Keine Lust - Bin ich asexuell? (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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stern
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 14:39

Ich sehe es auch wie oben gesagt: Wenn jemand mit etwas rundum zufrieden iss, dann iss ja erstmal alles in Butter...

Nur mit der Einordnung in die Schublade Asexualität komme ich nicht klar... und selbst bin ich auch nicht asexuell, am Rande bemerkt.

Und rein der Begriff a-sexuell sagt ja wörtlich genommen schon einiges aus: nämlich ohne Sexualität bzw. besser gesagt: ohne Bedürfnis nach Sexualität, sexuelle Lustlosigkeit. So in die Richtung. *g*, "fühlt" sich dann vielleicht so an, wie wenn bei mir manche Medis die Libido krass in den Keller fahren... keine Ahnung, aber so in etwa könnte ich mir das vorstellen.

Und da meine ich bei dir schon einen gewissen Unterschied zu z.B. Gärtnerin bemerken, die sich ja selbst als asexuell sieht. Nämlich bei dir scheint ja schon etwas "Sexuelles" da zu sein (sei es nun auf körperlicher und/oder "geistiger" Ebene)... dem du aber eher mit "nee, das darf nicht sein" begegnest, guckst du hier:
bei mir regt sich auch was, das heißt, es lässt mich nicht (LEIDER!) völlig kalt, sondern macht mich natürlich an..
am liebsten hätte ich aber, das es nicht so wäre, weil ich damit nicht klar komme.. bzw das nicht einordnen kann..
Und als rundum "normal" kannste deine Sexualität oder Nicht-Sexualität anscheinend auch nicht annehmen, guckst du hier:
Und da fragt man sich dann schon einmal, wieso man nicht einfach "normal" ist.
aber mich macht es ja trotzdem manchmal traurig, dass ich da nicht so "normal" bin.
Oder täusche ich mich? Und auch die Aussage irritiert mich:
Also mein "Problem" liegt da, dass ich einfach mit diesem Urtier-Gen vom Menschen nicht klarkomme.
Ich habe nie wen angemacht, geschweige denn Interesse an jemanden gehabt. Ich habe ich 1-2 mal verliebt, aber immer ohne jegliche Jegliche Gedanken daran, jmd küssen oder sonst was zu wollen. ICh wollte immer nur Wärme.
Wirkt halt so als könnte das daran liegen, dass du vielleicht irgendwelche Erfahrungen machtest, dass Menschen von einem Urtier-Gen gesteuerte Menschen sind. Na, vielleicht mögen manche Spezies diesen Eindruck echt erwecken ... und dann gilt es, sich notfalls von irgendwelchen Anmachen zu distanzieren.

Aber so tickt eben nicht jedeR Mensch bzw. läuft es nicht in jeder Beziehung. Sondern Liebe/Wärme/Sex müssen eben nichts ausschließliches/getrennt voneinander stehendes sein - so wie du das vielleicht wahrnimmst. Sexuelle Erregung/Geilheit beschreibst du oben sogar als unmenschlich. Und du sagst ja auch wörtlich:
Ich werde das NIE vereinen können. Es muss immer eine Grenze dazwischen geben. Zwischen meiner "Unschuld" und den sexuellen Aktivitäten.
Sprich: Du bringst beides nicht zusammen. So zumindest meine Eindruck. Und wie gesagt, korrigiere mich, wenn ich mit etwas vollkommen daneben liege.

Und schon zentral finde ich auch die Aussage, du suchst nach Wärme. Was ist das für eine Wärme?

Nee, intuitiv glaube ich nicht wirklich, dass des Rätsels Lösung in Asexualität besteht und mit dieser Namensgebung alles iss in Butter für dich/euch iss...
Liebe Grüße
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kamiekrazu
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 15:31

hej stern
na da hast du wohl meine Widersprüche rausgepickt
Und da meine ich bei dir schon einen gewissen Unterschied zu z.B. Gärtnerin bemerken, die sich ja selbst als asexuell sieht. Nämlich bei dir scheint ja schon etwas "Sexuelles" da zu sein (sei es nun auf körperlicher und/oder "geistiger" Ebene)
Ja, mittlerweile bin ich auch nicht davon überzeugt asexuelle zu sein. Früher als Jugendliche habe ich mich da immer eingeordnet, weil ich da eine Schublade brauchte. Vorher habe ich mich als "Lesbisch" geordnet, viel darüber gelesen/"gelernt" (alles nur theoretisch) und dann eben versucht, zu der "Gruppe" zu gehören. Dann war ich zb zum CSD gegangen und habe mir die Leute angeguckt. Ich fand es zwar ein besseres Gefühl, als in der Welt der Heteros (Alltag, Schule etc.) aber ..ich konnte halt trotzdem das Rumgemache überall nicht nachvollziehen, geschweige das ich es schön fand anzusehen.

Also wusste ich nach ein paar Jahren, auch mit viel Kontakt zu Frauen die lesbisch waren, dass ich da.. irgendwie nicht hingehöre. (alles auf die Sicht auf Sex bezogen) ..

Dann hatte ich kurze Gedanken an ein Kloster gehabt, weil ich dachte...da kann mir nichts passieren, da wird mich niemand anfassen können. Schon garkein Mann.

Ja..und irgendwann habe ich mich in einen Menschen verliebt. Sie war weiblich (da war ich 18 Jahre) ..im Internet. Und ich kam gut klar mit dieser Internetfernbeziehung. Aber sie nicht. Wir haben uns dann alle 2-3 Monate 2 Wochen lang gesehen. Und miteinander geschlafen, was ich nur mochte, weil Sie mir sonst wenig liebe direkt zeigte, garkeine Wärme, nichts. Und da hab ichs halt mitgemacht und NUR mit viel viel Alkohol konnte ich das.
Und als rundum "normal" kannste deine Sexualität oder Nicht-Sexualität anscheinend auch nicht annehmen,
da hast du recht. Ich denke ja auch oft, ich könnte ein Mann sein, ganz normal mit meiner Freundin schlafen und evtl. kommt auch mal ein Kind bei raus (was auch ein so großer Wunsch ist bei uns..) .. aber dann denke ich wieder, klar wärs einfacher, aber irgendwie mag ich ja (nicht nur die eine ) Besonderheit an mir. Ich bin eh überall anders wos geht, und dass ich mich auf diesem Gebiet auch unterscheide zu den meisten Menschen, finde ich eben schön irgendwie..
Wirkt halt so als könnte das daran liegen, dass du vielleicht irgendwelche Erfahrungen machtest, dass Menschen von einem Urtier-Gen gesteuerte Menschen sind.
Also *g* ich weiß.. ich denke auch oft, dass meine negativen Erfahrungen doch nicht wirklich ausschlagegebender Grund für meine Sexualität sein können. Zb das mit meinen Eltern. Oder Anmachen auf der Straße, wobei ich NIE angefasst wurde, soweit ich das weiß, außer einmal. Ein Erlebnis in einer überfüllten Straßenbahn, ich konnt nicht weg, der Mann war hintermir und hat sich da an mir gerieben. Ich hab einfach nichts gemacht, stand regungslos da und dachte nur, ich will raus hier.
Ich habe keine anderen Männer bisher kennengelernt, als welche auf die das mit dem "Urtier-Gen" zutrifft..
Und schon zentral finde ich auch die Aussage, du suchst nach Wärme. Was ist das für eine Wärme?
Das wurde ich auch schon oft gefragt...hmm, ich denke die Art von Wärme nach Geborgenheit / Schutz / Liebe ..DIE Wärme, die jmd nur geben kann, wenn er einen wirklich liebt.

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stern
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 16:29

Ich komme erst nach dem WE dazu, nochmals genauer auf manches einzugehen - sofern du das überhaupt möchtest. Daher erst nur kurz dazu:
Dann hatte ich kurze Gedanken an ein Kloster gehabt, weil ich dachte...da kann mir nichts passieren, da wird mich niemand anfassen können. Schon garkein Mann.
Ich meine schon intuitiv, dass du in gewisser Weise mit dem Ausleben deiner Sexualität Schwierigkeiten oder vielleicht besser formuliert: Konflikte hast (denn ich will dir auch nichts einreden, wenn für dich alles in Butter iss. Und das ist der Konflikt, in dem ich gerade stehe *g*).

Aber zumindest scheint Sexualität etwas recht angstbesetztes zu sein ("nichts passieren kann", "da wird mich niemand anfassen können. Schon gar kein Mann") bzw. ekeliges. Und DAS (also diese Gefühle, wenn es um Sexualität geht) und warum das so ist, ist (für mich) erstmal eine ganz andere Frage als die Frage nach der sexuellen Orientierung

Eine sexuelle Orientierung hast du natürlich auch (sei sie nun homo-, bi- oder heterosexuell. Oder asexuell. Wobei ich persönlich gewisse Nachvollzieh-Schwierigkeiten habe, diese als 4. Form der sex. Orientierung zu sehen, aber sei's drum... ich akzeptiere es einfach mal als 4. Variante. Und zwischen diesen Formen gibbet eh fließende Übergänge, so dass die Einordung in eine Schublade eh nicht unbedingt bei jedem so lupenrein geht).

Fazit: Ich würde versuchen beide Fragen voneinander zu trennen. Sprich: 1) Einerseits, warum habe ich so starke Ängste, Ekel, etc...., so dass es mir am liebsten wäre, ich und noch besser auch alle anderen wären "unsexuelle" Wesen. 2) Und andererseits die Frage nach der sex. Orientierung.

Denn solche bei dir anscheinend recht heftigen Gefühle lassen sich eben nicht rein über die Ausprägung der sex. Orientierung erklären... sondern sind eher etwas davon losgelöstest. Bzw. sie könnten und würden vermutlich aufreten egal wie du nun "orientiert" bist. Eine andere Frage also.
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stern
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 16:46

Noch ein Nachtrag:
na da hast du wohl meine Widersprüche rausgepickt
Also für mich sind gewisse Widersprüchlichkeiten kein Problem... hoffentlich auch nicht für dich, dass ich da manches "rausgepickt" habe ?

Sie zeigen vielleicht eher, dass du mit manchem im Konflikt stehst... oder? Weiß nicht, wie du das siehst. So sehe ich das zumindest intuitiv.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 24.07.2009, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 17:11

Und noch ein Nachtrag :
Also wusste ich nach ein paar Jahren, auch mit viel Kontakt zu Frauen die lesbisch waren, dass ich da.. irgendwie nicht hingehöre. (alles auf die Sicht auf Sex bezogen) ..
Und da iss vielleicht schon der erste Haken:

Ob jemand lesbisch orientiert ist (oder bi oder hetero ist), das bezieht sich eben ausgesprochen nicht nur aufs sexuelle (bzw. mit wem/welchem Geschlecht man Sex hat). Sondern eine "emotionale Komponente/gefühlsmäßige Verbundenheit" gehört da schon auch dazu... also zu wem man sich emotional "hingezogen" fühlt.

So könnte auch jemand, die hetero iss, Sex mit einer Frau haben. Deswegen iss diejenige noch lange nicht lesbisch... insbes. nicht, wenn sie Frauen/diese Frau nicht auch (emotional) begehrt...
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kamiekrazu
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 17:46

hej stern
Ich komme erst nach dem WE dazu, nochmals genauer auf manches einzugehen - sofern du das überhaupt möchtest.
kein Problem! Nein, absolut habe ich nichts dagegen, sonst kann ich ja mit niemanden darüber reden und es ist gut, auch mal tiefgründigere Gedanken von Fremden zu durchdenken.
Aber zumindest scheint Sexualität etwas recht angstbesetztes zu sein ("nichts passieren kann", "da wird mich niemand anfassen können. Schon gar kein Mann") bzw. ekeliges. Und DAS (also diese Gefühle, wenn es um Sexualität geht) und warum das so ist, ist (für mich) erstmal eine ganz andere Frage als die Frage nach der sexuellen Orientierung
Genau..und das Ding ist halt, dass es mir nicht SO wichtig ist (weil ich ja glücklich bin) dass ich dazu eine Therapeut/in brauche. Ich will einfach nur drüber reden (nichts anderes mache ich bei einem Therapeuten) ..und ja vllt. Punkte zu finden, die ich noch nicht kenne!

In meiner Familie wurde auch NIE über sexuelle Sachen gesprochen (ist sicher auch normal?) ..also das heißt, ich habe nie davon was mitbekommen, außer eben bei meinen Eltern (wo ich daneben lag).. aber ich wurde zb auch nicht aufgeklärt. hört sich lustig an, aber im Hort damals (6. klasse?) hatten wir einen Film geguckt, und ich weiß noch, dass mich das einfach nich interessiert hat und ich zwar dasaß aber in meinen Gedanken war. Wenn sich in der 6. Klasse mal eine Freundin in wen "verliebt" hatte, konnte ich auch nie was damit anfangen. Auch nicht mit den ganzen Frauen-typisches-Themen..Pupertät etc. Ich fühlte mich nie ..als Mensch - was das angeht. Also immer irgendwie unnormal.
Ich habe auch die Entwicklung nie verstanden, (wenn Mädchen aus meiner Klasse Brüste bekamen etc.) ..als es bei mir soweit war habe ich das so gut es geht ignoriert.
Ich habe das Verhalten von den kleinen Jungs, die Mädchen imponieren wollten, nie verstanden. Bzw vorallem den Fakt,dass das Mädchen darauf angesprungen ist!! (Späße auf Klassenfahrten und so).. Ich habe immer Gedacht, wieso interessiert sie sich jetzt für diesen Jungen, nur weil er sie an den Haaren zieht? .. Wenn man mich geärgert hatte, zb ein Junge mal an den Haaren gezogen hat, weiß ich noch, da habe ich geheult, weil ich Angst hatte davor und das nicht wollte.
Ja..oh man jetzt rede ich soviel ^^
Fazit: Ich würde versuchen beide Fragen voneinander zu trennen. Sprich: 1) Einerseits, warum habe ich so starke Ängste, Ekel, etc...., so dass es mir am liebsten wäre, ich und noch besser auch alle anderen wären "unsexuelle" Wesen. 2) Und andererseits die Frage nach der sex. Orientierung.
Das denke ich auch ja... 2) ergibt sich ja dann aus 1) auch..

Also für mich sind gewisse Widersprüchlichkeiten kein Problem... hoffentlich auch nicht für dich, dass ich da manches "rausgepickt" habe ?

Sie zeigen vielleicht eher, dass du mit manchem im Konflikt stehst... oder? Weiß nicht, wie du das siehst. So sehe ich das zumindest intuitiv.
Ich dachte immer, und habe es bisher so erlebt, dass die Leute in Foren Widersprüche nicht mögen und sich dann abweisend verhalten. Aber bin sehr dankbar, dass du es nicht so siehst, sondern so wie es ist: es spiegelt meine Konflikte wieder

Danke für deine Hilfe!

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ENA
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Beitrag Sa., 25.07.2009, 00:14

Obwohl ihr zwei ja schon so richtig tief an dem Thema dran seit und ich auch so ziemlich alles genauso sehe, will ich doch noch eben zu später Stunde ein paar Gedanken meinerseits mit einbringen...:
kamiekrazu hat geschrieben:Ich denke ja auch oft, ich könnte ein Mann sein, ganz normal mit meiner Freundin schlafen und evtl. kommt auch mal ein Kind bei raus (was auch ein so großer Wunsch ist bei uns..)
Da gerate ich jetzt ins Grübeln,..., oder habe ich da etwas mißverstanden: Heißt das, dass Du Dir als Mann schon Sexualität mit jemand anderem vorstellen könntest, sogar soweit, dass ein Kind dabei heraus käme?...aber dafür benötigt man doch Sexualiät, zumindestens in einem gewissem Maße...und dann kommt ja auch noch die Situation der Geburt hinzu... .
kamiekrazu hat geschrieben:Zitat:Und schon zentral finde ich auch die Aussage, du suchst nach Wärme. Was ist das für eine Wärme?Das wurde ich auch schon oft gefragt...hmm, ich denke die Art von Wärme nach Geborgenheit / Schutz / Liebe ..DIE Wärme, die jmd nur geben kann, wenn er einen wirklich liebt.
...oder die Wärme einer Mutter,...
kamiekrazu hat geschrieben:Genau..und das Ding ist halt, dass es mir nicht SO wichtig ist (weil ich ja glücklich bin) dass ich dazu eine Therapeut/in brauche. Ich will einfach nur drüber reden (nichts anderes mache ich bei einem Therapeuten) ..und ja vllt. Punkte zu finden, die ich noch nicht kenne!
Wenn Du im Moment glücklich damit bist und es vielleicht auch bleibt, ist es ja in Ordnung. Ich denke da nur an das, was passiert/wie es vielleicht sein mag, wenn Du vielleicht mal nicht mehr mit dieser Frau zusammen bist,... . Vielleicht würde es dann erleichtern, für Dich eine passende Beziehung (oder Nicht-Beziehung) zu finden, wenn Du Dich zuvor intensiver mit diesen Themen, mit diesen Gedanken, Ängsten,...auseinander gesetzt hast,...vielleicht wird dann einiges klarer.
...und, ja, mit Therapeut/innen redet man auch darüber, aber das, was bei einer Therapeutin hinzukommt, ist ja noch ihr Fachwissen, ihre Sensibilität, was Beobachten angeht, ihre Art und Weise Rückmeldungen zu geben und zum gemeinsamen Reflektieren anzuregen. Da kommt dann einfach noch eine professionellere Ebene hinzu, auf der jemand wirklich geschult ist, bestimmte Dinge zu erkennen und den anderen auf dem Weg der Lösung zu begleiten. Das heißt ja nicht, dass so eine Auseinandersetzung mit dem Thema hier grundsätzlich nicht geht (sind ja schon mitten drin), aber es ist eben in einer Therapie eine ganz andere, professionellere Ebene, mit "nur Zeit für Dich und Deine Themen" und dem zusätzlichem Fachwissen, einschließlich dem etwas anderem Vorgehen... .

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amduscia
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Beitrag Di., 28.07.2009, 09:40

also ich würde nicht zum therapeuten deswegen gehen, weil sie ja nicht drunter leidet!! außerdem kann man bei so heiklen themen auch schnell mal an den falschen geraten und der sieht es dann als störung oder sucht umsonst nach irgendwelchen ursachen, die es gar nicht gibt. und außerdem sind nicht alle therapeuten soweit homosexualität nicht mehr als störung zu sehen, besonders die älteren. auch wenn es offiziell keine krankheit mehr ist, kann da unterbewusst trotzdem noch diese einstellung existieren (persönliche erfahrung).

und ansonsten schließ ich mich der meinung der anderen an, dass ich nicht denke, dass es sich hier um asexualität handelt. vielleicht habt ihr einfach nur unterschiedliche rollen beim sex, nicht jeder kann sich eben so hingeben.

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stern
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Beitrag Di., 28.07.2009, 12:11

So, zu manchen habe ich ja schon etwas gesagt. Ich gehe sukzessive darauf ein, weil ich dzt. nicht so ganz auf der Höhe bin.
kamiekrazu hat geschrieben:Vorher habe ich mich als "Lesbisch" geordnet, viel darüber gelesen/"gelernt" (alles nur theoretisch) und dann eben versucht, zu der "Gruppe" zu gehören.
So funktioniert das auch nicht. Sondern im Zweifel bietet dir dein Gefühl, wen du emotional und sexuell begehrst, einen Anhaltspunkt für deine sex. Orientierung. Deine "sexuellen Gefühle" könnten - wie gesagt - durch frühere, alte überlagert sein.
Dann war ich zb zum CSD gegangen und habe mir die Leute angeguckt. Ich fand es zwar ein besseres Gefühl, als in der Welt der Heteros (Alltag, Schule etc.) aber ..ich konnte halt trotzdem das Rumgemache überall nicht nachvollziehen, geschweige das ich es schön fand anzusehen.
Na, öffentliches Rumgemache, von wem auch immer, muss ich auch nicht unbedingt schön anzusehen finden. Das erscheint mir vielmehr relativ "normal", wie es dir dabei ergeht.
Und miteinander geschlafen, was ich nur mochte, weil Sie mir sonst wenig liebe direkt zeigte, garkeine Wärme, nichts. Und da hab ichs halt mitgemacht und NUR mit viel viel Alkohol konnte ich das.
Puh, mach nix was du nicht willst... und zwinge dich schon gar nicht unter der Betäubung von Alk zu etwas, das du nicht im Grunde deines Herzen willst.
aber dann denke ich wieder, klar wärs einfacher, aber irgendwie mag ich ja (nicht nur die eine ) Besonderheit an mir. Ich bin eh überall anders wos geht, und dass ich mich auf diesem Gebiet auch unterscheide zu den meisten Menschen, finde ich eben schön irgendwie..
Das ist schön, dass du das auch so sehen kannst .
Also *g* ich weiß.. ich denke auch oft, dass meine negativen Erfahrungen doch nicht wirklich ausschlagegebender Grund für meine Sexualität sein können. Zb das mit meinen Eltern. Oder Anmachen auf der Straße, wobei ich NIE angefasst wurde, soweit ich das weiß, außer einmal. Ein Erlebnis in einer überfüllten Straßenbahn, ich konnt nicht weg, der Mann war hintermir und hat sich da an mir gerieben. Ich hab einfach nichts gemacht, stand regungslos da und dachte nur, ich will raus hier.
Manchmal gibbet "Fäden", die einem nicht sooo bewusst bis gar nicht bewusst sind. Da kann also eine mögliche Verknüpfung liegen, muss aber nicht. Insbes. als Kind hast du das ja nicht wirklich zuordnen können... und die damit verbundenen Gefühle schlummern vielleicht noch irgendwo in dir, und kommen immer mal wieder hoch... wobei dir der Faden nicht bewusst ist. Kann sein, muss aber nicht sein. Ein Forum ist jedoch nicht der richtige Ort an sowas ranzugehen, um das herauszufinden. Sondern dann schon eher eine Therapie. Wobei die Ansicht von amduscia in meinen Augen auch sehr viel hat. Nämlich dass für die Aufnahme einer Therapie schon auch ein wichtiger Punkt ist, inwieweit du unter manchem leidest.
Ich habe keine anderen Männer bisher kennengelernt, als welche auf die das mit dem "Urtier-Gen" zutrifft..
Logisch... wie sollst du dann auch eine andere Sicht von Männern haben. Ich meine, wenn ich ausschließlich scharzhaarige kenne, dann liegt es sehr wahrscheinlich auch außerhalb meines Vorstellungskreises, dass es sowas wie blond, rot, grau und braun und ganz viele Zwischenstufen auch geben könnte.
Genau..und das Ding ist halt, dass es mir nicht SO wichtig ist (weil ich ja glücklich bin) dass ich dazu eine Therapeut/in brauche. Ich will einfach nur drüber reden (nichts anderes mache ich bei einem Therapeuten) ..und ja vllt. Punkte zu finden, die ich noch nicht kenne!
Wie betont Herr Fellner gerne und zurecht an verschiedenen Stellen (sinngem.): Ein Forum kann keine Psychotherapie ersetzten.

Und auch aus meinen bisherigen Therapieerfahrungen könnte ich nicht bestätigen, dass Therapien nach dem Prinzip laufen: Man muss nur über alles reden und schon wird alles gut. Und Freunde/PartnerIn zu haben oder ein Forumsaustausch tut sicher auch gut und kann mitunter auch sehr hilfreich und förderlich sein. Aber einen Therapeuten kann (und insbes. auch soll) mir allesamt nicht ersetzen.

Fortsetzung folgt
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Beitrag Di., 28.07.2009, 16:59

In meiner Familie wurde auch NIE über sexuelle Sachen gesprochen (ist sicher auch normal?) ..also das heißt, ich habe nie davon was mitbekommen, außer eben bei meinen Eltern (wo ich daneben lag).. aber ich wurde zb auch nicht aufgeklärt.
Puh... ich weiß, dass so aufklärungstechnisch bei mir auch nicht alles so lief wie es für mich wünschenswert gewesen wäre . Aber altersgerecht kann man (im Optimalfall) schon mit den eigenen Kindern auch über Sexualität reden und diese aufklären... und zwar so, dass dennoch bestimmte Grenzen gewahrt werden.

Und ich weiß auch, dass ich schon mind. 2 Fragebögen von Psychotheras bzw. einer Klinik ausgefüllt habe , in denen auch Fragen zur sex. Entwicklung teils seeehr detailliert abgefragt wurden. Inwieweit man daraus wieder Rückschläge auf irgendetwas ziehen kann, weiß ich jedoch nicht... jedenfalls gab es ganz andere Frage, die noch um einiges "schwerer" für mich zu beantworten waren . Aber ich drifte ab. Und ich bleibe dabei: Wenn ein Kind beim Sex der Eltern nebendran liegen muss, das ist rücksichtslos... und ein Kind kann das i.d.R. auch nicht einordnen.
hört sich lustig an, aber im Hort damals (6. klasse?) hatten wir einen Film geguckt, und ich weiß noch, dass mich das einfach nich interessiert hat und ich zwar dasaß aber in meinen Gedanken war. Wenn sich in der 6. Klasse mal eine Freundin in wen "verliebt" hatte, konnte ich auch nie was damit anfangen.
Gut... manche Mädels kommen eher in die Pubertät, manche später... ob man in der 6. Klasse das schon wirklich verstehen kann bleibt grenzwertig. Wenn nicht, finde ich das für sich genommen noch nicht sooo ungewöhnlich.
Auch nicht mit den ganzen Frauen-typisches-Themen..Pupertät etc. Ich fühlte mich nie ..als Mensch - was das angeht. Also immer irgendwie unnormal.
Kannst du fassen, wie du dich stattdessen fühltest?
Ich habe auch die Entwicklung nie verstanden, (wenn Mädchen aus meiner Klasse Brüste bekamen etc.) ..als es bei mir soweit war habe ich das so gut es geht ignoriert.
Vielleicht konntest du dich als Frau nicht so annehmen... oder hattest bereits zu dem Zeitpunkt schon mehr oder weniger Konflikte mit deiner sex. Entwicklung?
Ja..oh man jetzt rede ich soviel ^^
*g*, kein Problem für mich .
Das denke ich auch ja... 2) ergibt sich ja dann aus 1) auch..
Versuche 1 und 2 echt voneinander zu trennen... und lass' mich das zu begründen versuchen:

Man sagt an sich, dass die sex. Orientierung bereits in sehr frühen Entwicklungsstadien (unveränderlich) festgelegt ist. Daher isses ein bissi gefährlich, dass mit evtl. prägenden Erfahrungen zu vermengen... insbes. wenn dann so äußerst fragwürdige Theorien rauskommen wie: Weil du nicht so tolle bis schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hast, bist du lesbisch geworden. Solche Theorien sind einfach nicht haltbar. Ein Hetero-Mann (Hetero-Frau), der (die) schlechte Erfahrungen mit Frauen (Männern) machte, wird ja auch nicht schwul (lesbisch).

Inwieweit vielleicht bestimmte Erfahrungen prägend wirkten würde ich daher separat anschauen. Denn diese sind nicht ursächlich für deine sex. Orientierung. Und das wie gesagt bei bedarf mit therapeutische Unterstützung.

Und och, ich kenne auch lesbische Frauen, die Sex mit Männern als "unangenehm", vielleicht sogar als (leicht) ekelig empfinden (würden). Aber solche Erzählungen zu Empfindungen wirken auf mich schon irgendwie "anders" als das, was du erzählt. Bei dir eben ungleich intensiver, angstbesetzter... und du hast ja selbst bestimmte, mögliche Bezüge hergestellt. Wenn du die therapeutisch ansehen magst, dann beherzige das, was amduscia dazu schrieb:
amduscia hat geschrieben:außerdem kann man bei so heiklen themen auch schnell mal an den falschen geraten und der sieht es dann als störung oder sucht umsonst nach irgendwelchen ursachen, die es gar nicht gibt. und außerdem sind nicht alle therapeuten soweit homosexualität nicht mehr als störung zu sehen, besonders die älteren. auch wenn es offiziell keine krankheit mehr ist, kann da unterbewusst trotzdem noch diese einstellung existieren (persönliche erfahrung).
Nämlich dass du an einen oder eine gerätst, der div. sex. Orientierungen (wie insbes. homo, bi und hetero) als völlig normal erachtet, was sie ja auch sind... und wie sie sie auch von Behandlern gesehen werden sollte. Mit der asexuellen kenne ich mich hingegen nicht sooo aus, weswegen ich diese oben mal außen vor ließ. Notfalls erfragen. Denn sonst haste evtl. wirklich noch zusätzlich eine schlechte Therapieerfahrung im Päckchen... was wirklich alles andere als produktiv für dich wäre. Mit jemanden, der/die damit umgehen kann, kannste vielleicht dann auch etwas klarer sehen, welche Orientierung du haben könntest, was dich ja beschäftigt.
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