Selbstgespräche- normal oder nicht?
Ich "spreche" auch oft mit mir. Allerdings nur einzelne Sätze. Oft dienen sie mir zur Erinnerung oder als Motivation, z.B. "Den Schlüssel darf ich nicht vergessen.", "Ich muss X noch anrufen, bevor ich zur Arbeit fahre." oder "Erst noch schnell das Wohnzimmer saugen, dann darf ich wieder an den Computer."... Oft wirkt es.
Schwierige Gespräche oder Situationen spiele ich i.d.R. vorher in Gedanken durch. Vielleicht sollte ich das auch mal mit Selbstgesprächen versuchen
Schwierige Gespräche oder Situationen spiele ich i.d.R. vorher in Gedanken durch. Vielleicht sollte ich das auch mal mit Selbstgesprächen versuchen
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- Helferlein
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Selbstgespräche zu führen ist für die Betroffenen sicher nichts Abnormales, aber für jemanden, der so etwas nicht kennt sicher schon. Aber ich denke jeder wie er meint. Blöd wird nur, wenn jemand einen verarscht oder dergleichen. In der Straßenbahn oder im Bus würde ich es eher bleiben lassen, aber zu Hause oder irgendwo, wo eher weniger Leute sind kannst dus ja machen.
Über was redet du, wenn du Selbstgespräche führst?
Wie muss man sich das vorstellen?
Über was redet du, wenn du Selbstgespräche führst?
Wie muss man sich das vorstellen?
Ich finde es schade, dass hier jeder seine Probleme reinschreibt und dadurch andere Menschen kennen lernt, aber sich dadurch für viele trotzdem nichts verändert. Schade irgendwie!
Neben meinem PC hängt eine lustige Postkarte an der Wand:
"Stören Sie mich nicht, wenn ich gerade Selbstgespräche führe!"
Grinsende Sprüche wie "Selbstgespräche sind die einzige Möglichkeit, um ein intelligentes Gespräch zu führen" sind gerne an der Tagesordnung. Vor allem muss man dabei nicht auf die Orthographie achten.
Sagt doch schon alles. Und wer heute mal zufälig in meinen Blog schaute, wird dort die kultivierste Form von Selbstgesprächen finden.
ABER... (- jetzt kommt's-)...
Ich stimme Münchlerkindle absolut zu! Selbstgespräche bauen eine Membram auf, durch die man die Umwelt wahr nimmt. Sie halten einem von "einfach so sein" ab. Ständig der Erzähler und Beobachter im eigenem Kopf. Ich habe das Problem längst erkannt. Vor allem da ich seit meiner Trennung vom Ehemann teilweise wirklich akut drunter leide, es unkontrolliert und einfach kein Spaß mehr ist.
Manchmal, so wie heute, kann der innere Dialog mit Persönlichkeitsaspekten sehr heilsame Kräfte freisetzen und therapeutisch aktiv sein. Wenn es gezielt angewendet wird.
Ich sage: Ich habe das Problem erkannt, und gebe Münchnerkindl absolut recht. Und das heißt, dass ich gerade anfange, daran zu arbeiten. Und das ist eine verdammte harte Nuss. Denn so ausgeprägte Gewohnheiten haben nicht nur in der Kindheit ihre Wurzeln, sondern wurden auch noch über Jahre hinweg kultiviert. Ich glaube, ich bin jetzt gerade mal am Anfang des zweiten Schritts.
Der erste Schritt war die Furcht, nicht mehr zu existieren, wenn man nicht mehr wahrgenommen wird. Also schafft man sich immer sein Außen. Ich bin sogar sehr davon abhängig. In der einen oder anderen Form. Blog schreiben ist eine Form davon. Gerade in Krisenzeiten kann ich nicht ohne den Beobachter im Kopf, dem Erzähler... der Distanz zwischen mir und meine Emotionen bringt. Seit ich diese Abhängigkeit erkannte, bin ich im zweiten Schritt. Und zwar, dass ich zwar im NOTFALL zwar immer noch kommentiere, im Kopf vorformuliere, aber es immer weniger notwendig ist, dies nach außen zu tragen.
Aber wie gesagt: Richtig angewendet, kann es natürlich auch eine Gabe sein. Zum Beispiel eben der "innere Dialog mit Persönlichkeitsaspekten". Solche Aktionen wie heute, wo ich mir 5 (oder 7 oder 8) Posting lang mich mit meinem "ZORN" unterhalte... ja, das finde ich gut.
Wenn ich aber wiedermal nackt mit meinen kleinen Speckringen in der Badewanne sitze und laut vor mich herschimpfe, weil ich den Zorn auf meinen Ex nicht im Griff habe und nicht kontrollieren kann... dann ist das sehr, sehr erbärmlich!
Ebenso erbärmlich war jene schockierende Szenarie eines Panikanfalls, den ich quasi nur "überlebte", weil ich auf einen Zettel alles aufschrieb um es "später posten" zu können, weil ich sonst durchgedreht wäre...
Und genau seit dem weiß ich, dass Münchnerkindl absolut Recht hat. Ich will den "Erzähler, Kommentator, Beobachter" im Kopf endlich loshaben. Aber ich habe nie ohne ihn gelebt. Nie. Trotzdem mache ich erste Fortschritte. Auch wenn manche mein "Abschiedsritual im Blog" wohl etwas lächerlich fanden... denn natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber es läuft.
Übrigens, was auch dazu gehört: Ich habe zweimal im Leben an einem Joint gezogen. Da war Ruhe in meinem Kopf. Ich bin beinahe durchgedreht. Diesen Zustand ertrag/ertrug ich überhaupt gar nicht. Na ja, wenigstens sorgt es dafür, dass ich nie anfälig für Dorgen war. Auch jetzt finde ich diesen Zustand noch beängstigend. Im Moment habe ich das Gefühl... nun ja... keine Ahnung... als ob mein Gehirn kaputt sei. Ich habe GEDÄCHTNIS-Aussetzer, kleinere harmlose Blackouts. Weil ich es eben nicht anders kenne als mit dem innerem "Gesprächspartner", der beobachtet, kommentiert, erzählt.
So! Ich würde mal sagen, das war jetzt ein Beispiel dafür, wenn es NICHT MEHR gesund ist. Ehrlich gesagt: Ich schäme mich nicht mal dafür. Ich bin eher froh, - so schwer es auch werden wird - das ich ENDLICH das erkannte, was Münchnerkindl meinte. Auch wenn's eine Lebensaufgabe wird.
Ha! Ich hab sogar versucht mit einer Thera drüber zu reden, aber die interpretierte nur, dass dies ein frühkindliches Kindheitstrauma sei, dass ich einmal in der Kindheit in gefühlter Lebensnot war und meine "schweigende Mutter" nicht erreichbar war. Nun, ich hielt wenig von dieser Interpretation, deswegen wurde aus dieser Thera und mir nichts...
"Stören Sie mich nicht, wenn ich gerade Selbstgespräche führe!"
Grinsende Sprüche wie "Selbstgespräche sind die einzige Möglichkeit, um ein intelligentes Gespräch zu führen" sind gerne an der Tagesordnung. Vor allem muss man dabei nicht auf die Orthographie achten.
Sagt doch schon alles. Und wer heute mal zufälig in meinen Blog schaute, wird dort die kultivierste Form von Selbstgesprächen finden.
ABER... (- jetzt kommt's-)...
Ich stimme Münchlerkindle absolut zu! Selbstgespräche bauen eine Membram auf, durch die man die Umwelt wahr nimmt. Sie halten einem von "einfach so sein" ab. Ständig der Erzähler und Beobachter im eigenem Kopf. Ich habe das Problem längst erkannt. Vor allem da ich seit meiner Trennung vom Ehemann teilweise wirklich akut drunter leide, es unkontrolliert und einfach kein Spaß mehr ist.
Manchmal, so wie heute, kann der innere Dialog mit Persönlichkeitsaspekten sehr heilsame Kräfte freisetzen und therapeutisch aktiv sein. Wenn es gezielt angewendet wird.
Ich sage: Ich habe das Problem erkannt, und gebe Münchnerkindl absolut recht. Und das heißt, dass ich gerade anfange, daran zu arbeiten. Und das ist eine verdammte harte Nuss. Denn so ausgeprägte Gewohnheiten haben nicht nur in der Kindheit ihre Wurzeln, sondern wurden auch noch über Jahre hinweg kultiviert. Ich glaube, ich bin jetzt gerade mal am Anfang des zweiten Schritts.
Der erste Schritt war die Furcht, nicht mehr zu existieren, wenn man nicht mehr wahrgenommen wird. Also schafft man sich immer sein Außen. Ich bin sogar sehr davon abhängig. In der einen oder anderen Form. Blog schreiben ist eine Form davon. Gerade in Krisenzeiten kann ich nicht ohne den Beobachter im Kopf, dem Erzähler... der Distanz zwischen mir und meine Emotionen bringt. Seit ich diese Abhängigkeit erkannte, bin ich im zweiten Schritt. Und zwar, dass ich zwar im NOTFALL zwar immer noch kommentiere, im Kopf vorformuliere, aber es immer weniger notwendig ist, dies nach außen zu tragen.
Aber wie gesagt: Richtig angewendet, kann es natürlich auch eine Gabe sein. Zum Beispiel eben der "innere Dialog mit Persönlichkeitsaspekten". Solche Aktionen wie heute, wo ich mir 5 (oder 7 oder 8) Posting lang mich mit meinem "ZORN" unterhalte... ja, das finde ich gut.
Wenn ich aber wiedermal nackt mit meinen kleinen Speckringen in der Badewanne sitze und laut vor mich herschimpfe, weil ich den Zorn auf meinen Ex nicht im Griff habe und nicht kontrollieren kann... dann ist das sehr, sehr erbärmlich!
Ebenso erbärmlich war jene schockierende Szenarie eines Panikanfalls, den ich quasi nur "überlebte", weil ich auf einen Zettel alles aufschrieb um es "später posten" zu können, weil ich sonst durchgedreht wäre...
Und genau seit dem weiß ich, dass Münchnerkindl absolut Recht hat. Ich will den "Erzähler, Kommentator, Beobachter" im Kopf endlich loshaben. Aber ich habe nie ohne ihn gelebt. Nie. Trotzdem mache ich erste Fortschritte. Auch wenn manche mein "Abschiedsritual im Blog" wohl etwas lächerlich fanden... denn natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber es läuft.
Übrigens, was auch dazu gehört: Ich habe zweimal im Leben an einem Joint gezogen. Da war Ruhe in meinem Kopf. Ich bin beinahe durchgedreht. Diesen Zustand ertrag/ertrug ich überhaupt gar nicht. Na ja, wenigstens sorgt es dafür, dass ich nie anfälig für Dorgen war. Auch jetzt finde ich diesen Zustand noch beängstigend. Im Moment habe ich das Gefühl... nun ja... keine Ahnung... als ob mein Gehirn kaputt sei. Ich habe GEDÄCHTNIS-Aussetzer, kleinere harmlose Blackouts. Weil ich es eben nicht anders kenne als mit dem innerem "Gesprächspartner", der beobachtet, kommentiert, erzählt.
So! Ich würde mal sagen, das war jetzt ein Beispiel dafür, wenn es NICHT MEHR gesund ist. Ehrlich gesagt: Ich schäme mich nicht mal dafür. Ich bin eher froh, - so schwer es auch werden wird - das ich ENDLICH das erkannte, was Münchnerkindl meinte. Auch wenn's eine Lebensaufgabe wird.
Ha! Ich hab sogar versucht mit einer Thera drüber zu reden, aber die interpretierte nur, dass dies ein frühkindliches Kindheitstrauma sei, dass ich einmal in der Kindheit in gefühlter Lebensnot war und meine "schweigende Mutter" nicht erreichbar war. Nun, ich hielt wenig von dieser Interpretation, deswegen wurde aus dieser Thera und mir nichts...
Das ist nochmal eine Frage die ich mir stellen sollte, hält es mich von irgendwas ab, oder aus irgendeiner realität heraus? mmmhmünchnerkindl hat geschrieben: Also inneres Geschwätz, das einen vom "sein" abhält.
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!
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Ich sage: Definitiv Ja! Wobei es sehr schwer ist, dass zu erkennen. Schließlich kennt man es meist ja nicht anders. Vor allem schafft es die Illusion eines Außen und Distanz zu den eigenen Emotionen.lovely25 hat geschrieben:Das ist nochmal eine Frage die ich mir stellen sollte, hält es mich von irgendwas ab, oder aus irgendeiner realität heraus? mmmh
also das ist bei mir nicht das ich mir vorstelle, es wäre jetzt jemand da, es ist mehr als wenn ich mir eine predigt halte oder anderen was von mir erzähle irgendwie...Laura13 hat geschrieben: Ich rede auch manchmal mit jemandem, der gar nicht da ist....Ich stelle mir dann vor, dass er da ist und ich mit ihm reden kann.
Laura
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!
Oh Gott das tue ich... hatte jetzt gerade einen Licht aufgegangen Effektmünchnerkindl hat geschrieben:.Scheinpersönlichkeit zwischenschaltest..
ich erzähle mir größtenteils ganz tolle dinge über mich...
oder anderen im selbstgespräch eben solche
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!
Laura hat geschrieben:Ich stelle mir dann vor, dass er da ist und ich mit ihm reden kann.
Jep. Oder anders gesagt: Es gibt einen formlosen Zuhörer, durch dessen Sicht man sich wahrnimmt. Weil man sonst sich selbst nicht wahrnehmen kann. Wenn ich wissen will, was ich gerade bin, denke oder fühle... frage ich mich auf diese Weise... wie auf einen gesichtlosen, unsichtbares Außen wirken würde... und dem erkläre ich dann, warum, weshalb wieso...es ist mehr als wenn ich mir anderen was von mir erzähle irgendwie
oh das sind viele dinge...netterbursche hat geschrieben: Über was redet du, wenn du Selbstgespräche führst?
Wie muss man sich das vorstellen?
teilweise eigentlich sehr oft fängt es mit "die vera ist ein mensch der... " an und so geht es dann weiter..
wenn ich jetzt extrem weiterdenke, denke ich ja dann schon eigentlich das ich eine andere person bin?
es geht aber auch genauso über andere menschen... überleg gerade in wie fern ich mich direkt anspreche oder ob ich dabei eigentlich immer nur eine dritte person bin?
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!
@Gothika
erstmal danke das du mir so viele dinge geschrieben hast die mich sehr nachdenklich machen aber aus denen ich gerade deswegen wahrscheinlich sehr viel rausziehen kann für mich.
ich habe seit längerem eine therapeutin mit der ich sehr zufrieden bin und werde dieses thema in der nächsten stunde ansprechen. mal gucken was da kommt.
hatte jetzt irgendwie ganz viele AHA effekte und ups erlebnisse wenn man das so sagen kann. gerade das ich mir selber über mich ganz tolle dinge erzählen muss macht mich sehr nachdenklich. da ist ja anscheinend wohl noch was im argen.
lg, vera
erstmal danke das du mir so viele dinge geschrieben hast die mich sehr nachdenklich machen aber aus denen ich gerade deswegen wahrscheinlich sehr viel rausziehen kann für mich.
ich habe seit längerem eine therapeutin mit der ich sehr zufrieden bin und werde dieses thema in der nächsten stunde ansprechen. mal gucken was da kommt.
hatte jetzt irgendwie ganz viele AHA effekte und ups erlebnisse wenn man das so sagen kann. gerade das ich mir selber über mich ganz tolle dinge erzählen muss macht mich sehr nachdenklich. da ist ja anscheinend wohl noch was im argen.
lg, vera
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!
Gothika hat geschrieben: "Stören Sie mich nicht, wenn ich gerade Selbstgespräche führe!"
das ist gut, aber wie du schon sagtest jetzt kommt eben auch noch der ernst an der sache.
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!
Was ich noch anfügen möchte, da mich das Thema ja - wie man sieht - im Moment selbst beschäftigt:
In Momenten, wo ich VOLL UND GANZ da sein muss, fühle ich mich glücklich. Bis hin zu Tränen in den Augen. Adrenalin hilft dabei. So blöd es auch klingt: Ich liebe Prüfungssituationen! Man hat keine Zeit zum träumen oder für emotionale Selbstgespräche, man ist VOLL UND GANZ im Hier und Jetzt... und dank Adrenalin läuft das Gehirn auf Hochtouren.
Ist das nicht pervers? Dass ich so Extreme benötige um ganz im Hier und Jetzt zu sein? Ebenso liebe ich alle Situationen, wo genau definiert ist, was ich denken oder tun soll. Zum Beispiel in der Bib sitzen, und keinerlei Laut ist zu hören, keinerlei Ablenkung und vor sich ein genau definiertes Kapitel in das man "versinken" kann. Selbstversunkenheit.
Am Anfang sperrt sich natürlich alles in mir, in die "inneren Stimmchen" zum Schweigen zu bringen. Aber sobald ich einmal drin bin. Bei mir geht es sogar so weit, dass ich nichts mehr liebe als in die Anonymität einer Großstadt einzutauchen. Alleine bei einem Natursparziergang? Kriege ich Panik. In der vollgestopften U-Bahn... fühle ich mich wohl.
Ich würde sagen: Ich habe eine sehr ausgeprägte "soziale" Seite (und Defizite?). Ich brauche einfach Menschen um mich, brauche etwas genau Definiertes zu denken oder zu tun... nur dann kann ich selbstversunken sein.
Wenn ich z.B. lernen möchte, muss ich diese Seite an mir "ablenken". In dem ich mir z.B. "Was wäre wenn-Tagträume" vorstelle. Was wäre, wenn ich einen Vortrag darüber halten müsste? Oder wenn Hermine Granger aus HarryPotter wäre?
Aber was sagt das nun genau über mich aus? - Ich weiß es nicht. Noch nicht? Ich möchte dabei den Ansatz verfolgen, denn mir ein sehr lieber Psychologe näher brachte: Ich bin eine Frau. Und Frauen brauchen das Soziale. Eine Frau, die viel redet, ist sehr vital. Weibliche Urkraft oder so. *zwinker*. Und ich brauche das wohl im erhöhten Maß. Und es ist nur natürlich, denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Und wenn eben niemand da ist, dann erfindet man sich seine Gegenüber...
Ich möchte bei dieser Überlegung darauf hinaus, dass alles zwei Seiten hat. Es kann eben Fluch und Segen sein. Und in allem Schlechten steckt auch was Gutes.
Nur, eines gebe ich unumwunden zu: Reale Freunde wären sicherlich den "erfundenen, unsichtbaren Freunden" vorzuziehen. Und Selbstgespräche sind ja so eine Form von "unsichtbaren Freund".
Genau deswegen glaube ich durchaus, dass es auch mit der Kindheit zusammen hängt. Man wurde möglicherweise einfach zu oft sich selbst überlassen. Bekam ich Gute Nacht-Geschichten? Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich "dachte" mich selbst in den Schlaf. Erzählte mir selbst Geschichten. Und das ist auch noch heute so. Eindeutig: Es gab nie (emotionale) Kommunikation zwischen meinen Eltern und mir. - Seufz - Und Kommunikation IST ein Grundbedürfnis. Bei Frauen scheinbar mehr als bei Männern. Hey, ich bin eine SEHR VITALE Frau. *kicher*
Wenn ich nicht rede oder mit mir selbst rede oder tagträume, dann geht's mir nicht gut.
Worte. Worte. Immer nur Worte. Es gab nur eine Person, wenn ich in deren Nähe war...dann FÜHLTE man. Und nur eine einzige Person, mit der ich schweigen konnte.
"Man kann mit vielen reden. Aber mit nur ganz wenigen schweigen."
Oder auch... Sexualität. Ursprünglich war ich sexuell sehr aktiv. Eine der wenigen Sachen, die mich "zum Schweigen" bringt. Mich selbst spüren lässt. Statt sich nur mit Worten zu begreifen.
Als Teenie hatte ich eine tolle Flirttaktik: "Ich rede solange, bis du mir die Zunge in den Hals steckst." So schlimm bin ich heute zum Glück nicht mehr.*schmunzel*
Und dann ein anders Mal denke ich mir, jetzt wo ich ansatzweise neue Erfahrungen mache: Dieser Zustand des NICHT-Denkes ("mit sich selbst reden")... ist das normal? Ist das, das Maß jener, die ich bisweilen als "dumm" abwertete? Ich bin irritiert. Finde es irgendwie grausam. Es gibt so Bücher, die heißen: "Endlich Nicht-Denker". Irgendwann werde ich es mir auch mal kaufen. Oder ist es ein Fluch der Intelligenz?
Ach, verzeih, dass ich gerade deinen Thread für meinen Egotrip zum Thema Selbstgespräche benutze. Fragen über Fragen. Da steckt so viel dahinter. Das Motto lautet:
"Ich rede, also bin ich. Und wenn keiner da ist, dann erfinde ich mir jemanden."
Übel. Übel.
In Momenten, wo ich VOLL UND GANZ da sein muss, fühle ich mich glücklich. Bis hin zu Tränen in den Augen. Adrenalin hilft dabei. So blöd es auch klingt: Ich liebe Prüfungssituationen! Man hat keine Zeit zum träumen oder für emotionale Selbstgespräche, man ist VOLL UND GANZ im Hier und Jetzt... und dank Adrenalin läuft das Gehirn auf Hochtouren.
Ist das nicht pervers? Dass ich so Extreme benötige um ganz im Hier und Jetzt zu sein? Ebenso liebe ich alle Situationen, wo genau definiert ist, was ich denken oder tun soll. Zum Beispiel in der Bib sitzen, und keinerlei Laut ist zu hören, keinerlei Ablenkung und vor sich ein genau definiertes Kapitel in das man "versinken" kann. Selbstversunkenheit.
Am Anfang sperrt sich natürlich alles in mir, in die "inneren Stimmchen" zum Schweigen zu bringen. Aber sobald ich einmal drin bin. Bei mir geht es sogar so weit, dass ich nichts mehr liebe als in die Anonymität einer Großstadt einzutauchen. Alleine bei einem Natursparziergang? Kriege ich Panik. In der vollgestopften U-Bahn... fühle ich mich wohl.
Ich würde sagen: Ich habe eine sehr ausgeprägte "soziale" Seite (und Defizite?). Ich brauche einfach Menschen um mich, brauche etwas genau Definiertes zu denken oder zu tun... nur dann kann ich selbstversunken sein.
Wenn ich z.B. lernen möchte, muss ich diese Seite an mir "ablenken". In dem ich mir z.B. "Was wäre wenn-Tagträume" vorstelle. Was wäre, wenn ich einen Vortrag darüber halten müsste? Oder wenn Hermine Granger aus HarryPotter wäre?
Aber was sagt das nun genau über mich aus? - Ich weiß es nicht. Noch nicht? Ich möchte dabei den Ansatz verfolgen, denn mir ein sehr lieber Psychologe näher brachte: Ich bin eine Frau. Und Frauen brauchen das Soziale. Eine Frau, die viel redet, ist sehr vital. Weibliche Urkraft oder so. *zwinker*. Und ich brauche das wohl im erhöhten Maß. Und es ist nur natürlich, denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Und wenn eben niemand da ist, dann erfindet man sich seine Gegenüber...
Ich möchte bei dieser Überlegung darauf hinaus, dass alles zwei Seiten hat. Es kann eben Fluch und Segen sein. Und in allem Schlechten steckt auch was Gutes.
Nur, eines gebe ich unumwunden zu: Reale Freunde wären sicherlich den "erfundenen, unsichtbaren Freunden" vorzuziehen. Und Selbstgespräche sind ja so eine Form von "unsichtbaren Freund".
Genau deswegen glaube ich durchaus, dass es auch mit der Kindheit zusammen hängt. Man wurde möglicherweise einfach zu oft sich selbst überlassen. Bekam ich Gute Nacht-Geschichten? Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich "dachte" mich selbst in den Schlaf. Erzählte mir selbst Geschichten. Und das ist auch noch heute so. Eindeutig: Es gab nie (emotionale) Kommunikation zwischen meinen Eltern und mir. - Seufz - Und Kommunikation IST ein Grundbedürfnis. Bei Frauen scheinbar mehr als bei Männern. Hey, ich bin eine SEHR VITALE Frau. *kicher*
Wenn ich nicht rede oder mit mir selbst rede oder tagträume, dann geht's mir nicht gut.
Worte. Worte. Immer nur Worte. Es gab nur eine Person, wenn ich in deren Nähe war...dann FÜHLTE man. Und nur eine einzige Person, mit der ich schweigen konnte.
"Man kann mit vielen reden. Aber mit nur ganz wenigen schweigen."
Oder auch... Sexualität. Ursprünglich war ich sexuell sehr aktiv. Eine der wenigen Sachen, die mich "zum Schweigen" bringt. Mich selbst spüren lässt. Statt sich nur mit Worten zu begreifen.
Als Teenie hatte ich eine tolle Flirttaktik: "Ich rede solange, bis du mir die Zunge in den Hals steckst." So schlimm bin ich heute zum Glück nicht mehr.*schmunzel*
Und dann ein anders Mal denke ich mir, jetzt wo ich ansatzweise neue Erfahrungen mache: Dieser Zustand des NICHT-Denkes ("mit sich selbst reden")... ist das normal? Ist das, das Maß jener, die ich bisweilen als "dumm" abwertete? Ich bin irritiert. Finde es irgendwie grausam. Es gibt so Bücher, die heißen: "Endlich Nicht-Denker". Irgendwann werde ich es mir auch mal kaufen. Oder ist es ein Fluch der Intelligenz?
Ach, verzeih, dass ich gerade deinen Thread für meinen Egotrip zum Thema Selbstgespräche benutze. Fragen über Fragen. Da steckt so viel dahinter. Das Motto lautet:
"Ich rede, also bin ich. Und wenn keiner da ist, dann erfinde ich mir jemanden."
Übel. Übel.
Das macht mich traurig:trost:Gothika hat geschrieben:Und wenn eben niemand da ist, dann erfindet man sich seine Gegenüber...
vielleicht müssen wir das noch weiterhin begreifen oder "lernen", dass wir "jemand" sind, vielleicht sogar "jemand ganz besonderes"?!
Das ist vielleicht wirklich die Frage hier. Aber das Buch werde ich mir auch merken. Das wäre ja zu schön.Gothika hat geschrieben:Es gibt so Bücher, die heißen: "Endlich Nicht-Denker". Irgendwann werde ich es mir auch mal kaufen. Oder ist es ein Fluch der Intelligenz?
So sehe ich das nicht. Das ist voll und ganz in Ordnung.Gothika hat geschrieben:Ach, verzeih, dass ich gerade deinen Thread für meinen Egotrip zum Thema Selbstgespräche benutze.
Und das spricht mir wohl aus der Seele. Ich fühle mich wenn ich mit mir rede. Ja, es steckt wohl doch mehr hinter diesem Thema als ich zu erst gedacht habe.Gothika hat geschrieben:"Ich rede, also bin ich. Und wenn keiner da ist, dann erfinde ich mir jemanden."
lg, vera
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9791
Weißt du was, ich hab angefangen mir Romanhandlungen auszudenken, und auch ein bischen zu schreiben und in die Figuren packe ich natürlich auch ganz ganz viel an eigenen inneren Prozessen rein.lovely25 hat geschrieben:@Gothika
erstmal danke das du mir so viele dinge geschrieben hast die mich sehr nachdenklich machen aber aus denen ich gerade deswegen wahrscheinlich sehr viel rausziehen kann für mich.
ich habe seit längerem eine therapeutin mit der ich sehr zufrieden bin und werde dieses thema in der nächsten stunde ansprechen. mal gucken was da kommt.
hatte jetzt irgendwie ganz viele AHA effekte und ups erlebnisse wenn man das so sagen kann. gerade das ich mir selber über mich ganz tolle dinge erzählen muss macht mich sehr nachdenklich. da ist ja anscheinend wohl noch was im argen.
lg, vera
Ich kenne auch diese ewigen inneren Monologe (wobei ich nicht so sehr zu Selbstgesprächen neige, ich hab eher die Tendenz zu exzessiven Tagträumen, die hab ich aber vom Umfang her im Griff, also auch wenn ich es häufig und ausgedehnt tue kann ich es auch sein lassen.)
Auf jeden Fall finde ich das Geschichten ausdenken und schreiben (also quasi wie ein Roman, eine Kurzgeschichte, Plot ausdenken, Szenen gestalten, wie in einem Film, vor dem geistigen Auge) viel besser für die "Psychohygiene". Also das sind konkrete Figuren, die haben Persönlichkeitsanteile oder Konflikte von mir. Oder erfüllen gewisse Sehnsüchte. Aber dadurch daß sie quasi Romanpersonen sind, sind die auf eine gewisse Weise ich, aber auch ganz klar nicht ich, sie haben einen Namen und ich distanziere mich auch von ihnen. Das ist ganz klar, und da bleiben sie auch. Von daher verschwimmt das ganze nicht so.
Ach ja, stimmt. Habe ich ja auch ganz vergessen zu erwähnen:
Wenn ich nicht mit mir selbst diskutiere, was meistens so aussieht, dass ich mir vorstelle, es jemanden andere zu erklären...
... und wenn ich nicht tagträume, was meistens Szenen sind, in denen ich mit anderen reden, also entweder gedachte Figuren oder meist eher reale Personen, bei denen ich was auf dem Herzen habe...
... dann versinke ich in meine Romanwelten und versuche mich mit Romane schreiben, denke mich in die Figuren hinein, mit allem drum und dran...und das kann dann wirklich extrem suchtartig werden bis ich gar nicht mehr Realität bin.
Eines von den dreien ist es immer!!!
Selbst wenn ich in Vorlesungen sitze, gebe ich meiner Fantasy was zu tun, damit sie mich nicht ablenkt. Das funktioniert dann so, dass ich mir konstruktive Nebenbeifantasien suche z.B. mir vorstelle, ich müsste über das Thema einen Vortrag halten...
Das Positive ist: man hat ein verdammt kreatives Potential und Output. Das lässt sich nicht leugnen.Aber wann... wann... lernt man endlich einfach nur im Hier und Jetzt zu sein? Wie, glaube ich, schon geschrieben, ist die Leere im Kopf wie sie angeblich andere Menschen haben, für mich eine sehr gruselige Vorstellung. Wie ist es denn bei normalen Menschen?! Ich hab natürlich keine Ahnung. Ist da alles schwarz, dann kommen ein paar gezielte Gedanken, dann wieder schwarz. Oder manche Leute haben ja schwierigkeiten zu visualisieren. Kann ich mich gar nicht hineinversetzen. Ist doch furchtbar. Die schauen sich einen Baum an und der Baum ist dann einfach nur ein Baum? Der Stein nur ein Stein? Wie geht das denn? Okay, in letzter Zeit hab ich so ein paar Zustände, wo ich etwas anstarre und einfach nur... nichts. Keine Fantasie. Keine Tagträume. Keinen Erzähler im Kopf. Und ich finde es beängstigt. Ich krieg dann echt Angst, dass mein Gehirn kaputt ist und ich vermutlich bald einen Hirnschlag oder Tumor oder so habe...
Wäre vielleicht auch mal eine spannende Frage, wie unterschiedliche Menschen reagieren, wenn sie sich einen Baum anschauen.
Wenn ich nicht mit mir selbst diskutiere, was meistens so aussieht, dass ich mir vorstelle, es jemanden andere zu erklären...
... und wenn ich nicht tagträume, was meistens Szenen sind, in denen ich mit anderen reden, also entweder gedachte Figuren oder meist eher reale Personen, bei denen ich was auf dem Herzen habe...
... dann versinke ich in meine Romanwelten und versuche mich mit Romane schreiben, denke mich in die Figuren hinein, mit allem drum und dran...und das kann dann wirklich extrem suchtartig werden bis ich gar nicht mehr Realität bin.
Eines von den dreien ist es immer!!!
Selbst wenn ich in Vorlesungen sitze, gebe ich meiner Fantasy was zu tun, damit sie mich nicht ablenkt. Das funktioniert dann so, dass ich mir konstruktive Nebenbeifantasien suche z.B. mir vorstelle, ich müsste über das Thema einen Vortrag halten...
Das Positive ist: man hat ein verdammt kreatives Potential und Output. Das lässt sich nicht leugnen.Aber wann... wann... lernt man endlich einfach nur im Hier und Jetzt zu sein? Wie, glaube ich, schon geschrieben, ist die Leere im Kopf wie sie angeblich andere Menschen haben, für mich eine sehr gruselige Vorstellung. Wie ist es denn bei normalen Menschen?! Ich hab natürlich keine Ahnung. Ist da alles schwarz, dann kommen ein paar gezielte Gedanken, dann wieder schwarz. Oder manche Leute haben ja schwierigkeiten zu visualisieren. Kann ich mich gar nicht hineinversetzen. Ist doch furchtbar. Die schauen sich einen Baum an und der Baum ist dann einfach nur ein Baum? Der Stein nur ein Stein? Wie geht das denn? Okay, in letzter Zeit hab ich so ein paar Zustände, wo ich etwas anstarre und einfach nur... nichts. Keine Fantasie. Keine Tagträume. Keinen Erzähler im Kopf. Und ich finde es beängstigt. Ich krieg dann echt Angst, dass mein Gehirn kaputt ist und ich vermutlich bald einen Hirnschlag oder Tumor oder so habe...
Wäre vielleicht auch mal eine spannende Frage, wie unterschiedliche Menschen reagieren, wenn sie sich einen Baum anschauen.
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