Passive Agressivität

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 15:57

Arina hat geschrieben:Es geht dabei vermehrt darum, dass der Partner Angst vor zu viel Nähe hat und versucht die komplette Kontrolle über den anderen zu erlangen. Das kann von harmlosen Methoden bis zu narzistisch veranlagten Verhaltensweisen gehen.
Das andere Problem ist, dass er über nichts redet und ich praktisch die ganze Zeit am herum raten war, was er denkt und was er möchte, bis ich mit einer Bekannten darüber gesprochen habe, die Psychologin ist. Sie hat mir dann erklärt, dass es womöglich ein Fall von passiver Aggressivität ist.

Ich habe nur Angst, dass das Problem immer wieder auftreten wird und nicht lösbar ist.
Oder zB von Borderline...

Ja, es wird immer wieder auftreten und wird nicht lösbar sein so lange er kein Ersthaftes Interesse entwickelt an sich zu arbeiten und was zu ändern. Nur müsste er dazu erst mal einsehen daß er ein Problem hat.

Mein Rat wäre die Beziehung abzuhaken und dir bald jemand anders zu suchen bevor du deine Zeit mit SO einer Beziehung verschwendest und auch dich selbst noch psychisch beschädigst bei dem Unterfangen. Weil daran geht auf Dauer auch der Partner emotional drauf. Meine Mutter hat so eine ähnliche Art drauf, du kannst mir glauben das ist auf Dauer betrachtet sowas von nicht lustig

Und du solltest aufhören herumzuraten was er möchte. Entweder er soll dir sagen was er will, oder er muss mit den Konsequenzen leben daß du das nicht weißt und daher auch nicht auf ihn eingehst. Punkt. Verbieg dich auf garkeinen Fall für jemanden der so eine massiv neurotische Ader hat. Du würdest auf Dauer bei dem Versuch innerlich draufgehen.

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candle
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 16:24

Ein wenig kann ich Arina schon verstehen.

Mich hat auch mal wer jung erobert.
Er war stark und ist vor keinem weggelaufen.
Leider verkehrte es sich auch zu mir.
Und ich empfahl eine Therapie, die gemacht werden sollte- von ihm aus da "Einsicht".
Doch ich wurde belogen, hingehalten, belogen hingehalten....
Hatte ich doch gelernt zu jemanden zu stehen, der mir anvertraut war "im Guten wie im Bösen"
Und es wurde schlimmer....
und ich trennte mich- nach Jahren.

Arina, ich kann Dir nur raten alles nicht zu leicht zu nehmen. Nimm ihm nicht die Verantwortung für das was er tut, weil Du dann irgendwann glauben könntest, dass Du für sein Tun die Verantwortung trägst.

Und die Beziehung ist so frisch, dass ich aus meiner Sicht noch nicht mal von einer partnerschaftlichen Beziehung reden würde.

Aber wenn Du meinst, Du mußt die Erfahrung machen gegen Windmühlen zu kämpfen, dann tue es. Nur tue es nicht zu lange bis Dich der Flügel der Windmühle zu Boden schlägt.

Deine Beiträge sind schon so distanziert, weit von DIR weg, dass ich mich frage, ob Du nicht schon längst von ihm viel zu weit entfernt bist? Denn sonst wäre doch alles viel emotionaler, oder?

candle
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Arina
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 18:13

Sein Verhalten hat sich ja NICHT geändert weil er es möchte, sondern weil ich ihn praktisch dazu gebracht habe in dem ich mich nicht mehr zum Opfer mache.
Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung wie ich die Frage, was ich mir selbst beweisen will, beantworten soll. In einer Beziehung sollte man sich selber eigentlich nichts beweisen, meiner Meinung nach. Man sollte auf seine Bedürfnisse achten und zusehen, dass man nicht zugrunde an Probelem geht, in die man sich reinsteigert. Evtl. hoffe ich einfach darauf, dass die Beziehung, das ist was ich glaube was sie ist: Etwas langfristiges, dass mich glücklich machen kann. Zu sagen, dass ich mir beweisen will, dass ich es schaffe, dass die Beziehung funktioniert wäre falsch.

@münchnerkindl

Ich weiß, dass es auf Dauer nicht tragbar ist. Es ist für mich glaub ich einfach zu früh aus der Beziehung heraus zu gehen. Mittlerweile bestehe ich auch darauf, dass er mit mir redet, weil es in Vergangenheit einfach nur zu Problemen geführt hat. Zukünftig würde es auch zu Problemen führen.

@candle

Nun denn, ich war schon soweit die Verantwortung für sein tun und handeln zu übernehmen. Das ist halt das was bei passiv Aggressiven passiert. Aber da ich weiß, dass ich für nichts die Schuld zu tragen haben, sofern ich nicht eindeutig Schuldiger bin, kann ich das ganz gut differenzieren.
Natürlich habt ihr zum Teil, alle mehr Erfahrungen mit Beziehungen als ich. Ich bin ja auch erst 20 und stehe noch nicht ganz so weit im Leben, wie einige von euch. Ich würde in meinem Alter sogar noch gar nicht von wirklich ernshaften Beziehungen reden, die für immer halten. Für mich ist mein Freund ein momentaner Lebenbegleiter, den ich gerne weiter in meinem Leben hätte, sofern er mir nicht schadet.

Ich muss sagen, dass ich mich vor kurzem von ihm emotional sehr weit distanziert hatte. Zudem Zeitpunkt war ich mir über diese passive Aggressivität noch nicht so ganz im klaren und habe mich als den Hauptschuldigen gesehen. Da kam ich nicht anders heraus, als emotional einen gewissen Abstand zu gewinnen.
Wir waren eine Zeit lang emotional von einander entfernt, aber mittlerweile haben wir die Krise überstanden und wieder zu einander gefunden.

Meine eigentliche Frage war ja, ob irgendjemand schon einmal mit so etwas Erfahrung gemacht hatte. Und ob das Problem langfristig besteht oder sich durch genug Vertrauen regelt.
Aber danke schon einmal für eure Antworten. Das lässt einiges auch einmal in einem anderen Licht dar stehen

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candle
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 18:17

Arina hat geschrieben: Meine eigentliche Frage war ja, ob irgendjemand schon einmal mit so etwas Erfahrung gemacht hatte. Und ob das Problem langfristig besteht oder sich durch genug Vertrauen regelt.
Das kann Dir leider weisssagen.
Ich weiß nur, dass es ständig NIE funktioniert hat.

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sonnenblume124
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 10:05

Hallo Arina,

hab deinen Beitrag gelesen und muss dir dazu unbedingt schreiben.
Ich kann dein "Problem" sehr gut nachvollziehen, man sieht, dass man mit solchen Schwierigkeiten in jedem Alter konfrontiert werden kann. Es ist schon verwirrend, aber genau so wie du es beschreibst, empfinde ich es bei meiner jetzigen Beziehung auch. Man will daran festhalten, weil man instinktiv spürt, dass es Sinn macht, auch wenn man es nicht logisch erklären kann.

Wenn du mal wieder hier online bist, würde ich mich freuen, wenn wir uns mal austauschen könnten.

Bis denn, liebe Grüße,
Sonnenblume

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candle
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 10:09

sonnenblume124 hat geschrieben: Man will daran festhalten, weil man instinktiv spürt, dass es Sinn macht, auch wenn man es nicht logisch erklären kann.
Was sagt Dir denn Dein Instinkt? Ich denke, bei Arina sieht es völlig anders aus.

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sonnenblume124
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 10:39

Na vielleicht hast du da Recht. Es ist ein instinktives Gefühl, ich kann es nicht erklären. Ein Gefühl, das ich schon hatte, seit ich diesem Mann begegnet bin. Das Gefühl, dass er mich "braucht" und ich ihn "brauche", um unsere verborgenen Seelenanteile wiederzufinden. Eine Intuition, dass es gerade dieser Mann ist, bei dem ich mich selbst finden kann. Ich glaube daran

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candle
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 10:44

Ja, wenn Ihr Euch gefunden habt....??? Wolltest Du hier eine Positivmeldung geben?

Wie lange hat denn seine Änderung gebraucht?

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sonnenblume124
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 11:08

Eine Positivmeldung ist es leider nicht
Wir haben uns noch nicht gefunden. Er tut mir aber gut, weil ich durch die Verbindung zu ihm über mich anfange nachzudenken, und schon allein dafür danke ich ihm. Ich glaube trotz seines gleichgültigen Verhaltens, dass ich ihm gut tue, weil ich ihn anstoße, über sich nachzudenken.

Gruß
sonnenblume

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Beitrag Mi., 29.04.2009, 11:14

Also Du meinst, dass Du Dich so aufführst wie Arinas Freund oder wie soll man Deine Zeilen verstehen?

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sonnenblume124
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 12:16

Nein ich bin ich und er ist er. Ich habe nicht das gleiche Problem, aber ich bin vielleicht der Charaktertyp Frau, auf den solche Männer anspringen und umgekehrt. Er ist der Unabhängige, ich (war) die Abhängige. Ich habe mich so verhalten, dass er seine Rolle leben konnte.

Jeder sollte zuerst an sich arbeiten. Wenn man zu sich selbst findet, kann man auch andere positiv beeinflussen.

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candle
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Beitrag Sa., 02.05.2009, 08:02

sonnenblume124 hat geschrieben: Wenn man zu sich selbst findet, kann man auch andere positiv beeinflussen.
Das kann auch ein Trugschloß sein. Ich habe eben keine positive Veränderung am Partner erleben dürfen.

Übrigens, die Abhängigkeit sehe ich im beidseitigem Zusammenhang. Vielleicht hast u es nicht gemerkt, aber wer abhängig ist, wird es auch von jemanden gemacht. D. h. der vermeintliche Unabhängige ist dann auch abhängig.
Vielleicht liege ich auch falsch?

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.05.2009, 08:15

sonnenblume124 hat geschrieben:Das Gefühl, dass er mich "braucht" und ich ihn "brauche", um unsere verborgenen Seelenanteile wiederzufinden. Eine Intuition, dass es gerade dieser Mann ist, bei dem ich mich selbst finden kann. Ich glaube daran
Ich nicht. Ich schätze du siehst das naiv-romantisch verklärt. Ich glaube eher daß ihr ein jeweils passendes Gegenstück gefunden habt um eure jeweiligen Neurosen zu leben. Er seinen Egoismus und du deinen Rettertrip.

Und "Intuition" könnte man in dem Zusammenhang zB auch einfach nur sowas wie eine vertrautheit sein die aus der Kindheit stammt wo du ggf auch so ein Verhalten erlebt hast. Ich würde mich jedenfalls bei einem Menschen der eindeutige Charakterdefizite hat nicht auf die "Intuition" verlassen. Weil es kann 1000 Gründe geben daß du dich ausgerechnet zu so einem Menschen hingezogen fühlst. Und die meisten davon sind weniger nobel als das was du hier angibst.

Wobei es natürlcih gut ist wenn du die Situation dann wenigstens nutzen kannst. Aber schönreden würde ich mir das ganze jedenfalls nicht.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.05.2009, 08:16

sonnenblume124 hat geschrieben:Wenn man zu sich selbst findet, kann man auch andere positiv beeinflussen.
Prinzipiell schon, nur stellt sich hier für mich die Frage was deine Motivation ist, wieso du unbedingt meinst diesen Mann retten und verändern zu müssen...

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sonnenblume124
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Beitrag Mo., 04.05.2009, 07:51

@münchnerkindl..

Ich liebe ihn und ich möchte mit ihm glücklich sein, vielleicht will ich ihm dadurch auch unbewusst helfen. Aber das ist nicht das Vordergründige. Ich weiß, dass er trotz seiner Eigenarten einer der liebenswertesten Menschen ist, dem ich jemals begegnet bin. Neurosen hin oder her, die hat wohl jeder irgendwo, die einen stehen dazu, andere wehren sich vehement dagegen.
An jeder Beziehung muss man mehr oder weniger arbeiten. Die Frage ist, ob man es als Last empfindet. Auch wenn es manchmal schwer ist, je mehr man sich seiner selbst bewusst ist, um so stärker wird man und um so mehr weiß ich wofür ich mich einsetze. Ich empfinde es nicht mehr als Last, sondern ich habe das Ziel, einen Weg zu finden, einen Weg für uns beide. Ich habe den Willen und die Kraft, positiv zu denken, das ist doch schön.
Zum Thema Intuition... das hat mir auch schon mal jemand gesagt. Kann sein, aber ich habe diese Intuition früher nie gespürt, erst seit ich mit diesem Mann zusammen bin... hast du vielleicht eine Erklärung für mich?

@candle...

Ja mit der Abhängigkeit hast du vermutlich Recht. Habe auch darüber schon gelesen. Er glaubt, unabhängig zu sein, ist ständig darum bemüht, ist aber gerade dadurch auch gefangen und im gewissen Sinn abhängig. Wie habe ich mal sinngemäß gehört: Die Kunst ist es, sich freiwillig in Abhängigkeit zu begeben, d.h. man entscheidet selbst, sich zu geben, ohne sich im anderen zu verlieren. Da könnte was dran sein, finde ich.

Gruß an euch,
sonnenblume

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