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Do., 14.05.2009, 14:49
Mandy, ja, genau so meinte ich das. Es reicht sogar für das Hirn oftmals nur der ENTSCHLUSS etwas "Verrücktes" zu tun, man muss gar nicht wirklich tun, sofern der Entschluss ehrlich war. Also, zum Beispiel wenn man es sich wirklich vornimmt, aber dann wegen andere Umstände gehindert wird, dann hinterlässt es trotzdem seine neurochemischen Spuren.
In der Hoffnung, dass unser TE es dann besser versteht, das Beispiel von Sex. Bevor man weiß was Sex ist und sexuelle Erfahrungen hat, löst der Anblick eines nackten Körpers nichts in einem Aus. Wenn man damit aber bestimmte Erfahrungen und Gefühle miteinander verknüpft, löst der Anblick eines nackten, erotischen Körpers eine Kaskade von Neurotransmittern etc. aus. Oder denken wir einfach an Pavlow und sein Hund. Und du hast mit dem Blut ETWAS verknüpft. Punkt. Eine Fehlkonditionierung. Die einzige andere Erklärung wäre wirklich etwas Organisches, und dann solltest du dich vom Arzt durchchecken lassen, aber das hast du ja auch schon vom Tisch gefegt. Außerdem passt das nicht zur Milch, da Milch und Blut nun mal ausgesprochen wenig gemeinsam haben. Und dann hätte man Heißhungerattacken und nicht etwas "Gier", wie du sie hier beschreibst.
Mal grob vereinfacht und langsam zum Mitschreiben:
Gier und Verlangen --> eher Hinweise für eine psychische (!) Sucht
Heißhunger und Mangelerscheinungen --> Hinweise auf ein physisches Problem
Du weichst ausgesprochen sehr gut auf die Frage aus, wie es dazu kam, dass du zum ersten Mal (und einzigen Mal) echtes Blut getrunken hast. Und bitte erzähl mir nicht, dass du das mit einem gleichgültigen Routine-Gefühl getan hast. Ich will dir weder sexuelle Erregung noch einen "Rausch" unterstellen, aber ganz sicher war es was "sehr besonderes" und "außergewöhnliches", und ja, das prägt Gehirn und Psyche. Und letzteres muss ja wohl schon vorgeprägt ("vorbelastet") sein, bevor überhaupt erst auf die Idee kommt und sie dann auch tatkräftig umsetzt.
Was verschweigst du uns?