Versäumte Therapiestunden bei Psychoanalyse

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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Josie
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Beitrag So., 01.02.2009, 09:13

Hi,

ich staune ebenfalls über diese sehr strengen Bedingungen.

Bei mir (ebenfalls Psychoanalyse) ist es so, dass wir 2h in der Woche haben (mehr bekomme ich beruflich gar nicht unter).

Wenn ich früh genug (also mind. 24h zuvor) absage, dann muss ich gar nichts aus eigener Tasche bezahlen.
Wenn ich (schon passiert..... schöne Grüße vom Unterbewusstsein) verschlafe und nicht rechtzeitig absage, dann muss ich €70 berappen.....

Ich denke auch: wenn der Draht zu diesem therapeutischen Menschen stimmt, dann würde ich da lieber nochmal "nachverhandeln" bzw. die Bedingungen akzeptieren - jemand wirklich guten zu finden, wo man/frau sich richtig aufgehoben und verstanden fühlt, ist ja nicht so einfach.

Auf alle Fälle sollte das VOR dem Einlassen auf dieses Jahr klar sein: pb er "der Richtige" ist. Wie ist das denn mit den Probestunden, die dir zustehen? Hast du die schon "aufgebraucht"? Die würde ich auf alle Fälle VOR einer Entscheidung nutzen!

LG,

Josie

EDIT: äh, habe gerade nachgelesen, dass die probatorischen Sitzungen schon waren...... fühlst du dich (ausser dieser Termin-Frage, die anscheinend sehr, sehr unterschiedlich gelöst wird von den Therapeuten) gut aufgehoben? gut verstanden?
Josie

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Moni.
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Beitrag So., 01.02.2009, 11:30

Hallo, auch ich möchte dir empfehlen alle Regeln vor Beginn einer Analyse zu klären. Diese orthodoxen Forderungen dienen natürlich der Einkommenssicherung des Therapeuten, auch wenn der Sinn noch so elegant psychodynamisch begründet wird.

In Deutschland besteht die 48-Stunden-Regel als Richtlinie diverser Berufsverbände.
Zusätzlich kurz ein Auszug aus dem aktuellen Lehrbuch für Ärzte und Psychologen „Psychotherapie“ von Reimer, Eckert, Hautzinger und Wilke zum Thema Urlaubs- und Ausfallregelungen: "Jeder Therapeut sollte sich sehr genau überlegen, ob er seinen Patienten nicht die gleiche Freiheit zugestehen sollte, wie er sie sich nimmt, wenn er den Zeitpunkt seines Urlaubs festlegt. Von Patienten zu fordern, dass ihr Urlaub mit dem eigenen identisch sein sollte und Ausfallhonorare zu verlangen, wenn das nicht der Fall ist, ist unethisches Verhalten und verstärkt unnötigerweise die Abhängigkeit des Patienten vom Therapeuten.“

Persönlich habe ich gute Erfahrungen mit der 48-Stunden-Regel und den Urlaubsabsprachen gemacht. Es war eins der Elemente, die mein Vertrauen in die therapeutische Beziehung während meiner Analyse gestärkt haben. Das war fair und nicht nur zum einseitigen Nutzen geregelt. Im Grunde betreffen diese Regeln ja zunächst einmal das reale Arbeitsbündnis, ohne Übertragungsdeutungen! Meine diesbezüglichen Gefühle wurden später trotzdem bearbeitet.

Vielleicht noch ein praktischer Tipp. Frag doch in der nächsten Stunde, wie die Regelung bei Ausfall durch deinen Analytiker (z.B. Krankheit) aussieht oder wenn er die Stunde anderweitig vergeben kann. Möglicherweise kommst du damit einen Schritt weiter.

Ansonsten gilt, den eigenen Wahrnehmungen zu trauen und beim Legen auf die Couch nicht gleich den gesunden Menschenverstand mit abzulegen .

Ich wünsche dir gute Erfahrungen auf deinem Weg.
Zuletzt geändert von Moni. am So., 01.02.2009, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.

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odette
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Beitrag So., 01.02.2009, 12:41

Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, auf meine Frage zu antworten! Das find ich sehr engagiert und nett. Ich bin vor allem erleichtert, dass es zu dem Thema ganz verschiedene Auffassungen gibt - so habe ich wenigstens schon mal weniger das Gefühl, von meinem Therapeuten "über den tisch gezogen zu werden".
Trotzdem seh ich auch, dass ich mir vielleicht doch noch jemand anderen ansehen sollte/hätte sollen... doch nun ist es schon so spät dafür...
Ob ich mich gut aufgehoben fühle, weiß ich nicht recht... er ist eben sehr korrekt und fern, immer in Anzug und Kravatte - genau die Art von Mensch, die mir sehr viel Respekt einflößt, und vor der ich sofort versuche, durch besondere Höflichkeit und "sich angenehm machen" auch etwas Respekt zu "verdienen".
Ich versteh ja auch, dass ein Analytiker vielleicht nicht der Kumpel sein sollte, der einen gleich mit nem Schlag auf die Schulter begrüßt...
aber... hm
?

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Josie
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Beitrag So., 01.02.2009, 15:00

....also, ich habe zu meiner Therapeutin (ich würde nie zu einem Mann gehen) ein zwar sachlich-distanziertes, aber dennoch warmes und herzliches Gefühl!

FÜR MICH wäre deine Beschreibung ein Grund, so schnell, wie´s nur irgendwie geht, davonzurennen..... aber da sind die Menschen sehr verschieden.

"Nur" kalt-analytisch wäre mir eine gnadenlose Horrorvorstellung. Genauso wie eine anbiedernde "Kumpelschiene".

Für mich gehört da beides dazu: sowohl professionelle Objektivität und das Grenzen wahren als auch anteilnehmendes Mitfühlen und Verständnis. Das macht für mich eine gute Therapeutin aus.

Hm. Schreibe ich jetzt zuviel von mir? Nun, vielleicht kannst du mit meinen Überlegungen was anfangen - wenn nicht, kannst du´s ja getrost überlesen......

LG,
Josie

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odette
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Beiträge: 6

Beitrag So., 01.02.2009, 17:23

nein gar nicht!
danke für alle eure antworten, gerade die persönlichen helfen wir ganz viel, um irgendwie ein bisschen verstehen zu können.
nochmals vielen dank und alles gute!

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Dunkle
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Beiträge: 839

Beitrag So., 01.02.2009, 18:19

odette hat geschrieben:Ob ich mich gut aufgehoben fühle, weiß ich nicht recht... er ist eben sehr korrekt und fern, immer in Anzug und Kravatte - genau die Art von Mensch, die mir sehr viel Respekt einflößt, und vor der ich sofort versuche, durch besondere Höflichkeit und "sich angenehm machen" auch etwas Respekt zu "verdienen".Ich versteh ja auch, dass ein Analytiker vielleicht nicht der Kumpel sein sollte, der einen gleich mit nem Schlag auf die Schulter begrüßt...
aber... hm
Hallo Odette,
wäre das nicht erst recht verwirrend, wenn ein Analytiker so ein undistanziertes kumpelhaftes Wesen wäre? Da würdest Du bald in fürchterliche Probleme kommen, denn eine gewissen Distanz braucht es eben, die ist vielleicht bei Analytiken noch stärker ausgeprägt als bei unkonventionelleren Therapieformen, wo man sozusagen den Thera als "professionellen Freund" trifft. Mein Analytiker ist - auch ohne Krawatte - ein Muster an Höflichkeit und Zurückhaltung (außer "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen" gibt es NICHTS!), wenn ich böse darauf war, dass er so war, legte ich es ihm immer als "Steifheit" aus. Diese Förmlichkeit hat mich am Anfang furchtbar geärgert, auch geängstigt, verunsichert. Ich wollte dann auch besonders "klug" sein, um seinen Respekt zu verdienen...
Ich hatte aber eben bei den Vorgesprächen gemerkt, dass sie eine große Lebendigkeit bekamen und so gar nicht "steif" waren. Dass ich die Art, auf mich einzugehen, faszinierend fand. Und ich mehr von diesen Gesprächen wollte. Und das war der Knackpunkt, um mich über meine Ärgernisse hinwegzusetzen und mich in diese Gespräche zu begeben. Heute, nach über zwei Jahren, bin ich sehr sehr froh und denke, das ist die beste "Übung" meines Lebens, die beste Chance, aus meinen verschiedenen Schlamasseln den Kopf heraus zu heben... Und die Förmlichkeit ist in der Lebendigkeit, Nähe und Offenheit der Gespräche inzwischen einfach verschwunden...

Warum weißt Du nicht, ob Du Dich gut aufgehoben bist?

Ich finde, dass Du schon ziemlich gut und genau damit beginnst, Deine Gefühle wahrzunehmen und zu reflektieren

Wär doch schade, wenn das mit der Analyse jetzt nichts würde, oder?

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münchnerkindl
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Beitrag So., 01.02.2009, 18:30

Hallo Odette,

ich würde ganz klar die Finger von der Sache lassen.

Weil es ist KEIN Teil DEINES Problems wenn du Vertragsbedingungen die dich über Gebühr einschränken hinterfragst. Das ist ein unschöner patriarchalisch-autoritärer dir da sofort solche Unterstellungen hinzuknallen. Da fängt die Therapie ja schon schön an wenn praktisch von Anfang an deine Therapiewilligkeit in Frage gestellt wird nur weil du dich traust Dinge in Frage zu stellen. Ist der Analytiker Gott, oder allmächtig, oder was?

Ausserdem, ich könnte mir das auf keinen Fall vorstellen, auf lange Frist 3-4 Stunden die Woche Therapie zu machen. Da kann ich ja mich ja quasi shcon bei dem Therapeuten einziehen, und es gäbe fast keinen Tat in der Woche mehr wo ich NICHT mit dem Therapeuten rumhängen müsste...
Ne, da wären mit die Möglichkeiten für Manipulationen seitens des Therapeuten auch zu gross...

Wie gesagt, ich würde dir davon ganz massiv abraten. Und es ist NICHT "dein Widerstand den es zu überwinden gilt". Es ist dein gesunder Menschenverstand der dich vor solchen tendenziell menschenverachtenden Strukturen warnt. Hör auf dein Bauchgefühl!!!!!!!!!!

So einen Fall hatte ich auch mal bei der Therapeutensuche, da hab ich wärend der probatorischen Sitzungen Zweifel an gewissen Dingen geäussert und sofort wurden mir "Widerstände gegen die Therapie" unterstellt. Ich hab die Beine in die Hand genommen. Das tu ich mir echt nicht an, ich hab schon genug Probleme, da muss ich mir nicht noch eine Therapie als zusätzliches Ärgernis und Quelle für Annervung geben.

Ich denke sowas passt einfach nicht in deine Lebensplanung, und es gibt schliesslich noch ein Leben ausserhalb der Therapie. Und studien- oder krankheitsbedingte Stundenausfälle hat jemand der schliesslich für Kunden eine bezahlte Dienstleistung erbringt hinzunehmen!!!!!!!!

Liebe Grüsse,

Petra

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Medea
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Beitrag So., 01.02.2009, 19:54

Ach du meine Güte! Da stellt es einem ja die Haare zu Berge! Mir zumindest.
In einem Jahr kann sooo viel passieren - muss nicht aber kann.
Krankenhausaufenthalt nach einem Unfall oder Reha und schon spendierst du deinem Therapeuten ein schönes Leben, dafür dass er NICHTS machen muss?
Oder du wirst schwanger, längere Zeit krank, oder ihm stößt was zu, er wird krank?
Musst du auch bezahlen, wenn er 3 Wochen mit Grippe im Bett liegt?

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Thread-EröffnerIn
odette
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 00:42

@dunkle:
danke für deinen Zuspruch und die schönen schilderungen über deine analyse. wiegesagt - ist eben alles gewöhnungbedürftig für mich, aber ich bin gespannt.
@münchner kindl:
grüße erstmal, bin auch ein münchner kindl! hmm... hast du schon mal was genaueres über psychoanalyse gehört? diese ganzen sachen wie 4mal die woche sitzungen und ein sehr ernsthaftes Einlassen auf den Therapeuten und (leider?) auch eine gewisse abhängigkeit sind da eben teil des settings... es ist alles irgendwie ne echt krasse sache, und viele menschen halten da nichts davon, aber angeblich auch eine Therapieform mit sehr hohen erfolgsraten...

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carö
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 12:44

hallo odette,

ich kann dir auch nur raten, die fragen um die ausfallregelung nochmals zu thematisieren, um mehr sicherheit zu bekommen, z.B gerade wie es mit krankheit aussieht etc..
ich mache auch eine analyse, auch 4 stunden die woche - und muss spät. 24 stunden vorher absagen. die urlaubsregelung ist bei mir genauso angesagt worden. das hat aber noch nie probleme gegeben. allerdings gibt es bei mir nicht diese explizite regelung, nur 2 wochen fehlen zu dürfen, ohne erstattung der kosten... das fände ich persönlich schwierig. es erscheint mir schon recht rigide, scheint aber auch unterschiedlich gehandhabt zu werden.

wichtiger ist aber, ob du dir vorstellen kannst, mit diesem menschen zusammen zu arbeiten, denn es wird eine intensive begegnung werden... fast zwangsläufig.
ja und das korrekte und förmliche - davon lass dich nicht abschrecken, wichtiger ist, wie sich die gespräche entwicklen, ob du was für dich daraus ziehen kannst, ob es dich zu nachdenken anregt und deine gefühle anrührt.... und das braucht auch zeit... das ist ganz schwer zu beurteilen nach ein paar stunden. behalte immer im hinterkopf, du musst da nicht bleiben, auch nicht nach ablauf der probatorischen sitzungen, wenn du nicht magst.

ich finde es schade, dass diese theraform scheinbar so "umstritten" ist - ich glaube, das macht wirklich nur den anschein je nachdem, wo man darüber liest... ist eben alles auch ne "mode", jetzt ist es eben zeitgemäßer, schneller und effizienter "an sich" zu arbeiten.. ist aber auch ne frage des persönlichen geschmacks, des leidensdrucks, letztlich auch der art der problematik, die man bearbeiten möchte.. fraglich bleibt dabei, ob auch die langfristigen ergebnisse überzeugen. vor einger zeit, war diese theraform keinewegs so umstritten, sondern eher "the state of the art" und ist es m.E. immer noch, wenn man intensiv an sich arbeiten möchte. dass es anspruchsvoll und nicht immer leicht ist, hat keiner behauptet.

in diesem sinne alles gute für dich .... mir persönlich hat die analyse schon viel gebracht

LG

caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 13:06

odette hat geschrieben: grüße erstmal, bin auch ein münchner kindl! hmm... hast du schon mal was genaueres über psychoanalyse gehört? diese ganzen sachen wie 4mal die woche sitzungen und ein sehr ernsthaftes Einlassen auf den Therapeuten und (leider?) auch eine gewisse abhängigkeit sind da eben teil des settings... es ist alles irgendwie ne echt krasse sache, und viele menschen halten da nichts davon, aber angeblich auch eine Therapieform mit sehr hohen erfolgsraten...

Nur was man eben so von Leuten hört.. Und ich hatte mal ein Vorgespräch bei einem Analytiker (die Ärztin hat mir den Therapeuten empfohlen, wusste nicht daß der Analyse macht, der hat mir aber schon in der zweiten Stunde so aufdringlich Löcher in den Bauch gefragt daß ich mich ausgequetscht und ausgelaugt gefühlt habe wie eine Zitrone und hat auch wenn ich bei einem Thema erstmal nicht tiefergehen wollte, er war schliesslich ein wildfremder Mensch, immer weiter rumgebohrt, das hat mich so abgeturnt, daß ich da nicht wieder hingegangen bin)

Hast du dich denn schon über andere Therapieverfahren informiert, die sich besser in dein Leben einpassen lassen? Also zB eine tiefenpsychologische Psychotherapie? Weil selbst wenn eine Analyse hilft, so können andere Therapieverfahren evtl mit viel weniger Aufwand auch helfen...

Was für Probleme willst du denn mit der Therapie angehen?

Und das mit der Unmöglichkeit einen Termin abzusagen, selbst aus Gründen wie Krankheit oder Studiennotwendikeiten, ohne ihn dann privat bezahlen zu müssen wäre für mich schlicht und ergreifend ein ganz sachliches Ausschlusskriterium. Das ist für mich unseriös, da wälzt er sein Geschäftsrisiko, das eine solche freiberufliche Tätigkeit nun mal mit sich bringt einfach bequem auf die Klienten ab, die Klienten müssen sich um sein Leben drumrumdrappieren. Das kann es einfach nicht sein.
Er kann genauso wie du krank werden oder aus anderen wichtigen Gründen keine Zeit haben. Und du sollst Nachteile haben wenn es bei dir der Fall ist? Du wirst hier ganz klar benachteiligt...

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elisa
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 17:49

hallo odette,

warum hast du dich für Analyse entschieden?

und:
ich hab grade ein Seminar über Ethik in der Psychotherapie besucht (mache Therapeutenausbildung)
und das wurde von einem Psychoanalytiker geleitet.
Zum thema Honorar-Regelung sagte er:
regelmäßige Termine
24 h vorher absagen ok, dnn muss die stunde nicht bezahlt werden

solche verinbarungen, wie du sie schilderst:
-immer zahlen
-nur zwei Wochen fehlen dürfen
-abgesagt aber bezahlte Stunden NICHT mit der kasse verrechnen
hält er für absolut unethisch

wir haben genau dieselben Fragen im Seminar besprochen und viele mehr

überleg dir doch auch eine andere Richtung
1x die Woche z.B. und nicht mit so rigiden Vorstellungen

alles Gute
elisa

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odette
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Beitrag Di., 03.02.2009, 01:37

@caro
danke für den mut... ja, das macht mir auch grade besonders viel trouble, dass alle in meinem Umfeld ca so: auf das Wort "Psychoanalyse" regaieren...
und das, obwohl die meisten noch nichtmal persönlich jemand kennen, der eine gemacht hat.
da ist es toll, mal mit leuten zu sprechen die sagen: war ne gute sache für mich, probiers einfach. danke!

@elisa:
danke auch für deine antwort... ich persönlich finde es halt auch eher schwierig, diese bedingungen! es hilft mir sehr viel, dass du mir einfach sagen konntest, dass es umstritten ist. ich werds nun vielleicht einfach mal ausprobieren... sollte es mit meiner Uni völlig unmöglich werden, muss ich wohl abbrechen und mir wen anderen suchen. das ist natürlich für mich auch nicht so toll... aber woher soll bitte das Geld kommen, wenn irgendwas unerwartetes eintrifft?

danke echt an euch alle... in meinem umfeld sind alle so "im lot"... mit keinem kann ich wirklich über solche sachen sprechen, sie wüssten auch nicht den rechten rat

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 03.02.2009, 12:05

Hast du dir überhaupt mehrere Therapeuten/Analytiker angesehen bevor du dich für diesen entschieden hast?

Weil du bist ja völlig neu in dem "Gewerbe". Von daher solltest du, bevor du dich für oder gegen irgendwas entscheidest, einfach um dir ein umfassendes Bild über das Angebot an Therpie zu machen einfach mehrere ansehen und erst DANN zu einer Entscheidung kommen.

Weil wenn du ein Auto kaufst wirst du doch auch erst verschiedene Modelle von diversen Herstellern ansehen und probefahren bevor du eine Grundlage hast auf der du dich für das für dich passendste Modell entscheiden kannst...

Also ich würde mit meiner jetzigen Erfahrung da generell nicht dazu raten, den erstbessten Therapeuten des erstbessten Therapieverfahrens nehmen das du probiert hast.
Weil wenn es nicht passt und du dann abbrichst war das ganze Zeitverschwendung und zumindest in Deutschland kriegst du nach einem Abbruch Probleme so schnell eine andere Therapie bewilligt zu bekommen.
Von daher würde ich das nicht so ins blaue starten, mit wenns nicht passt kann ich ja abbrechen. Klar, die Option gibt es immer, aber es sollte eigentlich nicht von vorne herein quasi als Sollbruchstelle eingeplant sein. Also ich würde nur wo anfangen wo ich mir eigentlich nach den probatorischen Sitzungen so gut fühle daß ich da jetzt erstmal nicht davon ausgehe daß es nötig sein wird.

Wieso sträubst du dich denn so dagegen noch was anderes/ wen anders auszuprobieren?

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Karotten-Trio
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Beitrag Di., 17.02.2009, 21:59

Also dem Geldabschneider hätte ich meine Meinung gesagt und danach hätte ich sowieso Hausverbot bekommen....
Ich frage mich auch mit welchem Recht er 90 Euro für 1 Stunde Zuhören verlagt.

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