Ich will leben, nicht bloß überleben...

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Eve...
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Beitrag Do., 18.06.2009, 16:10

CurlySue hat geschrieben:... und daher, jawohl, aus voller inbrunst, es gibt keine götter!
eure sue
Hoffentlich machen die Dir nicht eine lange Nase, wenn Du eines Tages mit Ihnen konfrontiert sein solltest.

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Beitrag Do., 18.06.2009, 16:27

Ich will ja nicht in eine Religions- oder Gottesdebatte abrutschen. Trotzdem, das möchte ich schon noch gern sagen. Obwohl ich kein religiöser Mensch bin, vielleicht in allerweitesten Sinne, folgendes Statement A. Einsteins finde ich sehr schön und klug.

Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind.
Vielleicht möchte ich einfach nicht zu den ganz Lahmen bzw. Blinden gehören. Wobei ich damit nicht streng Irreligiöse diskreditieren möchte. Eine ganz persönliche Sicht.

Grüße
Anastasius

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kiyoko
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Beitrag Do., 18.06.2009, 18:39

Hallo Sue!

Ich hoffe du hast den Satz deines Vaters nicht verinnerlicht, denn damit katapultierst du dich -meiner Meinung nach- ins Aus. Jedenfalls habe ich mir immer gesagt oder sagen müssen, dass ich weiter im Denken bin oder zu erwachsen. Das stimmt aber nur bedingt. In einigen Ansichten bist du weiter als andere (du hast vl. andere Erfahrungen gemacht,..) in anderen wieder nicht. Die Frage ist eigentlich nur wie du damit umgehen möchtest. Ich hab für mich festgestellt, dass ich evtl. nicht so sorglos wie manch anderer im gleichen Alter ist, dafür kann ich auch "kleines Kind" sein. Und nebenbei bemerkt würde "die 40 Jährigste zwanzig Jährige" den Schluss zulassen, dass jede 40-Jährige nur erwachsen sein kann.

Dass alles was wir uns aufbauen (uns) wieder verloren geht, ist Fakt, aber ist das nicht egal? Was ist für dich daran so schlimm? Hast du Angst nichts hinterlassen zu können? Das Wichtigste ist doch, dass du dein Leben füllst und es dich im Gegenzug ausfüllt.
Sich eine Existenz aufzubauen hat nichts mit Überleben zu tun sondern damit seinem Leben einen Sinn zu geben, wie man so schön sagt.

Warum wir so lange leben wollen? Um alles auszukosten, nehme ich an.

Ich glaube du hast etwas Wichtiges erkannt: Ziele.

liebe grüße!
We fight.........or we die

Aufgeben ist manchmal
nicht nur ein Fehler
sondern endgültig.

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Beitrag Do., 18.06.2009, 18:50

ein herzliches grüß göttin miteinander!

und ein paar lose anmerkungen von mir.
Gothika hat geschrieben:Ich hatte mal das tolle Erlebnis, dass mich mein Psychologe (!!!) davon überzeugen wollte, dass der einzige Sinn und Zweck im Leben die "Reproduktion" i.w.S. (=Kinder!) seien.
der mensch kann sich bewusst gegen (biologische) reproduktion entscheiden, denn fortpflanzung ist (heute mehr denn je) nur eine option. und dennoch kann ein solcher mensch ein leben führen, dass ihm gefällt. und das damit nicht sinnlos ist.

am ende fragen wir uns sowieso alle, ob wir nicht dieses oder jenes doch besser getan oder versucht hätten. der kinderlose fragt sich, ob er nicht doch besser kinder in die welt hätte setzen sollen. ich werde mich eines tages fragen, warum ich nie bungee-jumping ausprobiert habe. oder warum ich zensursula nie eine torte ins gesicht geworfen habe. verdient hätte sie es.

es sind alles nur optionen. in einem spiel. und wir dürfen hiervon kosten und dort spielen, aber wir werden eh nie alles ausprobieren können - und auch nicht wollen. und manche unter uns auch nicht die biologische reproduktion.

und dann kommt dieser psycho-heini und will einem solchen menschen verklickern, sein leben sei sinnlos? stinkefinger zeigen und kräftig weiterleben. fertig. Bild

jedes lebewesen existiert zunächst einmal für sich selbst. und hat sich in dieser welt einzurichten und für sich zu überleben. reproduktion ist der reine luxus, zumal für höher entwickelte lebewesen wie den menschen.
Gothika hat geschrieben:"Nun ja, aber wenn sich keiner reproduiziert, gibt es auch keine Nachwelt, die in den Genuss der künsterlische oder geistigen Hinterlassenschaft kommt".
auch hier: ein mensch schafft kunst nicht notwendigerweise deswegen, sie anderen zu zeigen. und geistiges wird zur hinterlassenschaft, es wird nicht zuvörderst als solche produziert. nur von megalomanen vielleicht.
CurlySue hat geschrieben:es gibt keine ewige liebe
och, sie kann aber schon ein menschenleben lang halten. man muss halt nur den passenden partner finden.
CurlySue hat geschrieben:und was bleibt übrig? meiner meinung nur eines: gemeinsamkeiten! lediglich gemeinsame interessen halten einen dann noch beisammen....
ich finde einerseits, dass das schon verdammt viel ist. man kann andererseits auch einiges dafür tun, dass eine liebe nicht versiegt. eine zeitlang askese einlegen z.b., den anderen nicht sehen, sich auch abgesprochenerweise sexuell zurückhalten. sowas kann sehnsucht und leidenschaft anfachen. gemeinsam an einer beziehung arbeiten und sie entwickeln wie eine pflanze. und durchaus auch ein bisschen dramatik reinbringen.
CurlySue hat geschrieben:es ist doch die suche nach dem sinn des lebens, oder bin ich nur mit meinem momentanen leben unzufrieden, oder habe ich einfach nur angst vorm tod?!
ich würde sagen, die sinnfrage stellt sich immer dann, wenn das gegenwärtige leben als unzureichend empfunden wird. also frage dich: was ist dir nicht genug an deinem leben?
CurlySue hat geschrieben:und ja, ich hab mich als teenie wirklicht nicht "richtig ausgelebt"
das würde ich heute von mir auch sagen. und ich glaube die wenigsten können von sich sagen, sie hätten sich ausgelebt. und die, von denen man behauptet, sie hätten sich ausgelebt, sind doch heute halbe oder ganze drogenleichen. oder liebesunfähig, haben sich abgenutzt am "lieben" - will sagen: am querfeldeinvögeln. und sind sehr reparaturbedürftig, falls reparieren noch möglich ist.
CurlySue hat geschrieben:und daher, jawohl, aus voller inbrunst, es gibt keine götter!
aber es gibt göttinen. und sie wandeln auf erden.

grüße
entwurf

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Helferlein
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Beitrag Do., 18.06.2009, 19:15

Guten Abend,

mit Donatus Thürnau darf ich zu diesem Thema ergänzen, dass Sinnfragen auf rationaler Basis in erster Linie deskriptiv sind. Also phänomenologisch beschreibend und nicht spekulativ beantwortet werden. Bevor auf die speziellen Anwendungen der Sinnfrage eingegangen werden kann, sind folgende Grundbedingungen zur Kenntnis zu nehmen, die Grenzen und Möglichkeiten philosophisch beantwortbarer Sinnfragen abstecken. Wenn nach dem Sinn von etwas gefragt wird, muss:

1.) es sich um ein Geschehen handeln.
2.) ein materialer Träger von Sinn vorhanden sein.
3.) das Geschehen ein Ziel haben.
4.) das Geschehen einen Zweck haben.
5.) ein Sinngeber oder ein Sinnursprung vorhanden sein.
6.) ein vom Handelnden unabhängiges Sinnmaß existieren.

Aus transzendentalphilosophischer Sicht sind diese Bedingungen solche des Denkens, die der Potentialität der Materie eine logische Ordnung geben, die eine Sinnordnung ist. Die materiale Seinsordnung ist eine Funktion der transzendentalen Sinnordnung.

Seit langem bekannt ist die Bestimmung des Ziels, Teleologie, in Natur und Geschichte, die Rhythmisierung eines Geschehens in Abschnitte oder die Behauptung immer gleicher Wandlungsprinzipien. Dies sind Funktionen unseres Erkenntnisvermögens, die nach Analogie bewusst gesetzter Ziele den Anschein eines bewusstseinsunabhängig existierenden Planes erwecken und uns damit vor das Problem stellen, diese Ziele, Richtungen oder Evolutionsprinzipien zu begründen und damit Sinn zu stiften. In engem Zusammenhang damit steht der Zweck eines Geschehens, der die Relation der Einfügung eines Einzelnen in ein Ganzes unter dem Aspekt des Wertes beschreibt. Die Sinnfrage als Zweckfrage zielt damit auf eine Rechtfertigung im moralisch-ethischen Sinne. Davon zu unterscheiden ist die Relation einer Handlung auf das Mittel zur Erreichung eines Zwecks. In diesem Fall ist etwas sinnvoll, wenn es eine Übereinstimmung der Absicht mit dem Beabsichtigten gibt. Wir beurteilen in dieser Relation den praktischen, pragmatischen oder instrumentellen Sinn eines Verhaltens.

Auf der Möglichkeit der Sinnbeschreibung basierend, aber von ihr zu unterscheiden, sind die Aspekte der Sinnforderung, wie sie uns in der Krisenerfahrung der Gesellschaft oder unserer eigenen Existenz begegnen. Das Fragen nach Sinn im menschlichen Dasein ist z.B. durch die folgenden Erfahrungen möglich:

1.) Langeweile
2.) Leidüberflutung
3.) Todeserfahrung
4.) Zeugung, Empfängnis, Geburt.

Aus der Perspektive der Sozialphilosophie haben die Diagnose der Sinnkrise und die Sinnforderung zwei weitere Aspekte:

1.) den Widerspruch einer gesellschaftlichen Praxis zu ihren Idealen oder Zielen, wie sie durch Staatstheorien und vergleichbare Manifestationen vermittelt sind und die Legitimation der politischen Herrschaft bedeuten;
2.) die Individualisierung und Entwurzelung des Menschen, wie sie durch Marx als Prozess der Entfremdung in der kapitalistischen Gesellschaft beschrieben und angeprangert worden ist.

Ich zitierte nicht, aber es kann durchaus sein, dass ich soeben ganze Passagen von Thürnau Wort für Wort wiedergab. Ich bin aber momentan zu faul dies zu überprüfen. Sorry.

@Gothika: Ihr Therapeut schlug Sie nicht auf Ihrem eigenem Gebiet. Das Argument Ihres Therapeuten ist unplausibel.

Mit freundlichen Grüßen

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Beitrag Do., 18.06.2009, 19:20

Wie kommt ihr eigentlich auf den Gedanken, dass "sich ausleben" immer mit Exzessen verbunden sein müsse?

@Entwurf
Man kann sich auch ein einziger Liebe unreparierbar kaputt machen. Um "liebesunfähig" zu werden, bedarf es keiner Querfeldvögelei.

@all

Da ich es auch schon mal in einem anderen Thread erwähnte, muss ich doch noch mal was zu Ehrenrettung sagen. Uupps. Tut mir Leid.
Das Argument Ihres Therapeuten ist unplausibel.
Hintergrund war wohl, auf meine SINN-Frage hin, mich wohl mit Zwinkern daran zu erinneren, dass mein Töchterchen durchaus ein Sinn in meinem Leben - das Wichtigste sei.
Aber ja doch: Das reicht mir nicht. Ich gebe zu, lautstark, dass ich mir mehr vom Leben erwarte...*schulterzuck*.

Sorry, dass ich es überhaupt erwähnte. Einfach nur, weil ich's so eine lustige Diskussion fand

Mund wieder zumacht.

Kurz innehalt. Luft hol. Mund wieder zuklapp. Wieder aufmacht.


Aber nun mal im Ernst: Was ist der SINN der Leben? Es gibt keinen "objektiven" oder "höheren" Sinn. Es gibt nur einen subjektiven Sinn, mit dem man sich das Leben versüßt. Oder es sich mit der Sinnfrage umgekehrt eben schwer macht. Schätze, das sind zwei verschiedene Ebenen, ob man nach einem möglichst "objektiven" Sinn sucht oder nach der subjektiven "Erfüllung" bzw. welche Ebene in der Diskussion jetzt gemeint ist.

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Beitrag Do., 18.06.2009, 19:52

Gothika hat geschrieben:Wie kommt ihr eigentlich auf den Gedanken, dass "sich ausleben" immer mit Exzessen verbunden sein müsse?
muss es nicht. es gibt nur so viele beispiele, wo es der fall ist.
Gothika hat geschrieben:Man kann sich auch ein einziger Liebe unreparierbar kaputt machen.
und einen satz auch.

also man kann sich eine liebe unreparierbar kaputtmachen? ja, sicher. aber durch was? ein zuviel an liebe?
Gothika hat geschrieben:Um "liebesunfähig" zu werden, bedarf es keiner Querfeldvögelei.
nein, aber querfeldeinvögeln hat als mögliche (und nicht unwahrscheinliche) folge die liebesunfähigkeit. und das kann man bei einigen dann doch beobachten.
Gothika hat geschrieben:Was ist der SINN der Leben?
teilnahme am und vollzug des lebens. versuchen, die in einem angelegten potentiale zu verwirklichen, wenn diese verwirklichung gewünscht ist.

grüße
entwurf

ps: und nie vergessen: it's just a ride!

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CurlySue
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Beitrag Do., 18.06.2009, 19:53

hallo an alle!

erstmal finde ich es spannend wie viele nun hier schon ihre meinungen, gedanken, wissen, usw. kund tun. dann möchte ich mich anschließen und sagen, dass dies zu keiner religiösen debatte werden sollte. aber ich denke halt einfach, dass mein NICHT-glaube an etwas höheres schon ein grund dafür ist, warum ich so denke wie ich denke...
desweiteren bin ich ebenso der meinung, dass "sich ausleben" nicht immer mit exzessen verbunden werden sollte.

@ anastasius: mit dem affen gerede wollte und möchte ich natürlich niemanden zu nahe treten. im gegenteil, für mich ist es ein sehr schönes tier!

@ gothika: du hast mich gefragt wann und wie ich mich lebendig fühle? darauf weiß ich gott sei dank eine antwort und zwar auch eine sehr rasche: auf jeden fall nur in der natur! ich war vorhin zB radfahren und sauge dabei alles in mich ein! optische dinge, aber vor allem gerüche! einmal tiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiief durchatmen bitte! viele sagen zB dass sie sich unter freunden, also einfach in gesellschaft lebendig fühlen. für mich gilt da eher das gegenteil, ich gehe lieber alleine auf einen berg und genieße alles andere aber bitte KEINE andere menschen...
aja, danke für den buchtipp!

@ kiyoko: natürlich ist es egal, dass alles was ich mir aufbaue nachher verloren ist, also das materielle. aber es geht mir in keinster weise um materielle dinge wie ein haus, ein auto, geld, usw. nein, um gottes willen. es geht darum, dass wir alle ca. 80 jahre zum leben bekommen und da müssen wir halt schauen dass wir durchkommen. darum das "überleben" statt "leben". denn richtig "leben" könnte man doch nur OHNE all diese zwänge wie job, geld, usw. und genau hier stellt sich dann die frage, wie man eben überlebt wenn man diese dinge nicht über sich ergehen lassen möchte?!

eure sue
i wanna live, not only survive...

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CurlySue
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Beitrag Fr., 19.06.2009, 11:56

...und wenn man mal eine nacht drüber schläft, dann denkt man sich wieder "so schlimm ist alles ja gar nicht", aber ein paar stunden später...

in diesem sinne, wünsche allen noch einen schönen tag!

sue
i wanna live, not only survive...

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Beitrag Fr., 19.06.2009, 12:04

CurlySue hat geschrieben:@ anastasius: mit dem affen gerede wollte und möchte ich natürlich niemanden zu nahe treten. im gegenteil, für mich ist es ein sehr schönes tier!
Man muss sich ja nicht zum Affen machen, aber ich finde es schön, wenn man seine eigene Geschichte/Vergangenheit integrieren kann.

Gruß
A.

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CurlySue
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Beitrag So., 21.06.2009, 20:16

weil ich die frage so toll fand, wollte ich EUCH mal das gleiche fragen:

"wann und wie fühlt ihr euch lebendig?"


schönen abend,
sue
i wanna live, not only survive...

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andreas24
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Beitrag So., 21.06.2009, 21:06

na dafür dass du immer soviel denkst, mehr und anders als der rest, hast dus aber ganz schön leicht gemacht. die wissenschaft hat dir alle fragen beantworten können, somit vertraust du allein auf die logik und alles menschlich erfassbare, und streichst dann auch noch in bester "menschliches-ego" manie alles nicht sofort sichtbare oder nachweisebare, stichwort gott, gleichmal aus dem leben.

ganz schön eng geschnürt. klar dass da nichts übrig bleibt. ich habe weder sinn noch religion ABER es gibt weit aus mehr als die realität, weit aus mehr als rationales denken, nimm dich als mensch mal nicht SOO wichtig und ernst...schonmal auf den trichter gekommen, dass wenn die wissenschaft nur die zusammenfassung aller menschlichen versuche ist mit hilfe des sogenannten verstandes dieses wirrwarr zu erklären und zu beherrschen, die türen des "was dann alles noch kommt" erst einen spalt geöffnet wurden? stichwort evolution. für dich ist alles abgeklärt, wir kommen vom affen und gott hat da nicht mitgemischt. du solltest da etwas von deinem hohen ross runter, das menschliche ego gibt zwar viel sicherheit wie man sieht, aber es schränkt auch ein. deine welt scheint dir langweilig und sinnlos zu sein. dabei ist da draussen soviel zu entdecken und zu finden, was du nie nie nie verstehn wirst aber ein teil des grossen ganzen daseins ist. im grunde ist alles so umfangreich dass der mensch mit seinem hirn gar nicht erst fähig ist einen wirklich sinn wenn er dann mal kommt zu verarbeiten.gg das ist ein riesen haufen sch... öhm information. weils vorher auch schon fiel: "intelligents design": es gibt soooviel zu entdecken dabei, es steckt soviel in den dingen und dahinter da könnte einem echt anders werden. also wenn du in der leere stehst und alles ist abgeklärt und schlussendlich sinnlos kannst du dir sicher sein, dass du dich blos selbst zu sehr eingeschränkt hast. aber das ist auch verständlich denn in dem ganzen chaos bleibt einem nichts anderes übrig als sich selbst eine kleine welt mit kleinen regeln aufzubaun....blos einsperren solltest du dich nicht mehr!

und wenn trotz des vielen denkens, die philosophie doch nicht so deins ist, und geforscht hast du anscheinend für dich auch genug, dann tritt einfach so mal deine mauern ein und probier mal irgendwas neues in deinem leben aus. so für den anfang.

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Beitrag So., 21.06.2009, 22:34

CurlySue hat geschrieben:weil ich die frage so toll fand, wollte ich EUCH mal das gleiche fragen:

"wann und wie fühlt ihr euch lebendig?"
Hier meine ganz persönliche Antwort darauf, wobei sicherlich nicht alles nach jedermann's Geschmack ist:

- im Trubel an großen Bahnhöfen und Flughäfen. Da könnte ich ewig den Leuten zu sehen
- im Angesicht wirklich geliebter Menschen
- tragischerweise: in meinen Tagträumen und fiktiven Romangeschichten, die ich mir ausdenke, weil es dort ein paar Begrenzungen weniger gibt
- nachts unterwegs zu sein, die Nacht auf der Haut zu spüren
- beim Sex
- auf der Autobahn
- auf einem Metallkonzert oder auf der Tanzfläche einer Gothic-Disco, hauptsache dunkel, laut und schnell
- bei Ritualen (schon sehr lange her)
- wenn ich Auren sehe, Stimmen höre, Erinnerungen an frühere Leben habe, Visionen habe etc.pp. Also, wenn man unterwegs ist, leichter Regeln fällt, und die Bäume und der Wind "zu einem sprechen".

Zusammengefasst lautet bei mir wohl das Stichwort "Bewegung" und "Verbundenheit". Egal ob Verbundenheit mit einer Szene, dem (hochgegriffenem) Universum oder geliebten Menschen. Im Moment bin ich nahezu völlig isoliert... und genau das merkt man mir und meiner Gesundheit und meiner eigenen Sinnfrage ziemlich deutlich an. Verbundenheit. Immer wieder Verbundenheit. Dieser Begriffe ersetzt für mich auch die schwammige Liebe.

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Beitrag So., 21.06.2009, 22:50

CurlySue hat geschrieben:"wann und wie fühlt ihr euch lebendig?"
hmmm... beim sex ist das sicherlich der fall, auch wenn es nur masturbation ist. manchmal sind es gedankenblitze, die ein gefühl der lebendigkeit bei mir auslösen, wenn man also etwas neues gefunden hat, das einen fesselt. manchmal ist es aber auch nur, wenn das wetter schön ist, ich draußen stehe und einfach nichts denke, nur lausche auf die umgebungsgeräusche und den wind auf meiner haut fühle.

ich hatte einmal ein erlebnis, das so banal scheint, aber bei dem ich mich so lebendig und erfüllt gefühlt habe, wie kaum vor- oder nachher. es ist schon eine weile her, da lag ich des abends bei offenem fenster im bett. es war schon dunkel, der frühherbst hatte begonnen. durch das fenster drang ein leichter lauer aromatischer windstoß. ich habe ihn gierig aufgesogen und war so erfüllt davon, dass mich eine tiefe freude erfasste. ich kam mir beim austamen irgendwie reingewaschen vor, als hätte er alles negative, das je gewesen ist, aus mir hinausgespült. es ware sehr erregend. das habe ich bis heute nicht vergessen.

und ja, bei der passenden musik in guter stimmung fühle ich mich lebendig.

grüße
entwurf

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CurlySue
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Beitrag Mo., 22.06.2009, 10:38

@ gothika und entwurf: danke für eure ausführungen! sehr interessant!

@ andreas24: wenn jemand absolut auf KEINEM hohen ross sitzt und sich auf KEINEN fall wichtig fühlt, dann ICH! aber vielleicht geht es genau darum? vielleicht sollte ich mich mal so wichtig nehmen wie du zB... denn mein 2. vorname ist "erstmal die anderen"...und genau daran könnte man ja vielleicht arbeiten?! aber danke für dein posting, denn du hast mir damit wieder mal bewiesen, dass man sich nie so gut ausdrücken kann, als dass einem die anderen menschen SO verstehen, wie man/ich es wirklich meint(e)!!!!!

sue
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