Empathie

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Taffi
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Beitrag Do., 28.05.2009, 19:38

Hey Eve,

ich freu mich, dass du mein Posting als liebevolles Kopfwaschen auffassen konntest! Bin nicht sicher, ob ich an deiner Stelle heute schon dazu in der Lage gewesen wäre.
Eve... hat geschrieben:Was ich dann wahrnehme, ist die Verzweiflung des Posters oder auch die große Wut und Hoffnungslosigkeit - klar, Gefühle die ich von früher her kenne ...
Ja, zumindest erinnerst du dich an deine Wut und Hoffnungslosigkeit. Ich bin nicht sicher, wie gut sich das Erinnern an eigene Gefühle und Empathie voneinander abgrenzen lassen (finde die Frage aber gerade spannend). Weiß aber auch nicht, ob diese Trennung notwendig oder sinnvoll ist - Hm, als Gedankenstütze ist es vielleicht doch hilfreich, sich zu vergegenwärtigen, dass die Gefühle, die man wahrnimmt, im Endeffekt die eigenen sind. Ich kann ja z.B. auch - um mal ein angenehmes Gefühl zu nehmen - deine Liebe zu deinem Mann nicht spüren, sondern mich nur daran erinnern, wie es sich für mich anfühlt zu lieben
Eve hat geschrieben:Und weil ich sie damals nicht aushielt (wollte lieber in den Tod flüchten) kann ich sie bei dem Hilfesuchenden heute auch nicht ertragen - will sie durch Hilfe quasi löschen? Bin ich auf der Spur?
Möglich wär's, wie Anastasius schon schrieb. Wie fühlt es sich für dich an? (Ich finde, Wahrheit kann man spüren.)
Aber auch hier noch einmal um der Verdeutlichung willen: Es wäre dann die Erinnerung an deine eigene, für dich schier unerträgliche Hoffnungslosigkeit, die dich quält, und die du "wegmachen" willst. Das ist auch nichts, was ich verurteilen würde. Ist vielleicht eine Art Bewältigungsversuch. Das Schöne an (selbst virtuellen) Beziehungen ist ja auch, dass man in ihnen oder mit ihrer Hilfe selber heilen kann, wenn man an die eigenen HotSpots herangeführt wird.

In den Zusammenhang fällt mir auch wieder ein, was MiaMaria dir schrieb: dass du A. ihren Schmerz "abgenommen" hast; wolltest den eben "wegmachen". Ein Eindruck, den ich teile. Ich glaube, das ist dir auch gelungen durch deine Zugewandtheit, deinen Trost.
Für dich (und viele andere, mich eingeschlossen) wäre das Maß an (vermeintlicher, angenommener) Verletztheit an ihrer Stelle (nahezu) übervoll gewesen. Ich hab - wie andere auch - bei A. aber was anderes wahrgenommen, nämlich, dass sie noch gar nicht wirklich an ihrem Schmerz dran war. Du hättest gern gesehen, dass sie sich aus der Verstrickung löst. Und ich gehe davon aus, dass wir uns in dem Punkt alle einig sind. Aber damit sie das selber gewollt hätte, hätte sie m.E. - und da mögen wir uns wieder eklatant unterscheiden - ihren Schmerz erst mal selber spüren müssen.

Ich weiß genau, dass ich bei bestimmten Gelegenheiten nach demselben Prinzip agiere wie du. Vielleicht erinnere ich mich beim nächsten Mal an meine eigenen Worte. Schön wär's ja.
Eve... hat geschrieben:Aha. Also doch wieder rückfällig geworden (ich, nicht Du).
S.o. Doch, doch... Mir selber passiert das durchaus auch.
Eve hat geschrieben:Gut, dass Du das Beispiel anführst. Bei Mördern ärgert mich sogar das Verständnis. Da finde ich Versuche des Verstehens geradezu unheimlich.
Ich gehe jede Wette ein, dass es Mordfälle gibt, in denen du Verständnis für den Täter aufbringen könntest und dir die Positionierung nicht mehr so leicht fällt: Der Vater, der sein missbrauchtes Kind rächt. Die Frau, die ihrem brutalen Ehemann nach 20 Jahren Quälerei das Messer in die Brust rammt. Mir würde noch mehr einfallen, aber ich denke, das reicht an der Stelle...

Lieben Gruß
Taffi


@Entwurf: Joar, ich hatte es zwar schon vorher verstanden - aber anders g*
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi

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candle
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Beitrag Do., 28.05.2009, 20:24

Werd ich jetzt emphatisch gemobbt oder ignoriert?

Hm na dann! Ich zieh mich dann mal auf meine Seite zurück.

Bye!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Winterwolke
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Beitrag Do., 28.05.2009, 20:32

candle hat geschrieben:Wenn ich den Thread betrachte, gibt es da alle Varianten. Aber im großen und Ganzen sehe ich da immer die sehr starke parteiische Variante. Frauen flippen ja oft regelrecht aus, rein emotional reagieren sie ohne nachzudenken wo ihr Problem dabie liegt. So kommt es bei mir oft an.
Was hat das mit Empathie zu tun? Das erscheint mir doch eher eine von ganz eigenen Gefühlen ausgelöste und damit von Empathie befreite Reaktion zu sein.
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Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
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Eve...
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Beitrag Do., 28.05.2009, 20:49

Candle,
hatte Dich nicht ignoriert, siehe oben, in meiner Antwort an Taffi:
Eve... hat geschrieben:[ ...eines Themas ... Candle, auch Du magst da wohl richtig liegen: Ich bin noch näher dran, als ich dachte. ...
Lieber Gruß,
Eve
Im Gegenteil, ich habe alle Beiträge aufmerksam gelesen, und sie wirken noch nach.

Taffi,
zu den Mördern (huh, schon krass!) noch: Es gab mal eine Fernsehsendung, in der Gefängnisinsassinen interviewt worden waren - sämtlich verurteilte Mörderinnen. Danach war mir übel, denn es schien mir: "Allesamt eigentlich normale Frauen, wie andere - wie ich? - auch, die irgendwann in eine persönliche Zwangslage geraten waren ..." Kann angst machen: Natürlich gibt es Verständnis dafür. Verständnis - begrenzt - schon, Empathie ... ?

Da muss wohl die Tat von den Tätern getrennt werden ... obwohl ja wieder die Täter es sind, die sühnen. Schwierig.

Melde mich nochmal zu anderen Gedanken hier.

Liebe Grüße, Eve

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Aditi
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Beitrag Fr., 29.05.2009, 09:53

ein kleiner zwischenruf auch von mir zum drahtseilakt empathie.
wie überall geht es auch bei diesem thema um die balance. einerseits ist es wichtig, die welt mit den augen des anderen sehen zu können, andererseits oft auch gar nicht so einfach dennoch die nötige distanz aufrechtzuerhalten.
emapthie sehe ich in gewissem sinne als eine art mitschwingen mit den gefühlen des anderen in einem selbst.
problematisch wird´s, wenn durch zu viel empathie stress entsteht. was nützt mir z.b. ein manager, der in wirtschaftlich schwierigen zeiten zu viel empathie zeigt, sodass er keinen mitarbeiter kündigen will und dadurch aber die existenz des gesamten betriebes gefährdet? wer also zu viel empathie aufweist, kann beim anderen abwehrreaktionen auslösen.

meine grenze in annisa`s thread z.b. war in dem moment erreicht, wo sie den link des forums an björn geschickt hat, er sich hier eingeloggt hat und nun versucht hat, seine sicht der dinge darzulegen. da spürte ich, es geht anissa gar nicht darum, für sich selber etwas verändern zu wollen, zu reflektieren, zu reifen, zu lernen ect. - sondern darum "schuld" hin- und herzuschieben. björn macht natürlich dasselbe.
darum habe ich auch geschrieben: ich lasse mich nicht instrumentalisieren! und das wiederum, dieses gefühl, instrumentalisiert worden zu sein, hat wiederum mit meiner lebensgeschichte zu tun. die frage ist: wie gehe ich damit um? in diesem fall bin ich aus dem thread ausgestiegen.

mlg
aditi

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Gast
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Beitrag Fr., 29.05.2009, 19:21

Aus einer Laune heraus: Empathie ist ein Klotz am Bein.
A.

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Orlando
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Beitrag Fr., 29.05.2009, 23:12

Hallo zusammen,
hier ein Zitat eines Zitats aus einem anderen Forum zu diesem Thema:
Empathie (Einfühlungsvermögen) ist die Fähigkeit, sich in die Gedanken, Gefühle und das Weltbild von anderen hineinzuversetzen. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort "empatheia" für "Einfühlung" ab. Empathie impliziert, Gedanken und Gefühle des Anderen so weit wie möglich zu erkennen und aus dem Weltbild (d.h. der Sichtweise und Perspektive) des anderen zu interpretieren.

Die Kunst zuzuhören und den anderen zu verstehen

Hier liegt der wirklich entscheidende Punkt: Es geht nicht darum, die Gedanken, Aussagen und Emotionen des Anderen aus einer eigenen Perspektive oder einer pseudo-rationalen / pseudo-objektiven Sichtweise zu werten, sondern zu versuchen zu verstehen, was den Anderen aus seinem Weltbild und seinem Erfahrungshorizont heraus zu bestimmten Handlungen und Meinungen bewegt.
@Anastasius
Also wenn Du die im Zitat beschriebene Fähigkeit als einen Klotz am Bein empfindest, dann entweder weil Du den Begriff anders interpretierst als beschrieben oder weil Du nicht wirklich dazu fähig bist. Ich denke nicht das empathische Menschen der Empathie überdrüssig sind.

Ich glaube das nur relativ wenige Menschen in hohem Maße zur Empathie fähig sind, weil die meisten Menschen eben nicht wirklich in einem empathischen Umgfeld (sprich Elternhaus) aufgewachsen sind. Was dann auf der anderen Seite als Empathie ausgegeben wird und an deren Stelle tritt sind wohl eher die oben beschriebenen 'pseudo-rationalen / pseudo-objektiven Sichtweisen' oder die Projektion des eigenen Erlebens in den anderen um sich mit diesem zu idenfizieren und um sich dann letztlich selbst zur Seite zu stehen. Das es dann dabei schnell zur Polarisierungen kommt finde ich nicht verwunderlich.


Grüße
Orlando

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Thread-EröffnerIn
Eve...
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Beitrag Fr., 29.05.2009, 23:40

Hmmmmm ....

wollte eigentlich noch was einwerfen hier, aber wenn ich mir so die Fortentwicklung betrachte, ist es eigentlich ja viel interessanter, was noch "reinkommt" ohne dass auf die einzelnen Beiträge Bezug genommen wird ... Stichwort "Eigendynamik"

Eve

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Gast
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 07:43

@ Orlando,

jetzt reagiere ich mal ganz unempathisch.
Orlando hat geschrieben:Also wenn Du die im Zitat beschriebene Fähigkeit als einen Klotz am Bein empfindest, dann entweder weil Du den Begriff anders interpretierst als beschrieben . . .
Das tue ich nicht.
Orlando hat geschrieben: . . . oder weil Du nicht wirklich dazu fähig bist. Ich denke nicht das empathische Menschen der Empathie überdrüssig sind.
Ich finde es eine beachtenswerte Leistung, von einem Gesamttext eines Postings mit 10 Wörtern 4 zu überlesen.
Anastasius hat geschrieben:Aus einer Laune heraus: Empathie ist ein Klotz am Bein.
Mit welchem Zaubertrick hast du dem, was ich in einer momentanen Laune schrieb (und auch so deklarierte), meine Grundhaltung bzw. (Nicht-)Fähigkeit entnommen?

Hätte ich sieben dahinter setzen sollen???


@ all,
dennoch die Frage in die Runde. Kann Empathie auch mal hinderlich sein?

Gruß
Anastasius

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Winterwolke
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 09:33

Orlando hat geschrieben:Ich glaube das nur relativ wenige Menschen in hohem Maße zur Empathie fähig sind, weil die meisten Menschen eben nicht wirklich in einem empathischen Umgfeld (sprich Elternhaus) aufgewachsen sind.
Deine zitierte Definition von Empathie war sehr gut. Genau das ist es.

Doch dass man in einem empathischen Elternhaus aufgewachsen sein muss, um selbst Empathie zu entwickeln ist ein Trugschluss.
Ich kann von mir selber behaupten, ein sehr empathischer Mensch zu sein (nach deiner Definition!), aber mein Elternhaus hat mir das nicht beigebracht.

Und mir ist es kein Klotz am Bein! Es macht mein Leben leichter. Auch wenn ich manchmal wünschte, diese Eigenschaft ausblenden zu können.
Weil manchmal bekomme ich schneller als andere mit, wie es meinen Mitmenschen um mich herum geht und was hinter ihrer Fassade vorgeht. Nicht immer ein Vorteil. Und manchmal wird man deswegen auch angefeindet.
Aber es erleichtert den Umgang mit anderen. Wenn man für die Perspektiven des Anderen offen ist. Man kann nicht empathisch sein, wenn das eigene Weltbild in streng fixierten Bahnen verläuft und die Rahmen unveränderlich gezogen wurden.
Empathie setzt Offenheit voraus. Offenheit für die anderen Denkweisen und Gefühle des Gegenüber.
Und schlussendlich die Akzeptanz, dass der andere anders denkt und fühlt.
Zuletzt geändert von Winterwolke am Sa., 30.05.2009, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

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Winterwolke
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 09:35

Anastasius hat geschrieben:@ all,
dennoch die Frage in die Runde. Kann Empathie auch mal hinderlich sein?
Absolut!
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

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Marja
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 10:38

Hallo!
@ all,
dennoch die Frage in die Runde. Kann Empathie auch mal hinderlich sein?
Ja total! Wenn man sich zu oft und zu viel in andere hineinversetzt (meist in Leidensgeschichten) kann man schonmal von sich selbst abdriften. Ich denke hier macht die Dosis das Gift. Es gibt auch ein Syndrom (kenne den Namen nicht), wo sich Opfer zu sehr in ihre Täter hineinversetzen können, sodaß dies bereits pathologische Konsequenzen hat.

LG

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Orlando
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 10:40

Guten Morgen,
Anastasius hat geschrieben:jetzt reagiere ich mal ganz unempathisch
Oh Schreck, Deine Laune hält also noch an.
Anastasius hat geschrieben:Ich finde es eine beachtenswerte Leistung, von einem Gesamttext eines Postings mit 10 Wörtern 4 zu überlesen.
Och, so beachtenswert war die Leistung doch garnicht, denn...
Anastasius hat geschrieben:Mit welchem Zaubertrick hast du dem, was ich in einer momentanen Laune schrieb (und auch so deklarierte), meine Grundhaltung bzw. (Nicht-)Fähigkeit entnommen?
...das war gar kein Zaubertrick. Ich hab die ersten vier Wort einfach wegsubtrahiert, da vernachlässigbar. Ein simpler mathematischer Vorgang also.

Kopfkino hat geschrieben:Doch dass man in einem empathischen Elternhaus aufgewachsen sein muss, um selbst Empathie zu entwickeln ist ein Trugschluss.
Ich kann von mir selber behaupten, ein sehr empathischer Mensch zu sein (nach deiner Definition!), aber mein Elternhaus hat mir das nicht beigebracht.
Will ich nicht abstreiten, wird aber mit Sicherheit schwieriger. Sicherlich wirst auch Du empathische Reaktionen Deiner Eltern oder auch anderer Bezugspersonen erlebt haben. Mögen sie auch selten gewesen sein. Ich denke das ein Mensch auch immer selbst einen Teil zu seiner Entwicklung beiträgt, da er sich im Grunde entscheiden kann welche Richtung er einschlägt. Auch wenn der Druck von außen gross ist. Ich denke aber, das die meisten die Haltung der Elter und ihres prägenden Umfelds übernehmen und manche wiederum schaffen es, sich dem innerlich zu wiedersetzen und an ihren empathischen Fähigkeiten und Erlebnissen mehr oder weniger festhalten. Ich frage mich allerdings, ob es wirklich möglich ist, wenn man gänzlich ohne Empathie heranwachsen würde, was ja so sicherlich nicht vorkommt.
Anastasius hat geschrieben:dennoch die Frage in die Runde. Kann Empathie auch mal hinderlich sein?
Vielleicht aus einer Laune heraus . Nein, mal im Ernst... . Es hängt vielleicht davon ab, inwieweit man selbst in der lage ist, sich bei den empathischen Vorgängen abzugrenzen oder ob man sich doch nur eher mit dem Gegenüber identifiziert, was ja definitonsgemäß eigentlich keine Empathie wäre. Ich kann mir beispielsweise Situationen vorstellen, in denen man selbst durch empathische Reaktionen in Schwierigkeinen gerät, z.B. wenn man an der Arbeit einer gemobbten Person zur Seite steht und sich damit den Groll der Mobber auf sich zieht.

Grüße
Orlando

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Eve...
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Beiträge: 2989

Beitrag Sa., 30.05.2009, 12:33

Ja, oder eben, wenn es bedeutet, nicht ausreichend für sich selbst einstehen zu können. Wer die Interessen anderer wirklich empathisch im Blick hat, dem fällt der Kampf für die eigenen u. U. nämlich gar nicht so leicht.

Ich finde auch, es kann beides sein: Erstrebenswert, weil es den Umgang miteinander angenehmer macht, und hinderlich, je nach Lage der Dinge.

Gruß, Eve

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hungryheart
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Beitrag Di., 09.06.2009, 07:08

Anastasius hat geschrieben: @ all,
dennoch die Frage in die Runde. Kann Empathie auch mal hinderlich sein?

ich würde mal sagen, mit der empathie verhält es sich wie mit allem anderen auch: es ist eine frage der dosis.

ich persönlich finde empathie für mich eher entlastend, weil sie mir hilft, die motive anderer zu verstehen und mir so zu gelassenheit (durch verstehen, verzeihen, mitfühlen etc. ) verhilft.
und dadurch (@eve...) sehr viel besser für mich selbst einstehen und sorgen zu können, weil ich eben gelassen bin und im zweifelsfall auch loslassen kann
Nimm was du willst und zahl dafür.

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