Gruppentherapie anstatt Einzeltherapie?

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lauramaus
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 23:40

Hallo Ena

danke für deine Nachfrage!

Ja, es gab noch ein weiteres Gespräch bei der Gruppentherapeutin. Für sie gibt es leider nur die Möglichkeit der Gruppentherapie, was anderes "kennt" sie nicht, sonst hätte sie ja nicht diese Ausbildung gemacht. Schwierig, da mit meinen Bedenken zu kommen. Sie vertröstet mich weiter auf die nächste Stunde, in der man dann ja noch mal in Ruhe darüber reden kann. Gerade diese Zeit und Geduld habe ich aber gerade nicht, da ich endlich eine Therapie anfangen möchte und bei der Suche wohl noch am Anfang stehe.

Ich wollte euch auch mal fragen, ob man einen Therapeuten sympatisch finden muss oder zumindest eine gleiche Wellenlänge haben sollte. Ich denke da schon an so äußere Dinge, wie die Kleidung und die Einrichtung der Praxis. Wenn das meinem Geschmack entspricht dann fühle ich mich gleich wohler und erhoffe mir eine größere Nähe und Verständnis auch in anderen Dingen.

Wenn ich zu einem Erstgespräch gehe, bin ich oft sehr schüchtern und traue mich nicht so recht zu zeigen, dass ich doch großen Kummer habe. Beim 2. Gespräch werde ich dann manchmal schon wütend und fühle mich plötzlich sogar provoziert von vielen Fragen und Feststellungen. Danach habe ich dann Zweifel ob es wohl der richtige Therapeut für mich ist, wenn von Anfang an gleich so schwierige Gefühle im Raum liegen. Zunächst muss man sich doch wie in anderen Beziehungen mal vorsichtig rantasten. Ich finde es dann schwierig, wenn gleich so große Wunden aufgerissen werden, gerade dann wenn man gar nicht weiss ob es zu einer Fortsetzung kommt, da man ja noch in der Probephase ist. Konkret sollte ich von meinem Verhältnis zu meinen Eltern berichten und stellte alles wohl etwas zu rosig dar, worauf die Therapeutin dann meinte ich solle mich gleich daran gewöhnen dass ich mich mit dem Verhältnis zu meinen Eltern wohl kritischer auseinandersetzen müsste, sonst könnte ich mir die Therapie gleich aus dem Kopf schlagen und sollte lieber Geld in einen Coach investieren. Dann kamen noch weitere sehr schwierige Bemerkungen von ihr, z.B. wie ich auf sie wirken würde von meiner Art her etc. Ich fand das für unsere 2. Begegnung irgendwie zu heftig und war sehr traurig und verwirrt danach, fühlte mich richtig verletzt. Ich denke sie wollte mich so ein bisschen wachrütteln, aber hat da etwas übertrieben.

Schwierig, wenn man eh so wenig Vertrauen in Menschen hat, dann einem Therapeuten zu vertrauen. Nun überlege ich, ob ich mir nicht jemand suche, der etwas vorsichtiger vorgeht, da diese Art ja wahrscheinlich immer wieder durchkommen wird und wenn ich schon am Anfang Probleme damit habe, dann macht es vielleicht keinen Sinn. Es könnte aber auch sein, dass das gerade eines meiner Probleme anspricht und es sogar gut ist, dass man gleich einen Gegenstand hat, den man anpacken kann. Vielleicht habt ihr eine Meinung dazu?

Also, auf was achtet ihr da, Sympatie, Kompetenz oder was anderes..?

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ENA
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 20:38

Hallo lauramaus!

Ich hab zwar gerade gesehen, dass Du einen eigenen Thread zu dem Thema mit der Sympathie eröffnest hast, will aber doch hier antworten, weil Du die Frage ja auch hier an uns gestellt hast:
Also:

Das mit der Gruppentherapie verstehe ich nicht: So viel ich weiß, lernt man als Therapeutin eine Methode und nicht Einzel- oder Gruppentherapie. Ob jemand Einzel- oder Gruppentherapie macht, hat meinem Kenntnisstand nach eher was mit der Vorliebe der Therapeutin zu tun. ...aber gut, vielleicht kenne ich da auch was nicht... .

Ich finde es auch wichtig, dass man die Therapeutin symphatisch findet und auf den ersten Eindruck, das Gefühl hat, ihr grundsätzlich vertrauen und mit ihr arbeiten zu können. Ich meine, man kann natürlich auch noch hinterher wechseln, aber...es gibt 5 probatorische Sitzungen,...das ist meiner Ansicht nicht viel (okay, das ist auch für jeden verschieden),...aber man muss sich halt innerhalb dieser 5 Sitzungen entscheiden, ob es gehen könnte oder eher nicht. ...und deshalb finde ich, man sollte da ganz genau seinem Gefühl trauen.
Das mit der Kleidung und der Einrichtung ist mir nicht so wichtig,...so lange ich mich halbwegs damit wohl fühlen kann. ...aber ich finde, wenn man so schnell wie möglich einen Therapieplatz sucht, hat man eh nicht so die große Wahl,...und wenn alles andere, außer Kleidung und Einrichtung stimmt und man sich damit arrangieren kann, denke ich, kann man ruhig dort hin gehen.

Beim ersten Gespräch schüchtern zu sein und nicht alles zu sagen, finde ich vollkommend normal. Ich mein, da sitzt nun mal eine vollkommend fremde Person vor einem, der man seine Geschichte erzählen soll,...und ich denke auch, dass da eine Therapeutin Verständnis für haben sollte. Allerdings kann ich auch verstehen, wenn in den 5 probatorischen Sitzungen die grundlegenden Dinge genannt werden sollen (anfängliche Schüchternheit könnte auch dazu gehören- lässt sich vielleicht auch auf andere Situationen übertragen). Auch die Therapeutin muss sich ja ein Bild davon machen, worum es sich handelt und ob sie den Eindruck hat, mit der Klientin arbeiten zu können.
Bereits im 2. Gespräch wütend zu werden und sich provoziert zu fühlen, kenne ich bei mir so eigentlich nicht. Sich bereits in der 2. Stunde provoziert fühlen, hört sich für mich nicht nach einer guten Voraussetzung für eine Therapie an. Allerdings kann ich jetzt nicht einschätzen, wie dolle die Provokation des Therapeuten wirklich gewesen ist oder wieviel das vielleicht auch mit Deiner Geschichte, z.B. Abwehr zu tun hat. Das wirst Du besser einschätzen können, als ich.

Die Aussage, dass Du Dir die Therapie gleich aus dem Kopf schlagen kannst, wenn Du Dich nicht gleich daran gewöhnst, Dich mit Deinem Verhätnis zu Deinen Eltern kritischer auseinanderzusetzen, finde ich allerdings sehr hart!... Mag sein, dass sie Dich "wachrütteln" wollte , aber für die 2. Stunde, ohne dass sie weiß, wie Du auf bestimmte Situationen reagierst, finde ich das sehr hart!...

Mag sein, dass es für Dich gut ist, wie Du schreibst, "das man gleich einen Gegenstand hat, den man anpacken kann". Für mich wäre diese Aussage nichts und viel zu viel Druck für den Anfang.
Vielleicht sprichst Du das beim nächsten Mal mit ihr nochmal an oder suchst gleich weiter. Ich für mich finde es ungünstig, wenn eine Therapie schon mit so viel Heftigen beginnt und man sich verwirrt und verletzt fühlt. Ich persönliche brauche einen langsamen Einstieg...und vor allem Vertrauen!!!...

So, hoffe ich bzw. die anderen (aus dem anderen Thread) konnten Dir weiterhelfen,

halt uns einfach mal auf dem Laufenden (mich interessiert´s jedenfalls),

alles Gute und viele Grüße,

ENA!

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Stöpsel
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Beitrag Di., 09.06.2009, 20:59

Hallo lauramaus,

erstmal noch zu der früheren Frage wegen Gruppentherapie: ICh habe inzwischen mit einer Therapeutin gesprochen, die es so handhabt (wenn man möchte), daß sie gleichzeitig Einzel- und Gruppentherapie beantragt. Bei ihr wäre es VT und sie würde dann gleichzeitig 25 Einzel- und 15 Gruppensitzungen beantragen. Je nachdem, wie die Probleme liegen, ist sowas ja überlegenswert. Allerdings hab ich das so verstanden (bin da aber nicht ganz sicher), daß dann eben beides von dem Gesamtbudget runtergeht.
Eine andere Therapeutin, wo ich mal war, bot ebenfalls sowohl Einzel- als auch Gruppentherapie an. Bei ihr gab es die Option, mit Einzeltherapie anzufangen und später auf Gruppentherapie zu wechseln, da aber ab und an noch ein Einzelgespräch machen zu können.

Dann zu Deiner Frage wegen der Sympathie (betrifft Deine Frage eigentlich diese Gruppentherapeutin?):
Also, ich finde es mit der Sympahtie und gleicher Wellenlänge schon wichtig. Und ich finde es auch ok, das an solchen Dingen wie Kleidung oder Einrichtung festzumachen. Also, wenn Du halt den Eindruck hast, daß das bei Dir wichtig ist. Also, das ist eine Frage, die Du Dir schon selbst beantworten mußt, wie wichtig Dir das ist oder inwieweit Du darüber hinwegsehen kannst.
Denn 1. ist Dein Wunsch ganz legitim. Mit der Sympathie werden diese MEinung sicher auch die meisten teilen (gab auch mal jemanden hier, der meinte, er fände Sympathie zum Therapeuten überflüssig, aber das ist wohl nicht die Regel). Und wenn für Dich das mit der Einrichtung und Kleidung wichtig ist, dann ist das so, ganz egal, wie wichtig es andere finden.
Und 2. es bringt auch nichts, da das eigene Gefühl zu übergehen. Sowas kann ja auch ein Indiz dafür sein, daß man auch in anderen Dingen (die für die Therapie wichtig sind) eine gemeinsame Wellenlänge hat. Ich denke, Dein Gefühl wird Dir schon sagen, wie ok das ist.
Konkret sollte ich von meinem Verhältnis zu meinen Eltern berichten und stellte alles wohl etwas zu rosig dar, worauf die Therapeutin dann meinte ich solle mich gleich daran gewöhnen dass ich mich mit dem Verhältnis zu meinen Eltern wohl kritischer auseinandersetzen müsste, sonst könnte ich mir die Therapie gleich aus dem Kopf schlagen und sollte lieber Geld in einen Coach investieren.
Also, ICH hätte mit solchen Aussagen ein ziemliches Problem (gerade zu Anfang). Habe es auch bei einigen Therapeuten so erfahren, daß sie einen mit Dingen überrollen, die für einen selbst aber grad gar nicht Thema sind. Mein Eindruck ist, daß es Leute gibt, denen derartige Therapeutenaussagen nicht soviel ausmachen. Aber auch da kommts drauf an, wie man selbst damit klarkommt.
Nun überlege ich, ob ich mir nicht jemand suche, der etwas vorsichtiger vorgeht, da diese Art ja wahrscheinlich immer wieder durchkommen wird und wenn ich schon am Anfang Probleme damit habe, dann macht es vielleicht keinen Sinn.
Ja, das denke ich auch. Wenn Du erstmal irgendwo angefangen hast, wo Du Dich grundlegend wohlfühlst und DANN Schwierigkeiten auftreten, kannst Du Dich immer noch damit auseinandersetzen und hast genug zu tun. Aber das ist dann anders, denn dann hast Du dort eine gemeinsame Basis, die fehlt Dir ja jetzt noch.
Es könnte aber auch sein, dass das gerade eines meiner Probleme anspricht und es sogar gut ist, dass man gleich einen Gegenstand hat, den man anpacken kann.
Sowas dachte ich auch mal, aber das ist in einem Fiasko geendet (und das, obwohl ich den Therapeuten sympathisch fand). Vertraue Deinem Gefühl und laß Dich nicht dadurch unter Druck setzen, daß Du jetzt schon anders sein willst (Du hast noch eine ganze Therapie lang Zeit, das zu lernen, was Du lernen willst, da mußt Du Dich nicht zu Beginn selbst überfordern). Und laß Dich nicht dadurch unter Druck setzen, daß Du so bald wie möglich eine Therapie anfangen willst. Ein bißchen länger suchen und dafür gut aufgehoben sein bringt Dir unterm Strich sicher mehr. Meine Aussagen sollen Dir aber nicht suggerieren, daß Du da nicht hingehen sollst. Entscheidend ist, was Du dazu meinst, ob Du da gut aufgehoben bist.
Falls Du Dir unsicher bist, kannst Du auch noch parallel zu anderen Therapeuten gehen um einen Eindruck zu bekommen, wie es woanders ist.

Viele Grüße

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netzhaut
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Beitrag Do., 11.02.2010, 14:50

Hallo ihr alle,

ich hänge mich mal an diesen alten Thread mit dran, weil er recht nah an meiner Frage dran ist, auch wenn der Akzent ein etwas anderer ist. Da hier ja länger nichts mehr geschrieben wurde platze ich ja nicht wirklich störend in eine laufende Diskussion rein.

Mich würde sehr interessieren, ob von euch schon wer Erfahrungen mit der Kombination von Einzel- und Gruppentherapie gemacht hat. Auf diesen Gedanken bin ich nämlich gerade bei meiner Suche nach der für mich richtigen therapeutischen Hilfe verfallen.

Damit meine ich, die Therapien parallel bei zwei verschiedenen Therapeuten zu machen. Bei ein und derselben Therapeutin würde das sicher - schon allein wegen der Sonderstellung in der Gruppe, die sich daraus ergeben würde - nicht funktionieren. Also konkret überlege ich eine Gruppenanalyse zu machen und zumindest in den ersten Monaten daneben noch eine Kurzzeittherapie zur Krisenintervention bei einem anderen Therapeuten zu machen. Und je nachdem, wie sich die Dinge entwickeln, hinterher die Kurzzeittherapie zu einer regulären TP auszuweiten oder auch nicht. Die Gruppe würde ich dann selber zahlen, die Einzeltherapie über die Kasse laufen lassen.

(Ich verlinke vielleicht als Hintergrund zu dieser Überlegung mal mein Posting von vor ein paar Tagen: http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 60&t=12873)

Das größte Problem, das ich mir dabei vorstellen könnte, wäre wohl wie gut man die Bereiche dann trennen kann. Also, in der Gruppe lassen, was in die Gruppe gehört und umgekehrt. Ich frage mich, ob sich die jeweiligen Dynamiken vielleicht zu einem großen Kuddelmuddel vermischen. Oder gab es da bei euch vielleicht Schwierigkeiten auf die ich jetzt noch gar nicht komme? Oder war es einfach nur total gut und ihr könnt mir Mut machen?

Deshalb die Frage: habt ihr irgendwelche Erfahrungen damit oder Ideen dazu? (Vielleicht wart ihr auch schonmal in 'ner Klinik, wo die Kombination von Einzelgesprächen und Gruppe ja üblich ist und könnt von daher was dazu sagen, auch wenn das ambulante Setting um das es hier geht wohl nochmal etwas anders funktioniert.)

Dank & Gruß,
netzhaut

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Dakota
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Beitrag Do., 11.02.2010, 16:39

Ich habe mich schon ausführlicher im thread "Gruppentherapie" dazu geäussert. Ich finde eine Einzeltherapie unerlässlich und wichtig aber je nach Diagnose oder Problem finde ich eine Gruppentherapie als Ergänzung sehr sinnvoll und hilfreich.

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Tigerkind
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Beitrag Do., 11.02.2010, 20:41

Ich würde mich ganz gerne nochmal dazu äußern, ich habe zwar einen eigenen ähnlichen Thread aber eben doch eine ganz andere Fragestellung.
Also:
netzhaut hat geschrieben:Mich würde sehr interessieren, ob von euch schon wer Erfahrungen mit der Kombination von Einzel- und Gruppentherapie gemacht hat. Auf diesen Gedanken bin ich nämlich gerade bei meiner Suche nach der für mich richtigen therapeutischen Hilfe verfallen.
Ja, habe ich.Und ich finde diese Kombination sehr nützlich.
netzhaut hat geschrieben:Damit meine ich, die Therapien parallel bei zwei verschiedenen Therapeuten zu machen. Bei ein und derselben Therapeutin würde das sicher - schon allein wegen der Sonderstellung in der Gruppe, die sich daraus ergeben würde - nicht funktionieren.
Doch funktioniert, was meinst Du mit Sonderstellung ?

Also, ich kann Dich dazu nur ermutigen, ich denke die beiden Bereiche müssen sich auch nicht zu einem Kuddelmuddel entwickeln, sondern ich denke sie können sich gut ergänzen.

Wenn Du noch Fragen dazu hast, ich beanworte sie Dir gerne.

Gruß Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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coco
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Beitrag Do., 11.02.2010, 21:40

Ich frage mich gerade, wieviel so eine Gruppentherapie kostet? Die müsste doch eigentlich viel günstiger sein als Einzelsitzungen, oder? Weiß das vielleicht jemand?
Viele Grüße,
Coco

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Tigerkind
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Beitrag Do., 11.02.2010, 22:15

So Pauschal kann man das nicht beantworten. Hängt ja auch von der jeweiligen (Gruppen)therapieform ab, ob es die Kasse übernimmt, wie Du versicherst bist,was die Therapeutinnen haben wollen usw.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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netzhaut
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Beitrag Fr., 12.02.2010, 15:57

Hallo Tigerkind,

mit Sonderstellung meinte ich, dass jemand, der bei dem Gruppentherapeuten auch noch regelmässige Einzelsitzungen hat, ja dadurch schon eine besondere Beziehung zum Thera entwickelt. Der ist dann privilegiert gegenüber den anderen Leuten in der Gruppe. Die fragen sich dann doch bestimmt: was passiert denn in den Einzelsitzungen? Sprechen die dann über uns und was? Glaubt der, dass er was besonderes sei? Also jede Menge Stoff für Projektionen und schräge Filme auf allen Seiten und das ganze wird für die anderen ziemlich undurchsichtig. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass man dann Probleme und Schwierigkeiten eher versucht in den Einzelsitzungen zu besprechen statt sie in der Gruppe auszutragen.

War das bei dir gar kein Problem? Oder wie hast du das gelöst?

Die Therapeutin, mit der ich darüber gesprochen habe meinte auch, dass sie das schon deshalb nicht machen würde, weil sie dann ständig damit beschäftigt wäre zu überlegen, welche Infos über den Klienten nun aus der Gruppe oder aus den Einzelterminen kommen und worauf sie in der Gruppe Bezug nehmen kann ohne "Geheimnisse" auszuplaudern.

Aber wahrscheinlich unterscheidet sich die Haltung dazu auch von Therapeut zu Therapeut. Oder es hat was mit der Art der Gruppentherapie zu tun? Bei mir wäre das analytische Gruppentherapie.

Die beiden Theras mit denen ich jetzt darüber gesprochen habe meinten allerdings beide, dass es für sie kein Problem sei, wenn ich noch bei jemand anderem parallel was mache.

@Coco: die Therapeutin bei der ich jetzt war verlangt für eine 90minütige Gruppensitzung (analytisch) 25 Euro. Ich glaube so der Rahmen zwischen 25-35 Euro ist auch ungefähr der Standard bei Selbstzahlern.

Gruß,
netzhaut

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 13.02.2010, 11:47

Hallo netzhaut,
netzhaut hat geschrieben:mit Sonderstellung meinte ich, dass jemand, der bei dem Gruppentherapeuten auch noch regelmässige Einzelsitzungen hat, ja dadurch schon eine besondere Beziehung zum Thera entwickelt. Der ist dann privilegiert gegenüber den anderen Leuten in der Gruppe
Bei uns ist das so, das fast alle auch Einzelsitzungen bei ihm haben.Für die anderen ist es aber wohl offensichtlich kein Problem. Jeder/Jede der/die es möchte kann aber auch jederzeit bei ihm Einzelsitzungen haben.Es wird natürlich auch in den Einzelseitzungen mal über die anderen Gruppenteilnehmer gesprochen, aber immer nur so weit das die einzelnen geschützt bleiben und die Schweigepflicht nicht verletzt wird.Außerdem bestimmt der Patient was in der Gruppe angesprochen wird und was nicht, im großen und ganzen ist es aber so das sich die Gruppen-und Einzelsitzungen ergänzen.

Ich kann ja nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber ich sehe darin kein Problem.Das was in den Einzelsitzungen angesprochen wurde, wird auch in die Gruppe getragen und dann intensiv bearbeitet.
netzhaut hat geschrieben:welche Infos über den Klienten nun aus der Gruppe oder aus den Einzelterminen kommen und worauf sie in der Gruppe Bezug nehmen kann ohne "Geheimnisse" auszuplaudern.
Wenn es wirklich mal was geben sollte, was ich z.B. der Gruppe nicht sagen möchte, könnte er das durchaus für sich behalten, da kann ich mich auf ihn verlassen.Er würde mich aber bitten, ob ich mir nicht doch vorstellen könnte, es der Gruppe anzuvertrauen.
netzhaut hat geschrieben:Oder es hat was mit der Art der Gruppentherapie zu tun? Bei mir wäre das analytische Gruppentherapie.
Das weiß ich ehrlich gesagt nicht, bei und fließen verschiedene Elemente aus mehrene Richtungen in die Therapie hinein.Und was ich hier manchmal so lese, kann ich mich offensichtlich sehr glücklich schätzen so eine Gruppe und so einen Therapeuten zu haben.Aber dass nur am Rande.

Ich würde Dich wirklich sehr gerne ermutigen es mal mit Gruppentherapie zu versuchen, es gibt auch bei mir immer wieder Dinge die mich aufregen, ärgern usw., das gehört wohl dazu.Aber ich kann auch sagen, das mir die Gruppentherapie schon sehr, sehr geholfen hat.Mein Leben hat dadurch eine ganz andere Wendung gekriegt und manchmal frage ich mich wo ich wäre, wenn ich es nicht gemacht hätte.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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Beitrag Mi., 17.02.2010, 18:04

Hallo Tigerkind
Aber ich kann auch sagen, das mir die Gruppentherapie schon sehr, sehr geholfen hat.Mein Leben hat dadurch eine ganz andere Wendung gekriegt und manchmal frage ich mich wo ich wäre, wenn ich es nicht gemacht hätte.
Was war denn daran so hilfreich im Gegensatz zur Einzeltherapie?

Und, @all, wie oft ist so eine Gruppentherapie? Ich frage, um den finanziellen (und zeitlichen) Rahmen abzuschätzen, wenn man selbst zahlt.

Viele Grüße

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Beitrag Mi., 17.02.2010, 20:01

Stöpsel hat geschrieben:Und, @all, wie oft ist so eine Gruppentherapie? Ich frage, um den finanziellen (und zeitlichen) Rahmen abzuschätzen, wenn man selbst zahlt.
Kommt auf die Gruppe an... .
Das, was ich bisher am meisten gehört habe, wenn es ambulant war, war ein 14-tägiger Rhythmus. Wöchentlich gibt es aber bestimmt auch!...

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netzhaut
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Beitrag Do., 18.02.2010, 20:07

@Tigerkind: Nochmal ein verspätetes Dankeschön für deine Antwort und vor allem deine Ermutigung! Das Setting bei deiner Gruppentherapie ist wohl wirklich ziemlich anders als das bei mir der Fall wäre...

Aber ich habe mich jetzt tatsächlich entschieden, den Versuch zu machen. Sprich: Kurzzeit-Einzeltherapie und Gruppenanalyse bei zwei verschiedenen TherapeutInnen. Jetzt bin ich wirklich saugespannt wie's wird und einfach unheimlich froh, dass ich zu einer Entscheidung gekommen bin, nicht mehr lange warten muß und dieser grauenvolle Zustand des In-der-Luft-hängens und nicht-wissens-wohin-mit-mir bald ein Ende hat. Pfuuuhhh.

@Stöpsel: bei meiner Gruppenanalyse wird der Rhythmus wöchentlich sein (90 Minuten). Das würden dann übers ganze Jahr gerechnet (bei 25,- pro Sitzung) etwa 80,- im Monat sein, da ja Termine wegen Urlaub, Feiertagen etc. nicht stattfinden. Das ist schon richtig viel Geld und tut bei 'nem kleinen Einkommen verdammt weh. Ich bin auch mal gespannt inwiefern sich dieser finanzielle Faktor auf die Therapie auswirken wird - sei es als Motivation die Möglichkeiten dann auch richtig ausnutzen zu wollen, sei es als Problem, wenn's in der Gruppe mal nicht so gut läuft oder Zweifel aufkommen.

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Tigerkind
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Beitrag Do., 18.02.2010, 21:42

@Stöpsel, das ist echt eine gute Frage, ich glaube das waren mehrere Faktoren die da zusammen gekommen sind.
Also z.B. hat es mein Selbstwertgefühl gestärkt, das ich anderen helfen konnte oder das ich zum 1.Mal im Leben einer Gruppe angehört habe und von den Teilnehmern auch wirklich angenommen worden bin.
Das ich gesehen habe dass andere auch solche Probleme wie ich haben.Die ehrliche Meinung der anderen über mich, das hat mein Selbstwertgefühl gestärkt.Endlich ehrlich sagen zu können was ich wirklich fühle und denke, dass war sehr befreiend.Und noch vieles anderes mehr.

LG Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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Beitrag Do., 18.02.2010, 21:47

@netzhaut, ja schön dann wünsche ich Dir ganz, ganz viel Glück, viel Erfolg und gute Erkenntnisse für Deine Therapie.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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