Wieder depressiv durch die Pille?

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käsebrot
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Beitrag Mi., 13.05.2009, 08:53

hi nebel,
der körper braucht ein paar monate um sich auf die pille einzustellen. ich hatte nun zuletzt auch die yasminelle, für ca. den gleichen zeitraum wie du. habe nun grad aufgehört um zu sehen wie es mir dann geht. wir verhüten erstmal mit kondomen. spirale habe ich auch drüber nachgedacht aber bin noch zu keinem entschluß gekommen.

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rin
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Beitrag Mi., 13.05.2009, 16:26

wenn du sagst, der Körper braucht eine Zeit lang, um sich auf die Hormone einzustellen, heißt das aber ja eigtl., dass erst Nebenwirkungen da sind, die mit der Zeit verschwinden sollten, oder? Aber können auch Nebenwirkungen erst nach einiger Zeit auftreten? Quasi, wenn sich mehr Hormone im Körper "angesammelt" haben? Oder passiert das nicht, und die Menge im Körper geht nicht über eine bestimmte Intensität hinaus?
Wenn man absetzt, wie lange würde es dauern, bis etwaige Nebenwirkungen aufhören? (also, so dass man sieht - dies war eine Nebenwirkung der Pille. Wie lange müsste man sie dafür nicht nehmen?)

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käsebrot
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Beitrag Do., 14.05.2009, 09:20

manche nebenwirkungen treten erst nach einiger zeit auf.
bei mir war das z.b. so das ich jahrelang die valette genommen habe bis ich starke stimmungsschwankungen kurz vorund wärend der regel bekam. war dann immer total am boden zerstört, weinerlich, total empfindlich. habe das mit dem frauenarzt besprochen der mir dann die yasmin verschrieben hat die ich 9 wochen am stück einnehmen sollte damit der hormonspiegel auf einem level bleibt. bei den ersten 3 blistern (also 9 wochen am stück) ging es mir blendend! ich dachte, super das wars. bei den nächsten 3 blistern kam immer dann ein stimmungstief wo ich die einnahmepause gehabt hätte, aber nicht machte. also war ich wieder da wo ich aufgehört habe. habe dann die yasminelle bekommen wo es ein wenig besser war, aber nicht so gut das ich sagen würde, bei der bleib ich. ich möchte nun auch nicht noch viele andere pillen durchprobieren also habeich ihm dann gesagt das ich nun erstmal mit hormonen aufhören möchte um zu sehen wie es mir und meinem körper dann geht. er sagte dann: es wird 2-3 monate dauern bis sich der körper darauf eingestellt hat. dann kann ich ihm sagen wie es mir geht ohne hormone.
ich kann aber nun schon sagen das ich mich irgendwie freier fühle.

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cosa
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Beitrag Mo., 28.09.2009, 10:43

gibts zusätzliche erfahrungen wie lange es dauern kann bis der "normalzustand" nach absetzten der pille eintritt ?

ist ja wiklich interessant welch unangenehmen nebenwirkungen es da geben kann !!

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Una
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Beitrag Mo., 28.09.2009, 11:14

cosa hat geschrieben:gibts zusätzliche erfahrungen wie lange es dauern kann bis der "normalzustand" nach absetzten der pille eintritt ?
6 Monate... es kann auch gleich eine Besserung eintreten, aber 6 Monate braucht es, bis die künstlich zugeführten Hormone wirklich ausgeschieden sind.
Woher ich das weiß? Wenn man schwanger werden will, wird geraten, die Pille 6 Monate lang nicht mehr zu nehmen, bis man eine Schwangerschaft erzeugt.
Eine Freundin hatte eine Fehlgeburt gehabt, weil sie direkt nach dem Absetzen der Pille schwanger wurde und die Hormone wohl nicht in Ordnung waren, der Arzt gab ihr dann die obige Info.
Die Pillenhersteller behaupten ja, man könne gleich schwanger werden, aber das birgt ein gewisses Risiko.
Sicher ausgeschlichen ist die Pille also erst nach sechs Monaten und solange können auch Nebenwirkungen noch nachspuken.

Ich nehme seit Jahren keine Pile mehr, da ich depressiv, dick und lustlos wurde. Egal mit welchem Produkt.
Selbst die Minipille ging gar nicht, die ja kein Östrogen sondern nur Gestagen enthält.
Auch ich kann das Gefühl bestätigen, die Welt wie durch Watte wahrzunehmen, keine Lust mehr auf Sex zu haben (klar, der Körper denkt ja er sei schwanger- wozu dann noch Sex?)ständig hungrig (weil angeblich schwanger) und depressiv zu werden.
Die Amerikaner raten Frauen über dreissig generell ab, die Pille zu nehmen.

Ich finde die Pille ist eine tolle Erfindung und die alternativen Hormongaben (Nuvaring, Dreimonatsspritze ect. ...) sind tolle Entwicklungen. Aber leider ist es geradezu ein Tabu die Auswirkungen der Hormoneinnahmen werden viel zu gering beachtet und runtergepielt.
Ich habe jahrelang gelitten ohne auf die Ursache zu kommen, weil wenige Gynekologen die Wahrheit über die Pille erzählen und nicht auf die Dauerkundin verzichten mögen, die wegen Verschreibungspflicht und häufigerer Kontrolle bei ihm vorbei muß. Außerdem wird die Pille nun mal verkauft um Geld zu bringen, also wirbt auch die Pharmaindustrie nur mit den Vorteilen und erwähnt lieber nicht,
welche Nebenwirkungen es gibt.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Nachtvogel
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Beitrag Mo., 28.09.2009, 11:33

Ich vertrage keine Pille, weil sie bei mir Depressionen auslöst. Als Teenie habe ich sämtliche Marken, Zusammensetzungen und Dosierungen (Normal, Mini, ...) durchprobiert. Das habe ich auch mehrere Monate durchgezogen, weil die Ärzte meinen, das wird schon - der Körper gewöhnt sich dran. Bei mir wurden Bluttests gemacht etc. pp. (weil man nicht dachte, es kommt von der Pille - evtl. Schilddrüsenprobleme; hat sich aber nicht bestätigt).
Nach einem halben Jahr war ich derart runter (heftige Essstörungen, Isolation, Apathie, Selbstmordgedanken), dass meine Mutter entschied, dass es mit der Probiererei nun ein Ende hat.
Nachdem ich keine Pille mehr nahm, ging's wieder bergauf.

Seitdem habe ich NIE wieder die Pille genommen, bin ja nicht lebensmüde . Aber verschiedene Menschen reagieren halt unterschiedlich drauf und für die meisten scheint es wohl die beste Verhütungsmethode zu sein.

Ich habe im Laufe der Zeit auch andere Hormonpräparate ausprobiert: Nuva Ring, Pflaster. Auf die reagiere ich nicht mit Depression, jedoch mit unangenehmer Spannung im Bauchbereich. Den Kram habe ich dann auch sein gelassen. Das einzige, was bei mir anscheinend geht, ist die Kupferspirale.

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Zerafina
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Beitrag Di., 06.10.2009, 21:52

Hallo zusammen!


Muss schon sagen, ich bin ziemlich geschockt darüber, dass es so vielen Frauen ähnlich geht..

Selbst nehme seit 15 Jahren die Pille (Neoeunomin). Ich würde sogar sagen, dass sich meine ganze Persönlichkeit dadurch (zum schlechten) verändert hat! Das ist mir besonders aufgefallen, als ich sie vor zwei Jahren abgesetzt habe. Der Mut, die Lebenslust und das Durchsetzungsvermögen waren wieder da! Allerdings bekam ich plötzlich auch eine sehr schlechte, fettige Haut und heftigsten Haarausfall.. und das ist keine Übertreibung, mein Haarvolumen hatte sich wirklich halbiert.
Zur Verhütung ließ ich mir dummerweise wieder dieselbe Pille verschreiben, auch aus Angst vor dem Haarausfall.. und habe den Libidoverlust dafür in Kauf genommen. Aaaber, nachdem ich diese Beiträge gelesen habe, werde ich das wohl wieder überdenken! ;o))


Liebe Grüße,
Zerafina

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cosa
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Beitrag So., 11.10.2009, 19:10

wie stehts denn eigentlich um die "tatsache" dass frauen mit und ohne pille verschieden auf ein und denselben mann reagieren ?

hat da jemand halbwegs aussagekräftige erfahrungen gemacht ??

grüße cosa

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SamuelZ.
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Beitrag So., 11.10.2009, 19:39

Una hat geschrieben:Aber leider ist es geradezu ein Tabu die Auswirkungen der Hormoneinnahmen werden viel zu gering beachtet und runtergepielt.
Ich habe jahrelang gelitten ohne auf die Ursache zu kommen, weil wenige Gynekologen die Wahrheit über die Pille erzählen und nicht auf die Dauerkundin verzichten mögen, die wegen Verschreibungspflicht und häufigerer Kontrolle bei ihm vorbei muß. Außerdem wird die Pille nun mal verkauft um Geld zu bringen, also wirbt auch die Pharmaindustrie nur mit den Vorteilen und erwähnt lieber nicht,
welche Nebenwirkungen es gibt.
Una, danke, dass du meine Befürchtungen und meinen Ärger so treffend auf den Punkt gebracht hast.
Seit meinem ersten Gynekologenbesuch im Alter von 14 Jahren, wird mir regelmäßig die Pille vorgeschlagen, mit den obskursten Begründungen, teilweise beleidigend. Ich habe glücklicherweise nie zugegriffen. Aus genau den oben genannten Gründen. Bislang bin ich mit meiner Überzeugung stets nur auf Unverständnis und Kopfschütteln gestoßen. Ich finde, da wird mit der Gesundheit von Frauen Schindluder getrieben, indem überhaupt keine Aufklärung über die Nebenwirkungen stattfindet.

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Una
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 13:48

Bitte Sandy, gern geschehen.
Ich habe unter anderen Symptomen auch zugenommen und bekam gesagt das könne üüüberhaupt nicht von der Pille kommen, max. 2 Kg.
Ist ja auch schon heftig.
Aber komplett verschwiegen wurde mir, dass ich keine Chance hatte, auch nur zwei Gramm wieder abzunehmen. Der erste Arzt der mir diesbezüglich mal die Wahrheit sagte, war eine Gynekologin, die
Ärzte haben mich bis dahin wirklich richtig angelogen oder hatten keine Ahnung von der Materie (oder wollte keine Ahnung haben, so à la: Mein Pharmavertreter hat mir versichert, dass es nicht zu Gewichtsstörungen kommen kann, also spinnt die Patientin und schiebt ihr undiszipliniertes Verhalten auf die Pille...).
Nachdem ich die Bestätigung von der Ärztin hatte und ab da auf die Pille und Sortenwechseldichspiele verzichtete, purzelten auch die Pfunde.
SandyP. hat geschrieben:Ich finde, da wird mit der Gesundheit von Frauen Schindluder getrieben, indem überhaupt keine Aufklärung über die Nebenwirkungen stattfindet.
Ja so ist es. Und die Begründungen, dass eine junge Frau lieber mal die Pille schlucken sollte, kommt mir auch vor, wie eine vorrauseilende obskure Begründung, zumal dies verantwortungsloser Weise dazu verführen kann, im Falle des Geschlechtsaktes ohne Kondom Sex zu haben, was bei einer festen Beziehung O.K. ist, bei ungebundenen Frauen und Mädels aber richtiger Mist wäre.

Tja Geld regiert die Welt. Und wir leben immer noch in einem Patriarchat.
Ist doch bequemer für die Männer, wenn die Frau Hormone futtert
...ich kenne das im Bekanntenkreis nur so.
Das die Gesundheit dadurch gefährdet wird, dass die Lust der Frau verschwindet....alles Einbildung.
Psychogeschwafel.

Ich bin aber trotzdem froh über die Erfindung der Pille.
Die Welt wäre heute nicht die welche wir haben, wäre die Pille nie erfunden worden.
Aber ich finde das ist eine Verhütungsmethode, die nur ganz gesunden und jungen Frauen gut bekommt.
Ab dem dreißigsten Lebensjahr geht es immer schlechter, zumal man ja auch nicht ungestraft 20 Jahre Östrogene futtert. Fördert bekanntlich Brustkrebs. Und es haben eine Menge Frauen Brustkrebs.

Eine ganz gute Webside, die auch mal in Ansätzen ehrlich ist in Bezug auf Nebenwirkungen:
http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Ve ... e-556.html
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Selene
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 15:32

Hallo zusammen,

ich möchte auch mal in den Chor der Pillenskeptiker einstimmen. Habe ca. 6 Jahre die Pille genommen und schließlich abgesetzt, weil ich einen Migräneanfall mit neurologischen Ausfallerscheinungen und pipapo hatte und mir die Ärzte abrieten, sie weiter zu nehmen. Dann hab ich mich eine Zeit mit einer Minipille rumgequält und schließlich ganz abgesetzt. Und ich bin soooo happy damit.
Allerdings will ich nicht leugnen, dass es ein paar Nachteile gab. In der ersten Zeit hatte ich Haarausfall. Meine Ärztin meinte, dass man unter Pille so wie in der Schwangerschaft, besonders dichtes Haar habe und sich das jetzt auf Normalmaß reduziert. Und in der Tat, es hörte wieder auf und war nie so, dass ich wirklich dünnes Haar gehabt hätte oder gar schütteres. Außerdem hat sich meine Haut etwas verschlechtert. Mit Pille hatte ich nie einen Pickel und schon fast zu trockene Haut, jetzt habe ich Mischhaut und hin und an einen kleinen Pickel. Aber damit kann ich auch ganz gut leben. Das negativste ist, dass ich wieder Regelschmerzen habe . Aber lieber einmal im Monat zwei Schmerztabletten als jeden Tag eine Hormondosis.
Verbessert hat sich aber: Keine Blasenentzündungen mehr!
Psychisch:
Arte hat geschrieben:Gerne vergleiche ich das mit Glas. Erst hinterher aber konnte ich den Unterschied fest stellen. Mit Pille kam mir vor, würde ich die Umwelt wie durch ein Milchglas erleben, irgendwie getrübt, verschleiert, schwer zu sagen. Als ich die Pille absetzte hatte ich das Gefühl, auf einmal die Umwelt wie "klares Wasser" wahr zu nehmen. Direkt, klar, deutlich... es war erstaunlich, denn mir war nie aufgefallen wie trüb ich geworden war. Kam wohl schleichend.
Exakt so. Und auch libidomäßig hat sich etwas verändert. Zwar war ich auch mit Pille nicht unlustig, aber es ist jetzt eindeutig mehr und intensiver. Abhängig vom Zyklus merke ich da Schwankungen, was ich aber als sehr positiv und lebendig empfinde, ich habe auch einen direkteren Draht zu meinen "Trieben" gefunden, würde ich sagen. Achso und abgenommen habe ich auch 2, 3 Kilo und zwar ohne dass ich Diät gemacht hätte. Vor allem habe ich das Gefühl, dass ich heute eher als früher auch mal mehr essen kann, ohne dass sich das gleich auf der Waage niederschlägt. Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich mich auch mehr bewege als früher, will das nicht alles auf die Pille schieben.
cosa hat geschrieben:wie stehts denn eigentlich um die "tatsache" dass frauen mit und ohne pille verschieden auf ein und denselben mann reagieren ?
hat da jemand halbwegs aussagekräftige erfahrungen gemacht ??
Ganz subjektiv. Habe meinen Freund "unter Pille" kennengelernt und verändert hat sich nach dem Absetzen eigentlich nichts, außer dass ich tendenziell mehr Spaß am Sex habe, was sich natürlich nicht negativ auf die Beziehung auswirkt. Aber ich sehe ihn jetzt nicht anders oder so.
SandyP hat geschrieben:Ich finde, da wird mit der Gesundheit von Frauen Schindluder getrieben, indem überhaupt keine Aufklärung über die Nebenwirkungen stattfindet.
Ja, sehe ich auch so. Mir hat damals meine Mutter die Pille quasi nahegelegt, sie hat sie sehr positiv gesehen, ich glaube so 68er-Emanzipations-mäßig. Frau ist frei Sex zu haben, hat Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit. Negatives wird allgemein verschwiegen. Als ich zu meiner FA meinte: Ich will die Pille jetzt nicht mehr, da war sie ganz begeistert und hat mich auch bestärkt darin - das hat mich richtig überrascht.
Aber natürlich ist die Pille beim Sex selbst schon angenehmer als ein Kondom. Das kann man nicht leugnen. Und welche nichthormonellen Alternativen gibt es denn sonst, außer der bestimmte Spiralen? Ich persönlich bin mit Zyklusbeobachtung und Kondom an den fruchtbaren sehr Tagen zufrieden (viewtopic.php?f=27&t=8448), aber das ist wohl wirklich nicht jedermanns Sache oder auch nur geeignet.

VG Selene
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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 18:21

Selene hat geschrieben:Aber natürlich ist die Pille beim Sex selbst schon angenehmer als ein Kondom.
Ja, sehe ich auch so. *seufz* Da wird der Leidenschaft regelrecht ein Hemmschuh angelegt. Aber ich stimme Una zu, dass die Pille keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten, etc. bietet, und deshalb v.a. für feste Beziehungen geeignet ist.

Mich würde mal - etwas abseits vom Thema, gebe ich zu - interessieren, ob ihr meine Beobachtung teilen könntet, dass v.a. beschnittene Männer Probleme haben, mit einem Kondom "gefühlsnah" bzw "reibungstechnisch effektiver" Sex zu erleben? Meine "unbeschnittenen" Männer hatten bislang weniger Abneigung gegen das Kondom.
Ich persönlich bin mit Zyklusbeobachtung und Kondom an den fruchtbaren sehr Tagen zufrieden (viewtopic.php?f=27&t=8448), aber das ist wohl wirklich nicht jedermanns Sache oder auch nur geeignet.
Ich verfahre inzwischen auch so, nachdem mich der Einsatz eines Diaphragmas + spermienabtötenden Gel (wie unromantisch!) fast an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte.
Er: "Du bist heute so extrem feucht...."
ICh: "Das ist das spermienabtötende Gel fürs Diaphragma."
Er: "Ach so, ehm."
Ich: "Hmm"
Und dann muss man den ganzen Krempel noch stundenlang nach dem Sex mit sich herumtragen, bis man es wieder entfernen kann.
Una hat geschrieben:Tja Geld regiert die Welt. Und wir leben immer noch in einem Patriarchat.
Ist doch bequemer für die Männer, wenn die Frau Hormone futtert
...ich kenne das im Bekanntenkreis nur so.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie unkritisch und gutgläubig die Mehrheit der Frauen den Verheißungen der Medizin i.e. Pharmaindustrie folgt. Aber sicher gibt es auch viele Frauen, bei denen es problemlos funktioniert..., oder?

Ich selbst sehe meinen Körper nicht als Supermarkt, der 24 Stunden am Tag geöffnet hat. Manchmal muss man halt - auch wenn die Lust da ist auf beiden Seiten - Abstriche machen oder verzichten. Soviel ist mir meine Gesundheit schon wert. Sie ist mir im Grunde wichtiger als ein 100% erfülltes Sexleben.

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Selene
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 20:35

SandyP. hat geschrieben:Mich würde mal - etwas abseits vom Thema, gebe ich zu - interessieren, ob ihr meine Beobachtung teilen könntet, dass v.a. beschnittene Männer Probleme haben, mit einem Kondom "gefühlsnah" bzw "reibungstechnisch effektiver" Sex zu erleben? Meine "unbeschnittenen" Männer hatten bislang weniger Abneigung gegen das Kondom.
Ich hatte noch nie einen beschnittenen Mann... Aber die Einwände, die mir von unbeschnittener Seite formuliert wurden, haben sich immer hauptsächlich auf das Überziehen bezogen, das als Unterbrechung empfunden wird. Dass es beim GV selbst gefühlstechnisch sehr hinderlich war, ist eigentlich nicht aufgetreten. (Allerdings habe ich auch keine Testreihen mit zig Männern durchgeführt ) Könnte mir schon vorstellen, dass es da einen Zusammenhang gibt.
SandyP. hat geschrieben:Er: "Du bist heute so extrem feucht...."
ICh: "Das ist das spermienabtötende Gel fürs Diaphragma."
Er: "Ach so, ehm."
Ich: "Hmm"

SandyP. hat geschrieben:Ich selbst sehe meinen Körper nicht als Supermarkt, der 24 Stunden am Tag geöffnet hat. Manchmal muss man halt - auch wenn die Lust da ist auf beiden Seiten - Abstriche machen oder verzichten. Soviel ist mir meine Gesundheit schon wert. Sie ist mir im Grunde wichtiger als ein 100% erfülltes Sexleben.
Ich empfinde es auch so, dass man durch das Absetzen der Pille mehr gewinnt als verliert. Durch die Zyklusbeobachtung bekommt man finde ich auch ein ganz anderes Körpergefühl, mal hat man mehr Lust, mal weniger, je nachdem ob vor oder nach dem Eisprung. Das empfinde ich als viel authentischer - oder wie soll ich sagen: Unter der Pille war meine Lust irgendwie immer gleich, wenn ich in mich hineingehört habe, war da nichts. Jetzt kriege ich ein Antwort sozusagen. Und je nachdem muss man sich halt anpassen: Kondom oder eben andere "Formen" jenseits des Geschlechtsverkehrs im engeren Sinne. Für mich ist das sogar mehr als eine Frage der Gesundheit, fast schon eine Frage der Selbstachtung, die ich eigentlich auch nicht als auf Kosten der sexuellen Erfüllung erlebe, im Gegenteil. Denn Sex zu haben ohne überhaupt irgendwann empfängnisbereit zu sein, ohne von den eigenen Hormonen gesteuert zu sein, sondern von Medikamenten und dann auch noch so, dass man überhaupt gar keinen Eisprung mehr hat... Das geht für mich eher in Richtung Kastration als Befreiung. Einen authentischen Bezug zur eigenen Sexualität, den eigenen 'weiblichen Energien' zu finden halte ich damit jedenfalls fast für ausgeschlossen.
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Una
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Beitrag Di., 13.10.2009, 12:14

Hallo ihr Lieben,

tja, also ich kenne eine ganze Reihe Männer, die Kondome nicht mögen und für die das nur eine Notlösung oder ein Übergang ist, bis die Frau erobert ist und dann ist sie zuständig-> also wieder die Hormonverhütung.
Beschnitten ist von den Männern keiner, die ich kenne und die Kondome nicht mögen.
Leider sind wohl viele Männer ebenso der Meinung, dass die Pille geradezu Standart zu sein hat.
Mir hat tatsächlich mal einer an den Kopf gepackt: Alle anderen nehmen sie ohne Probleme, nur DU nicht. Das ist doch ein Machtspiel von Dir!
Der wollte einfach nicht glauben, dass es bei der Einnahme Probleme geben kann.
Selene hat geschrieben:Verbessert hat sich aber: Keine Blasenentzündungen mehr!
Und weniger Neigung zu Scheidenpilz!
Und: Mein Zyklus ist von Natur aus viel länger, so um die 35 Tage, also auch weniger Regelblutungen!
Stark waren sie bei mir ohnehin nie.
Selene hat geschrieben:Kondom oder eben andere "Formen" jenseits des Geschlechtsverkehrs im engeren Sinne. Für mich ist das sogar mehr als eine Frage der Gesundheit, fast schon eine Frage der Selbstachtung, die ich eigentlich auch nicht als auf Kosten der sexuellen Erfüllung erlebe, im Gegenteil. Denn Sex zu haben ohne überhaupt irgendwann empfängnisbereit zu sein, ohne von den eigenen Hormonen gesteuert zu sein, sondern von Medikamenten und dann auch noch so, dass man überhaupt gar keinen Eisprung mehr hat... Das geht für mich eher in Richtung Kastration als Befreiung. Einen authentischen Bezug zur eigenen Sexualität, den eigenen 'weiblichen Energien' zu finden halte ich damit jedenfalls fast für ausgeschlossen.
Spitze formuliert!
SandyP. hat geschrieben:Aber sicher gibt es auch viele Frauen, bei denen es problemlos funktioniert..., oder?
Sicher gibt es die, aber mit einem dicken ABER. Da die Informationspolitik nicht wirklich gut ist, was die Auswirkung der Pille angeht, ist auch schwierig festzustellen, wie die Frauen Schwierigkeiten mit der Psyche und/oder dem Körper bewerten. Es kann durchaus so sein, wie es bei mir war:
Du hast Probleme und kommst nicht auf die Ursache: Die Pille.
Keine Lust auf Sex, Depressionen, Gewichtsprobleme, übermäßiger Hunger (durch das Gestagen, denkst aber : Ich bin Essgestört!), sofortiges Zunehmen (durch das Östrogen), Diät ohne Erfolg, Frustration, eingeschränkte Lebensqualität->
Verstärkung der Depression. Und das hat auch Auswirkungen auf alle anderen Lebensbereiche.

Ich kenne Frauen, die von der Pille auch sehr profitiert haben: Akne weg bei den einen und die eher dünnen Frauen, die durch die Pille mehr Busen bekamen, sich weiblicher fühlten.
Natürlich ist die Verhütung sicher und bequem, wem die Pille nix ausmacht, für den freue ich mich.
Ich finde es nur eben Mist, wenn den Frauen, die Probleme bekommen, Informationen vorenthalten oder Nebenwirkungen geleugnet werden.
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Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 14.10.2009, 18:44

Selene hat geschrieben:Dass es beim GV selbst gefühlstechnisch sehr hinderlich war, ist eigentlich nicht aufgetreten. (Allerdings habe ich auch keine Testreihen mit zig Männern durchgeführt ) Könnte mir schon vorstellen, dass es da einen Zusammenhang gibt
Von beschnittener Seite wurde mir klagend mitgeteilt, dass es das Kondom fast unmöglich macht, die nötige Reibung an der Haut des Penisschaftes herzustellen, die für befriedigenden, zum Orgasmus führenden, "beschnittenen" GV unerlässlich sei. Unbeschnittene Männer erlangen mehr Reibung über die Vorhaut und Eichel, und dies sei beim Tragen eines Kondoms weniger problematisch.
Das geht für mich eher in Richtung Kastration als Befreiung. Einen authentischen Bezug zur eigenen Sexualität, den eigenen 'weiblichen Energien' zu finden halte ich damit jedenfalls fast für ausgeschlossen.

So treffend habe ich es noch nie gelesen!

Kastrieren sich Frauen also freiwillig, um ihren Partnern einen authentischeren Bezug zu ihrer Sexualität zu ermöglichen? Muss einer von beiden immer Abstriche machen?
Una hat geschrieben:Ich finde es nur eben Mist, wenn den Frauen, die Probleme bekommen, Informationen vorenthalten oder Nebenwirkungen geleugnet werden.
Ich sehe es ähnlich. Allerdings müssen sich diese Frauen dann selbst an die Nase fassen, wenn sie keine Informationen über die Nebenwirkungen der Pille einholen (sollte es doch gehäuft im Internet geben, oder?) bzw. wenn sie in ihrer Beziehung das Machtspiel um die bequeme Verhütung (die es nicht gibt) nicht ansprechen, der Harmonie wegen, sondern sich einfach fügen.
Wie kann man Mädchen in der Wachstumsphase als Frauenarzt eigentlich guten Gewissens die Pille verschreiben?

LG
Sandy

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