Therapieabbruch - wie reagieren Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

SilentPain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 28
Beiträge: 253

Beitrag Fr., 03.07.2009, 14:56

ich hab öfter schon überlegt alles hinzuschmeißen aber habe es nie getan. weiß deshalb nicht wie sie reagieren würde. ich müsste sicher erklären warum ich diese entscheidung gewählt habe aber nachrennen würde sie mir auch nicht. die wartelisten sind lang und wer ist schon unersetzlich?

wenn ich wüßte das sie alle hebel in bewegung setzen würde um mich weiterhin therapieren zu dürfen/müssen, würde ich das sicherlich regelmäßig machen. ist schließlich ein gutes gefühl wenn die therapeutin kriecht und bettelt gibt einem vielleicht das gefühl die lieblingspatientin zu sein.
ich denke das ist der grund warum viele die therapie sausen lassen...das gefühl zu haben gebraucht zu werden. unersetzlich eben....
-=[ Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt ]=-

Werbung

Benutzeravatar

sumati001
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 12

Beitrag Fr., 03.07.2009, 15:55

hallo!

ja, das mit dem hinschmeissen-wollen kenn ich auch...
aber... ich hab mich entschlossen, es nicht zu tun sondern diesmal durchzuhalten, weil ich endlich rauskommen will und das allein eben nicht kann.

@SilentPain:
wenn ich wüßte das sie alle hebel in bewegung setzen würde um mich weiterhin therapieren zu dürfen/müssen, würde ich das sicherlich regelmäßig machen.

ja, das wär wohl genau das, was dann alle immer wieder tun würden...
aber... als irgendwas in mir einmal wieder einmal wild entschlossen war, die therapie abzubrechen, hab ich mit meiner thera darüber geredet.
sie hat zwar nicht gleich "alle hebel in bewegung gesetzt", aber
1. mich gelobt, dass ich so mutig war, es ihr zu sagen,
2. mich (nicht nur einmal, sondern auch sonst immer wieder mal in folge meines "geständnisses" ermutigt, durchzuhalten (und sogar auch gesagt, dass sie sich freuen würde, mich weiterhin zu sehen...
und 3. haben wir dann gemeinsam erforscht, was sich denn da so gegen die therapie spießt..., wo die übertragungen sind usw. (und das war ziemlich aufschlussreich!)

naja, war doch FAST so gut wie alle hebel in bewegung zu setzen, weil man der lieblingsklient ist - oder???
also - kopf hoch - wenn die chemie zwischen klientin und therapeutin bzw umgekehrt stimmt - kann und sollte frau das schon anreden!!!

@Medea...
Er hat sich überhaupt nicht mehr gemeldet. Ich frag mich, ist das üblich?
kann ich nicht sagen, ob das "üblich ist". ich bin nie einfach weggeblieben, sondern hab das ganz klar und deutlich gemacht, dass ich keinen sinn mehr drin sehe, weiterzumachen. das war einmal einmal von 3 oder 4x ein ziemlicher "beinbruch" - ich hatte nach einer langen (über wohl etwa 1 jahr dauernden) therapie irgendwie genug von all den analysen - zuvor wars ganz gut gelaufen. aber plötzlich hatte ich irgendwie das gefühl, dass sie mri ständig ihre interpretationen vor die nase setzte und wenn ich sie nicht annehmen wollte, schmollte sie irgendwie...
sie war mir ziemlich böse und hat mir fast vorwürfe gemacht, weil ich "aufgebe". irgendwie wurde ich aber gerade durch ihr verhalten darin sehr bestärkt, dass die entscheidung richtig war...
bei den beiden anderen malen hatte ich schn nach wenigen stunden abgebrochen - wir fanden jeweils irgendwie keinen besonderen draht zueinander... ich hab das beiden gegenüber angesprochen und wir trennten uns freundlich, aber genauso unverbindlich wie's auch in den therapiestunden gelaufen war...
diesmal scheint es von der chemie her deutlich besser zu gehen... auch wenn es - wie gesagt - unsicherheiten von meiner seiten immer wieder mal gibt ...

sumati

Benutzeravatar

Traurige_Seele
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 89

Beitrag Fr., 03.07.2009, 16:01

Ich hatte einen Therapieabbruch nach 1 1/2 Jahren.... leider viel zu spät. Die Therapie hat mir bei meinem Problem gar nicht weitergeholfen, vl in anderer Hinsicht ein wenig.
Die Therapeutin hat dann nach dieser langen Zeit anklingen lassen das wir uns nicht mehr so oft sehen brauchen weil sie mir eh nicht wirklich helfen kann. Ähm toll.
Naja und dann fasste ich endlich den entschluss das ich die therapie abbreche. Hab dies aber auch über mail gemacht, weil ich noch so lang am überlegen war ob ich die therapie überhaupt abbrechen soll. Ich hatte totale angst davor sie abzubrechen, weil ich noch immer auf den erfolg hoffte und dachte ich sei zu ungeduldig.
Meine Therapeutin hat mir freundlich zurückgeschrieben und gemeint das sie mir viel glück wünscht und ich ihr ja dann bescheid geben kann was mir geholfen hat.
Im Nachhinein war dieser Therapieabbruch das beste was mir passieren konnte.
Ich hatte schon viel zu viel in diese nutzlose Therapie investiert.

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Fr., 03.07.2009, 17:53

Hallo Medea,

ich weiss ja nicht, wie lange das her ist mit dem Therapieabbruch. Aber ich finde, es würde etwas seltsam und an den Haaren herbeigezogen wirken, nach längerer Zeit eine Rückmeldung zu geben. Zumal es sich ja scheinbar um die Probesitzungen gehandelt hatte und ihr offensichtlich kein Vertrauensverhältnis hattet.
Wofür das alles?

LG Elena

Werbung

Benutzeravatar

lovely25
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 270

Beitrag Fr., 03.07.2009, 19:42

hallo,

ich denke auch, dafür sind die probestunden ja da, dass beide seiten gucken können ob eine basis vorhanden ist zur therapie. aber wenn es dich so belastet und du das gefühl hast, eine rückmeldung geben zu müssen?! manchmal ist es im leben glaub ich einfach so, dass man erst mit einer sache richtig abschliessen kann, wenn sozusagen "das letze wort" gesprochen ist. ich selber kenne das auch, wenn z.b. freundschaften oder beziehungen auseinander gegangen waren (Vielleicht kann man das jetzt nicht vergleichen) und es im grunde längst vorbei war, hab ich oft doch noch z.b. einen brief geschrieben und nochmal alles gesagt was mir wichtig war.

alles liebe für dich, lg, vera
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!

Benutzeravatar

SilentPain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 28
Beiträge: 253

Beitrag Fr., 03.07.2009, 19:45

sumati001 hat geschrieben: also - kopf hoch - wenn die chemie zwischen klientin und therapeutin bzw umgekehrt stimmt - kann und sollte frau das schon anreden!!!
ich denke auch das es wichtig ist, konflikte in der therapie anzusprechen.dafür ist sie auch da. für einen abbruch gibt es gründe die nur da geklärt werden können. problemen muss man sich stellen und nicht davor weglaufen. ich weiß das ich ihr sagen kann, wenn mir mal was stinkt. sie ermutigt mich auch dazu. meist hat sie damit auch wenig zutun...scheiß übertragung eben
ich hab mir vorgenommen, meine therapeutin erst zu "verlassen" wenn sie mich nicht mehr sehen kann
sie war mir ziemlich böse und hat mir fast vorwürfe gemacht, weil ich "aufgebe".
ich kann mir schon vorstellen das es therapeuten nicht erfreut wenn man die therapie abbrechen möchte. ein therapeut ist ja auch ein mensch der einen ein stück im leben begleitet, jemand dem die probleme auch berühren und möchte das der patient wieder spaß am leben hat.
dennoch denke ich das es falsch ist, dem klienten dann die türen einzurennen um ihn unbedingt umzustimmen. die entscheidung muss man schließlich selbst treffen und eventuell auch die konsequenzen tragen.
bei den beiden anderen malen hatte ich schn nach wenigen stunden abgebrochen - wir fanden jeweils irgendwie keinen besonderen draht zueinander...
das finde ich gut...wenn du das gefühl hattest mit dem therapeuten auf keinen grünen zweig zu kommen, ist der abbruch die beste entscheidung gewesen.
ich kenne aber einige die brechen regelmäßig ihre therapie ab wenn es da mal schwierig wird. wo kann man probleme besser lösen als in der therapie?
-=[ Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt ]=-

Benutzeravatar

R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 827

Beitrag Sa., 04.07.2009, 12:56

Liebe Medea,

Therapieabbrüche ohne korrekten Abschluß (= zumindest ein Anruf mit einer Erlärung, ein Brief oder - idealerweise - durch eine Stunde mit einem Abschlußgespräch; SMS und 3-zeilige Emails betrachte ich nicht als korrekten Abschluß) verbuche ich i.d.R. so, daß hier meine KlientIn ihr persönliches (Therapie- oder Beziehungs-)"Drama" durchlebt, sich aber offenbar - zumindest im Moment - nicht in der Lage sieht, mit mir (?) auf der Grundlage normaler zwischenmenschlicher Beziehungrituale umzugehen, in einen Diskurs oder zumindest ansatzweise gleichrangigen Dialog zu treten.

Ich finde derartiges zwar höchst bedauerlich und enttäuschend (besonders, wenn die Therapie aus meiner Sicht gut anlief oder einen guten Verlauf verhieß), nehme einen plötzlichen Abbruch aber i.d.R. nicht persönlich - die Bandbreite möglicher Erklärungen wäre einfach zu groß.

Auch mir fällt Ihr enormer Verbrauch an emotionalen und mentalen Ressourcen rund um Ihre Therapie(n) auf. Ja, korrekter wäre es sicherlich gewesen, Ihren Abbruchswunsch zu kommunizieren und zu erklären - und sei es nur für Ihren eigenen Seelenfrieden! Prinzipiell scheint es mir ja immer sehr sinnvoll, zunächst mal mit den betroffenen Personen persönlich zu sprechen und das Einvernehmen mit ihnen zu suchen, statt von Dritten Mutmaßungen einzuholen und sich dann erst mal darüber den Kopf zu zerbrechen.

Alles Gute,
R.L.Fellner

Benutzeravatar

karlei007
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 14
Beiträge: 96

Beitrag Mo., 06.07.2009, 09:42

Medea hat geschrieben: In der 4. Stunde war es dann so schlimm mit ihm, dass ich ganz aprupt ohne Ankündigung die Therapie bei ihm abgebrochen habe.

Er hat sich überhaupt nicht mehr gemeldet. Ich frag mich, ist das üblich?
Oder kommt sowas so häufig vor, dass der "verlassene" Therapeut gar nicht nachfragt, was eigentlich los ist?
Meint ihr, ich soll mich jetzt, wo mich das ganze so beschäftigt, nochmal an ihn wenden und klar sagen, was mich damals so gestört hat und dass ich das ganz schön heftig von ihm fand?
ODer ist das doof?
Mir kommt die ganze Sache einfach so unrund vor.

Mhm.. was meint ihr denn dazu?
Du hast damals die Therapie noch innerhalb der probatorischen Sitzungen (vermute ich) abgebrochen, ohne das vorher zu besprechen. Ich glaube, da wird es dem Therapeuten schon klar gewesen sein, dass du dich für einen anderen Kollegen entschieden hast oder mit ihm zumindest nicht zusammenarbeiten möchtest.

Weshalb sollte er dir hinterhertelefonieren?

Ein Therapeut wird durch einen Patienten, der geht, kaum in eine tiefe Sinnkrise stürzen. Wenn die Therapie schon länger gelaufen ist, dann wird es Fragen geben: Was ist schief gelaufen? Warum war kein klärendes Gespräch möglich? usw.

Und nun fragst du, was du tun solltest. Dem Therapeuten zuliebe brauchst du gar nichts zu tun. Dir selbst zuliebe könntest du versuchen, für dich ncoh einmal zu klären, warum es damals nciht möglich war, den Therapieabbruch wirklich auszusprechen. Ob du deshalb den Therapeuten kontaktieren solltest, kann ich nciht sagen. Die eine Chance, die es gegeben hätte, hast du ja nicht wahrgenommen. Vielleicht hilft dir deine jetztige Therapie dabei auch ein Stück weiter.

LG karlei


Ich hab das übrigens auch mal gemacht, die Therapie nach mehreren Jahren abgebrochen. Hatte ich damals hier auch drüber geschrieben. Ich war nciht bereit, Verantwortung für mein tun zu übernehmen, konnte nicht genügend Vertrauen aufbauen (was ein grundsätzliches Problem bei mir ist), war aber sehr abhängig von ihr - dann wiederum erwähnte ich immer wieder, dass ich die Therapie nciht mehr will.

Zum Schluss wollte die Therapeutin die Therapie beenden, hatte eine Frist von ein paar Monaten gesetzt, die Termine aber immer wieder kurzfristig verschoben, so dass ich mir vokam wie ein Lückenbüßer.

Und da habe ich einen vierseitigen Brief geschrieben, so also Abschluss. Ich habe also geschrieben, was ich mir gewünscht hätte, was mich geärgert hat, aber auch wo ich meine Anteile im Scheitern der Therapie sehe.

Wie genau sie das dann aufgefasst hat, weiß ich nicht. Auf eine Sms bzw. Anruf hat sie nciht mehr reagiert. Offensichtlich war sie stinkwütend.

Für mich war es kein idealer Abschied, aber unter den gegebenen Umständen das Beste was ich hätte tun können.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Mo., 06.07.2009, 19:26

Er hat sich überhaupt nicht mehr gemeldet. Ich frag mich, ist das üblich?
Oder kommt sowas so häufig vor, dass der "verlassene" Therapeut gar nicht nachfragt, was eigentlich los ist?
Nachdem ich schon eine Weile nicht mehr on war , kenne ich nun nicht die Vorgeschichten. Auch habe ich bisher noch keine Therapie durch Nichtmehrerscheinen beendet. Dafür habe ich es schon fertig gebracht aus Therapiezimmern abzuzischen . Und auf dieser Basis würde ich folgendes dazu sagen:

Auch da rennen oder telefonieren Therapeuten dem Patienten nicht unbedingt hinterher. Einer stat. Therapeutin versuche ich auch zu erzählen, dass mir solche Situationen schon passiert sind (nicht nur in meiner amb. Therapie, aber auch da). Und ich versuche auch aus meiner Sicht zu erklären, warum das gewesen sein könnte (im weiteren Sinne würde ich sagen, ich war überfordert). Sie meinte dann, dass das auch hier passieren könne. Könnten wir uns dann auch ansehen usw. Nur würde sie mir dann nicht hinterherlaufen. Sondern sie würde sich dann wünschen, dass ich dann wieder auf sie zukomme (so bin ich eigentlich auch verfahren, wenn sowas passierte. Also dass ich den Therapieraum irgendwann später wieder betrat).

Mir half dann auch, wenn ich das besprechen konnte und mithin auch teils besser verstehen konnte. Und auch, dass ich an solchen Situationen lernen kann, wie ich auch verfahren könnte, ohne in einer Überforderungssituation die Flucht zu ergreifen. War teils anstrengend, aber ich hab's überlebt .Offene Beendigungen wären nämlich auch nicht so mein Ding. Insofern würde ich dir auch raten, nochmals um eine Klärung zu bitten. ob er sich darauf einlässt, kann ich nicht abschätzen. Denke, unterschiedliche Theras können damit auch teils unterschiedlich umgehen.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 06.07.2009, 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Mo., 06.07.2009, 19:31

medea was hat dieser komische Therapeut denn komisches gemacht?
Practice what you preach

Benutzeravatar

coco
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 49

Beitrag Mo., 06.07.2009, 21:00

Hallo an alle,
ich habe den Thread gerade überflogen und wollte einfach mal eine Geschichte von mir beisteuern. Ich war mit 17 mal einige Monate bei einer Therapeutin in einer Beratungstelle, ich glaube sogar zweimal pro Woche. Aus irgendeinem Grund wollte ich keine "Beziehung" zur Therapeutin zulassen, was so weit ging, dass ich ihr noch nicht einmal meinen Namen genannt habe. Ich erinnere mich nur dunkel, dass ich bei ihr saß, wie ein Wasserfall geredet habe, ihr aber immer signalisiert habe, dass sie mir bloss nicht zu nahe kommen soll. Ich bin dann in den Sommerferien weggefahren und eigentlich waren wir verblieben, dass ich mich wieder bei ihr melde, wenn ich wieder da wäre. (Zumal ich genau zu den Leuten gefahren bin von denen ich mich so schlecht lösen konnte und weswegen ich die Beratungstelle überhaupt aufgesucht hatte. Sie hatte mir durch die Blume von dieser Reise auch abgeraten.) Als ich wieder da war, habe ich mich bei ihr nie wieder gemeldet: ein Verhalten, dass für mich eigentlich absolut untypisch war. Irgendwie war ich zu dieser armen Therapeutin so garstig, wie ich es in meinem "echten" Leben nie sein konnte und durfte.
Dabei hat sie mir unheimlich geholfen. Durch ihre Hilfe - bzw. einfach nur ihr Zuhören und auch die Geduld mit mir und meinem wirklich sehr borstigen Verhalten - hat sich so viel in meinem Leben langsam wieder zum Positiven gewendet. Aber gemeldet habe ich mich trotzdem nicht. Bis vor ein paar Monaten. Das ganze ist mittlerweile 17 Jahre - mein halbes Leben - her aber irgendwie war es mir sehr wichtig, mich noch einmal bei ihr zu melden. Ich habe ihr geschrieben wer ich bin, warum ich damals bei ihr war und dass ich mich jetzt sehr, sehr verspätet bei ihr bedanken möchte für ihr Begleitung in einer sehr schwierigen Lebensphase in der sie mir sehr geholfen hat.
Eine Antwort hätte ich nicht erwartet, aber schon nach ein paar Tagen hat sie mir zurück geschrieben, dass sie sich sehr gefreut hat und mir viel Glück gewünscht.
Ich habe mich unheimlich darüber gefreut.
Was ich damit sagen möchte ist, dass es zwar echt blöd von mir war, wie ich mich damals verhalten habe und dass ich es im Nachhinein natürlich sehr anders gelöst hätte. Zum Rückgängigmachen war es zu spät, aber zum Nachträglich sich entschuldigen oder bedanken ist es, denke ich, nie zu spät. Ich bin jedenfalls froh, dass ich es gemacht habe.
Liebe Grüße,
Coco

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Mo., 06.07.2009, 21:32

Hallo Coco,

finde ich echt eine schöne Geschichte, richtg rührend, sich nach so langer Zeit zu melden um sich zu entschuldigen. Ganz toll!
Du schreibst, dass Dir Deine Therapeutin sehr geholfen hat, daher sehe ich es bei Dir anders als bei Medea, die eher beschrieb, das sie nur vier Probesitzungen hatte und sie scheinbar nicht davon profitieren konnte, im Gegensatz zu Dir.
Ich kenne auch das Gefühl, am liebsten mal zu fliehen in der Therapie, weil es ans Eingemachte geht. Würde ich dies machen, hätte ich das Gefühl, es meiner Therapeutin schuldig zu sein, ihr den Grund mitzuteilen, da sie ganz schön am Ackern ist mit mir. Ausserdem ist sie echt lieb und geduldig. Mir täte es einfach leid, sie im Ungewissen zu lassen, fände es wenig wertschätzend ihr gegenüber.
Anders sehe ich die Situation, wie Medea es beschrieb, wenn man sich beim Thera unwohl fühlt. Ich würde es direkt beim Wegbleiben mitteilen, schriftlich, telefonisch etc., was der Grund dafür ist. Finde es aber schwierig, eine kritische Rückmeldung nach so langer Zeit erst zu geben. Aber das ist nur meine Sichtweise vom Feedback geben bei Konflikten, die mich emotional nicht sonderlich belasten. Kam mir bei ihren Schilderungen zumindest so vor.
Medea, korrigiere mich bitte, wenn ich das falsch interpretiere. Finde es auch doof, über Dich zu schreiben, weil ich Dich nicht direkt anspreche. Tue dies hiermit

LG Elena

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Mo., 06.07.2009, 22:18

Ich brauche eure Hilfem was ist eigentlich mit Therapieabbruch nach dem erstellen des Gutachtens?
Es stellte sich heraus dass meine angehende Therapeutin eine unterkühlte unsensible alte Zicke ist.
Mir geht es so elend, wie schon lange nicht mehr. Der krönende Abschluss war diese Therapeutin die mich angepampt hat weil ich irgendwelchen Papierkram nicht erledigt habe, und weil die Post geschlampt hat und das ärztliche Gutachten nicht zugestellt hat, und weil ich in den letzten Monat um meine Existenz gekämpft habe und keine Zeit hatte mich um irgendwas zu kümmern. DAs kann sie nicht vertehen und sie hat gedroht dass sie das nicht lange mitmacht. Sie war schlimmer als ein Arbeitgeber beim Vorsellungsg3espräch! Was soll das, ich bin sowieso am Ende... Immer wenn es einem dreckig geht setzt ein Therapeut noch einen drauf. Es ist nicht die erste zickige Therapeutin die mir über den weg gelaufen ist. Sie scheinen alle einen Dachschaden zu habenm jedenfalls sind die meisten hoch unsensibel und kalt.
Ich möchte nicht mehr zu einer Frau, vielleicht ist ein Mann besser, verstehe mich mit Männern sowieso besser.
Mir geht es so elend, immer wenn es einem so dreckig geht, dann wird die Hilfe verweigert. Ich kann so einer Therapeutin die wegen irgendwelchen Lapalien mir den Rücken zudreht nicht vertrauen was meint ihr??
Ich habe so gehofft dasss es bergauf geht. Nichts da. Jetzt muss ich mir neuen suchen und ewigkeiten warten.
KAnn man das Gutachten auf anderen Therapeuten übertragen?
Soll ich bei der Krankenkasse anrufen?
Ich meine Krankenkasse hat es schon genehmigt.
Practice what you preach

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Mo., 06.07.2009, 22:35

das geht mir irgendwie nicht aus dem Kopf. Für mich ist die Welt zusammengebrochen, weil ich von der Therapie mir so viel erhofft habe.
Ich dachte, jetzt wird mir geholfen, jetzt kanns nur noch besser werden, endlich kann ich mich jemandem mitteilen, es gibt so vieles was mich belastet, und so viele Fragen die mich beschäftigen. Und wegen dummen Papierkram droht sie mir, mir in den Rücken zu fallen wie eine strenge Lehrerin als wäre ich ein Hosenscheisser. Ich habe mich bedankt hab angefangen zu weinen sagte dass ich mich so gefreut habe, und dass ich unter solchen Umständen das gar nicht mehr möchte, und dann bin ich gegangen, sie hat nicht versucht mich aufzuhalten,.
Dann war noch die Sache, ich habe mit ihr vereinbart, dass ich in der Prüfungszeit nicht 3 mal die Woche kommen kann. Sie war mit 2 mal einverstanden. Und sie kann sich nicht mehr erinnern. Also hält sie sich auch nicht an ihren Teil der Vereinbarung.
Ich habe heute viel geweint. Sehe ich das wieder mal zu übertrieben?

Ich meine ich gehe wegen Aggressionen und Depressionen zum Therapeuten und erfahre Aggression.
Bei einem normalen Arzt ist mir das noch nie passiert, dass er unfreundlich wurde. Im Gegenteil , Ärzte waren liebevoll.Und gerade Therapeutinnen sind so kalt, .. das verstehe ich nicht...
Practice what you preach

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Mo., 06.07.2009, 23:05

Antonia hat geschrieben:KAnn man das Gutachten auf anderen Therapeuten übertragen?
Soll ich bei der Krankenkasse anrufen?
Ich meine Krankenkasse hat es schon genehmigt.
Ich meine, bewilligte Stunden sind therapeutenbezogen. Sprich: Du kannst die bereits bewilligten Stunden nicht so ohne weiteres auf einen anderen Therapeuten übertragen. Daher würde ich schon mit der Krankenkasse oder deiner Thera absprechen, dass du wechseln möchtest (wenn du das möchtest) und wie das in die Wege geleitet werden kann. Dabei würde ich schon achten, sachlich zu sein. Aussagen wie "unterkühlte unsensible alte Zicke" verfrosten das Klima vermutlich eher noch weiter . An deiner Stelle würde ich vor dem Wechsel jedoch nochmals eine Klärung versuchen. Echt, ich hatte auch schon so manche schwere Therapiesituation (sonst wäre ich nicht auch schon hin und wieder aus dem Raum geflüchtet *g*)... aber genau das waren oft Situationen aus denen ich SEHR viel gelernt habe. Sowas kann also auch eine Chance sein. Muss nicht, kann aber...
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag