credo. Spannend.
Es kommt aber garantiert in einer Analyse auch zu Punkten, wo es absolut knirschig wird oder sogar richtig knallt. Und dann ist es durchaus sinnvoll, wenn man auch im Vorfeld mal über die Fakten gesprochen hat und sich nicht nur auf die Beziehungsebene verlässt. Genauso wie du mit deinem Partner im Vorfeld über die Fakten eurer gemeinsamen Elternschaft sprichst, wer reduziert wie viele Stunden, kümmert sich wann ums Kind? Sich da auf "die Beziehung" zu verlassen - das machst du ja auch nicht. Warum sollte das dann in diesem Kontext auf einmal "gut" sein?
Danke. Ich stimme vielem zu, was du hier schreibst und manches kann ich vermutlich einfach nicht beurteilen.

Find's klasse so viel Beiträge und Blickwinkel und Meinungen von euch erhalten zu haben. Bin von der Community hier wirklich positiv überrascht und sehr dankbar! 🙏🥰
:!!: Alles fließt * Alles darf sein * Auch das wird vorüber gehen * Ändere die Situation oder ändere dein Verhalten dazu * :!!:

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Hanna1010
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Beitrag Do., 23.06.2022, 20:32

kaja hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 20:26 Beziehung vor Information und schlafen in einer Stunde die alle Beitragszahler sehr gutes Geld kostet.
Das klingt ganz massiv nach der Analyse-Sekte mit den ewig gestrigen.

Solche Leute gehören aus dem Verkehr gezogen.

Der Behandler hat über die Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung aufzuklären. Da gibt es auch nichts zu diskutieren, sondern das ist gesetzlich geregelt.
Und ein Nickerchen wenn man für jede Minute davon gute 2 Euro kassiert, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten.

Dann auch noch so zu tun, als sei das alles völlig legitim....nein, vor solchen "Therapeut_innen" müssen die Klienten wirklich geschützt werden.
Ja, das teile ich wenn ich Momente für mich nehme und alles sacken lasse. Ich find's krass zu spüren/erfahren wie verwirrend, verletzend und anstrengend nur eine Kurzzeittherapie und die initiale Orientierung darin sein kann und möchte ehrlich gesagt nicht wissen, wie es Menschen ergeht, die weitaus akutere Probleme haben als ich. 🤢
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LovisTochter
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Beitrag Do., 23.06.2022, 21:02

MüKi, vielleicht setzt Du Dich noch mal damit auseinander was Trigger sind und zu was sie führen. Das hat nämlich mal rein gar nichts mit: "genervt sein" zu tun.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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candle.
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Beitrag Do., 23.06.2022, 21:03

münchnerkindl hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 19:08 Ich finde es schon legitim, dass man sich Fachberatung sucht wenn man von einem Thema wenig oder keine Ahnung hat.
Ja, ABER das ging mir hier einfach zu schnell, dass da plötzlich eine Fachfrau zur Hand ist.

Wo kaja das schrieb: Ja, Sekte ging mir auch durch den Kopf, so klingt das. Das hat für mich Gruselfaktor und ich wäre sicher nicht wiedergekommen. :lol:

Und ich war wirklich mal bei einem sehr alten Analytiker, der so gar nicht war wie hier beschrieben. Er war sehr gesprächsoffen, beantwortete alle Fragen und hat NICHT von mir verlangt meine Arbeit zu reduzieren, sondern hätte mit mir abends gearbeitet.

Klar war aber auch, dass man schon dran bleiben muß und die nächsten Jahre für andere Dinge wegen der Intensität eingeschränkt sind so wie Urlaubsabsprachen u. ä..

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Beitrag Do., 23.06.2022, 21:08

LovisTochter hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 21:02 MüKi, vielleicht setzt Du Dich noch mal damit auseinander was Trigger sind und zu was sie führen. Das hat nämlich mal rein gar nichts mit: "genervt sein" zu tun.


Hier wird so wie ich die Threadstarterin verstanden habe nicht über "Trigger" in dem Sinn wie es bei Traumatisierungen passiert gesprochen.

Wenn einen in einer sozialen Beziehung der man nicht entkommen kann das Verhalten der anderen Person belastet, reizt, nervt, überfordert etc ist das kein Trigger wie jemand tut etwas das traumatisches Material reaktiviert.

Trigger ist übersetzt der Abzug an einer Feuerwaffe. Es ist einfach ein Auslöser. Und es kann bei Traumatisierungen der Auslöser zB für ein Flashback sein, aber es kann auch einfach ein Verhalten ein Auslöser für eine eher normale heftige emotionale Reaktion sein.

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Beitrag Do., 23.06.2022, 21:17

candle. hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 21:03
Wo kaja das schrieb: Ja, Sekte ging mir auch durch den Kopf, so klingt das. Das hat für mich Gruselfaktor und ich wäre sicher nicht wiedergekommen. :lol:


Meine Meinung? Die klassische Psychoanalyse kann auch sektenhafte Züge annehmen, weil die Rolle des Analytikers optimal geeignet ist sich dem Klienten gegenüber zum Guru aufzuspielen.

Und mit der Widerstands-Keule kann man jedes Hinterfragen gepflegt mundtot machen. Diese Manipulationsmethode wird gaslighting genannt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gaslighting

Diese Nuimmer mit "ich bin eingeschlafen weil sie xyz" fällt schon eindeutig in diese Kategorie gaslighting.

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candle.
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Beitrag Do., 23.06.2022, 21:25

münchnerkindl hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 21:17 Diese Nuimmer mit "ich bin eingeschlafen weil sie xyz" fällt schon eindeutig in diese Kategorie gaslighting.
Wie kann man nur darauf "reinfallen"?

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Beitrag Do., 23.06.2022, 22:35

candle. hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 21:25
Wie kann man nur darauf "reinfallen"?


Wenn man sein bullshit-Meter noch nicht gut geschärft hat kauft man Leuten halt auch mal absurde oder manipulative Aussagen einfach ab weil man glaubt, dass xy aufgrund einer Ausbildung oder Position oder von allgemeiner Popularität da qualifizierte Aussagen machen kann. Ist nicht ehrenrührig sondern einfach die Chance für eine Lernkurve.

Ich meine, Kinder kaufen ihren Eltern ja generell erst mal alles ziemlich unhinterfragt ab. Das überträgt man dann auf Fachpersonen wie Ärzte, Lehrer, Chefs, Beziehungspartner etc.

Ich habe von Psychiatern und Psychologen schon diverse Fehldiagnosen bekommen, es wurde mir hartnäckig von diversen (nicht allen) Ärzten unterstellt dass ich mir Medikamentennebenwirkungen nur einbilde. Und ich habe auf der Suche nach einer passenden Therapie zT echt haarsträubende Erlebnisse gehabt.

Wenn man mit der Branche interagiert muss man dringend hinterfragen was man da aufgetischt bekommt weil da gibt es so einige die nicht die Überflieger sind.

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candle.
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Beitrag Do., 23.06.2022, 22:48

münchnerkindl hat geschrieben: Do., 23.06.2022, 22:35 Ich meine, Kinder kaufen ihren Eltern ja generell erst mal alles ziemlich unhinterfragt ab. Das überträgt man dann auf Fachpersonen wie Ärzte, Lehrer, Chefs, Beziehungspartner etc.
Naja, allerspätestens in der Pubertät dürfte das ja aufhören und es wird hinterfragt.
echt haarsträubende Erlebnisse gehabt.
Ja, da kann wohl jeder Massen an Geschichten beitragen.

Bei einem Unfall unterstellte man mir mal Selbstverletzung. :kopfschuettel: Dann haben sie mir den Unfall doch noch geglaubt, sonst wäre ich wohl das erste Mal in der Psychiatrie gelandet.

Also manchmal weiß ich auch nicht...

candle
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