Das zerrissene Kind

[caligo]

Hallo ENA!

Ja, ich fühle mich bei Ihm wohl. Ich bin beim ihm ambulant in Therapie, seit April 2006, und hatte sozusagen Glück, d. er unter anderem das EMDR kann. Es ist halt sehr anstrengend. Weiterhin ist er leitender Arzt einer psychiatrischen Klinik vor Ort, wo man mich auch gerne sehen würde. Das SKT ist beim ihm in der Klinik bzw. in der Institutsambulanz, die in der Klnik intergriert iat und wird von einem angestellten Psychologen begleitet. Für mich gilt sich mit Menschen auseinander zu setzen, sich abzugrenzen und nicht mehr zu flüchten.
Einzelgänger und Außenseiter bin ich im wahrsten Sinne. Vorallem mit unheimlichen Macken. Manchmal kann ich schon drüber lachen, aber meistens bin ich sehr wütend.
Mein erster Psychotherapeut war nicht gut für mich, aber leider konnte ich nicht bei ihm aufhören. Es muß alles seine Richtigkeit haben, es muß zu Ende geführt werden. Das mit den Bildern war für mich ein Schock, denn ich hatte Situationen gemalt, die andere Menschen triggern könnte, sehr persönliche Situationen. Es waren Bilder dabei, die vor der Zeit der Therapie, während der ersten Therapie, im Verlaufe einer schweren Depressionen und während des Klinikaufenthaltes entstanden sind. Ich hatte nach der Klinik (2005) noch vier Sitzungen beim I. Therapeuten. In der letzten Stunde beim fragte er, ob er die Bilder für ein genaueres Studium noch behalten kann. Zurückgefordert hatte ich es zwei Monate später.

Weil man dann gar nicht mehr schlafen kann oder zuviel schläft oder...?

Ja, ich war so benebelt und stoned, d. ich meine Außenwelt nicht mehr wahrgenommen habe. Stell Dir vor, ich saß vor dem Fernsehen, damals passierte es mit dem Tsunami und ich sah ich mir die Bilder an. Ich hab das nicht mitbekommen, d. das eine Katastrophe war. Ich habe es nicht kapiert, d. da Menschen ums Leben gekommen sind. Ca. ein Jahr später habe ich realisiert, was da los war.

Wir???

Ja, er sagte tatsächlich wir. Er gehört auch auf meine schwarze Liste. als wenn er durch den Entzug mußte. eigentlich müßten die sowas mal durchleben, damit sie wissen, was sie anrichten können. Hatte ich nicht schon genug Probleme? Nein, anscheinend nicht. Ich habe ja selbst Schuld. Ich bin doch vom Fach, ich hätte es wissen müssen und voralllem konttrollieren. Das passiert mir kein zweites Mal. da spricht mittlerweilen mein Kontrollzwang aus mir. Nicht gerade fördelich sowas.

! Naja, ob das wirklich nicht anders gegangen wäre?

Ich denke, es geht immer anders. Das er das mit Absicht gemacht, d. weiß ich. Ich habe mittlerweilen andere Patienten von ihm gesprochen, die in etwa ähnliches erlebt haben und vorallem medikamentenabhängig waren. Auch sie waren in der Klinik, wo ich war. Daraus schließe ich, d. er es irgendwie drehen kann, d. man in diese Klinik kommt.

caligo

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[caligo]

Kannst Du nicht wechseln?

Leider ist es nicht so einfach. Natürlich will ich wechseln, aber der Arbeitsmarkt läßt es im Moment nicht zu. Es ist nicht so, d. ichts in der richtung mache, einige Bewerbungen habe ich abgeschickt und eingeladen bin auch, aber dann kommt meist die klatsche. Entweder bin ich denne zu alt und zu teuer oder ich habe nicht die Maße 90-60-90. Das raubt einem zusätzlich noch die letzte wenige Kraft, die ich noch habe.

Manchmal denke ich: was habe ich in meinem vorigen Leben verbrochen, d. ich jetzt in Diesem so gestraft werde.
Reicht es nicht schon aus zu wissen, d. ich nie ein normales Leben führen kann, wie es andere Menschen führen.

Doch erstmal Arbeitslosengeld I und dann Arbeitslosengeld II. ...

Das Ding ist ja, d. ich kein Arbeitslosengeld bekomme werde, da das Geschäft meines Vaters auf meinem Namen läuft. Auch wenn ich davon nichts habe, d. zählt für die beim Arbeitsamt nicht und lügen kann ich nicht. Krankschreiben, ja, das kommt vor, wenn garnichts mehr geht.

Was die Zukunft auch nicht gerade rosiger macht, ist das meine jetzige Therapie in ein paar Monaten ausläuft. Dann habe ich die maximale Stundenzahl erreicht. Ich bin aber noch nicht soweit, d. ich " alleine Laufen" kann. Was man über zwanzig Jahre kaputtgemacht hat, kann ich nicht innerhalb zwei Jahren reparieren. Wenn es überhaupt geht.
Ich könnte mich einweisen lassen, um an eine Therapie zu bekommen, dann bin ich aber meinen Job los. Also folglich auch kein Geld... .

Viele liebe Grüße caligo

[ENA]

Liebe Caligo,

zu erst einmal möchte ich Dich fragen (weil mir der Gedanke gekommen ist, dass das hier ja wirklich so sehr persönlich ist, was Du schreibst), ob Du mir das wirklich hier alles in dem öffentlichen Forum schreiben magst.
Also nicht, dass ich das nicht lesen möchte, es mich nicht interessiert,...ich hab Dich ja auch gefragt,... . Ich höre (äh, lese) Dir auch gerne zu und möchte das auch wirklich verstehen, aber...ich weiß gar nicht, ob ich Dich unterstützen kann und ob das für Dich wirklich in Ordnung ist, wenn Du hier soviel von Dir schreibst.
Ich finds toll, dass Du Deinen Weg daraus bisher so gut gegangen zu sein scheinst, immer weiter machst und hier im Forum so offen darüber sprichst. Ich möchte Dich nur bitten (weil ich Dich nicht kenne und...naja, vielleicht hast Du´s ja auch schon längst klar, ich frag nur lieber nochmal,... ), einfach nochmal zu überprüfen, ob das für Dich so in Ordnung ist, wie Du das hier schreibst und was Du Dir hier vom Forum wünschst... .

Ansonsten würde mich einfach nochmal interessieren, was das da für eine Arbeitsstelle ist, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Du keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hast: Du arbeitest in einem Geschäft, dass Deinem Vater gehört...?...aber dann bist Du doch trotzdem arbeitslosenversichert und erwirbst einen Anspruch...,...oder heißt das, dass Dir Dein Vater regelmäßig Geld als "Gehalt" überweist, aber keine Versicherungsbeträge bezahlt?... Dann bekommst Du ja hinterher auch keine Rente,... . Verstehe ich das richtig?
Dann will ich Dir erst recht Mut machen, nochmal weiter zu suchen. Ich kann das verstehen, dass Arbeitgeber lieber billigere Leute haben, aber auf der anderen Seite bist Du erst Mitte 30 und kannst doch Erfahrungen aufweisen, die eine Berufsanfängerin noch nicht hat, oder?
Das mit den Absagen kenne ich,...auch wenn es bei mir in den letzten 2/3 Jahren ganz gut gelaufen ist,...allerdings habe ich immer nur kurze Verträge, es gibt nicht viele Alternativen und es gibt so einige Arbeitgeber, die die Gehälter drücken. Auch nicht so angenehm,... .
Vielleicht kannst Du Dich mal an eine Arbeitslosenberatungsstelle wenden. Die sind immerhin anonym und können Dich bestimmt ganz gut beraten. Außerdem kennen die den Markt vor Ort ganz gut. Was sagt denn Deine Arbeitsvermittlerin?
Hoffe ich bin nicht zu neugierig, ich versuche das Ganze nur zu verstehen.

Liebe Grüße und einen schönen Abend noch,
ENA!

[ENA]

P.S.: Ach so, nochmal wegen der auslaufenden Therapie: Auch wenn das jetzt vielleicht nicht so viel hilft: Meines Wissens nach kannst Du ein halbes Jahr nach der letzten Antragstellung nochmal einen neuen Antrag auf Therapiebewilligung stellen, nur halt dann bei jemanden, der nach einer anderen Therapieform arbeitet. Nach 2 Jahren Pause, kann man dann auch wieder einen Antrag bei einem Therapeuten mit der gleichen Therapieform stellen, wie die erste. ...aber das letzte weißt Du wahrscheinlich schon .

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[caligo]

Hallo liebe ENA!
Ich weiß, ich bin hier sehr offen. Ich wollte und will es einfach mal von der Seele schreiben. es ist was anderes, wenn man mit Leuten darüber spricht, die in etwa eine Ahnung davon haben, was man durchlebt hat oder gerade durchlebt. Das ich nicht alles, so für alle lesbar, in diesem Forum schreibe, ist für mich selbstverständlich klar. Es kann auch für andere triggern. Falls das für einige schon ein Problem war, dann entschuldige ich für mich dafür. Das wollte ich nicht.

Es ist das erste Mal für mich, das ich so kommuniziere. Ich danke Dir, d. Du mir zuhörst. Das bedeutet mir schon sehr viel.

Was ich vom Forum wünsche. Mmmh, das ist eine interessante Frage. Ich möchte lernen, verstehen. Verstehen, warum ich so ticke. Mich austauschen könne und natürlich lernen. Dadurch das ich hier lese und lesen darf, lerne ich auch andere Ansichten, Gedankengängen kennen.

Ansonsten würde mich einfach nochmal interessieren, was das da für eine Arbeitsstelle ist,

Ja, ich habe kein Anspruch auf Arbeitslosengeld. Das habe ich schon mehrmals hinterfragt.
Ich arbeite bei einem Chirurgen im Angestelltenverhältnis. Mit meinem Vater habe ich noch geschäftlich zu tun. Da er ein Spirituosengeschäft und Lieferservices betreibt, dieses Geschäft aber unter meinem Namen läuft, habe ich keine Anspruch auf arbeitslosengeld, da es ja etwas abwirft. Es interresiert beim Arbeitsamt keinen, d. ich davon nicht profitiere. es ist nur der Name von mir, ansonsten will ich nichts von ihm. Würde ich mich bezahlen lassen, dann würde ich mich MB bezahlen lassen. Ich kann ihm auch nicht so ohne weiteres meinem Namen entziehen. Sozusagen das Geschäft auflösen, denn dann würde ich das Versprechen brechen, daß ich gegeben habe. Es würde ihm schlecht gehen und das will ich nicht. Er ist noch der Einzige aus meiner Familie, den es noch gibt und er hatte es auch nicht leicht gehabt. Das ist schwer verständlich für Dich, nicht wahr? aber so denke ich.
Ich habe bis heute gekämpft und kämpfe noch immer täglich mit mir und habe es geschafft, gedanklich und auch räumlich eine Trennung durchzusetzen. Manchmal denke ich schon, es ist nicht normal, was er und die anderen gemacht haben. Es verwirrt mich alles und ich versuche für mich einen roten Faden zu finden, an dem ich mich festhalten kann.
Klingt das zu verwirrend?


Liebe Grüße caligo

[caligo]

Ja, ich weiß, das ich nach einem halben Jahr eine andere Therapieform beantragen kann, aber nur, wenn der neue Therapeut genau erklären kann, warum er das besser machen kann, als mein jetziger Psychiater/Therapeut.

Schneller an eine Therapie würde ich kommen, wenn eine Akutsituation herbeirufe. Tolle Aussichten. Das heißt für mich, d. ich ich mir selbst oder andere Schaden zu füge und somit stationär behandelt werden müßte.
Ich will aber nicht stationär behandelt werden, d. habe ich schon erlebt. Ich bekomme schon eine Panikattacke und dissosziere, wenn ich jemanden besuche muß. Daher war ich auch schon seit 2005 im keinen Krankenhaus. Daher ist ja das SKtraining schon eine Übung für mich. 1. Gruppentherapie 2. der Gang, für mich, in die psychiatrische Klinik zum Training und bisher ging es nicht, ohne das ich dissosziere und Halloziationen hatte.

Ist das Alles verständlich oder habe ich mich mal wieder in meine eigenen Gedanken verirrt? Ich möchte keinen verärgern, enttäusche oder auch emotional zu Nahe treten. Ich möchte keinem weh tun. Das liegt mir fern.

caligo

[caligo]

Entschuldige, ich wollte keinem zu Nahe treten. Wie schon gesagt, verwirrt mich alles.
Der Gedanke, daß das alles nicht normal war und ist, was in meiner Vergangenheit geschah, läßt mich zunehmends verwirren. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Ich habe nie hinterfragt, ob es normal ist und jetzt, wo ich es lese und auch anderswo höre, erschreckt es mich zunehmends. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich empfinde noch sehr viel für ihn, aber gleichzeitig hasse ich ihn so sehr. Ist das nicht paradox? Es mag für Außenstehende wie Hohn klingen, aber so empfinde ich es so. Auch wenn er mich, und die Anderen nicht zu vergessen, krank gemacht hat, komme ich nicht darum, d. ich immer wieder feststellen muß, d. ich weiterhin versuche, zumindest gedanklich, ihn glücklich zu machen. Kann das jemand verstehen, zumindest ansatzweise?
Mein Psychiater meint, d. er es noch nicht gesehen und festgestellt hat, d. jemand so psychisch und emotional abhängig ist. Bisher dachte anders, d. es normal ist, seinen Vater zu lieben und das man gehorsam sein muß und oft ist es trotzdem mich Normalität.

Ich versuche für mich antworten zu finden, die mir helfen, mich besser zu verstehen und vielleicht das Ganze erträglicher zu machen.

Habe ich Dich jetzt verschreckt?

caligo

[consuli]

Hallo,
macht mich richtig betroffen, wenn ich dein Erlebtes lese. Wie alt bist du eigentlich?
Mit den Versprechungen ist schon eine merkwürdige Sache bzw. Last.
Warum Kinder auch als Erwachsene sich so schwer davon distanzieren können, ist mir psychologisch noch nicht ganz klar.
Doch ich denke, dass du das mit Hilfe eines oder mit deinem Therapeuten durcharbeiten kannst.
Ich wünsche dir alles Gute.
L.G. consuli

[brocoli]

CIAO Caligo !!
Selbst habe ich bisher nur sehr wenig hier im Forum geschrieben - aus Gründen, die ich hier nicht weiter ausführen will...
Sicher aber nicht, weil ich hier nix intressantes zu lesen fände - ganz im Gegenteil gehen mir hier manche Leidensgeschichten derart zu Herzen, daß ich mich von Zeit zu Zeit von diesem Forum erholen muß........
DIR möchte ich einfach sagen, daß mich Deine Erzählungen wohl einige Mikromillimeterchen verändert haben die letzten Tage - und ich wieder, so kitschig das sich vielleicht anhören mag, ein wenig mehr Mitgefühl gelernt habe...
...und ich möchte Dir hier einfach ganz dolle noch weiterhin viel viel Kraft wünschen, Dich derart mitzuteilen, - wo, wie und wem ggb. auch immer ! - denn ich glaube, Du wirst noch viel (und von möglichst unterschiedlichen Leuten) Mitgefühl und Unterstützung brauchen in den nächsten Jahren Deines Lebens...
und belaste Dich BITTE nicht damit, daß Du vielleicht mit Deinen Erzählungen Leute überfordern könntest... -das wird SICHER ab und an passieren THAT´S LIFE (die "Überforderten werdens schon überleben ) -aber genauso wirst Du Leute finden, die Dich ernsthaft unterstützen wollen...
und weißt Du, was noch THAT`s LIFE ist ?? Kriminelle (von mir aus auch schwerkriminelle) Phantasien ! Die hat nämlich nahezu JEDE(R) von Zeit zu Zeit - nur das es i.A. nicht grade üblich ist, davon zu erzählen... -also, vielleicht ganz Du dergleichen einfach nur zur Kenntnis nehmen und sie wie eine schwere dunkle Wolke vorüberziehen lassen..............

TOITOITOI von Herzen
brocoli
(u. Danke natürlich auch an ENA für ihre tolle Anteilnahme !!)

[caligo]

Hallo consuli, Hallo brocoli!

Danke für die Antworten.

Wie alt bist du eigentlich?

Unglaublich, aber wahr, Ich bin etwas über Mitte dreißig. Ich hätte nicht gedacht, d. ich so alt werden kann.

Warum Kinder auch als Erwachsene sich so schwer davon distanzieren können, ist mir psychologisch noch nicht ganz klar.

Da versuche ich mir einen eigenen Reim zu machen. Manchmal bin ich auch bei Verstand und es klappt einigermaßen.
Da ich schon früh die Häflte meiner Familie verloren hatte, die von heute auf morgen aus meinem Leben verschwunden sind, habe ich derart an zu klammern angefangen (Verlustängste), d. ich mein nachfolgendes Leben provoziert habe. Nachdem meine Mom nicht mehr da war, bekam ich von Vater Staat einen Vormund. Dort mußten wir uns vorstellen, weil die Dame das Kind einmal sehen wollte. Es war sehr schrecklich für mich, vorgeführt zu werden. Das Einzige was ich behalten konnte von dem, was sie sagte, war, wenn es bei Ihnen nicht klappt und sie mit ihrer Tochter nicht zurechtkommen, dann muß sie in eine Einrichtung. Für mich war und ist es schrecklich sowas zu hören. Trennung!!! Meine Mom war weg, mein Lieblingsbruder auch und jetzt, wenn ich nicht gehorsam bin, nimmt man mich weg und ich komme in ein Heim.Ich würde also meinen Vater nie wiedersehen.
(Oft ist es so, als wäre es gerade mal dreißig Sekunden her. )
Nachdem Gespräch mit der Vormundstante hatte er bitterlich geweint und gesagt, d. wir es schaffen werden. Das wir für immer zusammen bleiben werden, aber ich auch etwas dafür tun muß.
Welches kleine Mädchen will von dem einzigen Menschen getrennt werden, den es noch hat?
Also machte ich alles, was man von mir verlangt hatte.

Warum es heute noch so ist? Es hat sich auf meine Festplatte eingebrannt. Nur schweren Herzens bin ich damals ausgezogen, obwohl ich es wußte, d. es besser für mich ist. Genauso schwer war es für mich, den Brief, mit Hilfe meines Psychiaters und eines Rechtsanwaltes vor einem Jahr aufzugeben. Als ich angerufen worden bin und man mir gesagt hatte, daß der Brief unterwegs sei, wäre ich am liebsten nach Hause gefahren und hätte diesen wieder abgefangen. Ich will ihm nicht noch mehr wehtun. Kann das jemand verstehen? Er ist doch nur noch der Einzige, den ich habe.

Das es nicht einfach wird, d. wußte ich, aber das es so schwer wird, d. hätte ich nicht gedacht.

nicht grade üblich ist, davon zu erzählen... -also, vielleicht ganz Du dergleichen einfach nur zur Kenntnis nehmen und sie wie eine schwere dunkle Wolke vorüberziehen lassen..............

.
Ich werde es versuchen. Danke für Deine Antwort.

Viele liebe Grüße caligo

[ENA]

Hallo Caligo,

nein, Du hast mich nicht verschreckt... .
Ich brauch nur immer etwas Zeit und Ruhe, um mich hier in die Themen hineinzudenken, die mich interessieren und am Freitag abend war ich einfach viel zu platt und unkonzentriert, um Dir so antworten zu können, wie ich es wollte (also nicht nur kurz abhaken, sondern auch auf Dein Geschriebenes eingehen). Ja, und gestern bin ich irgendwann zu einer Bekannten gefahren, habe ein Konzert besucht und danach bei ihr übernachtet, da es mir sonst zu spät geworden wäre, nachts noch mit der Bahn nach Hause zu düsen... .
...aber ich hatte ja zwei hilfreiche Schreibende, die für mich eingesprungen sind,… !

…und auch nochmal ganz lieben Dank an Brocoli hierfür!....

(u. Danke natürlich auch an ENA für ihre tolle Anteilnahme !!)

Das tut nämlich gut, sowas zu lesen!!!

So, und jetzt guck ich mal, dass ich irgendein Konzept finde, nachdem ich dann auf Deine (für mich) neuen Beiträge reagiere,…oder ich mach´s einfach so:
Ich fange einfach bei der ersten Nachricht an und ende bei der letzten:
Das wird vielleicht thematisch etwas durcheinander,…aber für mich ist es hilfreich so.
Okay,…und los geht’s:

Das ich nicht alles, so für alle lesbar, in diesem Forum schreibe, ist für mich selbstverständlich klar. Es kann auch für andere triggern. Falls das für einige schon ein Problem war, dann entschuldige ich für mich dafür. Das wollte ich nicht.

Ich hatte jetzt eigentlich an einen Schutz für Dich gedacht,...aber es ehrt Dich natürlich, wenn Du an die anderen denkst!...Nur vergess´Dich bitte auch nicht dabei, ja?

ist das erste Mal für mich, das ich so kommuniziere. Ich danke Dir, d. Du mir zuhörst. Das bedeutet mir schon sehr viel.

Bitte, bitte!

Ich möchte lernen, verstehen. Verstehen, warum ich so ticke. Mich austauschen könne und natürlich lernen.

Hm, ich denke, dafür eignet sich dieses Forum ganz gut...

Ich arbeite bei einem Chirurgen im Angestelltenverhältnis. Mit meinem Vater habe ich noch geschäftlich zu tun. Da er ein Spirituosengeschäft und Lieferservices betreibt, dieses Geschäft aber unter meinem Namen läuft, habe ich keine Anspruch auf arbeitslosengeld, da es ja etwas abwirft

Moment einmal,... jetzt mal ganz abgesehen davon, dass Du in dem gleich folgenden Zitat, wieder Deinen Vater höher stellst, als Dich und mehr an ihn denkst, als an Dich (er hat es dann nicht leicht, auch nicht leicht gehabt,...und wie geht es jetzt Dir, ist es Dir jetzt ergangen?...und vergiss bitte nicht: ER!!! war für Dich und Dein Wohlergehen verantwortlich!,...und nicht umgekehrt!!!):

Ich kann ihm auch nicht so ohne weiteres meinem Namen entziehen. Sozusagen das Geschäft auflösen, denn dann würde ich das Versprechen brechen, daß ich gegeben habe. Es würde ihm schlecht gehen und das will ich nicht

...und doch: Ich kann schon nachvollziehen, wie Du denkst,...ich kann es nur nicht als gerecht stehen lassen und will Dir damit einfach nur nochmal sagen: Denk an Dich!...

[ENA]

Okay, jetzt weiter zu dem, was ich über Arbeitslosengeld sagen wollte:
Du bist doch bei einem Chirurgen angestellt und es wurden vermutlich auch Sozialversicherungsbeiträge gezahlt,... Von daher hast Du einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I, denn beim Arbeitslosengeld I interessiert es keinen, was Du ansonsten verdienst. Du hast von Deinem Bruttolohn einen Beitrag zur Arbeitslosenversicherung abgezogen bekommen und diese trifft in Kraft und bezahlt einen gewissen Beitrag, sobald Du mindestens ein halbes Jahr lang versicherungspflichtig gearbeitet hast (und dann arbeitslos gewordne bist),...und das Arbeitslosengeld I bekommst Du dann per Antrag von der Agentur für Arbeit.
Die ARGE jedoch, von der man Arbeitslosengeld II bekommen kann, interessiert sich für das, was man ansonsten noch für Einkünfte/Wertgegenstände, Kapitalanlagen,...hat. ...und in dem Fall könnte es tatsächlich ein Problem mit dem Einkommen in dem Spirituosengeschäft kommen (glauben die Dir denn (und das Finanzamt), dass Du zwei Arbeitsstellen auf einmal haben kannst,...oder haut das zeitmäßig so hin, dass beides zusammen ginge?).

...bloß, wenn Du wie gesagt einen gewissen Zeitraum versicherungspflichtig gearbeitet hast, musst Du zur Agentur für Arbeit und müsstest eigentlich ALG I bekommen. Alles andere käme mir jetzt äußerst merkwürdig vor,...ansonsten wende Dich doch einfach mal an eine Arbeitslosenberatungsstelle vor Ort. Die können Dir auch was dazu sagen... .

Ich habe bis heute gekämpft und kämpfe noch immer täglich mit mir und habe es geschafft, gedanklich und auch räumlich eine Trennung durchzusetzen. Manchmal denke ich schon, es ist nicht normal, was er und die anderen gemacht haben. Es verwirrt mich alles und ich versuche für mich einen roten Faden zu finden, an dem ich mich festhalten kann.Klingt das zu verwirrend?

Nö,...und in Anbetracht Deiner Geschichte auch sehr normal,...mutig und stark. Mach weiter so!...Du bist auf einem guten Weg!...und: lass Dir Deine Zeit,...über 30 Jahre sind nicht mal eben "im Nu" zu korrigieren,... (naja, der Begriff "korrigieren" trifft es jetzt nicht ganz,...aber ich denke, ich habe schon soviel zu dem Thema geschrieben, dass Du weißt, wie ich das meine, oder?... Ich mach dann jetzt lieber mal weiter, als nach einem neuen Begriff zu suchen,...).

Schneller an eine Therapie würde ich kommen, wenn eine Akutsituation herbeirufe. Tolle Aussichten. Das heißt für mich, d. ich ich mir selbst oder andere Schaden zu füge und somit stationär behandelt werden müßte.

Naja, das ist ja jetzt nicht so die tolle Alternative, oder?...
Was sagt denn eigentlich Dein jetziger Therapeut dazu? Hat der für Dich so eine Ersatzanlaufstelle (wie z.B. eine Beratungsstelle, ein sozialpsychiatrisches Zentrum,... eine "Nummer gegen Kummer",...in Angebot? Ich meine, jetzt wäre noch die Zeit, Dich da langsam daran zu gewöhnen, damit Du nicht mehr soviel Panik hast,...).

Daher ist ja das SKtraining schon eine Übung für mich. 1. Gruppentherapie 2. der Gang, für mich, in die psychiatrische Klinik zum Training und bisher ging es nicht, ohne das ich dissosziere und Halloziationen hatte.

Wie lange kannst Du das denn noch machen? Gibt es für Dich zur Not nicht auch die Möglichkeit, wenigstens hin und wieder mal eine Stunde selber zu bezahlen oder mit irgendjemanden dort oder Deinem Therapeuten so eine Art Not-Telefonkontakt zu vereinbaren? Das muss ja dann nicht unbedingt eine ganze Stunde in Anspruch nehmen,... .

Der Gedanke, daß das alles nicht normal war und ist, was in meiner Vergangenheit geschah, läßt mich zunehmends verwirren. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Ich habe nie hinterfragt, ob es normal ist und jetzt, wo ich es lese und auch anderswo höre, erschreckt es mich zunehmends

Das kann ich gut nachvollziehen,...auch, wenn es mich zugegebener Weise schon etwas wundert, dass Du nie auf den Gedanken gekommen bist, dass Dich scheinbar nie jemand darauf aufmerksam gemacht hast, dass das, was da passiert ist, nicht normal ist. Da muss eine Menge an "ausblenden" von statten gegangen sein,...zum Selbstschutz... .

[ENA]

Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich empfinde noch sehr viel für ihn, aber gleichzeitig hasse ich ihn so sehr. Ist das nicht paradox?

Das Paradoxe ist das Normale daran..., was hättest Du als Kind auch anderes tun sollen,...und das zu erkennen, dass er Dir, obwohl Du ihm geglaubt hast, ihm vertraut hast, weh getan hat, dass bringt jetzt die ganze Wut und den Hass ans Tageslicht,...einen Hass, den Du vielleicht erst jetzt als Erwachsene spüren konntest, weil er für Dich als Kind zu zerstörerisch gewirkt hätte. So geht es vielen, die eine ähnliche Geschichte haben, wie Du. ...und in gewisser Weise ist doch dieser Hass (je nachdem wie direkt er sich irgendwohin richtet) auch ein gutes Zeichen dafür, dass Du jetzt dafür bereit bist, wirklich zu sehen, was damals passiert ist und Du stark genug bist, Dich daraus lösen und auf langer Hinsicht, nicht mehr abhängig sein zu müssen...!

Auch wenn er mich, und die Anderen nicht zu vergessen, krank gemacht hat, komme ich nicht darum, d. ich immer wieder feststellen muß, d. ich weiterhin versuche, zumindest gedanklich, ihn glücklich zu machen. Kann das jemand verstehen, zumindest ansatzweise?

Die Versuchung ist groß,...weil die Zeit so lange und bedeutend war, in der es anders ist, weil die kleine Caligo (wenn ich so schreiben darf,...sonst verzeih!!!) anscheinend immer noch ihre alte Hoffnung und den Wunsch in sich trägt, dass alles in Ordnung geht, vielleicht alles auch nur ein Versehen war,... ...und deshalb braucht die kleine Caligo jetzt auch die große Caligo, damit diese sich auf den Weg macht, um ihr zeigen zu können, dass es noch einen anderen Weg, eine andere Art der Liebe und Zugehörigkeit gibt,... .

Mein Psychiater meint, d. er es noch nicht gesehen und festgestellt hat, d. jemand so psychisch und emotional abhängig ist. Bisher dachte anders, d. es normal ist, seinen Vater zu lieben und das man gehorsam sein muß und oft ist es trotzdem mich Normalität.

Ja, ich finde es auch sehr extrem, Deine Situation. Ich habe von solchen Abhängigkeiten schon oft gehört und gelesen,...aber bei Dir empfinde ich es wirklich als besonders intensiv. ...nicht desto trotz: Bleib am Ball,...auch für Dich kann sich einiges ändern und ein "neues Bild von Normalität" entwickeln,...das braucht nur alles seine Zeit und...Du bist dabei... und...ich habe gerade das Bild vom "Aufwachen",...vielleicht wachst Du auch gerade erst auf...(?)...

ch versuche für mich antworten zu finden, die mir helfen, mich besser zu verstehen und vielleicht das Ganze erträglicher zu machen.

Das ist doch gut so und...man sollte sich auch nicht für das verurteilen, was war. Realisieren, ja!... Ansonsten ist aber jetzt eine neue Zeit: "Neue Liebe, neues Glück" (fiel mir gerade so ein... ,...hm,...vielleicht die Liebe zu Dir selbst...(?)...und zu der kleinen (und großen) Caligo?...

Da ich schon früh die Häflte meiner Familie verloren hatte, die von heute auf morgen aus meinem Leben verschwunden sind, habe ich derart an zu klammern angefangen (Verlustängste), d. ich mein nachfolgendes Leben provoziert habe.

Das mit dem Klammern finde ich erstmal aus der Situation heraus normal,...passt aber heute nicht mehr... .
...und wie hast Du provoziert?

Nachdem meine Mom nicht mehr da war, bekam ich von Vater Staat einen Vormund.

...und was hat "Vater Staat" dann später gemacht? War nicht irgendetwas auffällig, so dass die vielleicht öfters überprüft, oder reagiert hätten?

Meine Mom war weg, mein Lieblingsbruder auch und jetzt, wenn ich nicht gehorsam bin, nimmt man mich weg und ich komme in ein Heim.Ich würde also meinen Vater nie wiedersehen.(Oft ist es so, als wäre es gerade mal dreißig Sekunden her. )

Ja, ich denke, das liegt an dem Schock, an dem Trauma, dass Dir das so vor kommt, als sei es gerade erst geschehen.
...Sag mal,...nur wenn Du´s erzählen magst, aber: Weißt Du, warum sich Dein Bruder umgebracht hat? Wegen der Diagnose Deiner Mutter?...Hat da nicht mal das Jugendamt nachgefragt und geguckt, was in der Familie los ist?

Das wir für immer zusammen bleiben werden, aber ich auch etwas dafür tun muß.

Das hat der echt gesagt?...Ein Graus... .

[ENA]

Als ich angerufen worden bin und man mir gesagt hatte, daß der Brief unterwegs sei, wäre ich am liebsten nach Hause gefahren und hätte diesen wieder abgefangen. Ich will ihm nicht noch mehr wehtun. Kann das jemand verstehen? Er ist doch nur noch der Einzige, den ich habe.

Klar kann ich das verstehen,...weil es sich eben wie gesagt, eingebrannt hat. Sehr! eingebrannt hat,...und jetzt bist Du Dich auf dem Weg davon zu lösen,... .
Hm,...in meiner Fortbildung haben die immer mal wieder gesagt, dass bei Veränderung, neue "Trampelpfade" im Gehirn angelegt werden müssen,...und das man mit Therapie im geschützten Rahmen üben kann, diese zu gehen.... . Passt jetzt irgendwie,...oder nicht?....

Viele liebe Grüße caligo

Viele liebe Grüße, ENA!

[ENA]

Hallo Caligo,

ich hab schon gemerkt, dass Du Dich seit ein paar Tagen nicht angemeldet hast,...aber ich versuche es trotzdem mal... . Vielleicht liest Du ja noch mit?...oder hast Du jetzt ein schlechtes Gefühl, weil Du meinst, dass ich mich wegen Dir nicht mehr gemeldet habe?...
Ich mein, ich weiß ja wirklich nicht, ob Du noch mitliest und...ob Du meine lange, ausführliche Nachricht nach Deiner letzten Anmeldung überhaupt noch mitbekommen hast?!
Von daher versuch´ich´s jetzt einfach nochmal und sage:

"Hallooo, Caligooo! Bist Du noch da? Ist bei Dir soweit alles okay?"

Würd mich über eine positive Nachricht freuen!...Vielleicht schaust Du ja doch nochmal hier im Forum vorbei und liest meine Nachricht,

viele aufbauende Grüße,

ENA!

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