Wie reagieren auf Suizidabsichten eines anderen?

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iontop
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Beitrag Mi., 18.02.2009, 00:11

ich möcht mal kurz updaten, wie es mit meiner cousine weiterging:

ich hab sie heute getroffen und wir haben wieder länger gequatscht. wir sind dann irgendwie auf das thema selbstmord im allgemeinen gekommen (es gab grad einen fall in unserem bekanntenkreis), wir haben dann darüber gesprochen und ich hab versucht, ein bisschen mehr von ihren Gedanken dazu, zu erfahren. Ich hab sie so "durch die Blume" gefragt und versucht aus ihren sätzen herauslesen zu können, ob sie schon mal an sowas dachte und denk jetzt eigentlich nicht, dass sie im moment konkrete Selbstmordgedanken hat.... gott sei dank, bin jetzt ein bisschen erleichtert. sie hat aber sicher schon mal darüber nachgedacht, das hab ich auch gemerkt. ich werd das jetzt einfach beobachten und ihr weiter zuhören. man erkennt ja schon, wenn sich da was tun würde und ihre gedanken irgendwie konkret werden würden... ich hoffs zumindest.

@ kalt

was würde sich verändern, wenn ich von meiner therapie erzählen würde.... naja, ich würde fast sagen, ich hätte dann bereits eins meiner therapieziele erreicht (bin ja erst seit zwei 1 1/2 Monate in Therapie). Das ist ja grad eins meiner Probleme. Ich kann mich niemandem öffnen, bin extrem verschlossen. Man würde bei mir nicht im Traum darauf kommen, dass es mir nicht gut geht. Ich müsste dann sehr viel erklären.... dazu kommt dann eine zweites problem, das ich habe... ich würde mich wahnsinnig schämen, ich schäme mich für soooo viel, auch und vor allem für die therapie und für meine probleme.
und dann hab ich auch noch angst, wenn ich ihr das erzähle, ob das wirklich bei ihr bleiben würde.... ich kann schwer vertrauen, hätte panik, dass sie es weitererzählt.

ich hab in den ersten stunden verhältnismäßig auch viel geredet, lag wohl daran, dass sich soo extrem viel in mir angestaut hatte und ich ja mit niemandem rede und hab mich im nachhinein auch fürchterlich geschämt und gedacht, ich übertreibe und der thera könnte mich nicht ernst nehmen etc.
es ist so, als hätte ich ein schlechtes gewissen, und habe angst, ich konnte als simulant abgstempelt werden, eben WEIL ich mich so offen äußere
das kann ich gut verstehen. weißt du, was mir als erstes dazu eingefallen ist.... sag genau das dem thera! ich hab das auch gemacht, ich hab auch gleich gesagt, wies mir mit den ersten stunden ging und dass ich so ein großes problem mit dem Schämen hatte usw.... das finde ich sehr wichtig! er fand das auch auffälig und interessant, hat das überhaupt nicht heruntergeredet oder so....

lg
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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heissundkalt
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Beitrag Do., 19.02.2009, 00:08

iontop hat geschrieben:und denk jetzt eigentlich nicht, dass sie im moment konkrete Selbstmordgedanken hat.... gott sei dank, bin jetzt ein bisschen erleichtert.
...das klingt doch schon mal sehr viel besser mehr als beobachten kannst du nicht tun.
iontop hat geschrieben: wenn ich ihr das erzähle, ob das wirklich bei ihr bleiben würde.... ich kann schwer vertrauen, hätte panik, dass sie es weitererzählt.
auch wenn das jetzt blöd klingt, aber wie wär's denn mit diesem spiel, das viele kinder/jugendliche spielen...ich sag dir ein geheimnis, dann sagst du mir eins...anscheinend seid ihr beide in einer ähnlichen lage. ihr habt probleme, und scheint beide nocht offen darüber reden zu können...um das mal ganz sachlich auszudrücken...ihr seid euch beide gegenseitig gute versuchskaninchen DU kannst dabei ein bisschen versuchen deinem therapieziel näherzukommen...
es ist so, als hätte ich ein schlechtes gewissen, und habe angst, ich konnte als simulant abgstempelt werden, eben WEIL ich mich so offen äußere
iontop hat geschrieben:sag genau das dem thera! ich hab das auch gemacht, ich hab auch gleich gesagt, wies mir mit den ersten stunden ging
...ich habe auch am anfang der zweiten sitzung mich kurz entschuldigt, dass ich so viel gequaselt habe, dass das ein bisschen viel war. aber ich weiß auch nicht...ich möchte bei der nächsten sitzung...(kann ja noch dauern...*grrr* -wie lange hat die bearbeitung des antrags bei dir gedauert? - ) ...auch noch was heftiges ansprechen...eines der wenigen dinge, für die ich mich schäme...SVV ( ritzen )...aber ich weiß nicht warum, ...ich habe einfach agnst nicht ernstgenommen zu werden, dabei IST das ja was ernstes. naja...ich habe noch zeit, um mir zu überlegen, wie ich es ansprechen soll...
lg
-kalt-
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iontop
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Beitrag Do., 19.02.2009, 11:06

hi kalt,

irgendwie sind wir in einer ähnlichen situation, beide am anfang der therapie, beide angst davor, die heiklen themen auszupacken usw. usw.

ich mach therapie bei einer beratungsstelle, also kostenlos, kann da 35h (1 jahr) therapie machen. sonst läuft alles ganz normal, wie in jeder anderen therapie auch, ab. kann dir also leider nichts zu anträgen usw. sagen.

ich kenn das sehr gut, diese panik und diese scham, die peinlichen und intimen dinge vor dem thera zu erzählen, hab das auch noch nicht richtig geschafft... so wie bei dir SVV, gehts bei mir um mein Essverhalten, mein Körperbild und meine bisherigen sexuellen Erfahrungen... ich kann mir sehr gut vorstellen, wies dir damit geht und wieviel angst man davor hat, dies alles dem thera zu erzählen.

ich hab mir da jetzt aber eine taktik zurechtgelegt und diese auch mit dem thera abgesprochen... ich darf ihm am anfang der stunde einen zettel geben, wo ich diese dinge beschreibe und erkläre, und er kann dann versuchen, mit mir darüber zu reden..... ob ichs dann auch kann, kann ich nicht versprechen, aber ich denk, so ist zumindest mal das eis gebrochen... ich hab das schon 1 Mal gemacht, es hat gut geklappt! Für mich ist das im Moment eine gute Alternative, irgendwann werd ichs viell. nicht mehr brauchen, hoff ich.
auch wenn das jetzt blöd klingt, aber wie wär's denn mit diesem spiel, das viele kinder/jugendliche spielen...ich sag dir ein geheimnis, dann sagst du mir eins...
ehrlich gesagt, will ich das im moment einfach nicht.... ich fühl mich dazu nicht in der lage. ich hätte dann nur noch mehr probleme mit scham, peinlichkeit usw. - ich wäre dann irgendwie angreifbarer, verletzlicher, meine perfekte fassade wäre angekratzt und ich könnte mich nicht mehr so schön abschotten wie ich das bisher immer gemacht hab... ich weiss, genau das ist ja nicht gut, aber momentan will ich es einfach nicht... die therapie soll meine eigene sache bleiben und die probleme im moment auch.
ich habe einfach agnst nicht ernstgenommen zu werden, dabei IST das ja was ernstes.
ja, das ist was ernstes.... und kein (halbwegs normaler) thera würde dies anders sehen! ich versteh schon, dass du da angst hast, grade weil du ja soo viel und schnell erzählst aber wenn du das ja eh schon ein bisschen mit der thera besprochen hast, wird er das auch anders sehen.
das mit dem Schämen kann ich nur zu gut nachvollziehen, da bin ich eine Meisterin
aber irgendwann hat man selbst genug von dem ständigen Schämen und denkt sich, ach, ist doch sch.... egal, raus damit! ich denk manchmal schon so, wenn auch nur in momenten aber viell. kann ich mir diese haltung ein bisschen antrainieren... würd sicher nicht schaden.

ich wünsch dir in der zwischenzeit viel glück für deine (therapeutischen) vorhaben. kannst mir gerne berichten, wie es weiterging!

liebe grüße,
iontop
Omnia vincit amor.
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metropolis
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 12:20

Hallo iontop,

ich versuche mich mal ein wenig einzumischen. Ich hätte da ein paar Anregungen.

Die Freundschaft zu deiner Cousine schaut für mich momentan extremst unausgeglichen aus. Sie vertraut dir ihre Ängste und Probleme an, und du spielst die Starke und Verständnisvolle. Du möchtest ihr helfen, ihr zuhören, ihr Ratschläge geben. Das ist ja alles schön und gut. Aber du hast ja selbst festgestellt, dass dir diese überproportionierte Verantwortung nicht guttut, da du selbst genug mit deinen Problemen und deiner Therapie zu kämpfen hast.
Deshalb kann es doch nicht gut sein, dass du dich derart aufopferst. Ich finde du solltest so schnell wie möglich die Notbremse ziehen (d.h. ein Stück Verantwortung abgeben). Sonst gerätst du in einen Teufelskreis, in dem dir deine Cousine immer mehr Vertrauen schenkt und keine Ahnung hat, dass deine Stärke nur eine Fassade ist. Das Ende vom Lied: Überforderung und eine unüberwindbare Hemmschwelle. Und verzweifelt bist du ja jetzt schon. Wie soll es denn werden, wenn es immer so weiter geht.

Ich hätte da ein paar Tipps. Lass mich wissen, was du davon hältst:

1.Frag sie, was sie von dir erwartet, wenn sie dir Dinge anvertraut. Welche Rolle sollst du für sie spielen?
Ich meine du fragst dich, wie du ihr helfen kannst, was du tun kannst. Du fühlst dich gewissermaßen verantwortlich für sie. Gib hier ein wenig Verantwortung an sie ab.
Was wünscht sie sich von dir: Zuhören, Ratschläge, aktive Unterstützung in der Familie? Frag sie das mal.
Vielleicht machst du dir zu viele Gedanken. Es könnte doch sein, dass es ihr schon hilft, dass du nur zuhörst. Entscheidungen kannst du ja nicht für sie übernehmen. Es ist auch nicht deine Aufgabe, sie zu retten (vor allem wenn es um Suizid geht). Sei einfach nur da. Und reich ihr die Hand. Zugreifen muss sie selbst.

2.Es ist so wichtig für dich, dass du was an deiner starken Fassade änderst. Zumindest deiner Cousine gegenüber. Ich kann ja deine Scham verstehen. Aber du solltest zumindest eine Schritt-für-Schritt Öffnung ins Auge fassen.
Das heißt nicht, dass du mit der Tür ins Haus fallen musst. So nach dem Motto: „Ich habe massive Probleme. Ich denke ab und zu an Suizid. Und ich mache eine Therapie.“
Das würde nicht so viel Sinn machen, außer dass du deine Cousine überrumpeltst und überforderst.
Aber wieso machst du es nicht wie bei deinem Therapeuten. Ganz ganz langsam und vorsichtig. Mit kleinen Andeutungen wie : „ Ich bin (auch) nicht immer so stark wie alle glauben“ oder „Ich habe Probleme, von denen ihr gar nichts ahnt, ... alle denken immer mir geht’s gut“
Also nur allgemein und indirekt, anstatt gleich konkrete Probleme zu nennen. So könnte sie erfahren, dass du auch mal jemanden zum Zuhören bräuchtest.
Oder du erzählst vorsichtig von deiner Therapie, verschweigst aber die konkreten Gründe. Sie würde es doch für sich behalten können, wenn du es ihr sagst, oder?
Das schafft ein wenig Ausgleich in eurer Freundschaft. Sonst mutierst du zu ihrer Therapeutin.
(Ich habe so eine Freundin, die mich komplett vereinnahmt und mich oft als Therapeutin missbraucht, wobei sie vergisst, wie groß meine eigenen Probleme sind. Ich komme manchmal kaum zu Wort. Jetzt musste ich die Notbremse ziehe, was mir nicht leicht fiel, wenn man so gern anderen hilft. Ich habe ihr meine schwache Seite vor die Füße geworfen, damit sie mal sieht, dass es mir auch oft schlecht geht.)

Wie schaffst du es, die Therapie vor allen zu verheimlichen.

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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iontop
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 17:40

hi metropolis

erstmal danke fürs "einmischen", bin dankbar für jeden ehrlichen ratschlag. fühl mich sowieso schon so allein mit allem........

du hast die ganze situation sehr gut erkannt, es ist eine absoult asymmetrische beziehung... sie redet immer sehr gerne und viel über sich und über all das, was sie stört.... ich rede so gut wie nie über mich. sie fragt auch nicht. sie hat ja auch keine ahnung... da hast du recht. nein, mittlerweile tut mir das Ganze wirklich nicht mehr gut, im gegenteil... es wird mir zu viel. außerdem ruft sie mich jeden tag an und will immer lange reden (nicht unbedingt über ihre probleme), einfach über dies und das, immer wenn ihr halt langweilig ist. das ist mir auch schon zu viel.
Ich finde du solltest so schnell wie möglich die Notbremse ziehen (d.h. ein Stück Verantwortung abgeben).
wie genau soll ich denn die notbremse ziehen... ich kann sie doch nicht einfach "fallen lassen". das wirst du ja auch nicht meinen, aber ich hab da so meine schwierigkeiten... der druck der familie, ich solle ihr doch helfen, ich wäre die einzige, die einen zugang zu ihr hätte usw. usw.
ja, ich sollte ihr viell. sagen, dass ich manchmal einfach selbst viel um die ohren habe und nicht so oft und intensiv mit ihr telefonieren könne..... das mach ich eh schon manchmal.

was meinst du "mit verantwortung abgeben"... wem denn? meinst du, ihr selbst. soll ich ihr vermitteln, dass sie auch selbst für ihr leben verantwortlich ist... ja, ich denk schon, oder? das sollte ich mal versuchen, nur weiss ich nicht, wie stark sie ist, ihr leben selbst in die hand zu nehmen....
Frag sie, was sie von dir erwartet, wenn sie dir Dinge anvertraut. Welche Rolle sollst du für sie spielen?
das klingt gut, ist aber nicht so einfach. das ist schon irgendwie intim. die menschen in meiner umgebung haben wenig am hut mit solchen dingen und solchen gesprächen. ich weiss nicht, wie sie auf so eine frage reagieren würde.... viell. ergibt es sich mal, ganz ausschließen tu ich sowas dann auch nicht... ich muss viell. einfach mal mutiger sein....
Sei einfach nur da. Und reich ihr die Hand. Zugreifen muss sie selbst.
ja, ich bin eh da. nur kann ich nicht immer so intensiv, wie sie das will, da sein. ich weiss auch nicht, ob und inwiefern ich ihr die hand reichen soll. wie meinst du das? wenn sie dann zugreift, mach ich sie ja wieder noch mehr abhängig von mir. ich versteh nicht ganz wie du das meinst? sorry.
Es ist so wichtig für dich, dass du was an deiner starken Fassade änderst. Zumindest deiner Cousine gegenüber. Ich kann ja deine Scham verstehen. Aber du solltest zumindest eine Schritt-für-Schritt Öffnung ins Auge fassen.
findest du, dass das so wichtig ist? ja, wahrscheinlich hast du recht. ich weiss nur nicht, ob sie da die richtige person ist.... ich mein, ja, sie ist jemand, der mich eh noch am besten von allen kennt und mit dem ich lange reden kann usw. aber sie ist irgendwie noch ein kind und ich glaub auch nicht, dass sie das alles verstehen würde (im sinne von intelligenz), sie hat keine ahnung von dingen wie psychotherapie, ich bin selbst eher intelligent und weiss viel, denke viel nach über das leben an sich usw. usw. (ich hoff das klingt jetzt nicht arrogant)... sie könnte mir wahrscheinlich nicht folgen und wäre überfordert. da bräucht ich schon einen anderen gesprächspartner, so wie meinen thera.

ob sie es für sich behalten würde.... kann ich nicht mit sicherheit mit "ja" beantworten... sie geht auch gern mal weg und trinkt viel, da redet man ja viel...... vielleicht tu ich ihr da aber auch unrecht... ich weiss es nicht.
Wie schaffst du es, die Therapie vor allen zu verheimlichen.
ja, das schaff ich eigentlich ganz gut. bin ja mittlerweile eine meisterin im vorspielen einer "heilen welt". ich hab eine eigene wohnung, leb da allein, das kriegt keiner mit. hab ja uch nichts mit der krankenkasse usw. zu tun... es gibt auch keine hinweise, keine zettel in meiner wohnung oder so... nichts. nur meinen pc sollte niemand in die finger bekommen.

liebe grüße,
iontop
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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heissundkalt
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Beitrag So., 22.02.2009, 00:54

Ich kann metropolis in vielem zustimmen! ich habe ja auch schon so ein paar dinge davon angedeutet
iontop hat geschrieben:findest du, dass das so wichtig ist?
...also ICH finde es ist absolut wichtig! ich wollte nue in meinen beiträgen nicht so drängeln, da ic hweiß, dass man solche dinge von außen immer anders sieht...vor allem wenn gerade das Sich-öffnen und sich wirklich zeigen so ein problem bei dir ist..

aber ich denke es würde EUCH BEIDEN enorm helfen. ich versuche das mal aus der lage deiner cousine zu betrachten...
sie sieht dich an und denkt sich(zumindest unterbewußt): sie ist so stark, wie macht sie das? ich will auch so sein. sie kann mir helfen, sie ruht so in sich selbst, sie hört mir zu, sie kann mich vielleicht sogar verstehen, im gegensatz zu anderen...usw.
verstehst du? natürlich überfordert sie dich! WEIL SIE DICH NICHT KENNT. WEIL NIEMAND DICH KENNT.
entschuldige, ich mußte das so drastisch formulieren...
wenn du dich nämlich weiter von ihr vereinnamen lässt, dann wirst du irgendwann implodieren oder explodieren. du gerätst immer mehr unter druck.
du stehst wahrscheinlich jetzt schon unter druck behaupte ich mal: alleine, dass du deine therapie vor ALLEN verheimlichst! bei mir wissen es zumindest eingie!

iontop hat geschrieben:ja, wahrscheinlich hast du recht. ich weiss nur nicht, ob sie da die richtige person ist
es geht nicht einzig darum, dass du jetzt auf teufel komm raus dein problem bewältigst und dich öffnest. es geht um EUER VERHÄLTNIS ZUEINANDER. dass du somit für dich einen schritt weiterkommst is ein anderer punkt. jetzt geht es darum, dass sie dich nicht noch mehr hinunterzieht...
iontop hat geschrieben:ich mein, ja, sie ist jemand, der mich eh noch am besten von allen kennt und mit dem ich lange reden kann usw. aber sie ist irgendwie noch ein kind und ich glaub auch nicht, dass sie das alles verstehen würde (im sinne von intelligenz)
du mußt, wie bereits gesagt, doch nicht ALLLES aufräufeln - das psychotherapie bedeutet, das man mit sich selbst nicht ganz klarkommt wird sie wohl wissen das ist schon mal ein schritt. oder du sagst eben noch nichts mit therapie, sondern leitest ein mit metropolis' vorschlag...dass du nicht so stark bist wie du scheinst...der rest ergibt sich, denn sie wird darauf doch reagieren...oder meinst du, sie würde diese bermerkung nur runterschlucken?
ich glaube einfach, du gibst ihr keine chance ob sie es versteht oder nicht, das wird sich zeigen! deine einwände - das sind im grunde ausreden. und ich kenne das nur zu gut ...wie lange habe ich mir selbst gegenüber ausreden erfunden, keine therapie machen zu müssen bzw. zu brauchen....2 jahre...

zum thema abhängigkeit gehören immer zwei, genau wie beim fremdegehen

LG!
-kalt-
PS: und ich warte immer noch
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iontop
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Beitrag Di., 24.02.2009, 01:05

hallo ihr lieben,

ja ihr habt beide damit recht, dass ich mich über kurz oder lang jemandem öffnen muss. das weiss ich "vom kopf her" eh und kann euch da nur zustimmen, dass es wichtig wäre. das problem ist nur, dass sich da mein gefühl dermaßen dagegen sperrt, dass ich im moment einfach nicht weiss, wie ich das überwinden kann... auch dass ich mir da ausreden zusammebastle wird wohl stimmen, ich mein, es gäb da ja nicht nur meine cousine, bei der ich mir annähernd vorstellen könnte, mal nicht die Starke zu sein und mal zu sagen, dass ich ziemliche probleme hab... aber das gefühl, das mich da zurückhält ist so stark, ich kann das gar nicht beschreiben... ich mein, das ist ja mittlerweile auch stark in mir eingebrannt, das ganze geht ja schon über viele viele jahre so.

ich wünschte ich könnte euch einfach zustimmen und euch hier jetzt sagen, dass ich ernsthaft versuchen werde, mich ein wenig zu öffnen, weil ich ja auch selbst weiss, wie wichtig es ist. ich wollt eigentlich auch in meiner antwort hier so beginnen... aber da hätte ich euch belogen, das ist mir dann klar geworden.... ich kann und will das im moment nicht.... die therapie ist ja schon ein großer schritt in dieser hinsicht, dem thera muss ich mich ja öffnen und dass ich da überhaupt hingegangen bin und hilfe gesucht hab, war ein enormer schritt..... ich hoffe das sind jetzt nicht wieder ausreden. ich würde ja gerne sagen können, ja ich werde es versuchen... aber ich würde lügen. es geht einfach nicht, ich weiss auch nicht mal echte gründe dafür.... ich weiss es einfach nicht! vielleicht stellt sich das ja durch die therapie heraus.
WEIL SIE DICH NICHT KENNT. WEIL NIEMAND DICH KENNT.
100 punkte!
es geht um EUER VERHÄLTNIS ZUEINANDER. dass du somit für dich einen schritt weiterkommst is ein anderer punkt. jetzt geht es darum, dass sie dich nicht noch mehr hinunterzieht...
ja darum geht es, dass sie mich nicht noch mehr hinunterzieht, ich sie aber trotzdem nicht fallen lasse. diesen balanceakt muss ich irgendwie schaffen, auch ohne ihr von mir zu erzählen, auch wenn ich es sooo gerne können würde. ich kann es nicht. ich muss mich irgendwie anders distanzieren.

ich weiss nicht, ob ihr mich verstehen könnt aber wahrscheinlich ist es für jemanden, der nicht in so einer wirklich "krankhaften" weise, wie ich, verschlossen ist, nicht zu verstehen. ich hoffe nicht.

manchmal geb ich die hoffnung fast schon auf... aber dann denk ich an die therapie und was sie mit mir macht (wenn auch bisher nur in kleinsten nuancen) und auch an das forum hier, wo ich ja offen sein kann und dann denk ich mir, viell. kann ich es auch mal im echten leben vor einer echten person. es würde mich einerseits freuen und erleichtern, andererseits wäre da ein enormes scham- und peinlichkeitsgefühl. (ich würd das im moment 90:10 - scham:erleichterung einordnen)... genauso ist es übrigens auch in der therapie. aber da reden wir eh darüber und dann wird es besser!

ich hasse dieses schämen soooooo!

liebe grüße,
iontop
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heissundkalt
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Beitrag Mi., 25.02.2009, 00:49

iontop hat geschrieben: ich würde ja gerne sagen können, ja ich werde es versuchen... aber ich würde lügen. es geht einfach nicht,
ich kann dich gut verstehen - gerade diesen zwiespalt hirn-bauch. das geht mir genau so...aber ich finde es super, dass du eben NICHT lügst. aber mindestens genau so wichtig, wenn nicht wichtiger ist, dass du dich nicht "hängenlässt", dass es du es versuchst. der wille zur veränderung ist manchmal nciht so stark wie die angst vor der veränderung...da spreche ich aus meinem herzen
iontop hat geschrieben:100 punkte!
...tut weh, habe ich recht?...ich weiß, das war hart gesagt, aber es ist so...und das wird noch viel härter, aber ich glaube, so kommst du vielleicht ein ganz kleines stückchen näher zu dir...
du sagst, du wirst zu sehr vereinnahmt, leute heulen sich bei dir aus, vielleicht denkst du im grunde auch: "warum fragt ihr nicht? zerrt die wahrheit aus mir raus? ich kann es nicht alleine. aber ich bin hier und ich schreie um hilfe und ihr redet über euch selbst und seht mich nicht...!

wenn du nicht lernst auf dich aufmerksam zu machen bzw soweit soll es gar nicht gehen, aber wenn du nicht lernst zu zeigen, wie du dich fühlst, dann wirst du immer als starke dastehen. und, überspitzt gesagt...horden von menschen werden sich um dich scharen, dich um rat fragen...und du? du wirst ihnen helfen, opferst dich auf, fühlst dich gut dabei, denn du "tust gutes", es gibt dir befriedigung, aber gleichzeitig bist du immer erschöpfter...und es kämpft in dir...engelchen sagt:"gutes tun!" teufelchen sagt" was ist mit mir! ihr idioten, ihr ignoranten, ihr seid soooo gemein, dass es euch nicht interessiert, wie es MIR geht. ich hab's ja gleich gewußt."
du verursachst dein eigenes leiden. und diese tatsache mußt du nicht nur wissen, denn du scheinst ja schon einiges zu wissen, du mußt es spüren.

meiner mutter geht es ähnlich...sie war eine mutter die für ihr kind kämpft...aber nicht für sich selbst.
das weiß sie. und sie weiß auch: es geht um einen selber. nächstenliebe ZU ALLERERST in bezug auf das eigene ICH. die gedunde form von egoismus!
iontop hat geschrieben:ja darum geht es, dass sie mich nicht noch mehr hinunterzieht, ich sie aber trotzdem nicht fallen lasse.
grenzen setzen, wie gesagt.
zwischen fallenlassen und verantwortung abgeben - also ihr selbst wieder zurückgeben gibt es noch viel...
iontop hat geschrieben: ich kann es nicht. ich muss mich irgendwie anders distanzieren.
da bleibt nur lügen, mehr oder weniger...und schon geht es weiter mit schuldgefühlen, die nicht sein müssen....
iontop hat geschrieben:ich weiss nicht, ob ihr mich verstehen könnt aber wahrscheinlich ist es für jemanden, der nicht in so einer wirklich "krankhaften" weise, wie ich, verschlossen ist, nicht zu verstehen.
ich verstehe dich. ich schreibe nur so hart, weil ich glaube, was anderes hilft dir erst recht nicht.

iontop hat geschrieben:genauso ist es übrigens auch in der therapie. aber da reden wir eh darüber und dann wird es besser!
...du meinst, ihr redet über deine scham bzgl. des sich öffnens?
iontop hat geschrieben:ich hasse dieses schämen soooooo!
...und du schämst dich nur, weil du dich hasst. und so quälst du dich ständig selbst.

DRÜCK DICH!


PS: zwar lebe ich meine konflikte anders aus, aber ich glaube, es steckt dasselbe dahinter. wie so oft. ich weiß, dass der schritt, eine therapie zu beginnen viel war für dich, genau wie für mich
sei erstmal stolz auf dich!

Liebe Grüße,
-kalt-
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metropolis
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Beitrag Mi., 25.02.2009, 12:53

hallo iontop,
ich kann deine missliche lage sehr gut nachvollziehen, weil ich selbst mit dieser starken Fassade zu kämpfen habe und immer darauf gehofft habe, dass meine Freunde meine Probleme erkennen und sie aus mir rauszerren. aber kalt hat recht, das macht keiner für dich, das musst du einfordern. Der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass ich mit der Öffnungsphase bereits begonnen habe und meine Scham langsam aber sicher in den Griff bekomme.
außerdem ruft sie mich jeden tag an und will immer lange reden (nicht unbedingt über ihre probleme), einfach über dies und das, immer wenn ihr halt langweilig ist. das ist mir auch schon zu viel.
jeden tag... das ist echt viel... hat sie denn nur dich? und selbst wenn du ihre einzige Freundin wärst, ist jeden tag telefonieren zu viel. dadurch macht sie sich von dir abhängig. Kannst du sie nicht ermutigen, sich auch anderen Freunden/ Bekannten anzuvertrauen. Mich stört es immer, wenn meine Freundinnen keinen Ersatz in Vertrauenssachen haben. Ich kann ja auch nicht immer zur Verfügung stehen.
wie genau soll ich denn die notbremse ziehen... ich kann sie doch nicht einfach "fallen lassen". das wirst du ja auch nicht meinen, aber ich hab da so meine schwierigkeiten... der druck der familie, ich solle ihr doch helfen, ich wäre die einzige, die einen zugang zu ihr hätte usw. usw.
ja, ich sollte ihr viell. sagen, dass ich manchmal einfach selbst viel um die ohren habe und nicht so oft und intensiv mit ihr telefonieren könne..... das mach ich eh schon manchmal.
nein, fallen lassen meine ich natürlich nicht. ich meine, dass du irgendetwas unternehmen musst, um diesen Teufelskreis aufzuhalten. ein paar tipps habe ich dir ja schon gegeben. Dich zu distanzieren ist im Notfall auch eine Lösung, was nicht gleichbedeutend mit im Stich lassen sein muss.
was meinst du "mit verantwortung abgeben"... wem denn? meinst du, ihr selbst.


ja genau

das klingt gut, ist aber nicht so einfach. das ist schon irgendwie intim. die menschen in meiner umgebung haben wenig am hut mit solchen dingen und solchen gesprächen. ich weiss nicht, wie sie auf so eine frage reagieren würde.... viell. ergibt es sich mal, ganz ausschließen tu ich sowas dann auch nicht... ich muss viell. einfach mal mutiger sein....
ja, ich weiß, dass man nicht mit allen menschen auf so eine art und weise reden kann. Es kann passieren, dass du schief angeschaut wirst. Aber ein Versuch wäre es doch wert. So viel kann da nicht passieren, auch wenn sie die Frage nicht versteht.
Sei einfach nur da. Und reich ihr die Hand. Zugreifen muss sie selbst.
ja, ich bin eh da. nur kann ich nicht immer so intensiv, wie sie das will, da sein. ich weiss auch nicht, ob und inwiefern ich ihr die hand reichen soll. wie meinst du das? wenn sie dann zugreift, mach ich sie ja wieder noch mehr abhängig von mir. ich versteh nicht ganz wie du das meinst? sorry.
Ich bezog das eher auf eventuelle Suizidabsichten oder Hilfeschreie, die du versucht hast zu erkennen. Ich hatte den Eindruck, dass du dich verantwortlich fühlst, sie davon abzuhalten. Aber du bist nicht ihre Lebensretterin. Aber das Suizidthema scheint sowieso nicht aktuell zu sein.

zugreifen tut sie ja momentan tatsächlich mehr als genug.

findest du, dass das so wichtig ist?
JA JA JA
Dabei ist es schon fast bedeutungslos, wem du dich öffnest. es geht darum deine Hemmschwelle zu senken.
Aber die ideale Freundin scheint deine Cousine ja nun nicht zu sein. Sie ist nicht so reif, ihr seid nicht auf einer Wellenlänge intelligenzmäßig. Da fällt das Öffnen sicherlich schwer. Wie sieht es mit anderen Freundschaften aus, die man vertiefen könnte.
Unabhängig davon, ist es doch erst mal ein wichtiger Schritt, dass du dich deinem Thera anvertraust. Er ist dafür da, dass du mit ihm lernst, was du für dein reales Leben bauchst. Das heißt, die Scham abbauen kommt zuerst in der Therapie, dann fällt es dir bei anderen Menschen leichter. Ganz bestimmt.


LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Beitrag Mi., 25.02.2009, 13:03

ich glaube einfach, du gibst ihr keine chance ob sie es versteht oder nicht, das wird sich zeigen! deine einwände - das sind im grunde ausreden. und ich kenne das nur zu gut ...wie lange habe ich mir selbst gegenüber ausreden erfunden, keine therapie machen zu müssen bzw. zu brauchen....2 jahre...
@kalt
finde ich gut was du schreibst. Du hast vollkommen recht.

@iontop
du hattest doch essstörungen. Wie kann es dann sein, dass deine ganze Familie denkt, dass es dir gut geht. Wie kann bei solch offensichtlichen Problemen ein Doppelleben entstehen?
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

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Beitrag Mi., 25.02.2009, 19:53

hallo,

ich möcht mich mal bei euch beiden bedanken, ihr helft mir hier echt... ich fühl mich nicht so allein, wenn ich hier jemanden habe, der sich für mich und meine probleme interessiert.
ich kenn sowas ja nicht. das ist schön.

@ kalt

deine zeilen haben mich echt berührt... du hast vieles sehr gut erkannt und vor allem auch sehr treffend formuliert! es tut gut verstanden zu werden. ich drück dich jetzt auch mal.
aber mindestens genau so wichtig, wenn nicht wichtiger ist, dass du dich nicht "hängenlässt", dass es du es versuchst. der wille zur veränderung ist manchmal nciht so stark wie die angst vor der veränderung
ich wills wirklich versuchen bzw. mein kopf wills versuchen... der bauch und die gefühle (noch) nicht, das kommt hoffentlich noch. die angst ist wirklich stark im moment, das stimmt. aber ich glaub, das braucht alles geduld und die hab ich eben manchmal nicht und dann will ich, dass alles schnell vorangeht, mein thera am besten alles schon jetzt weiss und mir sofort sagen kann, wie er mich nun behandeln will etc. - geduld ist nicht meine stärke.
"warum fragt ihr nicht? zerrt die wahrheit aus mir raus? ich kann es nicht alleine. aber ich bin hier und ich schreie um hilfe und ihr redet über euch selbst und seht mich nicht...!
ja, manchmal denk ich das. grad heute war ich mit meiner mutter zusammen und hab mir ca. 2 stunden ihre probleme (die ich eh schon in- und auswendig kenn) anhören können. ich hab mir währenddessen nur gedacht "wie kann man so gar nicht merken, wenn man 2h nur über einen selbst redet?" und wenn ich dann mal kurz über mich rede oder ein paar andeutungen mache, eh über nichts tiefgründiges aber trotzdem, wird das gar nicht wahrgenommen oder ich werd sogar unterbrochen! ich versteh das einfach nicht... aber meine mutter, das ist wohl eine eigene geschichte...

du verursachst dein eigenes leiden. und diese tatsache mußt du nicht nur wissen, ..., du mußt es spüren.
ich verursach mein eigenes leiden..... mmmh. jai und nein. ja, weil ich mich nicht öffnen kann, auch wenn manchmal wer nachfragt und zu merken scheint, irgendwas hat sie jetzt und nein, weil ich mir von manchen menschen einfach erwarte, dass sie mal nachfragen und bohren, wie eben z.b. meine eltern... die scheinen aber unfähig für sowas zu sein. und genau daher kommt ja wahrscheinlich das ganze, ich bin ja nicht schuld daran, dass ich so verschlossen bin... das hast du wahrscheinlich auch nicht gemeint aber ich hab leider phasen, wo ich mir selbst die schuld geb, weil ich ja nie, absolut nie, was sage oder gesagt hab... wie sollen sie (meine eltern bspw.) dann auch was merken. mein thera meinte, es sei nicht meine schuld und sie hätten viell. auch manchmal was gemerkt, es aber einfach ignorriert aus angst was falsch zu machen oder sie hätten es nicht wahrgenommen oder nicht wahrnehmen wollen.... ich weiss auch nicht.
du meinst, ihr redet über deine scham bzgl. des sich öffnens?
ja, wir haben es zwar bisher nur angerissen, hatte ja noch nicht viele stunden... aber er hat schon gemerkt, dass das thema scham ein sehr großes bei mir ist. möchte bzw. muss (weil es mich so quält und so hindert) auch nochmal ansprechen. es wird dadurch mit sicherheit besser!
und du schämst dich nur, weil du dich hasst. und so quälst du dich ständig selbst.
ja, ich hasse mich oft wirklich.... mich bzw. mein leben!
zwar lebe ich meine konflikte anders aus, aber ich glaube, es steckt dasselbe dahinter
was glaubst du denn, steckt dahinter? magst du das mal näher ausführen?


liebe grüße,
iontop
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-Vergil-

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iontop
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Beitrag Mi., 25.02.2009, 20:07

@ metropolis

auch dich drück ich von ganzem herzen...
aber kalt hat recht, das macht keiner für dich, das musst du einfordern.
das zu begreifen ist wohl ein erster schritt zur "heilung" .... so hab ich bisher nie gedacht.
jeden tag... das ist echt viel... hat sie denn nur dich?
ja, wirklich jeden tag! sie hat nicht nur mich, aber ihre anderen freunde sind halt eine andere art freunde... mit denen redet sie nicht so sehr über sich und ihre probleme, glaub ich. außerdem haben die auch nicht immer zeit für sie und wimmeln sie schon mal ab.... ich bin ja doch ihre cousine und kenne sie ein leben lang, da ist das schon ein bisschen anders. aber da werd ich mir deine tipps zu herzen nehmen und vor allem das mit der verantwortung abgeben, ihr selbst nämlich, ist gut und hilft mir sehr. ich bin nicht für sie und ihr leben verantwortlich! das lern ich jetzt und das werd ich mir auch immer wieder sagen.

Dabei ist es schon fast bedeutungslos, wem du dich öffnest. es geht darum deine Hemmschwelle zu senken.
für mich ist das leider nicht bedeutungslos... im gegenteil... sehr sehr wichtig! dieser jemand müsste mich verstehen und mir folgen können, er müsste zu 100% dicht halten können und er dürfte nicht versuchen, mich zu bemitleiden oder mich gar zu bemuttern oder zu meinen, er müsse mich jetzt in den arm nehmen oder so.....

ich hoffe, irgendwann kommt so jemand in mein leben.... oder ich erkenne in jemandem, der schon in meinem leben ist, diese qualitäten....

zum rest bekommst du eine pm.

liebe grüße,
iontop
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heissundkalt
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Beitrag Do., 26.02.2009, 13:41

iontop hat geschrieben:deine zeilen haben mich echt berührt... du hast vieles sehr gut erkannt und vor allem auch sehr treffend formuliert! es tut gut verstanden zu werden. ich drück dich jetzt auch mal.
...puh...hatte schon einschlechtes gewissen, weil ich dachte, ich wär vielleicht zu direkt und hart gewesen...gut, dass du es mir nicht übelnimmst!
aber mindestens genau so wichtig, wenn nicht wichtiger ist, dass du dich nicht "hängenlässt", dass es du es versuchst. der wille zur veränderung ist manchmal nciht so stark wie die angst vor der veränderung
iontop hat geschrieben:geduld ist nicht meine stärke.
...meine auch nicht. aber vielleicht ist das das wichtigste überhaupt...
iontop hat geschrieben:aber meine mutter, das ist wohl eine eigene geschichte...
...allerdings...hey, nachdem du so behandelt wurdest wunderst du dich, dass du dich mehr um andere kümmerst, als um dich selber? du hast dich anscheinend jahrelang verhalten wie die mutter deiner mutter...kommt mir bekannt vor...auch wenn das bei metwas anders lief...
iontop hat geschrieben:ich verursach mein eigenes leiden..... mmmh. jai und nein. ja, weil ich mich nicht öffnen kann, auch wenn manchmal wer nachfragt und zu merken scheint, irgendwas hat sie jetzt und nein, weil ich mir von manchen menschen einfach erwarte, dass sie mal nachfragen und bohren, wie eben z.b. meine eltern...
...ja, als kind darf man so etwas erwarten. es ist die aufgabe der eltern. aber als erwachsene muß man eigentlich darüber hinweg sein. man ist für sich selbst verantwortlich. und wenn man probleme hat muß man, die nicht unbedingt ganz alleine lösen, aber man muß fähig sein, um hilfe zu bitten. denn zu erwarten, die welt kommt auf einen zu, ist meiner ansicht nach unproduktiv. es ist falsch. ein muster aus der kindheit.
iontop hat geschrieben:die scheinen aber unfähig für sowas zu sein. und genau daher kommt ja wahrscheinlich das ganze, ich bin ja nicht schuld daran, dass ich so verschlossen bin... das hast du wahrscheinlich auch nicht gemeint aber ich hab leider phasen, wo ich mir selbst die schuld geb, weil ich ja nie, absolut nie, was sage oder gesagt hab... wie sollen sie (meine eltern bspw.) dann auch was merken.
....schuld. den begriff sollte man ausklammern. klar, sind auch deine eltern irgendwie schuld. aber auch sie folgen eben irgendwelchen mustern. das macht es nicht besser. aber das wort schuld ist zu belastet. und es belastet einen selbst zu sehr. wir müssen verstehen lernen, warum sie so handelten...

klar kommt das alles von damals, ABER: ja, ich meinte durchaus, dass du selbst HEUTE schuld an deiner situation bist: denn du kannst nicht wie ein bockiges, verletztes kind in der ecke hocken und darauf warten, dass man dich rettet und dir geholfen wird...du hast einen mund ich meine: es is wichtig zu erkennen, dass dein verhalten ursachen hat...da spielten mehrere faktoren rein, für die du natürlich nichts konntest. aber JETZT, HEUTE und HIER bist du dein eigener herr! insofern bist du indirekt "schuld".

dass du damals nie was gesagt hast war eine völlig normale reaktion! "bloß niemanden belasten, meine mutter (oder beide eltern, weiß ich ja nicht) haben so viel mit sich zu tun, sie haben sicher keine zeit, ich werde sie sicher verärgern, wenn ich über mich rede..."

zum thema "wie sollen sie es merken": HEY! eltern merken so etwas. wenn sie es nicht merken, dann nicht aus gemeinheit, sondern, weil sie überfordert, selbst labil, unsicher sind. doch es ist ihre aufgabe, zu "merken" wie es ihrem kind geht...
iontop hat geschrieben:mein thera meinte, es sei nicht meine schuld und sie hätten viell. auch manchmal was gemerkt, es aber einfach ignorriert aus angst was falsch zu machen oder sie hätten es nicht wahrgenommen oder nicht wahrnehmen wollen.
genau.
iontop hat geschrieben:möchte bzw. muss (weil es mich so quält und so hindert) auch nochmal ansprechen. es wird dadurch mit sicherheit besser!

iontop hat geschrieben:zwar lebe ich meine konflikte anders aus, aber ich glaube, es steckt dasselbe dahinter.

was glaubst du denn, steckt dahinter? magst du das mal näher ausführen?
ich wurde behandelt wie eine kleine erachsene und im grunde wie die beste feundin meiner mutter. wir redeten über alles. ausnahmslos. keine tabus, keine geheimnisse. ich war sie. habe nie gelernt ohne diese "symbiose" zu leben. ich wurde nie gezwungen etwas zu sagen, ich tat es einfach. weil man es als kind/jugendliche natürlich genießt, nie mit sich alleine etwas ausmachen zu müssen....was aber später im leben der fall ist. und das muß man lernen...ich war nie auf mich alleine gestellt. war psychisch immer abhängig, denn meine mutter hatte immer kluge worte parat...
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heissundkalt
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Beitrag Do., 26.02.2009, 13:43

daher bin ich aber auch ohne viele schamgrenzen aufgewachsen und kann quasi über alles reden...jetzt habe ich mir mit SVV ein tabu-thema "gesucht" (muß man ja beinahe schon ausdrücken ), dass ich nicht so offen und frei artikulieren kann...und setze mich damit unter druck....so daß ich bald platzte, nicht nur, weil ich mich schäme,(auf der anderen seite aber die macht über mich selbst genieße)sondern weil ich es einfach nicht gwohnt bin !!!! ich hatte nie geheimnisse!!! wenn ich später versuchte, nicht mit jedem problem zu meiner mutter zu rennen, ja dann ging ich zu freunden! und wie wirkt denn das, wenn man ganz offen freunden anvetraut, man hätte vermtungen bzgl missbrauch bei sich selbst??! es wirkt wie eine paranoide vorstellung! bzw...das ist wieder das was ICH denke, denn meine freunde (3 wissen es) reagierten nicht so, als würden sie mich für eine spinnerin halten, aber ich denke ständig:"ich kann doch nicht wirklich so frei über so was reden??? da muß doch eine schamrenze sein? das ist doch verrückt!"

zwar wurde ich nie in eine richtung gedrängt, aber aufgrund des starken charakters, der bildung und intelligenz meiner mutter fühlte (und fühle, leider ) ich mich minderwertig, naiv, unreif, wie ein kind.

auch du fühlst dich minderwertig (also behaupte ich jetzt mal). du bist unsicher. weil mit dir, im
gegensatz zu mir NICHT geredet wurde. in beiden fällen wurden wir nicht als "kind" unserer eltern behandelt. in beiden fällen hatten wir im herzen unsichere, labile mütter. (meine hat es nur immer sehr gut versteckt - doch wie oft diskutierten wir...ich redete mit ihr um die 15 über die bevorstehende trennung von ihrem langjährigen partner...)

so, das reicht erstmal...schon krass...mir hilft das auch total.
wenn ich dir mal zu heftig oder so bin, eine grenze überschreite, dann sag es bitte!

drück dich!
-kalt-
PS: ach...ja..."analysieren" stand immer auf dem "mütterlichen stundenplan"...sich reif verhalten...ich würde immer als "besonders, begabt, reif" hingestellt, und fühlte mich alles andere als das, und völlig überfordert...
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heissundkalt
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Beitrag Do., 26.02.2009, 13:58

...entschuldige, ber sonst vergesse ich es...

noch eine gemeinsamket. auch du hast ein problem mit grenzen.bzw mit dem grenzen - setzen.
du setzt sie zu viel, weil du niemanden an dich ranlässt. und du setzt sie zu wenig, weil du dich von den sorgen anderer überrennen lässt...

so, jetzt halt ich die klappe...
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