Ich finde, dass ist genau der richtige Ansatz. Einsehen, dass man den anderen nicht ändern kann. Das heißt aber auch - schönerweise - keine Verantwortung mehr für die Gefühlswelt des anderen zu übernehmen. Wenn meine Äußerungen und Reaktionen meine Mutter verletzen (weil sie selbst emotional bedürftig ist, und von mir etwas nicht bekommt, was sie haben will), dann kann mich das zwar schmerzen oder mir Angst einjagen, aber schuldig sollte ich mich dann nicht fühlen. (Gelingt mir leider nur ansatzweise und sehr sehr selten).HUNGRY hat geschrieben:inzwischen habe ich diese erwartungen, die man als kind seinen eltern gegenüber hat zumindest teilweise auch innerlich abgehakt. ich weiß, dass ich das alles nie so bekommen werde, wie ich es mir gewünscht hätte.
Es ist eine Form der emotionalen Erpressung (ohne dass es ihr so drastisch bewusst wäre) von ihr. Sie fordert nur das ein, was ihr als Mutter angeblich von ihren Kindern zusteht. Das ist ihre Wirklichkeit.
Im Verhältnis zu meiner Mutter ist es so, dass sie klare Erwartungen AN MICH hat. Ich soll sie emotional "füttern", ihr Halt geben. Das ist die Rollenerwartung, die sie an mich hat, oder eine Art der Maske.die frage ist aber ja auch: weshalb willst du die distanziertheit unbedingt aufgeben, sandy?
also: leidest DU SELBST darunter?
oder fühlst du dich nur wieder für die gefühlslage deiner mutter verantwortlich?
verändern solltest du das nur, wenn du das gefühl hast, dass es für dich gut wäre, weniger distanziert zu sein....
Diese Maske bedroht meine eigene Identität, droht mich wieder einzunehmen, zu überwältigen, mit ihren Gefühlswelten zu belegen. Dagegen kann ich mich schlecht zur WEhr setzen. Deshalb die Distanz von meiner Seite. Ich habe Angst, dass sie mich verschlingt, ich mich wieder selbst verliere.
Dennoch weiß ich, dass ich vom Charakter her eigentlich nicht die Distanzierte sein will. Eine weitere, erzwungene Maske, die nicht echt ist, die ich mir aber selbst aufsetze, um mich zu schützen.
Frage: wo bleibe ich? wer bin ich eigentlich? was sind meine bedürfnisse? was will ich? wie will ich behandelt werden?
Fragen auf die ich keine Antwort habe.
Hast du diese Fragen für dich beantworten können?
Viele Grüße
Sady