Hallo netterbursche (Alfred),
dann will ich dir mal antworten. Mag sein, dass dir das Nachdenken nichts (mehr) bringt, weil du schon so viel darüber nachgedacht hast, aber für mich ist der Gedanke, dass viele meiner Probleme möglicherweise auf einer Asperger-Veranlagung beruhen, noch ziemlich neu. Mir bringt das Nachdenken darüber im Moment sehr viel!
netterbursche hat geschrieben:Ich finde, dass sich hinter diesen Problemen, einfach nur Ängste stecken, die man einfach nur überarbeiten muss.
Also bei mir ist es so, dass ich in 8 Jahren intensiver Psychotherapie meine Ängste ganz gut "überarbeitet" habe. Ich kann mich heute ziemlich gut so akzeptieren wie ich bin. Im Kontakt mit anderen Menschen habe ich keine Ängste mehr. Da traue ich mich jetzt nämlich, Grenzen zu setzen. Meine Ängste waren nichts Irrationales, das es wegzutherapieren galt, sondern nur ein Schutz vor der Überforderung, die länger andauernder menschlicher Kontakt für mich bedeutet.
Nun sind die Ängste weg, aber die sozialen Defizite sind geblieben. Unter dem Asperger-Gesichtspunkt sind sie mir verständlich. Deshalb ist es für mich ein Thema, das ich weiter verfolgen werde.
Eine Frage hätte ich an dich: Dir wurde die Diagnose Asperger gestellt? Darf ich fragen, wer die Diagnose gestellt hat und wie das ablief? Ich bin nämlich gerade auf der Suche nach jemandem, der Erfahrung mit der Asperger-Diagnostik bei Erwachsenen hat, und stelle leider fest, dass es ganz schwierig ist, da jemanden zu finden. In welchem Alter hast du die Diagnose bekommen?
Herzliche Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.