Orgasmusstörung? - Verunsichert (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

luciabava
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 39
Beiträge: 626

Beitrag Fr., 30.01.2009, 18:15

Eve... hat geschrieben:Ist es denn nicht tatsächlich so, dass Männer, wenn Frauen mit Ihnen keinen Orgasmus erleben können, häufig geneigt sind, dies denjenigen als Störung zu unterstellen - aus dem Gefühl heraus, es "nicht zu bringen" für die Sexpartnerin? Natürlich ist das Quatsch, aber IST es nicht so?
Ja, das ist so, da hast du recht. Wobei es natürlich wichtig ist, dass nicht der Mann derjenige sein soll, "der es ihr macht", sondern man "gut zusammenarbeitet".
MariaG hat geschrieben: Meine ehemaligen Partner versprachen vor dem Sex, sich um mich zu kümmern, bzw.das richtige zu tun, und taten es dann doch nicht.
Ohne Reden gehts nicht! Wie soll er denn bitte wissen, was das "richtige" ist, wenn du ihm nicht genau sagst, wie er es machen soll??
MariaG hat geschrieben:Angesichts des Wortes "Orgasmusstörung" (teilweise sind noch schlimmere Ausdrücke gefallen)


Schlimmere Ausdrücke? Klingt so, als sei da im Beziehungsbereich auch was im Argen gewesen, nicht nur im Bett. Sich wegen Orgasmusproblemen beschimpfen zu lassen geht nämlich auch gar nicht - mit so einem Mann würde ich auch nicht mehr schlafen. So wie wir im Bett sind, sind wir meist auch im Leben.

Ich finde debussys Vorschlag gut, dich vor ihm selbst zu befriedigen - das erfordert nur ein gewisses Maß an Intimität und Vertrauen (zu dir selbst und zu ihm). Wenn du das vor einem Mann nicht kannst, ist das also möglicherweise ein Zeichen, dass es emotional zwischen euch nicht stimmt..

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Fr., 30.01.2009, 19:36

Ich halte das auch für ein Vertrauensproblem.

Vereinfacht gesagt: Wer nicht vertraut, hat Schwierigkeiten, sich so zu geben, wie er ist.
Ein Mann, der das gegen die Frau verwendet, bestätigt damit, dass er nicht vertrauenswürdig ist.
Dann geht das Vertrauen in die nächste Beziehung u. U. weiter zurück. Ein Teufelskreis beginnt.
Wenn es ins Unbewusste abgleitet, wird es um so schwieriger, das Kernproblem anzugehen.

Benutzeravatar

ginaS
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 23
Beiträge: 1

Beitrag Fr., 30.01.2009, 20:01

Hallo,
auch ich bin neu hier und sehr froh, dass ich gleich dieses Thema gefunden hab. Denn eigentlich bin ich deswegen hier eingetreten.

Ich habe genau wie Maria ein Orgasmusproblem. Wenn ich's mir slebst machen, geht es ratzfatz. Aber sobald ein Mann dabei ist...

Hr. DR. Fellner sagte, dass man eine Sexualtherapie unterstützemd machen kann. Aber wie bekomme ich so eine? Ich weiß mir langsam nicht mehr zu helfen.

Vielleicht könnte ihr mir da ein paar Tipps geben. Ich kann zu diesem Thema leider keine Ratschläge geben, da ich selber nciht mehr weiterweiß.

LG
Gina

Benutzeravatar

Mandy096
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1072

Beitrag Fr., 30.01.2009, 20:42

Ich denke mal, um bei der Frau einen Orgasmus auszulösen, dazu sollten beide ihren Teil dazu geben.

Er, in dem er probiert, fühlt und es "erlernt" oder auch "einübt" es richtig bei ihr zu machen.
Und sie, indem sie ihm zeigt oder sagt wie sie es braucht oder möchte.
Wenn der Mann einfach nur macht und davon ausgeht es ist so richtig kann das leicht nichts werden.
Wenn dann auch noch die Frau schweigt und nur hofft von ihm richtig stimuliert zu werden kanns ebenfalls nichts werden.

Ich glaube oft liegt die Störung nur daran weil manch Männer einfach nur machen wie sie meinen und/oder auch unerfahren sind was die Geschlechtsorgane der Frauen betrifft
UND/ODER
weil Frauen einfach nur machen lassen ohne den Mann zu sagen ob es so gut ist oder ob sie lieber anders hätten.

Ich denke es liegt es oft an mangelnder Kommunikation und manchmal auch an der Ungeschicklichkeit der Männer.
Man lernt nie aus...

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
MariaG
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 46
Beiträge: 66

Beitrag Fr., 30.01.2009, 20:56

Hi,

von lecken und fingern komme ich nicht. Bin ich übrigens noch nie.
Das wussten aber meine "Ehemaligen" vorher. Ich pflegte immer, mit einem Mann, den ich als Beziehungspartner in Erwägung zog, über meine sexuellen Bedürfnisse zu reden.

Ich hatte all die Jahre kein Problem mit Selbstbefriedigung vor dem Mann. Nur, soweit kam es eben nie, weil es meine "Ehemaligen" alle erst mal selbst probieren wollten.
Darauf hab ich mich dann eingelassen, und das war mein Fehler. Weil, danach gab es eben diese "unschönen" Dinge wie "du bist frigide" oder "du hast eine O-Störung" oder halt noch schlimmere Aussagen.

Einmal hatte ich eine längere Beziehung, da hab ich mich nach dem Sex, von dem ich nicht kam, immer selbst befriedigt, auch im Beisein des Mannes. Das war aber auf Dauer auch nicht schön.
Ist es denn nicht tatsächlich so, dass Männer, wenn Frauen mit Ihnen keinen Orgasmus erleben können, häufig geneigt sind, dies denjenigen als Störung zu unterstellen - aus dem Gefühl heraus, es "nicht zu bringen" für die Sexpartnerin? Natürlich ist das Quatsch, aber IST es nicht so?
Ja, ich hab es immer nur so erlebt.
Und das verunsichert natürlich. Und verletzt u. Umständen dann auch.
Ich halte das auch für ein Vertrauensproblem.

Vereinfacht gesagt: Wer nicht vertraut, hat Schwierigkeiten, sich so zu geben, wie er ist.
Ein Mann, der das gegen die Frau verwendet, bestätigt damit, dass er nicht vertrauenswürdig ist.
Dann geht das Vertrauen in die nächste Beziehung u. U. weiter zurück. Ein Teufelskreis beginnt.
Wenn es ins Unbewusste abgleitet, wird es um so schwieriger, das Kernproblem anzugehen.
das wird wohl so sein, gut analysiert.
Ich kann mich aufgrund meiner lang andauernden, immer wieder kehrenden schlechten Erfahrungen dann wohl nicht mehr öffnen, nicht umsonst meide ich mittlerweile Sex.
Es war einfach zuviel.

Wie gesagt, ein Therapieplatz ist hier nicht in Aussicht, und ich weiß auch nicht mehr, wie ich das in Zukunft angehen soll, denn reden hat ja nie etwas geändert.
Ich kann mich dabei gut fallen lassen,

da redest du dir wohl was ein. denn eine frau, die sich fallen lassen kann, kommt drei mal hintereinander, wenn sie penetriert wird, sehr plakativ ausgedrückt.
Entschuldigung, aber woher hast Du denn diesen Schmarrn? Wenn der Mann nicht lange genug kann, bzw. nicht die richtigen Stellen trifft? Dann wird das nie was mit dem Orgasmus.

Danke allen,

Maria

Benutzeravatar

Schneekugel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1065

Beitrag Sa., 31.01.2009, 03:46

Einmal hatte ich eine längere Beziehung, da hab ich mich nach dem Sex, von dem ich nicht kam, immer selbst befriedigt, auch im Beisein des Mannes. Das war aber auf Dauer auch nicht schön.


Vielleicht nicht danach machen sondern genau dann wenn du es dir wünscht? Ich mein glücklichmachender Sex hat kein Gesetz bei dem nach Paragraph 118b Sex nur dann toll war wenn beide möglichst gleichzeitig beim direktem Geschlechtsverkehr ihren Orgasmus haben. Wenn ich beim Sex das Bedürfnis bekomme etwas an mir selbst zu spielen, dann mach ich das auch, geht in Reiter- oder Hündchenstellung sogar optimal als Ergänzung. ^^

Die Hauptsache ist, dass die Zeit für beide angenehm verläuft, egal ob Schema 0815 erfüllt wurde oder nicht. Sind beide glücklich, egal wie, hatte man richtig guten Sex, man kann sogar ganz ohne Geschlechtsverkehr richtig guten Sex haben. Das Abarbeiten von Stellungen usw... hat damit nichts zu tun.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
MariaG
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 46
Beiträge: 66

Beitrag Sa., 31.01.2009, 09:48

hallo Schneekugel,

ja, das ist mir klar, aber wenn ich vom Akt nicht komme, ich eben nicht - jedenfalls war das bei dem Mann so. Der kam eben zu schnell, erst recht in Reiterstellung, weil da der Anblick zu schön war für ihn

Aber für mich ist es weniger schön, wenn der Mann permanent zu früh kommt, d.h. vor mir; diese Erfahrung machte ich in meiner Ehe 15 Jahre lang, und danach wiederholte sich das bei all meinen Partnern.
Und das ist genau mein Trauma: Mann kommt zu früh - Sex vorbei - vor dem Sex wurde mir vom Mann alles mögliche versprochen, ich habe dem Mann das geglaubt und bin reingefallen - nach seinem Orgasmus, wenn ich noch hochgradig erregt bin, aber oft überreizt, tut der Mann nichts mehr für mich, und ich kanns mir wieder selber machen wie all die Jahre.

Deshalb lasse ich keinen Sex mehr zu, Sex im Sinne von Geschlechtsverkehr.
Weil das Gefühl: Ich werde benutzt, immer stärker wird, mit allen dazugehörigen psychischen Begleiterscheinungen.

Und, wie gesagt, Therapieplätze gibts hier im nächsten halben Jahr nicht, sogar ProFamilia hat die Wartelisten geschlossen. Ich sehe also keinen Weg, das zu ändern, ausserdem: Bei einem neuen Partner - bin im Moment single - müsste ich ja wieder alles von vorne erklären (also das mit dem Sex), und dazu hab ich im Moment keinen Nerv. Erst recht vor dem Hintergrund, dass reden nichts nutzt und vor der Gefahr der erneuten Enttäuschung: Entweder es klappt nicht oder der Mann ist weg, weil ihm das alles zu kompliziert erscheint mit mir.

Grüße Maria

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Sa., 31.01.2009, 10:34

MariaG hat geschrieben: ja, das ist mir klar, aber wenn ich vom Akt nicht komme, ich eben nicht - jedenfalls war das bei dem Mann so. Der kam eben zu schnell, erst recht in Reiterstellung, weil da der Anblick zu schön war für ihn
Aber für mich ist es weniger schön, wenn der Mann permanent zu früh kommt, d.h. vor mir; diese Erfahrung machte ich in meiner Ehe 15 Jahre lang, und danach wiederholte sich das bei all meinen Partnern.
Und das ist genau mein Trauma: Mann kommt zu früh - Sex vorbei - vor dem Sex wurde mir vom Mann alles mögliche versprochen, ich habe dem Mann das geglaubt und bin reingefallen - nach seinem Orgasmus, wenn ich noch hochgradig erregt bin, aber oft überreizt, tut der Mann nichts mehr für mich, und ich kanns mir wieder selber machen wie all die Jahre.
Liebe Maria,
das Problem, dass ein Mann "zu früh" kommt, d.h., bereits dann, wenn er merkt (und dadurch erregt ist), dass auch die Frau "kurz davor" ist, ist unglaublich weit verbreitet.
Eine Lösung dieses Problems können Mann und Frau nur gemeinsam finden. Im Grunde gibt es kein zu früh oder zu spät. Es gibt (im Grunde) keine ejaculatio praecox:
http://www2.hu-berlin.de/sexology/GESUN ... KRIT.HTM#E
Die Lösung beinhaltet (zunächst einmal), dass Mann und Frau den Nichtpenetrationsorgasmus schätzen lernen, den eigenen, - und den des Partners. Diese Form des Sex nicht als "minderwertig" betrachten.
Beide müssen bereit (und Freude daran entwickeln), den Partner auch manuell zu befriedigen, bzw. zu befriedigt zu werden.
Wenn Du nach einem "zu früh" des Mannes noch hocherregt und unbefriedigt bist, musst Du (leider) den Partner "bitten", sich weiter um Dich zu kümmern, (wenn der schon nicht von selber darauf kommt). Sinnvoller wäre natürlich, er hätte ohnehin die Regel "ladies first" befolgt, und bereits schon vor dem Penetrationsverkehr für Dich "gesorgt".
Der Abgleich der Erregungskurven mit Erreichen eines gemeinsamen Höhepunktes (auch bei der Penetration) sollte "nur" ein gemeinsames Spiel (im Rahmen des Liebesspiels) sein.
Jeder Partner sollte dem Gegenüber dessen Orgasmus "gönnen" können.
Sich mit ihm freuen können.
Wer nur mit der Absicht sexuell aktiv ist, selbst Befriedung zu erreichen, - der liebt womöglich nicht...
Nur mal nur sone Idee
Pitt

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Sa., 31.01.2009, 10:49

Jeder Partner sollte dem Gegenüber dessen Orgasmus "gönnen" können.
Sich mit ihm freuen können.
Wer nur mit der Absicht sexuell aktiv ist, selbst Befriedung zu erreichen, - der liebt womöglich nicht...
Nur mal nur sone Idee
Nein, Pitt . nicht "nur sone Idee", sondern


Eve

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
MariaG
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 46
Beiträge: 66

Beitrag Sa., 31.01.2009, 10:54

Vielen Dank,

aber den "Nichtpenetrationsorgasmus" kennt kein Mensch. Vielleicht einige Tantriker, aber sonst eher nicht.

Ich habe keine Lust, mich mehr zu wiederholen:

1. Ich meide Sex, weil ich mich benutzt fühle. Nach fast 20 Jahren wohl verständlich.
2. Es hat nie ein Mann nach seinem Orgasmus für mich noch etwas getan, obwohl ich in den letzten fünf Jahren immer (!!) gesagt habe, was ich brauche.
Im Gegenteil, es fielen nach dem Sex Worte wie "Frigide" und "Orgasmusstörung".
3. Angesichts solcher Erfahrungen sehe ich nicht, was Reden da noch ändern sollte. Reden hat fünf Jahre nicht geholfen. Ich wüsste auch nicht mehr, wie ich das reden anstellen sollte, denn vorher reden verunsichert Männer i.d.Regel sehr stark, vorher wollen die erst mal Druck ablassen. Nachher, nach dem Sex, bringt es das nicht mehr.
4. Ausserdem hab ich Angst, erneut die o.g. Worte hören zu müssen, sie blockieren mich schon länger.
5. Ich habe keine Lust mehr, mich von Männern sexuell und damit auch ganzheitlich blockieren zu lassen, weil ich ständig vor meinem Orgasmus abgewürgt werde. Ich kann mich nicht mehr öffnen. Nein, ich will es auch nicht mehr.

Ich lasse mich nicht mehr benutzen. Sex ohne Befriedigung - die immer klappt, wenns der Mann richtig machen würde - ist für mich ein Benutzen meines Körpers, und verursacht mir Übelkeit, Depressionen, ich falle seit einiger Zeit regelmässig danach in ein tiefes Loch.
Genau gesagt: Es schadet mir. Ich muss es, aus Selbstschutz, meiden.
Andererseits wünsche ich mir sehr, seit langem schon, eine liebevolle erotisch prickelnde Beziehung. Es geht aber nicht, aus o.g. Gründen.

Maria


luciabava
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 39
Beiträge: 626

Beitrag Sa., 31.01.2009, 11:07

MariaG hat geschrieben:aber den "Nichtpenetrationsorgasmus" kennt kein Mensch

Sag mal, ist das dein Ernst?? Ich würde sagen, den kennt jeder außer dir und den Männern, die du dir aussuchst.

Auf jeden Fall kennen den Menschen, die eine
liebevolle erotisch prickelnde Beziehung.
führen.

1. Du suchst dir die falschen Männer aus - das würde ich in der Therapie als erstes bearbeiten und nicht das Orgasmusproblem.
2. Mit diesen Männern hast du ein Kommunikationsproblem. D.h., die haben so wenig Einfühlungsvermögen, dass sie offenbar nicht kapieren, was du dir wünschst. Trotzdem ist es sehr einfach, lediglich einen Schuldigen zu suchen. Wie kann man es jemandem vorwerfen, wenn er zu schnell kommt?

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Sa., 31.01.2009, 11:37

Ich lasse mich nicht mehr benutzen. Sex ohne Befriedigung - die immer klappt, wenns der Mann richtig machen würde - ist für mich ein Benutzen meines Körpers, und verursacht mir Übelkeit, Depressionen, ich falle seit einiger Zeit regelmässig danach in ein tiefes Loch. Genau gesagt: Es schadet mir.
Ja, kann ich gut verstehen! ABER ...

... ist das nicht eher ein Anzeichen dafür, dass DAS hier:
wünsche ich mir sehr, seit langem schon, eine liebevolle erotisch prickelnde Beziehung
eben nicht stattfindet?

Ich meine, machst Du es nicht an der verkehrten Stelle fest?

Wenn ich Dich recht verstehe, ist es weniger die befriedigende Technik, sondern doch vielmehr die LIEBE, die Dir dabei fehlt. In einer liebenden Beziehung wird weder der Mann Dir vorwerfen, Du seist frigide, noch Du selbst es am zu frühen Kommen des Mannes festmachen, dass Dir die Befriedigung fehlt.

Es wird dann auch nicht so sein, definitiv. Du wirst eine tiefe Befriedigung von INNEN heraus erfahren - durch Schenken und beschenkt werden; die körperliche ist dann eine zwar wichtige, aber nicht allein ausschlaggebende Beigabe.

Kennst Du Sex mit Liebe eigentlich?

Eve

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
MariaG
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 46
Beiträge: 66

Beitrag Sa., 31.01.2009, 12:09

1. Du suchst dir die falschen Männer aus - das würde ich in der Therapie als erstes bearbeiten und nicht das Orgasmusproblem.
Es gibt keine Therapieplätze.
2. Mit diesen Männern hast du ein Kommunikationsproblem. D.h., die haben so wenig Einfühlungsvermögen, dass sie offenbar nicht kapieren, was du dir wünschst. Trotzdem ist es sehr einfach, lediglich einen Schuldigen zu suchen. Wie kann man es jemandem vorwerfen, wenn er zu schnell kommt?
na, wenn man selber nie kommt, und ständig benutzt wird, für den Orgasmus des Mannes, geht das schnell.
Das ist auf Dauer ein sehr übles Gefühl, wenn man selber nichts bekommt, und benutzt wird.
Das ist eine abgrundtiefe Enttäuschung in denjenigen Mann, ist das nicht nachvollziebar? Und immer wieder ist es dasselbe.

Ich verstehe nicht, warum ich hier ständig meine üblen Gefühle erklären muss?

***

Ich möchte jetzt keinesfalls Schuldige suchen, sondern selbst etwas ändern.
Ich kann aber nichts ändern ich kann reden, wie ein Wasserfall, selbst wenn ich alles richtig mache, kann es trotzdem schiefgehen.

Das obige (falsche Partner) mag stimmen. Ich weiß aber auch nicht wo, suchen.

Ausserdem fehlt mir das Vertrauen, dass es "mit dem richtigen" passen könnte. Woher soll das Vertrauen angesichts dieser Vorgeschichte denn kommen?

Ich weiß auch nicht, wer der "richtige" sein könnte. Ich meine, ich weiß, was ich mir bei einem Mann -ausser dem sexuellen - wünsche, aber anscheinend gibt es diese Männer nicht. Und es gibt natürlich eine Rückwirkung zum sexuellen Bereich wegen des Vertrauensmangels. Denn wenn ich mal jemanden nett finde, fühle ich mich nicht mehr fähig, mich körperlich auf jemanden einzulassen, empfinde jede körperliche Annäherung als Bedrängung, ja sogar Bedrohung.

@Eve, ich kenne keinen Sex mit Liebe.
Natürlich ist es die Technik. Die Technik wird aber nur einer anwenden, wenn er mich sehr mag, oder liebt, das ist mir klar.
Soweit kommt es aber nicht. Am Anfang - oder relativ früh - steht immer der Sex. Mit "früh" meine ich, nach drei, vier Wochen, ich habe nie ONS gehabt.
Nach drei bis vier Wochen kennenlernen Sex zu haben, finde ich aber auch in Ordnung so, bzw. fand es so. Wenn man sich so lange trifft, ohne Sex zu haben, muss das reichen. Und ich habe immer geredet beim Kennen lernen.

Trotzdem hat es nicht gereicht - ich versteh das nicht (?).

Deshalb vertraue ich nicht mehr.
Ich weiß auch nicht mehr, wie ich es anstellen soll, mir scheint, ich hab alles probiert, das dreht sich im Kreis. Nicht reden, reden, warten, abblocken, zulassen, es ist egal, es ist alles sinnlos.

Ich hab mich schon mal verliebt, aber es war immer sexuell enttäuschend.
Das möchte ich nicht mehr.

grüße Maria

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Sa., 31.01.2009, 12:46

MariaG hat geschrieben: 1. Ich meide Sex, weil ich mich benutzt fühle. Nach fast 20 Jahren wohl verständlich.
2. Es hat nie ein Mann nach seinem Orgasmus für mich noch etwas getan, obwohl ich in den letzten fünf Jahren immer (!!) gesagt habe, was ich brauche.
5. Ich habe keine Lust mehr, mich von Männern sexuell und damit auch ganzheitlich blockieren zu lassen, weil ich ständig vor meinem Orgasmus abgewürgt werde.
Es ist vollkommen verständlich, dass Du Dir benutzt vorkommst, wenn der Mann offenbar immer "Befriedigung" findet und Du nicht.
Du weisst doch um die unterschiedlichen Erregungskurven von Mann und Frau.
Ein Mann ist nach seinem Höhepunkt im Gegensatz zu den meisten Frauen kaum noch erregt. Er kümmert sich übrigens viel "interessierter" und einfühlsamer um eine Frau (und auch um deren Befriedigung) vor seinem Orgasmus. Ein ausdauerndes Liebespiel sollte daher am besten vor seinen Höhepunkt verlagert werden.
Wenn ein "Sexualkontakt" so aussieht, dass eine Frau möglichst schnell etwas "in sich spüren möchte", es dann womöglich auch noch schneller und heftiger "einfordert", wundert mich an Deinen Schilderungen nichts.
Falls ein emotionell unbedarfter Mann mal zu früh kommt, "absteigt" und drauf und dran ist Dich unbefriedigt liegenzulassen um ins Badezimmer zu schlurfen, musst Du ihn säuselnd bitten "bleib doch jetzt bei mir, ich bin noch so erregt", und seine Hand nehmen und sie an die von Dir gewünschte Stelle führen. Das kapiert jeder Mann. Du musst (und solltest) es Dir nicht selber machen (müssen).
Herrgottsackzement, das kann doch alles einfach nicht so schwer sein, dieses Wünsche nennen und Wünsche erfüllen, - die ausgewogene Balance des Geben und Bekommens beim Sex.
Sorry für meine vulgäre Konkretheit.
Pitt

Benutzeravatar

Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 12
Beiträge: 2989

Beitrag Sa., 31.01.2009, 13:06

Du musst (und solltest) es Dir nicht selber machen (müssen).
Sorry, Pitt, das finde ich jetzt für Maria auch nicht unbedingt hilfreich.

Wenn sie wenigstens so ihren O. erlangt - warum denn nicht!? Sonst könnte ihr Gefühl der Unzulänglichkeit eher noch ansteigen, fürchte ich.

Denn ich bin nicht davon überzeugt, dass es so einfach sein wird, aus dieser ewig eingeschliffenen Reaktion - kein Höhepunkt mit einem Mann zusammen - herauszukommen, nachdem, wie sie eindringlich sagt, es eben immer so war, sie es nur so kennt. Das scheint mir eine echte Blockade zu sein.

Und ich wollte oben nicht sagen, dass Liebe unbedingt alles sofort ändern wird! Auch Sex mit Liebe wird das u. U. nicht reflexartig auflösen; kann - ja - aber muss nicht.

Wenn Maria sich das sagt, entspannt es sie und den Partner, und das ist, glaube ich, in ihrer Lage die erste Voraussetzung. Deshalb eben ist ganz wichtig, in Maria NICHT diese unbedingte Erwartungshaltung zu wecken!

Es wäre nicht gut, sollte dann das erste Erlebnis mit gegenseitiger Liebe wieder wie bekannt enden, und Maria würde frustriert UND unbefriedigt zurückbleiben - und dann noch zudem um eine Hoffnung ärmer!

Ich meine, selbst wenn die Gefühle stimmen - das Ganze ist jetzt eine so "verfahrene Kiste", dass eine Karenzzeit MIT (gegenseitiger) Handarbeit, oder wie auch immer, doch erst einmal absolut okay wäre.

Wenn Maria nach und nach, AUF DAUER gesehen also, Vertrauen finden und sich dem Mann wirklich hingeben kann, wird er ihr die Befriedigung schließlich schenken können; das ist zu hoffen.

Für Dich, Maria, scheint es mir wichtig, dass Du wegen dieser Schwierigkeit keine Minderwertigkeitsgefühle entwickelst. Dann lieber wütend sein!

Eve

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag