Zwischenbeziehungen als Notlösung eine Männerstrategie?

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.
Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Fr., 05.06.2009, 22:10

Amelia hat geschrieben:
Pitt hat geschrieben: ich glaube nicht, dass sich Männer oder Frauen in vollem Bewußtsein und unter Vorspiegelung falscher Absichten in eine beziehungartige Affäre stürzen.
Das glaubst du doch wohl nicht im ernst? Kommt tagtäglich vor.
Hi Amelia,
ich meine das tatsächlich im Ernst. Ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass sich erwachsene Menschen nichts vorspielen. Ich glaube in der Tat, dass sehr schnell das Thema auf den Tisch kommt, welche "Perspektive" die "Beziehung" hat. Dass der Mann oder die Frau (oder beide, - oder keiner) sehr schnell erkennen lassen, dass sie keine Partner "fürs Altwerden" sind.
Im übrigen: Wer die Beziehung dann schließlich beendet, stuft sie zur "Zwischenbeziehung" "herab".
Wenn ein Partner mir zu viele Kompromisse abverlangt, die ich nicht bereit bin zu tragen, dann trenne ich mich erst und suche dann jemanden neues.
Hier gebe ich Dir recht. Vielfach sind es Männer, die bereits "weitersuchen", bevor sie sich trennen. Das rührt aber allein aus der Tatsache her, dass Männer suchen müssen. Eine Frau kann abwarten, und sich "finden lassen". Die Rollen sind immer noch so verteilt, dass der Mann "fragt", und die Frau "ja" oder "nein" sagt.
Da Frauen "das Heft ihrer Gunst in der Hand haben", brauchen sie nicht suchen. Sie haben alle Zeit der Welt und können sich auf dem "Männermarkt" umschauen.
Während einer Beziehung weiterzusuchen ist nicht "unethischer" als sich zu trennen, - und dann weiterzusuchen. Das sind zwei Seiten genau derselben Medaille.
Meine two cents...
Pitt

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Amelia
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 91

Beitrag Fr., 05.06.2009, 22:44

Hallo Pitt,

ich verstehe, was du sagen willst und dennoch...
es gibt sehr wohl Männer, die vielleicht durchblicken lassen, dass sie gerade nicht "können" aber so richtig klare Aussagen bekommt man nicht. Das wäre dann ja schön blöd, wenn sie ginge. Und wenn es so ist, dass der Mann weitersucht, die Frau sich das denken kann und es beendet, dann hat sie es zur "Zwischenbeziehung" gemacht? Ich denke, dass sie mit sich selbst verantwortungsbewusst umgegangen ist.

Und Frauen brauchen nicht zu suchen? Ich suche nicht aktiv (was ich jetzt aber ändern werde, bin ja single) aber die Männer die mich "fragen" gefallen mir nicht. Ich könnte noch Jahrzehnte warten, bis mich der richtige fragt. Natürlich müssen Frauen mehr machen, als nur abwarten. Sonst ist sie nur mit Absagen beschäftigt. Sie muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und die richtigen Signale geben...

Also bei mir hat zwar der Prinz an der Tür geklingelt und eine Beziehung mit mir angefangen, aber wie ich im Nachhinein erkennen muss, doch wohl aus Bequemlichkeit. Nur ich wollte es lange nicht wahrhaben. Wie auch, wenn er zur Rede gestellt das Gegenteil behauptet, aber seine Taten für sich sprechen.

Du merkst, ich bin einigermaßen frustriert über die Bequemlichkeit der Männer. Sie meinen oft, sich nicht anstrengen zu müssen und trotzdem erhört zu werden. Und wenn ich mir dann so meine Bekannten angucke, die auch zumindest mir gegenüber zugeben, dass sie wissentlich nicht eindeutig Stellung nehmen in ihren Beziehungen, dann verliere ich bald meinen Glauben an die Männer. Jedenfalls habe ich nie viel von den Männern gehalten, die noch in einer Beziehung waren und sich nach mir umschauten. Ist es denn so schwer, ehrlich zu sein, mal auf Sex für eine Weile zu verzichten und sich nur um eine Frau bemühen, die man auch wirklich möchte? Ist das zuviel verlangt?

Wenn eine Frau nur noch "ja" zu sagen braucht, bevor sie fremdgeht, die Beziehung beendet, dann lag schon sehr vieles im Argen. Meist sind es doch die Frauen, die sich in einer aussichtslosen Beziehung immer noch bemühen. Männer "schweigen" und "blocken" lieber und machen ihr Ding. Mein Fazit: Männer sind beziehungsabhängig. Sie können sich nur aus einer Beziehung lösen, wenn eine neue da ist oder gerade angebahnt wird. So sind die meisten Frauen nicht. Ich kenne keine einzige.

Amelia

Benutzeravatar

Cyberia
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 29
Beiträge: 43

Beitrag Sa., 06.06.2009, 08:03

Während einer Beziehung weiterzusuchen ist nicht "unethischer" als sich zu trennen, - und dann weiterzusuchen. Das sind zwei Seiten genau derselben Medaille.
Also Pitt, dass kannst du doch nicht wirklich glauben?
Doch, es ist "unethischer". Jemand der weitersucht ist sich doch praktisch schon bewusst, dass er sich trennen wird. Sucht nur nach etwas Passendem. Und was es "unetischer" macht ist, dass er den anderen darüber nicht informiert und im unklaren lässt. Denn der/die andere könnte ja dann auch aktiv "suchen" oder sich "finden lassen." Oder eben das Leben neu ausrichten. Dagegen derjenige der sagt: "unsere Beziehung hat auf Dauer keinen Sinn für mich, und deswegen habe ich vor weiterzusuchen" (das nennt man eigentlich sich trennen), spielt mit offenen Karten.
LG
Cyberia


Raziel
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 37
Beiträge: 860

Beitrag Sa., 06.06.2009, 08:51

@Pitt
Ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass sich erwachsene Menschen nichts vorspielen. Ich glaube in der Tat, dass sehr schnell das Thema auf den Tisch kommt, welche "Perspektive" die "Beziehung" hat.
Da denke ich auch, dass sich so ein Verhalten nicht lange geheim halten lässt. Aus dieser Sicht halte ich aber auch jene Aussage....
Wer die Beziehung dann schließlich beendet, stuft sie zur "Zwischenbeziehung" "herab".
... für sehr gewagt. Denn dann müssten schon beide das Prinzip von den "Übergangspartnern" teilen. Und auch, wer von beiden dann letztlich Schluss macht, muss nicht zwangsläufig einen neuen Partner gefunden haben. Da konnen noch ganz andere Ursachen zugrunde liegen.
Während einer Beziehung weiterzusuchen ist nicht "unethischer" als sich zu trennen, - und dann weiterzusuchen. Das sind zwei Seiten genau derselben Medaille.
So gesehen gebe ich dir zwar recht, aber dann muss auch die Frage erlaubt sein, ob jemand, der sich erst trennt und dann weitersucht, überhaupt erst in diese Lage gekommen wäre!?! Denn dann wäre es ja unsinnig, sich überhaupt erst auf eine "Übergangsbeziehung" einzulassen.


@Amelia
es gibt sehr wohl Männer, die vielleicht durchblicken lassen, dass sie gerade nicht "können" aber so richtig klare Aussagen bekommt man nicht.
Naja, dass scheint ja allgemein ein großes Problem in Beziehungen zu sein. Würde ich NUR meine Freundin da als Maßstab nehmen, hab ich den Eindruck, das Frauen schon deshalb klare Aussagen von ihren Männern verlangen, weil sie selbst keine treffen können.

Aber mal ernsthaft: Ich frage mich, ob das überhaupt ein reines Beziehungsproblem ist. Ich vermute vielmehr, dass es um ein generelles Problem in der Kommunikation bzw. dem Umgang mit Menschen geht. Ich beobachte derlei Verhaltensweisen auch in anderen Bereichen wie Arbeitsplatz, Freunde, allgemeiner Umgang mit Leuten etc., auch wenn Handlungen und Bedeutungen jeweils variieren. Und zwar von beiden Geschlechtern.
Ich könnte noch Jahrzehnte warten, bis mich der richtige fragt. Natürlich müssen Frauen mehr machen, als nur abwarten.
Ich glaube, was Pitt meint, ist die nach wie vor stark vertretene traditionelle Rollenverteilung, dass der Mann um die Frau wirbt. Daraus resultierend wird der Mann natürlich seltener angesprochen als Frauen und muss deshalb aktiver sein, während Frauen theoretisch auch abwarten könnten. Das es letztlich dann doch nicht ganz so einfach ist, liegt natürlich auf der Hand, aber das dürfte in allen Lebensbereichen der Fall sein. Wenn man sucht, bekommt man vielleicht was man sich wünscht. Wenn man abwartet, kommt man das, was übrigbleibt.
Ist es denn so schwer, ehrlich zu sein, mal auf Sex für eine Weile zu verzichten und sich nur um eine Frau bemühen, die man auch wirklich möchte? Ist das zuviel verlangt?
Versteh mich jetzt nicht falsch, ich frage mit Absicht so provokativ: Wenn man bedenkt, dass man heutzutage Lebensgrundlage und Beziehung voneinander trennen kann, die Partnerwahl also nie so einfach war wie heute, lohnt es sich dann überhaupt, ehrlich zu sein? Oder um die Beziehung zu kämpfen?
Man liest sich
RazielBild

Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Amelia
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 91

Beitrag Sa., 06.06.2009, 13:05

Hallo Raziel,
Raziel hat geschrieben:Wenn man bedenkt, dass man heutzutage Lebensgrundlage und Beziehung voneinander trennen kann, die Partnerwahl also nie so einfach war wie heute, lohnt es sich dann überhaupt, ehrlich zu sein? Oder um die Beziehung zu kämpfen?
Es kommt auf die Ausgangslage an. Welche Alternativen habe ich? Sehe ich gut aus und bin sehr begehrt lege ich vielleicht hohe Maßstäbe an. Wohne ich in einem kleinen Dorf ist die begehrteste Person schnell für mich ausgemacht und ich gebe mir Mühe, mit dieser Person zusammen zu kommen. In einer Großstadt wiederum gibt es ständig Verlockungen. Die Auswahl ist groß. Nur wenn ich glaube, dass ich froh sein kann, überhaupt einen Partner für mich zu ergattern, bin ich vielleicht schneller mit einem Partner zufrieden.

Liebe ist also durchaus auch eine Frage der Alternativen.

Ich lebe in einer Großstadt. Hier gelte ich allgemein nicht mehr (bedingt auch durch Alter) zu den Marktführern. Gerade vor ein paar Tagen war ich aber in meiner kleinen Heimatstadt. Dort werde ich anders wahrgenommen, beachtet. Es gibt also einen Unterschied. Denke wahrhaftig daran, dort wieder zu leben. In diesem Ort war ich nie Single. Auch eine andere Freundin aus einer Großstadt hat dort ihre Liebe gefunden und nicht in der Großstadt wo sie lebt. Es ist einfacher, wenn nicht so viel Alternativen da sind, sich auf einen Menschen zu konzentrieren. Man verliebt sich quasi innerhalb seines Lebensraums. Sind die Alternativen dort sehr groß, fällt die Entscheidung schwer bzw. ist die Mühe um die Beziehung evt. nicht mehr so groß. Weil jeder hat gleich viel Optionen.

Amelia


Raziel
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 37
Beiträge: 860

Beitrag Sa., 06.06.2009, 17:09

N'abend, Amelia
Liebe ist also durchaus auch eine Frage der Alternativen.
Genau! Und die muss nicht mal zwangsläufig ein anderer Partner sein.

Im großen und ganzen stimme ich dir zu, aber mir ging es auch noch um etwas anderes. Im Gegensatz zu früher ist es heute größtenteils möglich, sein Leben allein bestreiten zu können (ich weiß, alleinerziehende Eltern werden mir da widersprechen ). Man ist nicht wie früher auf eine Beziehung angewiesen und steht somit auch nicht unter Druck, Kompromisse finden oder gar Opfer bringen zu müssen, um diese nicht in Gefahr zu bringen. Man kann eine Beziehung auch beenden, ohne gleich ein finanzielles oder gesellschaftliches Problem zu bekommen und kann sich mehr auf seine eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen konzentrieren.

Wenn es aber so viel einfacher ist als früher, wo besteht dann da noch der Wille auf Erhalt einer Beziehung? Wenn man weiß, dass man theoretisch schnell wieder einen neuen Partner kennenlernen kann? Man kann also auch eine bereits bestehende Beziehung jederzeit beenden, wenn die eigenen Vorstellungen nicht mehr mit der Realität übereinstimmen. Und wie du schon geschrieben hast: je größer dabei die Alternativen, desto höher die Ansprüche.

Natürlich spielen da noch andere Faktoren eine Rolle und auch das Beispiel mit der "guten alten Zeit" ist schon etwas komplizierter als nur die Alternativen. Aber es spielt schon eine gewichtige Rolle bei der Partnerwahl und derem Erhalt. Das interessante daran ist, dass das Endergebnis heute IMHO dasselbe ist wie früher. Früher hatte man wenig Freiheiten, weil eine Beziehung Teil der Existenzgrundlage war und man folglich nur wenige Erwartungen mit einbringen konnte. Heute hat man wenig Freiheiten, weil die Fülle an Alternativen die Auswahl so schwer machen, da die Erwartungen praktisch mit steigen und es folglich auch leichter fällt, mögliche Kandidaten auszuschließen. Man befindet sich dann praktisch in der paradoxen Situation, das man trotz vieler Alternativen immer weniger Auswahl hat.
Man liest sich
RazielBild

Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Amelia
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 91

Beitrag Sa., 06.06.2009, 21:29

Hey Raziel,

Wer die Wahl hat hat die Qual
Besser ist es, man weiß was man will. Auch eine Beziehung die aus einem Kompromiss heraus entstanden ist kann mit Liebe gefüllt werden. Liebe ist auf jeden Fall etwas, was wächst wenn man sich Mühe gibt. Von allein kommt nichts.

Verlieben kann man sich an jeder Ecke. Die Liebe wiederum bedarf einer intensiven Pflege. Das ist heutzutage vielen Menschen zu mühsam. Vieles ist einfach oberflächlich. Dem schnellen Sex folgt der schnelle fahle Geschmack hinterher. Hat man aber erst einmal eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut, so kann diese später noch kaum was erschüttern. Hier spielt wieder der Spiegel eine entscheidende Rolle. Ich ziehe die Menschen an, die meinem geistigen Horizont oder meiner seelischen Situation o.ä. entsprechen: Was sagt dieser Mensch über mich aus? Welche Menschen ziehe ich an? Puh, dass ist alles wirklich sehr Komplex, geschieht aber weitgehend unbewusst. Zum Glück.

Liebe Grüße
Amelia

Benutzeravatar

frozen rabbit
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 26
Beiträge: 508

Beitrag Sa., 06.06.2009, 22:18

Ja, wenn sich eine Beziehung heute leichter gestaltet als früher, warum müssen die - in diesem Strang genannten Fall - Männer lügen? Warum können sie es wirklich nicht vorher sagen, dass sie sich nicht sicher sind und die Anziehung nicht so stark ist wie von ihren Partnerinnen geglaubt?

Weil Gefühle und Emotionen nicht im Supermarkt gekauft und später wieder umgetauscht werden können, sobald sich herausstellt, dass das "beworbene Produkt" (der verliebte Mann) nicht der Realität entspricht. Der Schaden ist angerichtet und kann nur schwer wieder gutgemacht werden. Die Frauen würden erst gar keine Beziehung leichtfertig eingehen oder schon von Haus mit weniger Gefühl an die Sache herangehen, das den Männern wieder nicht passen würde - noch mehr Konflikte und Vorwürfe oder nur eine weitere Abweisung: "Affaire? nein danke, für Kurzfristiges habe ich beim Aussehen höhere Ansprüche".

Wahrscheinlich würden sie bei Ehrlichkeit weder die in weiter Ferne liegende für die Beziehung von ihnen "gewünschte superhübsche" Partnerin bekommen, noch eine Frau für eine vorübergehende Affaire, denn dafür könnte sie unter viel mehr Männern auswählen.

In diesem Fall ist die vorgespielte(?) Verliebtheit nur ein Faktor, der sie gegenüber den anderen Männern bevorteilt und das wissen sie.

Es ist auch das Ungewisse, ob jetzt die Traumfrau auftaucht oder nicht. Falls nicht, hat man die Zeit nicht mit dem Singleleben vergeudet, das doch öde werden kann. Besonders, wenn man nicht zu den wilden Partygehern gehört, bei denen es beziehungsmäßig auch flexibler zugehen kann.

Das führt dann zu Ehen, bei denen der Mann neben der Ehefrau als vorhersehbare und eigentlich als ganz angenehm empfundenen Partnerin auch eine Freundin für den Spass hat. Eine Freundin, bei der er die Optik vor alle anderen Dinge stellen kann.
Amelia hat geschrieben:Nun, vor einem Jahr verließ ihn eine Frau mit der er 1 Jahr zusammen war. In die war er sehr verliebt, wollte mehr von ihr und sie ging.
Mal aus Neugier: weißt du auch warum? Weil es auch für sie eine Überbrückung war? Oder aus anderen Gründen?


Das mit der Versuchung in der Stadt ist aber gut. Das jeder-kennt-jeden am Land erschwert auch heimliches Fremdgehen.

Benutzeravatar

(V)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1894

Beitrag Sa., 06.06.2009, 23:02

Hier spielt wieder der Spiegel eine entscheidende Rolle. Ich ziehe die Menschen an, die meinem geistigen Horizont oder meiner seelischen Situation o.ä. entsprechen: Was sagt dieser Mensch über mich aus? Welche Menschen ziehe ich an?
Oder kurz: Welche Frauen ziehen Männer mit dieser Übergangsstrategie an? Was ist das weibliche Gegenmuster dazu? Vielleicht ziehen Männer mit zu hohen Ansprüchen (z.B. Attraktivität) Frauen an, die zu wenig Ansprüche habe, und deswegen auch so einen "Notlüger/Übergangsstrategeten" nehmen ohne groß zu hinterfragen?

Generell möchte ich mal betonen, dass Frauen und Männer sich um nichts nachstehen. Ich denke nicht, dass dergleichen eine Frage nach Männer - oder Frauenstrategie ist, sondern schlichtweg des geistigen Horizonts (Intelligenz, Reife etc.pp).

Ich schätze mal, solche Männer wie hier beschrieben, dürften pier mal daumen der Typ Mann sein, die mit Bierbauch, Glatze, Bier in der Hand beim nächsten Länderspiel den Fernseher anbrüllen, dass SIE das garantiert besser gegonnt hätten... WENN... und FALLS... aber schon Schweißperlen auf der Stirn hat, wenn sie mal 3 min joggen gehen sollen. Kurz: PROHLETEN. SIE könnten ja besser... eigentlich... wenn sie wollten... ABER... na ja... EIGENTLICH hätten sie ja die supertolle Frau verdient, ABER solange bis DIE eingesehen hat, was sie verpasst, begnügen wir uns eben aus Mitleid mit der Trostpflasterfrau. Opfern sich sozusagen. Denn was würde die arme Frauenwelt denn ohne sie machen?
Dahinter versteckt sich meist ein Selbstwertgefühl knapp unter dem Niveau eines Toasters. Um so wichtiger ist auch Anerkennung, dazu bedarfs es einer hübscheren Frau. Vielleicht mögen sie ihre Trostfrauen ja insgeheim doch, können es sich aber nicht eingestehen? Weil sie gerne glauben möchte, sie hätten "was Besseres" verdient?

Auf diesem Nebenschauplatz hab ich auch schon so einige männliche Dinger erlebt...*augenroll*... Wenn Jungs untereinander sich gegenseitig anstacheln, dann spielt es für sie (v.a. wenn sie unter sich sind), durchaus eine erschreckende Rolle wer die hübschere Frau hat. Ja, auch schon oft erlebt: Sie stacheln sich gegenseitig zum fremdgehen an! *kopfschüttel*. Angenommen ein Mann wird vor all seinen Saufkumpels von einer sehr gut aussehenden Frau angebaggert, und der würde dann sagen: "Ach, sorry... ich hab mein Frauchen lieb. Die ist zwar etwas rundlicher, und nörgelt ein paar mal..." Vor den gröhlenden Kumpels??? Oh hallo, der hätte aber was einzustecken.

Da müssen die Herrn mehr dazu sagen, ich wollte an der Stelle nur darauf hinaus dass bei "Männern unter sich" die Attraktivität der Partnerin nicht selten mit dem Ansehen korrelidiert.

Was mich wieder zu der These bringt, dass es Männer mit wenig Selbstwertgefühl sind, die meinen, sie hätten ein höheres Ansehen verdient, dies lautstark für sich einfordern. Dass es vielleicht eben nicht nur um eine bequeme Matrazenwärmerin geht, sondern andere Faktoren mitspielen oder gar überwiegen.

Abschließend, Amalia:
Jetzt bleibt nur die Frage, wieso DU so oft solche Männer kennen lernst im Bekanntenkreis? In welcher Spiegelresonanz stehst du damit? Was kannst du speziell daraus lernen?

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Sa., 06.06.2009, 23:04

frozen rabbit hat geschrieben: Eine Freundin, bei der er die Optik vor alle anderen Dinge stellen kann.
Ach Du liebes bisschen, Raziel.
Musst Du nun ausgerechnet wieder "die Optik" in dieses Thema hineintragen?
Natürlich spielt sie eine Rolle. Aber sie ist doch wirklich nur ein Teilaspekt männlicher Begierden.
Wenn wir uns hier schon über (männliche?) "Obsessionen" auslassen, dann muss ganz einfach das Thema "Sex" mit ins Portefeuille. Mir ist eine überaus durchschnittlich ausschauende Freundin "lieber", die Spass an ausgelassenem Sex - mit mir - hat, als eine "Natur-Schönheit", die eigentlich nur schön ist, aber ansonsten irgendwie "verklemmt".
Nach meiner "trivialen" Küchentischpsychologie suchen Männer nicht feminine Schönheit, sondern feminine Geilheit.
Sorry für dieses nächtliche Posting, das ich morgen womöglich wieder bereue.
Pitt

Benutzeravatar

(V)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1894

Beitrag Sa., 06.06.2009, 23:10

Nach meiner "trivialen" Küchentischpsychologie suchen Männer nicht feminine Schönheit, sondern feminine Geilheit.
*g* Klar, sie b***sen alles, was sie kriegen können. Das wissen wir doch!

Aber mit wem will MANN denn nun zusammen leben? Vor allem weil das Eheweibchen ja vielleicht nicht ganz ZU hübsch oder ZU geil sein sollte... sie könnte ja abhanden gehen.

Am besten ist es doch so: eine liebe, willige und durchschnittliche Frau, die man hinter Windeleimern und Herd versteckt und ab und ab mal ein "Leckerli" hinwirft (*ggg*), und dann zum Ausgehen und zum Angeben vor den Kumpels den superheißen Feger.

Benutzeravatar

frozen rabbit
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 26
Beiträge: 508

Beitrag So., 07.06.2009, 00:31

@Pitt:
Sorry, habe mich durch das Beispiel mit der 35-jährigen Durchtrainierten ablenken lassen. *g* Amelia hat eh auch viele andere gesuchte Merkmale angesprochen, bei denen man Kompromisse eingeht oder weitersucht. Gab doch afaik ebenso manch berühmte Persönlichkeiten, die sich Freundinnen/Mätressen hielten, weil diese gebildet waren.

Mir ging es sowieso eher um Männer, die nicht sehr früh die für sie optimale Frau gefunden haben oder nicht genug Zeit zur richtigen Auswahl hatten (frühes Kind, fordernde Eltern, usw). Sehe es immerhin etwas anders in meinem Bekanntenkreis. Scheinen die meisten Glück gehabt zu haben und ein paar streben nach langjährigen Beziehungen die Ehe an. Aber sie sind ja Mitte 20 bis Anfang 30 und teilweise noch mit ihrer ersten langjährigen Freundin zusammen. Wer weiß, wie es dann in 10 - 20 Jahren aussieht.

Aber die entscheidene Frage war ja, warum jemand eine Beziehung eingeht, obwohl er den anderen nicht als gut genug für eine langfristige empfindet. Und da könnte bei manchen Ungeduld und Egoismus eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Die Geilheit bringt bei den von Gothika angesprochenden Sofa-Hockern ja nicht viel. Da ist das Aufstehen so mühsam, dass Quatschen und Schauen ausreichen muss. Oder das Mitnaschen an ihren bewundernswerten Talenten - natürlich nur in der wenig anstrengenden Fantasie.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Amelia
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 91

Beitrag So., 07.06.2009, 02:38

Hallo Frozen Rabbit,
frozen rabbit hat geschrieben:Mal aus Neugier: weißt du auch warum? Weil es auch für sie eine Überbrückung war? Oder aus anderen Gründen?
Nein, ich weiß nicht genau warum, weil ich sie nur einmal kurz gesehen habe. Jedenfalls war sie ziemlich hübsch und mein Bekannter schon nicht mehr der Hengst von früher
Und ja, er hat eine verquere Vorstellung von Partnerschaft. Er verdient gut, sie nicht. Er fährt ständig in den Urlaub, sie kann es sich nicht leisten. Also fuhr er immer allein. Ich könnte mir vorstellen, dass dies mit ein Grund war warum sie ging. Er kann nicht über sein Schatten springen. Getrennte Kasse ist sein Lebensmotto.
,
Gothika,
Gothika hat geschrieben:Jetzt bleibt nur die Frage, wieso DU so oft solche Männer kennen lernst im Bekanntenkreis? In welcher Spiegelresonanz stehst du damit? Was kannst du speziell daraus lernen?
Ich glaube nicht, dass ich solche Personen im speziellen anziehe. Es gibt nur so viele von ihnen. Großstadtsyndrom mit der höchsten Singlequote Deutschlands.

Mein engerer Freundeskreis besteht fast nur aus Paaren und Familien, die sind aber viel zu intelligent, zu reif und vielleicht haben sie auch das richtige Alter, also in glücklichen Beziehungen bis zum Ende.
Ja, und in meinem Singleleben begegne ich nun des öfteren solchen Kandidaten, seien es nun alte Freunde, Bekannte oder Männer die um mich halbherzig werben.
Bekannten und Freunden gegenüber kann ich tolerant sein, aber zukünftige Partner werden gnadenlos ausgesiebt bei dem Verdacht, dass es ihnen nur um ein Intermezzo geht. In Liebesangelegenheiten die an die Substanz gehen mache ich keine Kompromisse. Wenn die Fakten auf dem Tisch sind, also das Motiv für mich ersichtlich, dann schwindet mein Interesse rapide. Liebe kann nur auf Basis der Liebe von Beiden bestehen.
Was nicht heißt, dass ich nicht offen für eine Affäre sein kann, allerdings mit offenen Karten.

Amelia

Benutzeravatar

Affenzahn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1462

Beitrag So., 07.06.2009, 06:23

Amelia hat geschrieben:Wenn die Fakten auf dem Tisch sind, also das Motiv für mich ersichtlich, dann schwindet mein Interesse rapide. [...]
Was nicht heißt, dass ich nicht offen für eine Affäre sein kann, allerdings mit offenen Karten.
Wenn die Fakten auf dem Tisch sind, sind die Karten dann nicht offen?


Raziel
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 37
Beiträge: 860

Beitrag So., 07.06.2009, 11:38

Servus, Pitt
Ach Du liebes bisschen, Raziel.
Musst Du nun ausgerechnet wieder "die Optik" in dieses Thema hineintragen?
WAS???? WIE???? Was hab ich?
Man liest sich
RazielBild

Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag