wie kann ich Aggressionen bekämpfen?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Robbins
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Beitrag Di., 25.03.2008, 13:07

Hi SoulGirl
Früher war ich so schüchtern und heute lege ich mich mit lehrern an wenn ich mich zu unrecht behandelt fühle, ich sage was ich will wie ich will und mir ist es egal was andere denken.
Früher warst Du Opfer, jetzt nicht mehr. Allerdings ist das nicht so einfach, die Schläge die Du eingesteckt hast, sind sicher nicht spurlos an Dir vorübergegangen. Ich bin ja nun schon etwas älter, aber bei mir hat es immerhin 17 Jahre gedauert, um aus der Opferrolle rauszukommen. Einerseits fühlt es sich gut an, andererseits macht es mir aber auch wahnsinnige Angst, wenn ich spüre wieviel Energie hinter dieser Wut steckt. Jahrelang habe ich alles in mich reingefressen, vor 3 Jahren habe ich damit aufgehört und seitdem bin ich unglaublich wütend. Wie gesagt, wie ich bzw. wie man damit umgehen soll/ kann weiß ich leider auch nicht. Ich kann Dir nur den Rat geben, Deine Wut nicht zu unterdrücken. Das habe ich getan, mit dem Resultat, dass ich dann Panikattacken bekam. Die Wut war so stark, dass ich Angst vor mir selber hatte. Ich drück Dir die Daumen, dass Du einen Weg findest!

Alles Gute

@aditi

Ich weiß worauf ich wütend bin, aber das läßt sich nur teilweise bzw. gar nicht verändern. (Gesellschaft) Und ich selbst kann mich auch nur begrenzt verändern, die Persönlichkeit ist kein Anzug, den man mal eben so wechseln kann. Ganz konkretes Beispiel, ich fühle mich einsam und mir fällt die Decke auf den Kopf. In meinem Fall greife ich dann meist auf Sport zurück, mit dem Resultat, dass ich anschließend noch wütender bin, auf mich, auf meine Umwelt ... Gestern war ich laufen, in einem Park in dem es ansonsten ziemlich ruhig ist, tja und was soll ich sagen, im Park wimmelte es von schwachsinnigen vollgefressenen Arschlöchern, die es mal nach Weihnachten wieder geschafft haben, ihren fetten Arsch vom Sofa hochzubekommen. Punkt 1) ich bin wütend auf mich, weil ich es nicht schaffe auch Freunde/ Familie zu haben 2) ich bin wütend auf meine Umwelt, weil außer blöden Kommentaren nichts kommt. Und wenn man dann mal wirklich alleine sein möchte, dann geht es eben auch nicht. (Großstadt) Ausnahmen gibt es natürlich immer! Dann gehe ich also laufen, anschließend bin ich auf 200 ... in der Wohnung erdrückt mich wieder die Einsamkeit ... da gehe ich doch noch eine Runde spazieren ... danach bin ich dann auf 300. Beim Einkaufen genau dieselbe Scheiße. Ist meine Wut nun Aggressivität oder beruht sie auf Frustration oder ist es Trauer? Wenn ich nach draußen gehe könnte ich echt kotzen und den ganzen Tag schreien. Diese ganzen unsensiblen Scheintoten, die da draußen umherwandern ... das macht mich total ohnmächtig. Ich hab`s mit Zeichnen versucht, mit Musik, das funktioniert alles nicht. Wie kann ich meine Wut, wenn es denn welche ist, kanalisieren und konstruktiv nutzen?

LG Robbins
Jene, die ihre Sehnsucht zu zügeln wissen, können das nur, weil ihre Sehnsucht schwach genug ist, beherrscht zu werden.

William Blake

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Aditi
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Beitrag Di., 25.03.2008, 22:41

hallo robbins,

scheint ziemlich nutzlos zu sein, deine wut. auf die "gesellschaft" wütend zu sein, das ist auch eine umfangreiche aufgabe. wer ist in deinen augen "die gesellschaft"? das kann jeder und niemand sein.
im Park wimmelte es von schwachsinnigen vollgefressenen Arschlöchern, die es mal nach Weihnachten wieder geschafft haben, ihren fetten ar*** vom Sofa hochzubekommen
hm! ziemlich gewagt deine theorie. hast du all diese menschen denn befragt und sie sagten dir, dass sie schwachsinnige vollgefressene arschlöcher sind oder ist es deine vermutung und interpretation? vielleicht sind all diese, von dir bewerteten menschen, zufrieden und glücklich damit. können sie etwas dafür, dass du es nicht bist?
was brauchst du, damit es dir gut geht? was veranlasst dich, so viel über deine mitmenschen nachzudenken (denn um zu so einer "diagnose" zu kommen, bedarf es vieler gedankenarbeit) und was hindert dich, mitmenschen "lebend(ig)" zu erfahren (keine freunde!)?

du hast vielleicht wirklich grund, wütend und unzufrieden zu sein - liest sich allerdings unklar und verschwommen (die gesellschaft). wirkungslos bleibt wut, wenn ich mich auf den erfolglosen wunsch versteife, jemand anderen (die gesellschaft z.b.) zu verändern.

was steckt wirklich hinter deiner wut??

aditi
Zuletzt geändert von Aditi am Di., 25.03.2008, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Aditi
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Beitrag Di., 25.03.2008, 22:46

expat hat geschrieben:
Aditi hat geschrieben: wie kann ich lernen, meine wut auszudrücken, ohne dass ich mich dabei hilflos und ohnmächtig fühel?
Das ist eine witzige Frage, da doch nach meiner Meinung Wut das Mittel ist, um Hilflosigkeit und Ohnmacht gefühlsmäßig nicht aufkommen zu lassen.
nun ja expat,
wie du richtig sagst, es ist deine meinung und jede(r) kann, wenn er mag, nachfühlen, ob es so ist oder nicht.

aditi

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Robbins
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Beitrag Di., 25.03.2008, 23:45

Danke Aditi
was steckt wirklich hinter deiner wut??
Neid? Überforderung? Angst? Depression? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich fühle mich überflüssig, nicht ernst genommen. Anderen fliegt scheinbar alles irgendwie zu, die haben Glück (die Leute im Park ) , und man selbst macht und tut und letztendlich klappt nichts. Die haben z.B eine gute Figur, ohne dass sie stundenlang durch einen Park hetzen müssen.
In der Schule wurde ich verprügelt, mit 14 ging es mit Depressionen los, mit 23 das erste Mal stationär, bis 31 schwer eßgestört … in den letzten 3 Jahren habe ich 4 Operationen gehabt, was ich da in den Krankenhäusern erlebt habe, darüber könnte ich auch ein Buch schreiben. Und jetzt stehe ich wieder vor den Problemen, die sich wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen, Einsamkeit, Ablehnung, Unverständnis. Objektiv betrachtet weiß ich nicht, ob das realistisch ist, aber ich empfinde es so. Ich will hier nicht rumjammern, anderen geht’s noch beschissener, aber das ist irgendwie …
ich frage mich, wozu der ganze Scheiß? Ich will mich irgendwie in die Gesellschaft integrieren, aber überall bekommt man nur zu verstehen, dass man ein Stück Scheiße ist. Oder anderes Beispiel … Leute stehen zusammen und unterhalten sich, lachen … man selbst steht da und kann nicht lachen, und schon ist man komisch … Ich kann nicht mehr unbeschwert auf Menschen zugehen, dazu habe ich zuviel Mist erlebt. Das macht mich traurig, weil man dadurch schnell zum Außenseiter wird.
Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Mir geht’s Scheiße aber ich kann nicht mal sagen wieso und warum. Entweder bin ich traurig oder ich renne wie der unglaubliche Hulk durch die Gegend und könnte Feuer spucken. Ich bin auch wütend auf mich, weil ich nicht so bin wie ich gerne wäre.
Bin für Denkanstöße dankbar!

LG Robbins
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expat
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 02:25

Aditi hat geschrieben: wie du richtig sagst, es ist deine meinung und jede(r) kann, wenn er mag, nachfühlen, ob es so ist oder nicht.
Kann man eventuell eine Gegenmeinung bekommen?
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Irrlicht
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 07:34

Hallo Robbins,

etwas positives hat Wut durchaus: man spürt sich selbst.

Und zwar spürt man sich auf eine "bessere" Weise als zB bei Trauer oder Depression. Letztere verschlingt, höhlt aus, Wut aber füllt aus. Wut ist sehr energiereich, sehr mächtig, stark.

Du schreibst von Deiner Einsamkeit, die Dich schon lange gegleitet. Selbst in Deiner Beziehung warst Du einsam, sie nicht spürbar. Du kämpfst ums gesehen werden, um echte Nähe - und fühlst Dich außen vor, spürst die anderen nicht, Dich nicht ... "nur" beim Sport und eben in der Wut.

Mein Ansatz also: nimm die Wut erstmal als etwas gutes an. Sie gibt Dir Lebensenergie, sie zeigt Dir, welche Kraft in Dir ist.
Suche Dir neben dem Sport andere Bereiche, in denen Du körperlich in fühlbaren Kontakt mit Dir kommst, sei es Yoga, Tai Chi, Shiatsu, Massagen, Shakrenarbeit, Tanzen, Kickboxen ... oder alles auf einmal
Manches mögliche hat zusätzlich den Vorteil, dass Du nicht rein mit Dir in Kontakt trittst, sondern auch mit anderen Menschen. Keiner von denen kann die Leere in Dir füllen - aber spürbar kann doch der eine oder andere sein.
Deine Wut wird weniger werden, wenn es Dir leichter fällt, Dich auch anders zu spüren, Du Dich gefühlt fühlst.

Ich hoffe, Du kannst etwas damit anfangen,

Irrlicht

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expat
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 08:11

Irrlicht hat geschrieben: etwas positives hat Wut durchaus: man spürt sich selbst.

Und zwar spürt man sich auf eine "bessere" Weise als zB bei Trauer oder Depression. Letztere verschlingt, höhlt aus, Wut aber füllt aus. Wut ist sehr energiereich, sehr mächtig, stark.
Sorry, liebe Irrlicht, wenn ich dir etwas widerspreche. Das scheint mir aber schon wichtig in diesem Zusammenhang:
Richtig scheint mir, dass man Wut kaum unterdrücken kann und dass man an der Wut beobachten kann, was in einem vorgeht. Fest scheint mir aber genau so zu stehen, dass Wut darauf ausgerichtet ist, die eigenen Gefühle zu verdrängen und nach außen zu lenken. Depression dient auf andere Weise auch dem Zweck, Gefühle abzublocken. Tauer hingegen ist ein passendes Gefühl für unerfüllte Erwartungen oder unangenehme Ereignisse. Gerade die aufgewandte Energie bei der Wut zeigt, wie stark die Kraft der Verdrängung ist.
Das war's
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stern
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 09:45

Fest scheint mir aber genau so zu stehen, dass Wut darauf ausgerichtet ist, die eigenen Gefühle zu verdrängen und nach außen zu lenken.
Glaubst du demnach, dass Wut immer ein Ersatzgefühl für dahinter stehende verborgene andere Gefühle ist???

Im Einzelfall kann das so sein... für meinen Teil nehme ich das jedoch anders wahr... nämlich dass Wut eine eigenständige, sehr intensive Emotion ist. Ich sehe eher die Gefahr, dass ich Wut wegleugne, wenn ich permanent andere Gefühle suche, die sich hinter der Wut verbergen. Wenn ich hingegen wahrgenommene Wut mehr oder weniger ungefiltert raus lasse, so verdränge ich doch gerade nichts.
Depression dient auf andere Weise auch dem Zweck, Gefühle abzublocken.
Daran gefällt mir die Kausalität irgendwie nicht. Sondern wenn Gefühle unter dem Deckel gehalten werden (z.B. Wut) kann das unter Umständen Depressionen begünstigen.

ABER Einschränkung: Deine Janovsche (?) Verdrängstheorie als Universal-Erklärungsmodell für alles greift mir zu kurz. Wäre es so einfach, so bräuchts wohl keinen Therapeuten mehr. Es gibt sicher auch weitere Erklärungen.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 26.03.2008, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Robbins
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 09:51

Hallo Irrlicht

Danke für Deine Antwort

Du hast geschrieben, dass Depression einen aushöhlt, Energie verschlingt. Dieses Gefühl habe ich aber bei der Wut auch. Wenn ich Wut wirklich zulasse, dann bleibt am Ende von mir nichts mehr übrig, dann gibt es nur noch dieses unkontrollierbare Gefühl der Wut. Manchmal traue ich mich es stückweise zuzulassen, aber was da für eine Energie hintersteckt, das macht mir soviel Angst. Das Ganze hält nun schon gute 2 1/2 Jahre an und es verbraucht sich irgendwie nicht. Ich habe gedacht, wenn ich meine Wut eine zeitlang zulasse, dass ich dann ruhiger und entspannter werde. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Nebenbei mache ich noch Reiki und KK, das hilft aber auch nur bedingt.
Deine Wut wird weniger werden, wenn es Dir leichter fällt, Dich auch anders zu spüren, Du Dich gefühlt fühlst.
Darüber muss ich noch nachdenken ... das letzte klingt gut

@expat
Fest scheint mir aber genau so zu stehen, dass Wut darauf ausgerichtet ist, die eigenen Gefühle zu verdrängen und nach außen zu lenken. Depression dient auf andere Weise auch dem Zweck, Gefühle abzublocken.
Wenn ich alleine bin, dann bin ich meist depressiv ... bin ich unter Menschen, werde ich wütend oder aggressiv. Ich werde nicht handgreiflich oder ähnliches, aber in mir brodelt es. Wenn nun beides dazu dient Gefühle zu verdrängen, also Depression und Wut, was spüre ich dann wirklich? Wie kriege ich das raus?

Liebe Grüße, Robbins
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William Blake

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Aditi
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 09:56

hallo robbins,

von mir noch ein paar denkanstöße:
es gibt keine gründe ausserhalb von dir, warum du niemanden findest, mit dem du in beziehung treten kannst (freunde, partnerin ect.). welche - normalerweise unbewussten - gründe kann es also in dir selbst geben, dass du alleine bist? du hast richtig gelesen: die gründe sind unbewusst. die gründe liegen in dir selbst.
alles, was dich an anderen zutiefst nervt, könnte dein schatten sein!
alles, was dich ständig persönlich verletzt, könnte deine alte wunde sein!
alles, was dich chronisch ärgert, könnte dein spiegelbild sein!
alles, was dir im anderen fehlt, könnte deine herausforderung sein!
alles, wo der andere gegenteilig ist, könnte deine ergänzung sein!

wenn du dich selbst nicht liebst, wie soll dann liebe von aussen kommen? es ist so, als wennn du ein schild vor dir herträgst, auf dem steht: komm mir nicht zu nah, du würdest nur enttäuscht werden. ich kann dir nichts bieten. jeder, der das liest (d.h. unbewusst spürt), geht selbstverständlich an dir vorbei! nun - du musst das "schild" ändern! ändere die aufschrift! z.b. in: ich bin ein wunderbarer mann. komm mir nahe - es wird eine freude für dich sein. bei mir kannst du du selbst sein.
das ist natürlich nur möglich, wenn du davon selbst zutiefst überzeugt bist. überlege dir mal, was an guten dingen in dir steckt! es gibt keinenmenschen, der keine stärken hat! anerkenne, akzeptiere und liebe dich selbst. es gibt niemanden, der dich davon abhalten kann.

liebe grüße
aditi

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Irrlicht
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 09:59

Hallo Expat,

wenn ich davon spreche, dass Wut erstmal den Effekt hat, sich zu spüren, sage ich nichts darüber aus, ob Wut nun ein eigenständiges Gefühl ist oder nur einer Verdrängung anderer Gefühle dient.
Durch Wut spürt man sich. Punkt.

Was nun die Ursächlichkeit einzelner Gefühle angeht, darüber können wir uns gerne unterhalten, allerdings weiss ich nicht recht, ob das nicht diesen Thread sprengen wird. Zudem vermute ich, dass wir zwei nicht auf einen Nenner kommen - ich "steh" mehr auf Damasio, Kuhl und co denn auf Janov.
Halten wir hier doch einfach mal fest, dass Robbins sich manchmal sehr wütend fühlt und nach Möglichkeiten sucht, sich besser zu fühlen.

Lg,

Irrlicht

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Robbins
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 10:04

Hallo Aditi

Vielen Dank! Das muss ich erstmal sacken lassen

LG Robbins
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William Blake

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expat
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 10:16

stern hat geschrieben: Ich sehe eher die Gefahr, dass ich Wut wegleugne, wenn ich permanent andere Gefühle suche, die sich hinter der Wut verbergen.
Davon hat ja niemand was gesagt. Im Gegenteil. Man sollte aber wissen, dass Wut ein durchgebranntes Ventil bedeutet. Es gibt gar keinen vernünftigen Grund, wütend zu werden, wohl aber individuelle. Deshalb schrieb ich ja auch, dass man durch Wut manches an sich lernen kann. Wut ist genau so wenig ein ursprüngliches Gefühl wie Eifersucht, Hass und Eitelkeit zum Beispiel.
Wenn ich hingegen wahrgenommene Wut mehr oder weniger ungefiltert raus lasse, so verdränge ich doch gerade nichts.
Du verdrängst ein unangenehmes Gefühl über die Einsicht in deine Fehlbarkeit zum Beispiel.
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stern
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 11:28

Wut ist genau so wenig ein ursprüngliches Gefühl wie Eifersucht, Hass und Eitelkeit zum Beispiel.
Gut... iss deine Ansicht... und damit kommen wir wohl schwer auf einen gemeinsamen Nenner. Denn ich (und z.B. auch Stavemann => Gefühlsstern) halte Wut/Ärger durchaus für ein primäres Gefühl. Ich schließe aber dennoch nicht aus, dass es im Einzelfall Situationen gibt, in denen sich andere (ursprüngliche) Gefühle als (dann sekundäre) Wut entladen können. Ansonsten
Im Gegenteil. Man sollte aber wissen, dass Wut ein durchgebranntes Ventil bedeutet.
sehe ich auch das anders... denn "Durchbrennen" tut man meiner Ansicht nach "nur" bei einer Überreaktion (z.B. wenn man zuvor zuviel in sich reigefressen hat). Das kann man jedoch meiner Ansicht nach dadurch vermeiden, indem man vernommen Ärger/Wut auf der Stelle angemessen ausdrückt/anspricht... also das Ventil leicht öffnet, so dass der Dampf allmählich entweicht und der "Druck" angemessen entweichen kann. Hab' ich erst gestern getan, in dem ich meinen Ärger ansprach (der sich auch im Tonfall bemerkbar machte)... und gut ist's. "Durchgebrannt"? Nein. Sondern allmähliches, angemessenes Dampf-Ablassen.
Wenn ich hingegen wahrgenommene Wut mehr oder weniger ungefiltert raus lasse, so verdränge ich doch gerade nichts.
Du verdrängst ein unangenehmes Gefühl über die Einsicht in deine Fehlbarkeit zum Beispiel.
Ist mir zu hoch... kapiere ich nicht. @ Robbins: Wenn ich auf mein Kopfkissen einschlage (habe ich durchaus schon getan), so hatte ich durchaus das Gefühl, dass ich das Gefühl "Wut" entladen konnte... und mich das befreite. Oder was (früher) wunderbar klappte: Meine Wut in produktive Bahnen zu kanalisieren... z.B. im Sport. Und glaube mir: Da war ich dann so richtig lebendig und gut ... denn Wut ist ein energetisch sehr starkes Gefühl.

Ich find's jedenfalls Humbug alle Beschwerden über Verdrängungsmechanismen zu erklären... klingt für mich einfach nicht stimmig. Wenn jemand - wie gestern - trotz eindeutiger Worte eine Mail von mir anders interpretiert haben will (und sich zusätzlich noch ein paar Leute ins Boot zieht, dass ich meine Zeilen gaaaanz siiiiicher gar nicht so gemeint haben haben kann, wie es in dieser Mail geschrieben steht), so wüsste ich nicht, was ich anders empfinden sollte als Ärger. Bestenfalls fällt mir noch Gleichgültigkeit ein à la: Dann denke doch, was du willst.
Liebe Grüße
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 11:39

Freude und Ärger könnte ich mir als Gegensatzpaar vorstellen. Wut ist ja nun wieder was ganz anderes.
stern hat geschrieben: Ich find's jedenfalls Humbug alle Beschwerden über Verdrängungsmechanismen zu erklären... klingt für mich einfach nicht stimmig. Wenn jemand - wie gestern - trotz eindeutiger Worte eine Mail von mir anders interpretiert haben will (und sich zusätzlich noch ein paar Leute ins Boot zieht, dass ich meine Zeilen gaaaanz siiiiicher gar nicht so gemeint haben haben kann, wie es in dieser Mail geschrieben steht), so wüsste ich nicht, was ich anders empfinden sollte als Ärger. Bestenfalls fällt mir noch Gleichgültigkeit ein à la: Dann denke doch, was du willst.
Wenn ich da was zu sagen darf, dann sähe das etwa so aus:
Wir haben es alle gerne, wenn wir mit unserer Einschätzung richtig liegen. Wir freuen uns, wenn andere die Welt so sehen wie wir und können sogar das lieben, was uns entspricht. Menschen sind uns sympathisch, die unsere Ansichten teilen. Dann ist unsere Welt in Ordnung und wir fühlen uns wohl in ihr. Niemand mag es, ständig auf Widerspruch zu treffen. Das setzt uns ins Unrecht und versetzt uns in eine unstimmige Welt. Ganz klar, dass man so was nicht mag. Ganz abgehoben könnte man sicher - so wie du es angedacht hast - sagen, na, ich weiß, dass meine Position richtig ist, sollen die doch denken, was sie wollen. Wenn du aber sauer bist über die Unsolidarität mancher Menschen, so ist das für mich sehr verständlich. Gäbe es einen durch und durch "gesunden" Menschen, wäre nun Schluß. Bei uns Normalbürgern kommen nun aber noch Reaktionen hinterher: Sich gedemütigt fühlen, sich ungerecht behandelt oder zurückgesetzt fühlen, Verletzungsgefühle, Wut oder Rache bis hin zum Hass. Diese letzten Reaktionen, wenn sie zwanghaft und unbeherrschbar auftauchen, würde ich als Abwehr einordnen. Es sind Reaktionen, die über den Anlass hinausschießen.
Das war's
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