Seroquel Prolong absetzen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.

pgebhar
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Beitrag Sa., 09.10.2010, 22:54

Hallo Zusammen,

ich bin 36 J. und hatte am 15. Januar 2010 auf einen Schlag zum ersten mal in meinem Leben
heftige Wahnvorstellungen. Im TV haben sie komische Sachen erzählt, ich dachte ich werde mit Kameras beobachtet. Ich dachte alle würden gegen mich einen Plan haben um mich fertig zu machen.

Einzig Gutes: Ich habe im Vergleich zu vielen anderen Patienten keine Stimmen gehört.

Nach einem heftigen Tag und einer heftigen (schlaflosen) Nacht mit diesen Wahnvorstellungen bin ich am Folgetag zur Polizeistadtion gerannt.

Die haben mich dann in eine Klinik bei München (Haar) gefahren. Dort habe ich viele Medikamente bekommen
und ich war völlig durcheinander und dachte, die Klinik wäre ne Sekte und die wären auch gegen mich.

Nach ca. 20 Tagen war ich aufeinmal wieder klar im Kopf (zumindestens den Umständen entsprechend)

Dort wurde ich dann auf 1000mg Seroquel Prolong eingestellt.

Nach 6 Wochen stationärem Aufenthalt war ich dann noch 6 Wochen in einer Tagklinik und habe dann noch einen Betreuer bekommen, mit dem ich verschiedene Sachen unternehme.


Nun zur Frage:

Wie lange ist die Faustformel für die Einnahme von NL oder eben bei mir Seroquel Prolong ?

1 Jahr 2 Jahre ...? Kann die Krankenkasse irgendwann sich weigern die Medikamente zu bezahlen.
Bei mir ca: 20 Euro pro Tag.

Wann habt Ihr abgesetzt ?


Liebe Grüße aus München Gruß Pierre

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unimportant
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Beitrag Do., 21.10.2010, 11:50

von 400mg auf 0 ist zu heftig. ich hatte mal nen kalten entzug von 50mg auf 0, und da hatte ich schon übelste nebenwirkungen und rückfälle. hör mal besser auf deinen arzt,wenn er sagt es ist zu riskant die tabletten ganz abzusetzen, dann wirds schon stimmen. schließlich hat er ja jahrelange erfahrung mit sowas. dir geht es jetzt so gut grade WEGEN den medikamenten, wenn du sie einfach weglässt gehts dir wieder schlecht. halt dich an die therapeutischen vorgaben von deinem arzt, nimm die tabletten regelmäßig, das möcht ich dir wirklich ans herz legen.

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gutruf
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Beitrag Do., 21.10.2010, 12:43

Ich denke was den Patienten wirklich schadet ist, wenn sie verlernen sich selbst zu vertrauen und mündige Bürger zu sein. "Schluck deine Pillen und alles wird gut" - als ob das der einzige Grund sei für psychische Gesundheit! An dieser Doktrin erkennen wir, wie krank unsere gesamte Gesellschaft eigentlich wirklich ist. Ich denke meine Pilleneinnahme stabilisierte mich möglicherweise tatsächlich, doch ich habe auch eine charakterliche Entwicklung durchgemacht die auf keinen Fall durch irgendwelche Dopamin-Blockierungen erklärt werden kann.

Meine konkreten Tipps:
- Lies unbedingt, auf jeden Fall Peter Lehmanns "Psychopharma (Hg.) absetzen"!!! Du MUSST dich vorbereiten auf das, was dich erwartet. Es kann sehr zum Erfolg des Projekts beitragen, glaube mir. Hätte ich es nicht gelesen wäre ich gleich beim ersten Gespräch diesbezüglich beim Psychiater von meinem Vorhaben abgerückt, weil er mir Angst machen wollte. (es gibt einen guten Artikel dazu in dem Buch: "Beim Absetzen wird die Meinung der Ärzte zur Gefahr"; was wir auch wunderbar in diesem Thread sehen von wegen "Du musst unbedingt darauf hören was dein Arzt dir sagt")
- Entwickel ein kritisches Bewusstsein der Schulpsychiatrie; verteufle sie nicht, aber erkenne dass sie nicht rein zum Wohle der Geistig Kranken da ist, sondern eine Industrie ist, die Milliarden verdienen will! Lies Artikel im Internet über andere Arten von Behandlung der geistig Kranken und den Umgang mit Psychopharmaka, informiere dich über die Nebenwirkungen, Folgeschäden, etc. Lass dir von deinem Arzt keine Angst machen, wenn er dir einredetet du seist "so krank". Ob du es bist wirst du schon selbst herausfinden, und zwar, wenn du versuchst erst mit wenig und dann ganz ohne NL zu leben.
- Sorge für halbwegs, ruhige Lebensumstände! Ziehe nicht unbedingt in eine fremde Stadt, wechsel nicht unbedingt den Job, schmeiß dich nicht in eine neue Beziehung. Sorge, dass dein soziales Umfeld stabil ist.
- Weihe gute Freunde ein, suche Unterstützung deines sozialen Umfelds und Familie. Rede mit den Leuten über dein Befinden während der Reduktion und Absetzen. Sorge dafür, dass du da nicht ganz alleine durchmusst.
- Bereite dich darauf vor, dass sich Dinge/Beziehungen/Freundschaften ändern und enden könnten, da du dich eventuell veränderst. Es könnte eine belastende Zeit für dich und dein soziales Umfeld werden!
- Sorge für ausreichend Schlaf, trinke viel Tee (Kräutertee), vermeide zu viele Parties.
- Drogen: Vermeide auf jeden Fall Marihuana, auch passiv (lass die Finger in Zukunft ganz davon, dein Leben lang; es wird dir nur schaden). Trinke möglichst kein oder nur äußerst wenig Alkohol. Nikotin und Koffein würde ich in gewohnten Maßen zu mir nehmen (solange es nicht sehr viel ist). Von anderen Drogen muss ich gar nicht erst reden, oder?[/quote]


Ich glaube es gibt viele gute Ärzte und auch viele schlechte. Wenn Du mit Deinen Ängsten und Vorstellungen nicht bis zu Deinem Arzt durchdringst, ist womöglich ein anderer arzt, eine andere ärztin besser für Dich. Den Kontakt zu den Ärzten abzubrechen halte ich für wenig sinnvoll. Wenn ein Psychotherapeut Dich dabei begleitet ists auch gut. Und vielleicht hilft auch ein Buch lesen und Tee trinken, aber gemeinsam mit Menschen die es gut mit einem meinen (auch wenn es nicht immer die ersten sind, die man trifft), kommt man und vielleicht auch Du weiter als allein. Die Psychopharmaka hab ich immer als Beruhigung erlebt, als downer, und wirklich verändert haben die wenigsten etwas.

so weit, so meine meinung,

alls GUte!!
Gutruf

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Xanny
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Beitrag Fr., 25.02.2011, 18:05

Ich poste mal hier, weil ich grad keinen passenden Thread finde.
Mein Therapeut hat mich von 200mg Seroquel auf Prolong umgestellt. Nun habe ich gestern die erste Dosis genommen und habe eeeeewig gebraucht, bis ich eingeschlafen bin. Ich habe das Seroquel immer gerne zum Einschlafen genommen, weil dann irgendwann so ein richtiges Müdigkeitsgefühl auftaucht. Leider konnte ich damit nie wirklich durchschlafen, deshalb die Umstellung.

Geschlafen habe ich dann irgendwann auch, aber ich habe auch heute den ganzen Tag geschlafen. Sind das noch Nachwirkungen? Bin auch durch einen Virus ziemlich geschwächt, kann also auch daher kommen.

Ich habe jetzt viel gegoogelt und immer wieder lese ich das Seroquel Prolong bei Schizophrenie eingesetzt wird. Laut meinem Therapeuten soll es jetzt auch für Depressionen zugelassen sein. Mir macht das Ganze irgendwie angst.

Wenn das mit der Müdigkeit so weitergeht, dann will ich lieber wieder schlaflose Nächte. Meine armen Kinder...denken ihre Mama ist krank, weil ich den ganzen Tag schlafe. Vielleicht liegt das aber auch nur an der Umstellung....?
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Gemellus
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Beitrag Fr., 04.03.2011, 18:33

Hallo Xanny, bis 400 mgr. wirkt Seroquel prolong als Stimmungsstabilisator, von 400 bis 1200 antipsychotisch.
Prolong macht nicht so müde wie einfaches Seroquel, weil der Wirkstoff langsamer abgegeben wird.
Ich habe auch von 800 auf 400mgr. abgesetzt und keine Wirkung gespürt, leider bin ich auch noch den ganzen Tag müde.

liebe Grüße Gemellus

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Xanny
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Beitrag Mi., 16.03.2011, 14:01

Danke, Gemellus für Deine Antwort.

Meine Dauermüdigkeit hat auch jetzt nach einiger Zeit nicht nachgelassen. Abends brauche ich ziemlich lange, um einzuschlafen. Liege dann lange wach, teilweise stundenlang. Und so komme ich nachts auf ca. 4 Stunden Schlafe. Tagsüber bin ich dann supermüde und könnte den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegen. Am Schlimmsten ist es morgens: die Augen gehen kaum auf, ich schlafe fast im Stehen und muss doch wegen der Kinder hoch.Dabei bin ich gereizt und genervt, weil ich noch halb schlafe, während ich die Kinder fertig mache.

Es soll sich ja nach einigen Wochen bessern...die Stimmungsstabilisierung merke ich auch noch nicht wirklich. Mir geht es teilweise immer noch sehr sehr schlecht. Da kommt natürlich auch der Schlafmangel noch hinzu...

Am liebsten würde ich das Zeug absetzten
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Gemellus
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Beitrag Mi., 16.03.2011, 14:11

Hallo Xanny,
ich muss mich verbessern; ich hatte ja auch vor ca. einem Monat reduziert. Jetzt vor 2 Tagen habe ich richtige Angstattacken bekommen, und meine Ärztin dosiert mich ab heute wieder auf 800 mgr. Ich würde absetzen nur sehr langsam ( ausschleichen) und möglichst mit ärztlicher Unterstützung.

liebe Grüße Gemellus

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John Mallory
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Beitrag Mi., 06.04.2011, 19:05

Also ich nehme Seroquel Prolong und es geht ohne Probleme rauf und runter zu dosieren im Vergleich zu anderen Medikamenten.
Bei Erhöhung der Dosis stellt sich bei mir ein Hunger ein, der zu Gewichtszunahme führen kann. Dem kann man mit viel Sport entgegenwirken und essen nach dem Sport, wenn der Hunger interessanterweise reduziert ist. Geht die Dosis runter, können Schlafstörungen eintreten, inklusive schlaflose Nächte, wenn man die Einnahme mal vergisst oder zu spät macht. Ganz wichtig, nicht jede Krankenkasse zahlt dieses Medikament.

Meine Dosis ist jetzt 300 und ich nehme jetzt etwas gegen eine somatisierte Depression(habe keinerlei psychische Symptome einer Depression), zeitweise war ich aber auf 1500. Dann kamen meine Ärzte dahinter, dass das anfangs ausgezeichnet wirkende Seroquel Prolong trotz höherer Dosis exponentiell schlechter wirkte, auf die Symptome die jetzt der somatisierten Depression zugerechnet werden, anstatt die erwartete Sättigungskurve zu erreichen. Dann wurde die erwähnte somatisierte Depression entdeckt, was ihnen erhebliche Bauchschmerzen bereitete, obwohl das etwas weit Verbreitetes in der Bevölkerung sein soll, das sich schlecht diagnostizieren läßt und sie beim besten Willen bei mir keine krankhaft depressive Stimmung entdecken konnten.
Einen Stimmungsschub mit Seroquel gibt es im Positiven beim Erhöhen und bei Absetzen im Negativen, da das Medikament eine umfangreiche Wirkung hat. Ich hatte das auch, obwohl ich wie erwähnt von meiner Stimmung her ein eher fröhlicher Zeitgenosse bin. Deshalb ließ sich damit auch die erwähnte Depression zeitweilig gut behandeln ohne dass der Arzt verstand was er da tat. Das ist gewissermassen ein Grundproblem der Psychiatrie, die stochern oft im Nebel und haben in wenig Zeit mit ganz viel Individualität zu tun in einer Welt der Standartisierung.

Sollte ich auch erwähnen, bei mir ging es von heut auf morgen von 1500 auf 600 runter und zwei Wochen später 300. Im Gegenzug gab es das erwähnte Antidepressivum. Ich habe keine Ahnung, weshalb Ärzte die morgendliche Einnahme verschreiben, ich finde es wirkt besser die Gesamte Dosis ein paar Stunden vor dem Einschlafen ab 20:00 zu nehmen. Schlafstörungen hielten nur 2 Tage an.

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littlebuddha
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 19:28

Hallo Xany,
mein Mitgefühl. Diese Schlafstörungen sind echt ätzend und teilweise ziemlich heftig. Bei Reduktion, Absetzen und bis noch über ein Jahr danach hatte ich krasseste bis mäßige Schlafstörungen. Ich glaube, im ersten Jahr der Einnahme des Zyprexa habe ich locker bis 12 Uhr Mittags geschlafen, wenn ich um Mitternacht in die Gusche kam (ins Bett ging). Das änderte sich wie gesagt erst recht spät und auch da kam ich meist nicht sauber aus dem Bett. (Ich meine damit nicht, dass ich mir in die Hose gemacht hätte )

Selbst in Minidosis von 2.5mg unregelmäßig bei Bedarf hatte ich morgens oft Mühe, aus dem Bett zu kommen.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 20:04

Xanny hat geschrieben:
Geschlafen habe ich dann irgendwann auch, aber ich habe auch heute den ganzen Tag geschlafen. Sind das noch Nachwirkungen?
Klar. Bei den Prolong Versionen sind Stoffe beigegeben die dafür sorgen daß der Wirkstoff über einen längeren Zeitraum allmälich ins Blut abgegeben wird. Wenn also das normale am Morgen schon einigermassen abgebaut ist wirkt das prolong noch.

Wenn das also ein Problem ist würde ich ggf wieder auf das normale umsteigen, wenn das ansonsten gut funktioniert hat.

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Zitrone
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Beitrag Di., 11.10.2011, 19:09

Nimmt man auf Seroquel sehr viel zu?
Mich würde interessieren was mich erwartet.
Nehme noch nicht so lange Seroquel und bin auch nicht so richtig überzeugt von dem Medikament.

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Xanny
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Beitrag Mo., 17.10.2011, 08:37

Also ich hab von dem Seroquel schon zugenommen. Es ist ja immer die Frage des Nutzens und der Nebenwirkungen.

Ich kam mir schon sehr auf Drogen vor, als ich das genommen habe. Aber jetzt, wo ich ein anderes Medikament nehme, merke ich doch, das es mir vor allem über die Nächte geholfen hat.

Ich fand die Zeit trotzdem sehr anstrengend, weil man so benebelt ist, die schlechten Gedanken sind zwar gemindert, dafür läuft aber im Hirn alles in Zeitlupe ab. So hab ich es empfunden.

Xanny
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Werner60
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Beitrag Fr., 08.06.2012, 10:13

Ich hatte vor zwei Jahren einen "Burn out" und habe mich in eine psychiatrische Uniklinik geflüchtet: Depressionen, der Psychose nahe, totale Überlastung. Ich habe zwei Monate nur gepennt. Man entließ mich mit 40mg Citalopram morgens und 200mg Seroquel Prolong zur Nacht, damit ich wenigstens schlafen kann. Eine Psychose habe ich nicht. Ich bin beruflich wieder voll einsatzfähig. Das Seroquel Prolong beeinträchtigt tagsüber meine Denkfähigkeiten in keiner Weise. Allerdings geht mir bisweilen das Seroquel Prolong aus und vorrätig darf ich ja nichts halten. Bis ich das Rezept habe und bei der Apotheke vorbestellt habe und schließlich das teure Medikament bekomme, vergehen dann 4-5 Tage, in denen ich kein Seroquel Prolong zu mir nehme. Es stellen sich sofort heftige Absetzsymptome ein. Das Schlimmste daran ist Schlaflosigkeit. Ich kann nicht mehr schlafen und bin am nächsten Tag völlig kaputt wie gerädert als hätte ich die ganze Nacht durchgemacht. Nachts um 4 Uhr liege ich wach im Bett. Ich stehe dann auf. Am ganzen Körper habe ich Schmerzen begleitet von Schwitzen und Übelkeit. Das hört dann erst wieder auf, wenn ich das Rezept noch rechtzeitig vor dem Wochenende bekomme und zur Apotheke kann, sonst ist das Wochenende auch völlig versaut. Die drogensüchtigen Junkies sagen, sie "schieben einen Affen" und brauchen dringend "neuen Stoff". Ich konnte mein Leben lang gut schlafen. Aber jetzt von Seroquel Prolong abhängig zu sein, ist nicht so schön. Es ist für mich zur "Schlaftablette" geworden. Wahrscheinlich ist ein Absetzen mit 25mg die Woche über ein halbes Jahr am besten. Ich werde das mit meiner Psychiaterin absprechen. Das Citalopram abzusetzen ist dagegen einfach, weil es das Ein- und erholsame Tief- und Durchschlafen nicht betrifft - ich brauche es einfach nicht mehr zu nehmen. Aber Seroquel Prolong abzusetzen, das inzwischen meinen Schlaf total dominiert, ist hart.

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Chakotay
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Beitrag Fr., 08.06.2012, 12:04

Hallo Werner60,

willkommen im Forum!
Ich hatte die gleichen Probleme wie du beim Absetzen von Seroquel, habe es dann aber geschafft, indem ich ca. 2 Monate lang nur 25mg (NICHT "Prolong", sondern die "normalen" Seroquel, da die Prolong ja über den ganzen Tag hinweg wirken) abends genommen habe.
Anschließend hatte ich immer noch Schlafprobleme, habe die aber mit Promethazin im Griff. Promethazin ist ein niederpotentes Neuroleptikum, das ich nur bei Bedarf, also bei Schlaflosigkeit über mehrere Tage hinweg, niedrig dosiert nehme. Das klappt auch gut.
Für mich war wichtig, von der Prolong-Version auf die normalen Seroquel 25 mg umzusteigen, da man sie besser niedrig dosiert einsetzen kann.

Viel Glück!
Gruß Chakotay
P.S. Ich bin übrigens heilfroh, von dem Zeug weggekommen zu sein und komme seitdem auch therapeutisch wesentlich weiter...
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)

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Werner60
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Beiträge: 17

Beitrag Fr., 08.06.2012, 16:55

Vielen Dank für die Info, werde dies auch meiner Psychiaterin vorschlagen. Ich muss die Psychopharmaka ja nicht lebenslang nehmen, nur vorübergehend für einige Jahre. Als zusätzliche Unterstützung in einer Krise waren sie aber hilfreich.

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