Mein Freund is Alkoholiker

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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candle
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 20:55

Sofa89 hat geschrieben: Nein Erfahrung die daraus spricht...
Vielleicht erläuterst Du mal was Deinem Freund aus der Alkoholsucht hilft. Das kann den anderen Betroffenen vielleicht ehr eine Hilfe sein als an der Oberfläche rumzukratzen.

Ich habe auch einen alkoholkranken Bekannten und kann sagen: Da ist Hopfen und Malz verloren.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Murmeltier82
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 21:13

Das streiten bringt doch auch nichts.

Fakt ist, dass er Hilfe benötigt. Die wiederum nur was bringt wenn er es auch will.

Warte jedenfalls nicht mehr zu lange. Mein Vater ist nun schon seit vier Jahren tot. Er hat sich mit dem Alkohol und Medikamenten die Nieren und die Leber zerstört. Er hat sich, um es anders auszudrücken, tot gesoffen. Und für uns alle war sein Tot eine Erleichterung, so traurig das klingt.

Also lasse dir und deinem Freund helfen bevor es für ihn auch zu spät ist.

lg

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Minerva
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 21:17

Vielleicht erläuterst Du mal was Deinem Freund aus der Alkoholsucht hilft
hy candle,

mein freund ist wie du weist kein Alkoholiker.Sondern Politox.

lg

don
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candle
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 21:20

Sofa89 hat geschrieben:mein freund ist wie du weist kein Alkoholiker.Sondern Politox.
Das spielt ja keine Rolle, komisch dass Du jetzt ausweichst.

Fragen wie: Was tust Du für Dich, damit es Dir damit gut geht. Machst Du Selbshilfe, Therapie, hast Du Freunde, Eltern, die Dich stützen.

Wie erträgst Du ihn? Was gibt er Dir? Du sagtest etwas von positiven Momenten.

Was ändert er? Kann er es für Dich tun und für SICH? Und was mich dabei immer beschäftigt. Wie hoch ist seine Lebenserwartung? Lohnt es sich dafür zu leiden? Und vor allem was macht er, wie lange, welche Erfolge?

candle
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janine71
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Beitrag So., 07.06.2009, 14:04

Hallo Lisa,
als selbst Betroffene, sollte ich keine Ratschläge erteilen. Du kannst zum Teil meine Geschichte unter Co-Abhängigkeit/Alkohol nachlesen. Hätte ich noch einmal die Wahl, würde ich mich von meinem Mann sofort trennen, noch bevor wir heiraten, gemeinsam Kinder bekommen und ein eigenes Heim bauen.
Wenn ich abends mal weggehe und ich sehe an der Bar Männer mit einem Glas Bier sitzen, ist bei mir der Ofen schon aus. Jeder muss einfach seine Erfahrungen machen.
Lass dich von ihm nicht erpressen, mit du bist sein ein und alles. Warum musst die dir dann immer Beleidigungen anhören oder bist du vielleicht der Grund warum er geht oder trinkt?
Mein Schwager hat es geschafft, nachdem er nicht mehr ins gemeinsame Haus durfte durch Polizeiverfügung. Ich sehe aber in meinen Umfeld, dass es sich die wenigsten eingestehen und etwas dagegen unternehmen. Konzentriere nicht deine ganze Energie auf sein Leben, fange wieder selbst an zu leben. Ich hoffe, die lebst nicht in einem solchen Kaff wie ich, wo man sich fast keine Hilfe holen kann und die ist zum Sch.....

lg Janine

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Minerva
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Beitrag Mo., 08.06.2009, 10:17

@ candle,

es geht hier gerae nicht um mich und meine Beziehung. Du kennst die Geschichte doch, ich will sie nicht immer breit latschen...

lg don
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candle
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Beitrag Mo., 08.06.2009, 15:39

Sofa, OK, aber jemanden sagen, man muß diesem erkrankten nun auf ewig zur Seite stehen, ist ein völlig falscher Ansatz nur weil Du meinst es tun zu müssen.

Wie jemand schrieb: Wenn man sich um sich selber kümmert, in welcher Form auch immer, ist es ja OK, wenn man die Kraft hat noch die Last des anderen zu tragen, andernfalls versinkt man selber und das sieht man ja hier massenhaft an Beiträgen.

Offenbar sehen viele sich in helfender Position was ihre eigene Existenzberechtigung zu sein scheint. Ich kenne es ähnlich, aber es macht einen kaputt, wenn man nicht gegensteuert.

Aber schön Don, wenn es bei Euch so positiv und unproblematisch läuft in der Beziehung. Deine Geschichte kenne ich leider nicht wirklich.

candle
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Minerva
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Beitrag Mo., 08.06.2009, 15:48

Natürlich ist selbstaufgabe nicht der Weg für das Ziel, aber ein funktionierende Hilfestellung.
Man sollte natürlich nicht bis zum ende der belastbarkeit gehn, dafür ist das leben zukurz udn zu wertvoll, ist nun mal so das man sucht nicht kalkulieren kann genau so wie den konsumenten.

Meine Beziehung funktioniert mal abgsehn von Suchtproblematik, sehr gut und hamonisch.
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Lisa29100
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Beitrag Mo., 08.06.2009, 20:20

Vielen Dank für die Zahlreichen Antworten.
Wie ich sehe ist es ein hin und her... bleiben oder gehn. Bei jeder Geschichte ist das eine oder andere besser. Wenn sie der Süchtige helfen lässt is es leichter damit zu leben.

nur so wie bei mir...wo ich keine chance habe an ihn heranzukommen.Jeden Gespräch über dieses Thema wird sofort mit wut und zorn beendet.

ich weiß ich bin noch zu jung um mein Leben mit so einem Mann zu verbringen. ich will heiraten..ich will kinder. aber nicht unter solchen umständen. Ich denke aber nicht das ich den Absprung ohne Hilfe schaffen werde. In gedanken bin ich schon oft ausgezogen..lebe glücklich alleine in meinen eigenen vier wänden.

doch in der Realität weiß ich das ich nicht gehen werde. ich muss mir hilfe suchen denn ich weíß das ich so mein eigenes leben aufgebe. Denn richtig aufgehört zu leben habe ich schon lange.

Lisa

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Minerva
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Beitrag Di., 09.06.2009, 18:38

Hy Lisa,

für mich kling es so als hättest du dich endschieden. Ihn zuverlassen.
Was hält dich ab?

lg

sofa
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Tricia
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Beitrag So., 14.06.2009, 20:07

Hallo,

ich glaube, jemand der süchtig ist, kann nur selbst aus der Sucht herausfinden. Er muss selbst den Willen dazu haben.
Jemand der ihm nahe steht kann ihn zwar dabei unterstützen und ihm das Gefühl geben, dass er nicht allein ist auf der Welt.
Aber dieser jemand darf nicht die ganze Arbeit machen.
Zum einen (m.E. der Hintergrund der Co-Abhängigkeit) macht sich und wird dieser jemand für gutes Verhalten oder Fehlverhalten der abhängigen Person verantwortlich gemacht.
Zum anderen ist die Rückfallquote mit sicherheit viel höher, da er die Arbeit nicht selbst geleistet hat und im Grunde gar nicht weiss, wie er es überhaupt geschafft hat, aufzuhören.
Also jemanden zu verlassen bedeutet nicht ihn zu verlassen, sondern ihm UND sich selbst die Freiheit zu geben er selbst zu sein!


Ich habe seit einigen Monaten einen guten Freund, bei dem sich herauskristallisiert hat, das er ein arges Alkoholproblem hat. Wir sind Studenten, da ist es üblich dass man auf viele Parties geht und viel trinkt. Aber bei ihm sind es Ausmaße, wo sich die Mitstudenten schon an den Kopf greifen.
Also ich spreche hier von ca. 2-5 Mal in der Woche so viel saufen (auf Parties und beim "Vorglühen" zu Hause), dass man nicht mehr gerade stehen und geradeaus gucken kann. Er weiss zwar immer noch was er tut. Aber am nächsten Tag hat er sehr oft BlackOuts. Also denke ich, dass er schon sehr betrunken immer ist.
Letztens wollte er mir auch immer wieder einschenken. Hat sich noch extra Wodka bestellt und sich ihn in seinen Coktail gekippt. Und das sah mehr als routiniert aus.
Da ist mir etwas Bang geworden. Vor Alllem, ich weiss, dass er in seiner Jugend Drogenprobleme gehabt hat. Er hat viel gekifft und auch anderes Zeug genommen.
Ich frag mich, wie er das Studium so schafft, aber irgendwie scheints ihm trotzdem zu gelingen. *kopfschüttel*
Jedenfalls merke ich, je länger ich mit ihm Kontakt hab (Chatten, Telefon, Weggehen), dass ich ihm helfen will. Vor Allem tuts mir leid, wenn ich sehe, wie andere auf ihn reagieren. Sie gehen schon auf Abstand, jeder weiss es.
Dabei ist er ein sehr hübscher, attraktiver Kerl, anspruchsvolles Studium.
Ach. Ist einfach traurig.
Seine Äusserungen, wenn ich versuche mit ihm über unsere Nähe zu sprechen, um mal etwas mehr an ihn heranzukommen, belaufen sich auf, ja eigentlich kenn ich dich ja gar nicht so gut.
Totaler Quatsch. Mit anderen, die ich so lange kenne, bin ich schon bis auf seelische Gründe gelaufen und mit ihm hält sich alles auf, was machste morgen, wie gehts, was haste heute gemacht.
Schwierig.
Läuft auch viel non-verbal.
Ich weiss nicht so recht, wie ich an ihn rankommen soll. Ich mag ihn als Freund unheimlich gern und ich würde ihm gern helfen. Nur ich weiss nicht, ich glaub, er will das auch gar nicht. Ich glaube, er ist sehr glücklich so.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Gedanken dazu?

Gruß,
Tricia

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Eve...
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Beitrag So., 14.06.2009, 22:39

Hallo Tricia!

Du schreibst:
ich würde ihm gern helfen. Nur ich weiss nicht, ich glaub, er will das auch gar nicht. Ich glaube, er ist sehr glücklich so
Und sagst weiter oben:
ich glaube, jemand der süchtig ist, kann nur selbst aus der Sucht herausfinden. Er muss selbst den Willen dazu haben.
Und auch ganz richtig:
Jemand der ihm nahe steht kann ihn zwar dabei unterstützen und ihm das Gefühl geben, dass er nicht allein ist auf der Welt.
Versuchst aber doch:
die ganze Arbeit (zu) machen.
Siehst es ja schon selbst: Das klappt leider nicht.
Du kannst ihn nicht zu etwas veranlassen, zu dem er selbst keine Notwendigkeit sieht, zumal er ja offenbar (noch) "sehr glücklich" mit seinen Trinkexzessen ist ...
Du kannst ihn also nur lassen, und wenn es unerträglich wird, Dich distanzieren - so traurig es auch sein mag.

Hilfe ist überhaupt erst dann möglich, wenn jemand danach sucht. Und selbst dann muss er sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen - was für die Nahestehenden eben sehr schwer zu ertragen ist, da es dann meistens schon mindestens 5 vor 12 ist.

Ist die Abhängigkeit eingetreten, ist derjenige krank. Familie oder Partner können aber selbst krank werden bei den Versuchen zu helfen, geraten unbemerkt in die Co-Abhängigkeit. Es kann deshalb - auch für Freunde - gut sein, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige aufzusuchen, wenn man in diesen Strudel geraten ist, oder besser noch, vorher.

Eve

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Tricia
Helferlein
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Beitrag Di., 16.06.2009, 08:16

Hallo Eve,

ja, mein innerer Widerspruch ist mir auch schon klar.
Sonst hätte ich kaum diese Weisheiten schreiben können.

Ich habe mal mit meiner Thera drüber gesprochen. Sie meinte, man sei in so einer Situation schon verpflichtet zu helfen, wenn sich der jenige nicht mehr selbst helfen kann. Aber natürlich sollte man eine Distanz wahren.
Es geht lediglich darum, dass er mal darauf aufmerksam gemacht würde, dass er seine Gesundheit damit zerstört.

LG,
Tricia

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Eve...
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Beiträge: 2989

Beitrag Di., 16.06.2009, 10:49

Hallo Tricia!

Na, dann stoß ihn ruhig mit der Nase drauf! Ich glaub nur absolut nicht, dass es was nützen wird.

Im Ernst, Deine Thera spricht gelassen aus, was zu handeln absolut das Schwierigste ist: Helfen und gleichzeitig Distanz wahren nämlich. Das haben schon viele Co-Abhängige feststellen müssen. In der Schleife steckt man im Handumdrehen drin.

Ich sehe es ein wenig anders: Helfen kannst Du erst einmal überhaupt nicht, sondern frühestens dann, wenn er Dich irgendwann darum bittet. Und selbst dann braucht er eher die Hilfe von Menschen, die eigene Suchterfahrung haben. Sorry, aber ich weiß leider, wovon ich spreche.

Gruß, Eve

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rosalia
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Beitrag Do., 30.07.2009, 00:18

hab die ganze diskussion verfolgt,...darf ich mich da einklinken? ich glaub das passt inetwa dazu, und ich bräuchte auch einen rat.
es geht im prinzip ums selbe: verlassen oder nicht? wobei ich schon ausgezogen bin und es mehr um das verlassen auf der emotionalen Ebene geht... außerdem ist es mein Vater.

Keine Ahnung ob er körperlich abhängig ist, denn er trinkt (meines Erachtens) auch längere Zeit mal nichts, aber er ist z.b. derzeit jeden Tag am Wochenende (von Do weg) betrunken.
Nüchtern ist er der liebste Mensch, der sehr freigiebig ist und für jeden sofort springt, obwohl er auch in den letzten Jahren immer unzugänglicher und frustrierter wirkt, und einfach alles sehr negativ sieht. Sei es seine Arbeit oder die politische Situation. Er wird sehr aggressiv wenn er trinkt, er hat mich zwar nie wirklich geschlagen (viell. 1, 2 mal) aber er wird verbal sehr sehr verletzend, aggressiv und lässt keinen anderen mehr reden. letzte Woche war die 30er Feier meines Brunders mit 40 Leuten und er war stockbesoffen. (das war zwar zu erwarten, aber trotzdem...)
weil er dann angefangen hat, die anderen Leute ungut anzumauln, hat mein Bruder in schlafen geschickt, (es waren vorOrt Betten gerichtet) und er wollte daraufhin, tief in seinem stolz gekränkt, mit dem Auto die ca. 70 km heimfahren, obwohl er kaum stehen konnte.
Hat dann einen Randstein und einen Baumstamm gerammt, weil er total zugeparkt war, und ohnehin nicht wegfahren hätte können, ich hab ihn grad noch so erwischt und ihm den Schlüssel abgenommen. was dann wieder sehr schlimm war, denn "ihm hat noch nie jemand den schlüssel weggenommen".
mein bruder meinte, ich hätte ihn fahren lassen sollen, "er muss selber wissen, was er tut, und wenn er stirbt, ist es eben so".
nunja. soweit bin ich (noch) nicht. und er ist dann die 70km mit dem taxi heimgefahren...

Das Problem dabei ist, dass ich auf diese Situationen immer enorm emotional reagiere und sofort anfange zu heulen. Obwohl es mich jetzt nicht mehr sosehr berühren dürfte, weil ich nicht mehr von ihm abhängig bin, nicht mehr zuhaus wohne usw.
Aber ich fühle mich sofort in die Zeit zurückversetzt, wo ich noch mit ihm allein zu Haus gewohnt hab, und nicht weg konnte, bzw. immer den RUcksack mit dem Nötigsten gepackt und den Haustürschlüssel in der Hand hatte, um wegzulaufen, wenn ich ihn betrunken die stiege raufkommen hörte.
Ich hab mehrmals versucht mit ihm zu reden, ihm auch einen Brief geschrieben, in dem ich wirklich ohne Vorwürfe versucht hab, ihm zu sagen, was ich empfinde, bzw. dass ich der Meinung bin, dass er zuviel trinkt, aber darauf kamen (als er nüchtern war) nur Kommentare wie "der der ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein" und "wenn er der sei, der die Familie zerstört hat, scheidet er aus dieser welt" (pseudo selbstmorddrohung?!)
er redet nie darüber, wenn er nüchtern ist, was er aufgeführt hat, wenn er betrunken war. ich dachte lang, er erinnert sich nicht, aber das ist nicht so.
er ist aber einfach unbelehrbar und stur. zb. hat er mich einmal angerufen und total angeschrien und beschimpft, weil ich die fernbediehnung nicht auf den tisch gelegt hatte, sondern auf dem polstersessel liegen gelassen hab, und sie in die ritze gerutscht war, obwohl er sie gleich gefunden hat, nachdem er angerufen hatte. als ich ihn darauf angeredet hat, als er nüchtern war, und meinte dass es ja ok sei, dass er sauer sei, deswegen aber seine reaktion übertrieben und unangebracht fand, beharrte er darauf, dass es doch kein problem sei, die fernbed. auf den tisch zu legen. sonst nix.

ich bin der einzige in der familie und überhaupt, der sich aufregt und war dazu sagt, wieviel er trinkt.
alle andern haben sich damit schon mehr oder weniger abgefunden.
lapidarer kommentar meiner mutter, nachdem ich heulend meinem bruder erzähle, was passiert war, als er losfahren wollte von der geb.feier: " das wird man gewohnt, wenn mans oft genug gesehen hat!"
mein großvater war auch alkoholiker, der trank am tag 2 l wein, aber der war nicht ungut, der ist dann irgendwann schlafen gegangen, das wars, mein onkel trinkt ebensoviel, bleibt aber auch eher ruhig. nur mein vater wird total aggressiv.
dass er nüchtern der liebste mensch ist, macht es nur noch schwieriger sich von ihm zu distanzieren.
scheinbar belastet seine sauferei aber nur mich sosehr.
alle anderen scheinen sich damit abgefunden zu haben.
aber ich finde es eben nicht normal, dass man mit knapp 50 ins bett seines sohnes kotzt, weil man seinen alkoholkonsum einfach nicht kontrollieren kann.

habt ihr irgendeine idee, wie ich es schaffen könnte, mich emotional von ihm zu distanzieren, ohne den Kontakt ganz abzubrechen?

danke!
s.

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