Internetsucht

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Wölfin
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 13:44

Hallo!

Gute Idee der Thread hier. Ich habe keine Ahnung, ob ich wirklich schon unter süchtig falle, aber das Internet ist meine liebste Freizeitbeschäftigung und leider auch während der Arbeitszeit drifte ich mal ab. (Das mit der Arbeit ist aber ein anderes Kapitel.)

Bei mir sind es am meisten die Foren wo ich mich aufhalte und ein Chat. Allerdings vermischt sich da bei mir dann das reale und das Internetleben. Viele meiner Freunde habe ich im Internet kennengelernt und auf Forentreffen hat man sich dann real kennengelernt. Und statt zu telefonieren chatten wir eben. Statt Briefen gehen Mails, PNs oder Forenbeiträge hin und her. Ist ja auch viel praktischer, es erreicht ja gleich alle auf ein Mal.

So hänge ich oft fast den ganzen Tag im Chat. Mein Mann ist da, meine Freunde sind da, das ist so schön.
Auch jetzt gerade bin ich online. Mein Mann auch und zwei Freunde. Mit der einen Freundin chatte ich grade über einen User in einem Forum wo wir uns kennengelernt haben. Im Hauptchannel wird grade unsere neue Katze diskutiert.
Es ist zum einen einfach bequem. Zum anderen habe ich so immer liebe Leute in meiner Nähe.

Mittlerweile habe ich auch eine Flatrate fürs Handy (ich hab eines mit echter Tastatur). Naja, eigentlich hat mein Mann damit angefangen. Nun sitzen wir oft im Restaurant, erzählen uns was und schreiben nebenbei in den Chat, was es gleich leckeres gibt oder so.

Es ist ein wenig gaga, okay. Aber dann gibt es wieder Tage wo ich gar nicht ans Internet denke, daher vermute ich, dass ich das noch gut unter Kontrolle habe. Es ist halt so, dass ich schon immer das Geschriebene dem Gesprochenen vorziehe. Ich hasse Telefonieren.

Ich habe als Kind wahnsinnig viele Bücher gelesen. Heute lese ich im Handy. Ich sehe da keinen großen Unterschied, das Internet ist nur billiger und handlicher.

LG
Wölfin

PS: Es fällt mir auch im Forum viel leichter über meine Probleme zu schreiben, aber das hatte ich in "meinem" Thread schon festgestellt. Für mich wäre ein Therapieforum genial: Ich darf da meine geistigen Ergüsse hinterlassen und der Therapeut kümmert sich eine festgelegte Zeit (z.B. ne Stunde pro Woche) um mich und meine Texte und sonst um andere.
Nebenbei ist es ja noch eine orts- und zeitunabhängige Selbsthilfegruppe. Total super.
Nein ehrlich, sowas würde MIR wirklich helfen.

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sad_g
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 15:42

hallo Antonia, also so gesehen, bin ich wohl auch etwas internet-süchtig! ich sitze auch täglich stundenlang vorm pc, vor allem seit ich in diesem forum schreibe...muss sagen, nutze zu hause seit mehr als 10 jahren internet und würde es ohne gar nicht aushalten - ich shoppe, chatte, ebay, online-banking, amstwege ersparen (steuererklärung, etc.)...vor ein paar wochen ist mir der pc total ebgestürzt und ich hatte 1 tag kein internet, ich war verzeifelt!!! auch haben mir andere schon gesagt, dass ich zu viel zeit vorm pc verbringe, aber es lenkt mich ab und beschäftigt mich! das erste, wenn ich morgens aufstehe, ist, dass ich den pc einschalte...früher habe ich zum kaffee zeitung gelesen....und mir ist es auch schon passiert, dass ich viel zu lange voirm pc war und morgens kaum aufstehen konnte! ich hoffe, das ändert sich, wenn ich wieder arbeiten werde...obwohl ich es bezweifle...hatte die letzten jahre (vor allem in der karenzzeit) einfach zu viel zeit! und mein pc ist oft auch 24 stunden an, wenn ich musik runterlade...es ist eine "ersatzbefriedigung" - für was auch immer (du beschreibst dich selbst als schüchtern)!
und wie du richtig beschreibst - vor allem durch die foren, chatrooms - findet man schnell gleichgesinnte, im realen leben ist das nicht so einfach bzw. öffnet man sich auch nicht so schnell!

ich habe auch schon des öfteren verabredungen abgesagt, weil ich lieber zu hause vorm pc hocke...

Wölfin, auch ich habe früher sehr viele bücher gelesen, und es stimmt, das netz ist billiger und vor allem platzsparender !

lg,
sad_g

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Wölfin
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 15:54

Ja, man findet nirgends SO einfach Gleichgesinnte. Wobei ich zu diesem Forum über einen User eines völlig themenfremden Forums gekommen bin.

Wenn ich im realen Leben wo hin komme ist da erstmal das Problem "finde Leute die mit dir reden wollen" dann kommt "finde ein Thema"... echt kompliziert.
In einem Forum ist meistens der Themenbereich vorgefiltert und man kann einfach drauflosreden und Gesprächspartner finden sich dann schon.
Ich meine, wer stellt sich denn auf den Marktplatz und labert stundenlang vor sich hin wodrüber er sich gerne unterhalten würde bis dann endlich einer dazukommt und antwortet?
Im Internet funktioniert das, jeden Tag aufs Neue.

Verabredungen sage ich allerdings nicht ab wegen des PC. Es ist meistens dann eh keiner zum Chatten da, schließlich trifft man die Chatter ja.

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mitsuko
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 17:00

Antonia hat geschrieben: Ja mir hat schon jemand in irgendeinem Forum gesagt, daß ich gerne missioniere.
Ich kann bzw konnte es nicht so einfach hinnehmen, daß eine gruppe von menschen an a oder b glaubt was in meinen Augen sehr dumm und naiv war. zb die Sache mit kommunismus. Es gibt viele die Lenin und Mao etc toll finden weil sie sich für bessere Menschen halten und im kommunisums gerne bessere Welt schaffen würden und Hitler hassen. Verstehe nicht wie das gehen soll. Bin im kommunismus aufgewachsen, und ich weiss sehr viel über die Verbrechen. Sowas hat mich früher sehr empört und hatte mich irgendwie "berufen" gefühlt den Leuten ins Gewissen reinzureden.
Klar. Aber gerade bei sowas kann man es halt komplett vergessen. Wer von einer Ideologie oder auch nur irgendeiner Theorie überzeugt ist, hat meistens schon viele Gegenargumente gehört und glaubt trotzdem dran. Außerdem ist derjenige selbst missionierend unterwegs, ansonsten würde er gar nicht mit dir diskutieren.
Schwierig zu sagen. Ich würde so vieles tun oder nicht tun wenn meine Familie nicht wäre.Vermutlich nicht.Ich würde vielleicht ganz wo anders studieren.
Die Frage war auch eher bescheuert, fällt mir gerade auf. Das kann wahrscheinlich kein Mensch so richtig beantworten.
Wann hast du denn das Gefühl, dass du etwas nur tust, weil du selbst es willst?
dann ist mir klar geworden, dass das emotionale engagement im internet suechtig macht. bzw wir suchen das erleben im Internet. Erleben und vielleicht kontrolle. weil wir unser Leben nicht unter Kontrolle haben...
Ja, kontrolliertes Erleben quasi. Im Internet kann einem letztendlich nichts passieren. Ich habe mich jedenfalls noch nie wegen irgendwas, das wer mir im Netz entgegengehalten hat, so schlecht gefühlt wie wenn jemand im realen Leben mir gegenüber eine vielleicht eigentlich viel harmlosere Kritik geäußert hat. Umgekehrt ist es natürlich genauso, daher für mich auf Dauer unbefriedigend. Wie das tatsächlich bei mir kommt, verstehe ich aber nicht ganz. Klar gibt es einen Unterschied zwischen Leuten, denen man sehr nahe steht und anderen. In meinem Fall gehören alle Forenkontakte in die zweite Kategorie. Aber selbst Kontakte zu entfernten, mir eher gleichgültigen, Bekannten im realen Leben hinterlassen mehr Spuren bei mir als viele Kontakte im Netz, wo ich eigentlich viel mehr emotional involviert bin.

@ Wölfin,
das Internet bietet auf jeden Fall jede Menge Möglichkeiten, die es außerhalb des Netzes nicht gibt. Das ist in vielerlei Hinsicht ausgesprochen faszinierend und hat unfassbar viele Vorteile, die es fast schon unverzichtbar machen. Für mich macht es das allerdings auch so schwer, einen 'normalen' Umgang damit zu finden. Auch weil man ja häufig ins Netz muss, um irgendwelche Infos zu bekommen etc.

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(V)
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 20:11

Internetsucht... ja, ich gehöre definitiv dazu. Dennoch habe ich dieses Thread erst mal gekonnt ignoriert, da mir meine Internetsucht so offenkund ist, dass hier bei mir kein Redebedarf besteht. Doch nun möchte ich doch das eine oder andere anmerken:

Es gibt einen Unterschied zwischen "sehr häufigen Gebrauch weil man gerade eh nichts besseres zu tun hat" und "Sucht". In ganz schlimmen Zeiten bekomme ich regelrecht Herzrasen, Panik und Zitteranfälle. Aber diese schlimmen Zeiten sind einigermaßen vorbei. Bedingt durch die Trennung ein Rückfall, der aber akut nachlässt. Praktisch merkt man es kaum, da ich immer noch den ganzen Tag am Rechner sitze, aber jetzt eher aufgrund fehlenden Umfeldes (ebenfalls Trennungs- und Umzugsbedingt) und auch sonst nichts zu tun habe.

Früher habe ich - gerade wenn Not am Mann war wegen Prüfungszeiten - auch öfters das Spielchen mit der Kindersicherung gespielt, und nur mein Ex kannte das Password. Allerdings ist das nur eine Illusion. Es ändert an der Sucht rein gar nichts. Tatsächlich war es so, dass jedesmal wenn die Phase vorbei war und der Rechner wieder freigeschaltet wurde, es jedesmal schlimmer wurde. Wie ein Jojo-Effekt. Ähnlich wie bei einer Diät: Wenn man es rationiert auf z.B. eine Stunde pro Tag, macht das Suchtobjekt unbewusst nur noch begehrenswerter.

Ich habe also schon einige Versuche des "Abschaltens" hinterher mir, glaube mittlerweile jedoch, dass ich mittlerweile innerlich einigermaßen über den Berg bin, und es nur noch die Umstände sind...

Es gab Zeiten, da litt ich sehr darunter. Im Sommer 2007 meldete ich mein Internet ab. Ich feierte sogar eine Abschiedsparty *g*. Das, was ich für die Uni machen mußte, konnte ich an der Uni am Rechenzentrum bewerkstelligen. Später dann aber brauchte ich auch zuhause wieder Internet, und dann in der akuten Trennungszeit wurde es wieder zum Rettungsanker, später dann aufgrund chronischer Langeweile.

Wie dem auch sei, ich stellte folgendes fest:

Die erste Woche ohne Internet ist immer die Schlimmste. Dann gewöhnt man sich daran. Da der Internetsüchtling (zumindest ich) meist ohnehin nur zu drastischen Mitteln wie Router- oder Kindersperre greift, wenn gerade was dringend ansteht, ist man für gewöhnlich dann auch sehr abgelenkt. Es fehlt einem nichts. Man könnte glauben, man sei darüber hinweg. Denkste! Nach der geschäftigen, abgelenkten Zeit folgte bei erster Gelegenheit der o.g. Jojo-Effekt. Als ich mehre Monate keinen eigenen Anschluss hatte, stellte ich den Irrtum fest. Es dauerte Wochen, bevor diese hartnäckigen Gewohnheiten wirklich verblassten. Die Kunst ist es, freiwillig verzichten zu können, ohne Sperre.

Wie gesagt, es gelang mir eine zeitlang bis eben zu jener Trennung. Ich denke, sobald ich wieder "mit beiden Beinen im Leben stehe" wird es mir wieder gelingen. Ich hasse das virtuelle Internet, das virutelle Leben, habe aber derzeit kaum ein anderes. Wenigstens beschränkte ich mich mittlerweile ausschließlich auf dieses Forum und einen einzigen Chatpartner.

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(V)
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 20:12

...


Ich weiß dabei für mich selbst ganz genau wieso und weshalb. Und um nicht wegen jedem Gedanken -der mir dann gerade so unendlich wichtig erscheint - einen neues Thema eröffne, habe ich hier mein Blog begonnen. Das ist für mich eine Art Kompromiss. Denn mir geht es vor allem um die Illusion von vermeintlicher Gesellschaft, wobei ich ganz genau verinnerlichte, dass es nur eine Illusion. Und um "Reflektion". Eigentlich bin "Tagebuchsüchtig"-Grübelsüchtig. Das macht meine Kombination aus: Viel Denken und Grübeln über mich selbst plus die Illusion von Gesellschaft. Gerade wenn es mir schlecht geht, brauche ich dies um Distanz zu meinen eigenen Emotionen aufzubauen, die mich sonst überwältigen würden.

Begonnen hatte das ganze schon BEVOR das Internet aufkam. Als Teenie, auf dem selben Dorf wie heute festsitzend, hatte ich niemanden mit den gleichen Interessen und kaum Gelegenheiten. So begann ich recht früh mit intensiven Brieffreundschaften und mich in Geschichten auszuleben. Beides sind Muster, die dann durch die Schnellig- und Bequemlichkeit des Internets zu einem Extrem pervertiert worden waren. Einige Jahre später, endlich weg von dieser geistigen Einöde hier vor Ort, verinnerlichte ich mir, dass ich diese Muster nicht mehr brauche. Dass sie überholt sind. Ich arbeite daran sie loszulassen. Pech im Glück: Dass mich mein Schicksal exakt wieder in das selbe Kaff, in selbe Haus und Situation führte, wo ich es mir einst angewöhnte. So gestatte ich es mir heute, aber ich fühle dabei anders, habe einen anderen Bezug dazu. Wird schon werden, sobald ich hier weg bin.

Mit meinem damaligen Psychologen sprach ich nur einmal kurz darüber, es war nicht unser Thema. Aber diese wenigen Minuten reichten aus, zumindest für mich, da er genau meine Sprache sprach: Der soziobiologische Ansatz. Meine Kommunikationssucht zeichne mich als sehr aktives, eigentlich kerngesundes Weibchen aus, dass sich nach seiner "Urhorde" sehne. Für mich - als (derzeit ehemalige Biologie-)Studentin mit einem Fabel für die Evolution war das sehr einleuchtend.

Oder kurz: Das Problem ist nicht das Internet. Das Problem ist, dass ich im real life zu wenige zum Reden habe. Ich habe es intensiv beobachtet, und es stellt sich in der Tat eindeutig heraus: Je mehr ich mit jemanden zum reden habe, um so weniger schreibe ich pro Tag. Da besteht ein eindeutiges reziprokes Verhältnis. Tzzz! Vermutlich könnt ich meinen Blog auch entsprechend statistisch auswerten.

Sorry, ich hätte mich sicherlich auch kürzer fassen können, aber ich hab einfach so drauf losgeschrieben. Irgendwie oder gerade weil ist es nicht wirklich mein Thema. Es ist bei mir schon als "erledigt" abgeharkt, von den Umständen die eine Umstetzung verhindern, mal abgesehen.

Derzeit genieße ich - ganz von mir selbst aus, ohne Zwang und ohne Druck - dass ich seit neustens Morgens NICHT als erstes an den PC gehe, sondern erst mal 1 bis 2 Stunden in aller Ruhe etwas anderes mache. In den ganz harten Zeiten war daran nicht zu denken. Und abends gönne ich mir endlich mal wieder Bücher. Das ist schön!

Was mir übrigens auch hilft: Statt am PC schreiben mit Zettel und Notizblock im Bett liegen, und dann am nächsten Tag kann man immer noch sehen, was davon wert ist, in den PC getippt zu werden.

Gothika

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 20:34

Die Frage war auch eher bescheuert, fällt mir gerade auf. Das kann wahrscheinlich kein Mensch so richtig beantworten.
Wann hast du denn das Gefühl, dass du etwas nur tust, weil du selbst es willst?
Das ist eine Frage die ich auch umfangreich beantworten koennte. Ich denke es ist ein wunder Punkt.Weil es gibt nicht so vieles . Staendig fuehle ich mich von meiner FAmilie manipuliert, und habe eine Art trotzverhalten entwickelt. Wenn ich mich mit haut und haaren von jeweiligen Stoff verschlungen fuehle dann habe ich das gefuehl nur fuer mich zu tun, weil es mir dann spass macht. Das hatte ich wohl im Internet. Und dieses Gefuehl hatte ich beim Lernen, auch wenn der Stoff so schwer ist, war er superinteressant. Das war das erste mal dass ich das an der Hochschule fuehlte. Deswegen ist das fuer mich so ein Riesenrueckschlag.
Ich weiss jetzt dass mir das Studium riesenspass machen koennte.
Superinteressante Beitraege. Schade dass ich heute offline muss. Schon wieder mich verfuehren lassen.
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 22:22

ich glaube ich werde mir auch eine regel aufstellen, nur hier in den Thread reinzuschauen. (war eine gute Idee) Mir tut so einiges nicht gut. Und involviere mich wieder in das Forum emotional.
Hat jemand schon Kinderschutzprogramme gekauft/installiert die Internetverbrauch dosieren?
Ich würde sogar grössere Summe ausgeben.
Ob das was bringt?
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Beitrag Di., 03.02.2009, 03:45

Gothika du hast es mit sehr treffenden Worten beschrieben, ich kenne das ALLES was du schreibst.
Ich koennte fast jeden Absatz von dir zitieren, und sagen "ja es ist bei mir genau so/war genau so"

Oder kurz: Das Problem ist nicht das Internet. Das Problem ist, dass ich im real life zu wenige zum Reden habe. Ich habe es intensiv beobachtet, und es stellt sich in der Tat eindeutig heraus: Je mehr ich mit jemanden zum reden habe, um so weniger schreibe ich pro Tag. Da besteht ein eindeutiges reziprokes Verhältnis. Tzzz! Vermutlich könnt ich meinen Blog auch entsprechend statistisch auswerten.

Also Regeln, Sperre und als naechstes reele Freunde. Hoert sich nach einem guten Plan an sollte ich in Angriff nehmen.
Derzeit genieße ich - ganz von mir selbst aus, ohne Zwang und ohne Druck - dass ich seit neustens Morgens NICHT als erstes an den PC gehe, sondern erst mal 1 bis 2 Stunden in aller Ruhe etwas anderes mache. In den ganz harten Zeiten war daran nicht zu denken. Und abends gönne ich mir endlich mal wieder Bücher. Das ist schön!

Was mir übrigens auch hilft: Statt am PC schreiben mit Zettel und Notizblock im Bett liegen, und dann am nächsten Tag kann man immer noch sehen, was davon wert ist, in den PC getippt zu werden.
ja das ist wirklich ein guter Tipp, mir ist das naemlich auch aufgefallen, dass Dinge die mir wichtig sind, die ich unbedingt loswerden moechte am naechsten Tag als abgehakt erscheinen.

Sorry, ich hätte mich sicherlich auch kürzer fassen können, aber ich hab einfach so drauf losgeschrieben. Irgendwie oder gerade weil ist es nicht wirklich mein Thema. Es ist bei mir schon als "erledigt" abgeharkt, von den Umständen die eine Umstetzung verhindern, mal abgesehen.
du kannst meinetwegen so viel schreiben wie du willst. es ist gerade nicht dein Thema, weil du es im Griff hast?
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(V)
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Beitrag Di., 03.02.2009, 08:17

Im Griff... kommt drauf an. Tatsächlich sitze ich gerade wieder seit Monaten täglich vor dem PC, aber eben eher aus "Langweile" und mit einem ganz innerem Gefühl. Nicht mit diesem innerem Zwang wie früher.

Heute morgen z.B.: Ich wache auf, und ohne Kippe/Kaffee und PC erst mal gespült. Obwohl der PC schon hochgefahren war. Früher ein Unding, es sei denn ich musste wirklich früh morgens aus dem Haus. Und ich fühl mich dabei gut!
In der akuten Trennungszeit oder auf dem Höhepunkt der Internetsucht sah das anders aus. Mit Mühe und Not nahm ich mir vor, wenigstens 1/2 bis 1 h Haushalt zu machen. Aber dabei war ich wie ein Junkie auf Entzug, ich hetzte mich ab, denn wenn ich nur eine Sekunde mich gesetzt hätte ("erst mal Kafee") wäre automatisch der Gang zum PC gewesen und damit der Tag gelaufen!

Im Moment werte ich es deswegen "nur noch" als Hobbie und Gewohnheit. Starke und schlechte Gewohnheit. Aber eben nicht mehr das Suchtverhalten. Es sei denn, mir gehts emotional gerade schlecht, und muss jetzt dringend jetzt und sofort Gedanken sortieren.
Wenn mein derzeitiger Online-Bezugspartner im ICQ mal nicht da ist, macht mir das z.B. derzeit auch überhaupt nichts aus. Keine Enttäuschung mehr, wenn mein Emailfach morgens leer ist (fast immer mittlerweile!) oder ich keine Antworten habe. Manchmal sogar Erleichterung.

Ich merke, wie mir jede Stunde ohne PC die Lebensgeister zurückbringt. Manchmal ahne ich mit großen Erschrecken wie groß dieser Energievampir namens PC eigentlich ist. Merkt man kaum bewusst, wenn man keinen Vergleich hat. Dazu eben meist noch die Kombie: Kippen und Kaffee. Manchmal frag ich mich, was mehr für meine Energielosigkeit verantwortlich ist: Die ungesunde Ernäherung, meine Koffein-Sucht (nicht zu unterschätzen!!!), der PC oder eine/die Depression. 3 Tage ohne PC und es geht einem automatisch besser.

Gefährlich sind vor allem die Momente, wo man nicht weiß was man als nächstes tun soll. Eben aus Gewohnheit: "Ach, dann gehe ich "erstmal" an den PC." Dabei bleibt es ja nie. Beim "Entzug" sitz oder saß ich dann auch erst mal ewig lang da und wußte nichts mit mir anzufangen. Und die ZEIT muss man auch erst mal haben. Habe ich auch nur aufgrund widriger Umstände. Sich manchmal auch mal stundenlang hinsetzen und die Decke anstarren, bis einem klar ist, was man außer PC und Grübeln tun könnte. Und das meinte ich weiter oben: Das dauerte Monate!!! Nicht etwa Wochen, wo man wg. äußerem Zwang ne Kindersperre hat und eben viel zu tun hat. Das bringt nichts.

Regeln, Kinderspeere etc. ... Da hast du mich vielleicht nicht ganz verstanden. Sondern ich meinte, dass eben gerade das nur wenig bringt. Wenn du dir den Internetkonsum einschränkst, und dir sagst: "Nur eine oder zwei Stunden am Tag!" suggierst du damit deinem Unterbewußtsein/innerem Kind, dass es sich um etwas besonders Wertvolles und Belohnung handeln würde.
"So ich mache jetzt 1 Stunde Haushalt / lerne x Stunden, dann DARF ich zur Belohnung an den PC!"... ist der falsche Ansatz und führt eher zum mentalen Jojo-Effekt.

Kindersperre sollte nur der allerletzte Notfall sein. Das hat nichts mit Suchtbekämpfung zu tun! Die Sucht beginnt im Kopf! Genau wie bei anderen Süchten: Wenn du einfach dafür sorgst, dass die Droge nicht mehr erreichbar ist, durch äußere Einflüsse, hat sich im Inneren noch lange nichts getan.

Such dir lieber Hobbies. Am besten außerhalb. Mach dir klar, welches Bedürfnis dir das Internet erfüllt und versuche es anders zu befriedigen. Stück für Stück. Überdenke deine Gewohnheiten. Nimm dir Zettel und Stift und erstelle Pläne und Mindmaps. NICHT am PC. Beobachte dich: Wie viel Zeit verwende ich auf den PC? Was würde ich statt dessen lieber machen? Verbiete dir den PC nicht, dass macht ihn nur interessanter! Sondern sagt dir: Klar darf ich, aber im richtigen Maß. Alles kann, nichts muss. Setze Prioritäten.

Was ich bei mir sonst noch feststellte: Ich liebe das Gefühl, wenn beide Hände automatisiert über die Tasten fliegen. Das hat so was von "Mediation". Klingt zwar jetzt übertrieben, aber das ist wie beim Tanzen oder Klavierspielen, wenn Körper und Geist oder die beiden Gehirnhälften gemeinsam zusammenarbeiten. Heißt konkret? Zumindest bei mir hilft zur Suchtbekämpfung alles, was mir ein ähnliches Gefühl vermittelt oder meine Hände beschäftigt. Sprich: Puzzeln oder mal wieder mit Keyboard spielen anfangen. Oder eben Notizbücher vollkritzeln.

LG,
Gothika

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mitsuko
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Beitrag Di., 03.02.2009, 14:26

Antonia hat geschrieben: Das hatte ich wohl im Internet. Und dieses Gefuehl hatte ich beim Lernen, auch wenn der Stoff so schwer ist, war er superinteressant. Das war das erste mal dass ich das an der Hochschule fuehlte. Deswegen ist das fuer mich so ein Riesenrueckschlag.
Ich schätze, du müsstest dir wirklich solche Dinge suchen, außerhalb des Netzes und auch außerhalb der Uni - was ganz unvorbelastetes. Mein Problem war immer auch, dass mir alles langweiliger schien als das Netz, absurderweise obwohl ich mich dort mehrzeitlich gelangweilt habe. Aber dann gibt es irgendwo eine interessante Diskussion oder ähnliches und das scheint wieder viel spannender (und einfacher) als sich etwas anderem zu widmen. Bei mir kann ich daher die Netznutzung aus Langeweile nicht von der aus Zwang wirklich trennen.

@Gothika
Eigentlich bin "Tagebuchsüchtig"-Grübelsüchtig. Das macht meine Kombination aus: Viel Denken und Grübeln über mich selbst plus die Illusion von Gesellschaft.
Denkst und grübelst du denn gleich alleine und in Gesellschaft? Ich habe im Netz ein Problem damit, mich ganz automatisch anders darzustellen. Bzw. mich überhaupt darzustellen, was man alleine ja manchmal nicht tut. Sobald Gesellschaft dabei ist, nimmt man doch irgendwie eine bestimmte Rolle ein.
Ich schreibe Tagebuch und würde eigentlich das um keinen Preis missen wollen. Es war aber immer so: Je mehr Netz, desto weniger Tagebuch - eins der Dinge, die ich vernachlässige wenn ich zu viel online bin. Ich fand es immer beneidenswert, dass einige das offenbar kombinieren können. Ich komme mir im Netz immer genauso wenig echt vor wie alle anderen, aber ich schätze, das ist mein persönliches Ding.
Wenn du dir den Internetkonsum einschränkst, und dir sagst: "Nur eine oder zwei Stunden am Tag!" suggierst du damit deinem Unterbewußtsein/innerem Kind, dass es sich um etwas besonders Wertvolles und Belohnung handeln würde.
"So ich mache jetzt 1 Stunde Haushalt / lerne x Stunden, dann DARF ich zur Belohnung an den PC!"... ist der falsche Ansatz und führt eher zum mentalen Jojo-Effekt.
Das stimmt leider.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 02:16

mitsuko ich habe ganz vergessen, ich mache Thaiboxen. Aber es ist nicht besonders kommunikativ
Die Gespraeche mit dem Trainer und Gleichgesinnten kommen zu kurz und Netz bietet kommunikation und Informationen.
Als naechstes will ich in Angriff nehmen mehr Kontakte zu den Leuten aus dem Verein pflegen, zum stammtisch gehen, die sind ja alle so nett, die haelfte Studenten aber ich bin so schuechtern.
Glaube der Sport, die Schlaege und Tritte sind fuer mich einfacher als die Leute an sich heranlassen . Momentan geht es mir so, dass ich wenig selbstvertrauen habe, wegen der misslungenen Pruefung und danke fuers aufbauen!
nur Kurz.
Meine Regeln sonst vergesse ichs wieder morgen.
-keine Antworten auf Themen geben bei denen keine Gefahr des emotionalen Engagement besteht,
-Themen lesen die nicht zu interessant sind und nicht neugierig machen.
-Ein Programm besorgen zum besserem Menagement der Online Zeit besorgen (1, 2 stunden am Tag, der unsere ist nicht so gut.)

Ich kenne auch die Ilusion der Gesellschaft. Es ist schoner nicht alleine zu gruebeln

Interessant das mit dem Jojo Effekt. Haette ich nicht gedacht. Ich denke ich werde mich selbst beobachten, wann ist es am Schwersten vom Pc zu lassen.
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pilates
Helferlein
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 06:03

Ich bin für Internet-Sperre. Für Alkis gibt es auch Suchtkliniken.
Der Zwangs-Entzug hilft einem, neue Gewohnheiten aufzubauen.
Wenn ich von alleine den Rechner ausschalten könnte, wäre ich jetzt nicht hier.
Am besten gefällt mir parental control, das kann man kostenlos runterladen.
Damit kann man browser sperren und email dranlassen, was ich beruflich brauche.
P.

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Beitrag Mi., 04.02.2009, 07:41

pilates hat geschrieben:Ich bin für Internet-Sperre. Für Alkis gibt es auch Suchtkliniken.
Stimmt. Hab ich auch gedacht. Drei oder viermal den kalten Entzug geprobt.

Bis ich den Unterschied erkannt: In einer Suchtklinik wird einem zwar die Droge entzogen, aber währenddessen passt jemand auf einem auf und macht man eine Therapie. Sprich: INNERE Umbewertungen.

Einem Alki bringt es auch nichts, wenn du ihm NUR für einige Wochen den Alk wegnimmst. Da muss mehr passieren.

Sucht beginnt im Kopf.

Was Kindersperren angeht, machte ich folgende Erfahrung: Ich erfand schon sehr kurzer Zeit Methoden, mich selbst auszutricksen. Das beste Beispiel war, wenn nur die Internetzeit eingeschränkt war. Püh! Bin ich eben nur 30 min online, hab mich alle interessanten Beiträge ins Word kopiert und dann offline seitenweise geschrieben, dann schnell ins Netz und wieder gepostet.

Beim nächsten Mal habe ich auch diese Lücke gestopft. Fand neue Wege. Das war wohl damals die Zeit als mir bewusst wurde, dass es wirklich eine SUCHT ist/war.

Mir fiel noch eine Alternative ein: Kein eigenes Internet, sofern verwirklichbar. Man kann auch ins Online-Cafe gehen und an der Arbeit / Uni die Rechner benutzen für Geschäftliches.

Ich weiß, dass muss man sich erst mal verinnerlicheren: Selbst wenn man sich den Aufwand macht, EINMAL PRO TAG in ein Internetcafe / Rechenzentrum zu gehen, um dort 1 Stunde zu surfen... spart man am Ende immer noch unglaublich viel Zeit, die man ansonsten im Netz vertrödelt hätte.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 15:00

Gothica, irgendwie habe ich schon wegen meiner Nikotin Sucht die Alkis und Drogensuechtigen "beneidet" (natuerlich nicht wirklich)
Sie bekommen von allen Seiten hilfe. Wir muessen es selbst teuer bezahlen.
Mir fiel noch eine Alternative ein: Kein eigenes Internet, sofern verwirklichbar. Man kann auch ins Online-Cafe gehen und an der Arbeit / Uni die Rechner benutzen für Geschäftliches.
Die Phase habe ich schon durch. Ich hing am Ende in irgendwelchen arabischen Internetcafes, und machte komische Bakanntschaften mit den Gaesten und Cafebetreiber. Wurde von manchen angebaggert, wann ich zeit habe...manche waren ziemlich unangenehm aufdringlich .
Nur den netten Iraner habe ich gerne gehabt, er hat immer so einen leckeren Tee fuer jeden Besucher gemacht! und das aus reiner herzlichkeit und umsonst.
Er hat sich auch bei mir ausgeheult, dass er eigentlich ein Akademiker waere und er muesse diesen bekackten Job im Internetcafe machen.
Ich machte auch positive reele bekanntschaften, mit denen ich heute noch Kontakt habe. Aber meistens waren es irgendwelche Vagabunden.
Das lezte Jahr surfte ich komplett von nder Uni aus. Wenn du kein eigenes Netz hast, nimmst du zum Teil jede gelegenheit wahr, und machst das ueberall, und heute kriegt man Netz fast ueberall.Wie ein Junkie der gerade kein Geld fuer Drogen hat. Und am Ende geht doch mehr Zeit verloren.
Die Sucht beginnt im Kopf hast recht und da sollte man sie behandeln. Ich erzielte auch die besten ergebnisse als ich komplett keine moeglichkeit hatte zu surfen.
Aber da schaute ich ploetzlich irgendwelche Serien im TV.
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