Wenn man "meint"... Das wollte ich oben eben differenzieren. Zwischen "ich GLAUBE fest daran, ich oder xy hat Schuld" oder "ich WEIS DEFAKTO, ich oder xy hat Schuld". Es lässt sich leicht verwechseln.Es reicht, wenn ich meine, ich oder der andere hätte etwas sehen, anders handeln können.
Verantwortung ist ja erst mal ein NEUTRALER Begriff. Die Verwechslung zwischen Verantwortung und Schuld kann ja nur geschehen, wenn aus der Verantwortung etwas Negatives konsultierte.Das habe ich nicht verstanden mit der negativen Verantwortung.
Aber ist das nicht gerade das wirklich Quälende, wenn man nicht weiß, "ob"...?Oder auch, das Wissen, dass man hätte besser machen, anders handeln können? Die Frage "Ob?" lässt das Genze ja noch in der Schwebe.
...Mir scheint der Übergang nicht so schnell zu gehen.
Wenn man wirklich genau weiß... (und nicht nur glaubt zu wissen!), dann sind die Optionen ziemlich schnell klar. Schuld ist immer ein unangenehmes Gefühl, es liegt in der Natur, irgendwas dagegen zu unternehmen. So wie Zahnschmerzen. Wenn's erst mal zwickt...
Aber oft ist es eben nur eine MEINUNG (s.o), dass man selbst oder der andere Schuld hat. Und etwas zu MEINEN und wirklich GENAU ZU WISSEN, ist eben ein Unterschied.
Wenn man es ganz genau weiß, gibt es - glaube ich - auch keine Rationalisierungen mehr. Wozu noch darüber nachgrübeln? Wenn das Ergebnis definitiv klar ist.
Sofern das "Übel" der Vergangenheit angehört: die Mentalität "Schwamm drüber" bzw. "zu den Akten legen". Man hat quasi Lehrgeld bezahlt, fühlt sich bereits genug bestraft und hält mehr oder weniger die "Schuld" für abgegolten.Und aus reiner Verantwortung folgt . . . ?
Ich denke, der Unterschied ist u.a. der, dass Schuld im eigentliche Sinne sich auch nicht durch Wiedergutmachung beheben lässt. Hier ist ein Verzeihen nötig. Bei einer Verantwortung hört es dann auf, wenn die Verantwortung für einen selbst - im eigenem Werteystem - abgegolten ist.
Ein typischer Gedanken wäre vielleicht: "Okay, ich hab dieses und jenes falsch gemacht, aber dafür hatte ich ja dann auch dies und jenen Nachteil... den ich wohl verdient habe, in Kauf nahm und "abgesessen" habe... damit ist's für mich okay."
oder
"Okay, xy hat zwar vielleicht darunter gelitten, aber ich hab ja auf meine Weise AUCH nen Preis dafür gezahlt. Ergo, bin ich MIT MIR im Reinen."
Bei richtiger Schuld ist das anderes. Da gibt es kein "Ja, ABER..." und "IMMERHIN hat der andere ja auch..."
In dem man sich fragt, ob man sich selbst noch treu ist und "sich selbst im Spiegel in die Augen sehen kann".Woran erkennt man, dass man nach bestem Gewissen handelt(e)? Schließlich gibt es doch Rationalisierungen und so ein Zeugs.
Mit dieser Einstellung gibt es auch kein inneres, psychologisches Übel, dass einen zu irgendwelchen Handlungen drängt. Ob es noch Nachwirkungen auf eine andere beteiligte Person hat, spielt keine Rolle. Siehe oben: Solange es nicht akut zwickt... weshalb damit beschäftigen?Wie meinst du das mit dem Fürchten. Warum fürchtest du das?
Man schaut nur, welche Auswirkungen auf einen selbst hat. Nicht, welche Auswirkung es für andere hatte.
Tja, bedauerlicherweise erlebt man aber im rl als auch hier im Forum sehr oft, wie schnell - quasi von heute auf morgen - eine wichtige Person ganz plötzlich völlig unwichtig werden kann. Am Ende ist es nur ein Schalter im Kopf. Eine EINZIGE Entscheidung.Sofern er andere, mir wichtige Menschen angeht, kann ich das nicht.
Schätze, dass ist nur ein Definitionsproblem, aber wann jemand etwas als Fehler bezeichnet oder nicht.Ich bedauere das ein oder andere aus der Vergangenheit, ohne es als Fehler anzusehen.