Gibt es sowas wie 'Anonyme Einsame'? (München)

Kliniken u.a. in Deutschland (keine generellen Fragen)
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debussy
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Beitrag Di., 30.08.2011, 12:47

das größte problem aber an der sache ist, dass solche gruppen ein paradoxon darstellen und auch daher per definition gar nicht funktionieren können!

ist man einsam, dann ist das meist mit dem allein-sein verbunden.

ist man erst einmal in der gruppe, ist man ja nicht mehr einsam und die gruppe führt sich so selbst ad absurdum.

(es bilden sich untergruppen, und vorbei ist es mit dem zweck).

wer im leben "draussen" probleme hat, kontakte zu knüpfen und vor allem diese zu pflegen und zu halten, der wird in der gruppe a la long die selben probleme haben. wenn nicht, wird er mit alle mitteln versuchen, sich selbst zu torpedieren.

auf kurz oder lang wird die gruppe zerfallen mit einem einzigen ergebnis. wieder gescheitert!

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 30.08.2011, 14:58

Nun, luftikus - mir geht es da möglicherweise ähnlich wie dir, ich würde mich weder als unter einer sozialen Phobie leidend noch als sich verkriechend bezeichnen - dennoch fällt es mir schwer langfristig und dauerhafte Freundschaften zu erhalten - das Kontakte knüpfen an sich ist weniger das Thema, das geht gut, ich komme mit vielen Menschen auf einer Smalltalkebene sehr gut klar, mir fehlen allerdings tiefe und kontinuierliche Freundschaften und Beziehung(en) - und debussy - ich schmunzele zwar obwegen deines Einwandes, aber ich glaube, das wäre ja nur der Fall, wenn es ein schwarz und ein weiß gäbe. Bei mir selber muss ich leider feststellen, dass ich überproportional häufig auf Menschen treffe, die ich (nach einer eher längeren Zeit) "Freunde" nenne und mich auf sie verlassen möchte und dann auch mehr meiner Probleme mit ihnen teile - und sobald ich das dann tue, mich wirklich öffnen, gehen sie auf Abstand, verlassen mich, brechen Kontakt ab - manche auch früher - so scheint es - oder nehme ich das bloss zu persönlich und es ist normal, dass so viele Bekanntschaften/Freundschaften einseitig ungewollt enden und es hat doch weniger mit mir zu tun als ich glaube? Ich weiss es eben nicht.

Was funktionieren könnte - und dazu ist ja so eine mögliche Gruppe eben genau der erste Schritt - für die "Kontaktsschwierigkeitler" oder "Beziehungschaoten" eine Kontinuität aufzubauen. Für eben Menschen, die sich ihrer Schwierigkeiten damit bewusst sind und das mal versuchsweise ändern wollen. Und auch mal die Ambivalenz zwischen Wunsch nach kontinuierlichen Freundschaften und/oder Beziehung und der Angst davor bzw. dem besser bekannten Übel des sich Einsam-Fühlens auszuhalten.

Darüber so eine Gruppe zu gründen denke ich tatsächlich auch gerade nach. Allerdings hätte ich einen großen Respekt davor als Initiatorin (als "Leiterin" schon mal gar nicht) aufzutreten, weil es gerade bei SO einem Thema innerhalb einer SH-Gruppe doch eben um den Kernaspekt selbst sowohl direkt als auch indirekt geht: in Beziehung zu sein. Dennoch hielt ich das nicht für völlig unmöglich.

Und sollte sich die Gruppe dann nach einer gewissen zeit der Existenz selbst erledigt haben - na prima - dann hat sie doch ihr Ziel erreicht! Aber deshalb damit erst gar nicht anzufangen, fände ich kein ausreichendes Argument.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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luftikus
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Beitrag Mi., 31.08.2011, 08:14

Miss_Understood hat geschrieben:Nun, luftikus - mir geht es da möglicherweise ähnlich wie dir, ich würde mich weder als unter einer sozialen Phobie leidend noch als sich verkriechend bezeichnen - dennoch fällt es mir schwer langfristig und dauerhafte Freundschaften zu erhalten - das Kontakte knüpfen an sich ist weniger das Thema, das geht gut, ich komme mit vielen Menschen auf einer Smalltalkebene sehr gut klar, mir fehlen allerdings tiefe und kontinuierliche Freundschaften und Beziehung(en) ...
Ja, genau, diese Beschreibung könnte auch von mir sein. Mir gehts ganz ähnlich wie Dir.

Eigentlich bin ich sogar relativ kontaktfreudig, rede gern mit Menschen, lerne auch immer mal wieder nette Leute kennen, aber mit der Kontinuität einer Bekanntschaft oder Freundschaft habe ich dann Schwierigkeiten. Früher oder später verliert sich der Kontakt dann wieder, und ich muss mich auf die Suche nach neuen Bekanntschaften machen.

Oft beneide ich Leute, die einen festen Freundeskreis haben, der sich schon seit Jahrzehnten stabil bewährt hat. Denn so etwas habe ich nie wirklich erlebt. Mehr oder weniger mein gesamtes aktuelles soziales Umfeld tauscht sich immer wieder aus, was auf die Dauer anstrengend ist. Außerdem stelle ich mir vor, dass einem ein stabiler Freundeskreis auch psychischen Halt geben kann.

Merkwürdigerweise trifft das Gesagte nicht auf Partnerschaften zu, denn da hatte ich schon recht lang andauernde Beziehungen (die längste Beziehung hat immerhin 12 Jahre gedauert).

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luftikus
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Beitrag Mi., 31.08.2011, 08:22

debussy hat geschrieben:wenn nicht, wird er mit alle mitteln versuchen, sich selbst zu torpedieren.
Ich hatte auch den Eindruck, dass viele Forumsteilnehmer - vermutlich unbewusst - versucht haben, sich selbst und ihr Bedürfnis nach Kontakten zu torpedieren. Mehrfach habe ich erlebt, dass Leute einerseits im Forum geklagt haben, dass sie niemanden kennen, und dass sie keine Freunde oder Bekannten haben. Aber andererseits haben sie sofort ihre Stacheln aufgestellt, wenn man sie freundlich kontaktieren oder ihre Beiträge kommentieren wollte.

Typisches Beispiel: ein Forumsteilnehmer hat mich zunächst per PM kontaktiert, daraufhin habe ich freundlich zurückgeschrieben, dann kam keine Antwort mehr. Nach einigen Tagen habe ich dann nochmals nachgefragt, wie es ihm ginge, da kam dann eine patzige Antwort, in der er mir mitteilte, dass ich ihm zu aufdringlich sei, und dass er sowieso nicht an einem Kontakt mit mir interessiert wäre.

Tja, was sollte man da noch erwidern... Jedenfalls habe ich mich ziemlich bald aus diesem Forum wieder zurückgezogen...

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 31.08.2011, 09:33

luftikus hat geschrieben: Typisches Beispiel: ein Forumsteilnehmer hat mich zunächst per PM kontaktiert, daraufhin habe ich freundlich zurückgeschrieben, dann kam keine Antwort mehr. Nach einigen Tagen habe ich dann nochmals nachgefragt, wie es ihm ginge, da kam dann eine patzige Antwort, in der er mir mitteilte, dass ich ihm zu aufdringlich sei, und dass er sowieso nicht an einem Kontakt mit mir interessiert wäre.

Tja, was sollte man da noch erwidern... Jedenfalls habe ich mich ziemlich bald aus diesem Forum wieder zurückgezogen...
Das kann passieren. Was im Internet geknüpfte Kontakte anbelangt habe ich sehr oft diese Erfahrung gemacht. In beiderlei Hinsicht. Dass ich es schade fand, nichts mhr zu hören. Dass mir ein Kontakt zu schleppend wurde (vor allem, wenn ich auf Kontaktsuchplattformen unterwegs war, da ist ja das Ziel ein anderes als zb hier oder auf Foren, die sich auf bestimmte Interessensgebiete focussieren) oder aber auch umgekehrt habe ich selbst schon solche Mails schreiben müssen, dass mir jemand zu drängelig ist. Wenn nämlich erwartet wird, dass ich spätestens am nächsten Tag eine Mail beantworte. Das finde ich je nach Kontaktstadium unangemessen (und eine oder zwei zuvorige Mails wäre so etwas bei mir).

Ich versuche das dann als Einzelfall ad acta zu legen.

Interessant finde ich nun deine Schilderung, dass du dich deswegen (wegen eines Vorfalles, wenn ich das richtig lese?) dann gleich aus dem ganzen Forum zurückziehst. Weil ich glaube so auf diese Weise wird es auch sehr anstrengend, dann immer woanders komplett neu anfangen zu müssen.

Es wird immer Menschen geben - und erst recht in einem Therapieforum - die gerade mit sich selber so beschäftigt sind, dass sie nicht für Kontakte offen sind. So habe ich hier diesbezüglich extrem niedrige Erwartungen. Und erfreue mich an zwei Menschen, die ich hierdrüber auch persönlich kennengelernt habe, wenn auch selten sehe, dafür ab und an telefoniere bzw. chatte. Mit anderen habe ich zwar angeknüpft, daraus ist dann nichts weiteres entstanden, das ist eben das Leben. Ob das jetzt in Anbetracht meiner jahrelangen Anwesenheit hier wenig oder viel ist? Keine Ahnung.

Und das Thema im Real Life ist nochmal komplexer.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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luftikus
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Beitrag Mi., 31.08.2011, 09:40

Miss_Understood hat geschrieben:Interessant finde ich nun deine Schilderung, dass du dich deswegen (wegen eines Vorfalles, wenn ich das richtig lese?) dann gleich aus dem ganzen Forum zurückziehst. Weil ich glaube so auf diese Weise wird es auch sehr anstrengend, dann immer woanders komplett neu anfangen zu müssen.
Nein, das war kein Einzelfall, sondern es sollte eine exemplarische Schilderung eines Verhaltens sein, welches ich relativ regelmäßig in diesem Forum erlebt habe - und zwar keineswegs jedesmal auf mich bezogen. Auch in öffentlich einsehbaren Threads erlebte ich immer wieder eine gewisse, widerspenstige Ablehnung, sobald sich jemand freundlich auf ein Thema eingelassen hat.

Ich lass mich nicht wegen eines einzelnen, negativen Vorfalls vertreiben, aber wenn ich das Gefühl habe, dass eine negative Tendenz im Umgang miteinander vorherrscht, dann ziehe ich mich wieder zurück. Ich war mindestens ein halbes Jahr lang in diesem Forum aktiv, bevor ich aufgegeben habe.

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Beitrag Fr., 02.09.2011, 11:44

Schade, auch dieser Thread zum Thema scheint wieder zu versanden.... So als ob alle Mit-Betroffenen das Weite suchen würden, sobald das Thema Einsamkeit thematisiert wird...

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 22:01

luftikus: was erwartest/ wünschst du dir denn hier in dem thread?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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luftikus
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Beitrag Mo., 05.09.2011, 08:01

Na, es gibt ja offensichtlich jede Menge einsamer Menschen, und idealerweise könnte man sich denken, dass sich in so einem Thread beispielsweise Leidensgenossen kennenlernen und in einem ersten Schritt per Internet austauschen könnten. Miteinander wäre man schon mal weniger allein. Aber sowas passiert anscheinend nie: sobald Einsamkeit im Internet thematisiert wird, dann flüchten alle Einsamen, wollen anscheinend mit Leidensgenossen nix zu tun haben, keine Ahnung.

Kennt Ihr die Sketche von "Little Britain"? Da gabs so einen Schwulen namens Daffyd in einem kleinen walisischen Dorf. In jeder Szene beklagte er sich lauthals über seine Einsamkeit, weil: "I am the only gay in the village". In jedem dieser Sketche stellt sich aber heraus, dass es noch etliche andere Schwule geben würde, die ihn gern kennenlernen würden, aber Daffyd beharrt auf seiner Sonderstellung als "the only gay in the village". Und am Ende, nachdem er mal wieder alle potentiellen Interessenten vertrieben hat, kann er sich endlich wieder seinem Leid und seiner Einsamkeit hingeben.

Im übertragenen Sinne erlebe ich so ein ähnliches Verhalten immer wieder bei einsamen Menschen: die Einsamkeit verleiht einem in gewissen Maß eine Sonderstellung und etwas Exklusives, was man vielleicht insgeheim gar nicht so gern aufgeben will.... Vielleicht verhalte und fühle ich mich selbst auch manchmal so...


Genau solche Dinge würde ich gern in einem Thread wie diesem mal mit Leidensgenossen diskutieren.

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Beitrag Mo., 05.09.2011, 09:08

Ach so.
Hm. Habe gerade nur kurz Zeit.
Mir geht es eher so, dass ich mich manchmal einsam FÜHLE. Zwar bin ich auch a) derzeit weitaus weniger unter Menschen wie ich mir das wünsche und b) die wenigen Kontakte, die ich habe haben eben nicht die von mir gewünschte Tiefe und Kontinuität - aber dass ich irgendwie "stolz" auf meine Einzigartigkeitsstellung wäre und das in meiner "Einsamkeit" verharrend pflegte, das trifft auf mich nicht wirklich zu.
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Beitrag Mo., 05.09.2011, 09:29

Miss_Understood hat geschrieben:aber dass ich irgendwie "stolz" auf meine Einzigartigkeitsstellung wäre und das in meiner "Einsamkeit" verharrend pflegte, das trifft auf mich nicht wirklich zu.
Nun, ich denke, das wird sicher nicht auf alle Einsamen zutreffen, aber ich könnte mir eben vorstellen, dass es einer von mehreren Gründen sein kann, in seiner Einsamkeit zu verharren.

Bei mir ists ja so, dass ich eigentlich schon kommunikativ bin, aber ich erlebe eben, dass sich andere Einsame meinen Kommunikationsversuchen "entziehen". Dabei würde ich mich jetzt nicht als jemand einschätzen, der anderen seine Meinung in ausufernden Monologen aufdrücken möchte, denn mir steht in erster Linie der Sinn noch einem konstruktiven Austausch von Meinungen und Gedanken. Trotzdem scheint meistens niemand dazu Lust zu haben.

Typisches Beispiel: in einem Forum zum Thema "soziale Phobien" befinden sich Forumsteilnehmer, die händeringend jemanden suchen, der mal mit ihnen gemeinsam einen Wochenendausflug macht. Doch wenn ich dann schreibe, dass ich auch gern Wochenendausflüge mache und Lust hätte, mal etwas gemeinsames zu unternehmen, dann erhalte ich keine Antwort.

Vielleicht kann ja hier in diesem Forum mal jemand eine Einschätzung abgeben: wie komme ich denn in Euren Augen rüber? Bin ich nervig und abschreckend in dem, was ich schreibe? Was würdet Ihr mir raten, wie ich mich verändern sollte?

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 05.09.2011, 11:04

also luftikus, da hast du dir ja auch gleich die "hohe Schule" ausgesucht - in einem Forum von Sozialphobikern zu suchen ... Wenn du in einem Felsenberg nach Gold schürfst und im Gestein dich abarbeiten und mit schwerer Hacke hacken musst ist das ja weitaus schwieriger als wenn du in einer Sandlandschaft von der man weiss, dass sich da möglicherweise Goldstücke befinden mal zu sieben anfängst.

Also wie wäre es für dich einfach mal in Freizeitforen - "new in town" fällt mir da ein oder je nach Stadt gibts ja auch verschiedenes - nach Menschen dich umzuschauen, die auch weggehen wollen und deine Interessen teilen?
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luftikus
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Beitrag Mo., 05.09.2011, 11:43

Das stimmt schon, aber da ich oft etwas schüchtern bin, hatte ich halt gedacht, dass ich in einem "Spezialforum" eher auf Leute treffen könnte, die mir in gewisser Weise ähnlich sein könnten. In Foren wie "new in town" habe ich oft das Gefühl, nicht dazuzugehören...

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Lady_Mary
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Beitrag Mo., 05.09.2011, 12:18

Vor Jahren habe ich mich einmal beim Arzt beklagt, dass ich keine Freunde habe, nur mit meinen (damals) Kleinkindern zuhause sitze, mich sehr einsam fühle.... daraufhin hat er mir eine Adresse in die Hand gedrückt von einer Selbsthilfegruppe, da solle ich einfach mal hingehen, da würde ich Leute finden, mit denen ich etwas unternehmen könnte.
Ich war dann EINMAL dort, ich war schockiert... die Gruppe bestand vorwiegend aus irgendwie durchgeknallten, vom Leben wie auch immer enttäuschten, manisch-depressiven Typen, jeder mit einem wie auch immer gearteten Problem im Umgang mit der Umwelt und den Mitmenschen. Man saß in einer Art Stuhlkreis, und wenn man sich artig meldete, durfte man über sich erzählen, jeder durfte dann in artigen Worten seine Anteilnahme kundtun, und am Ende haben sich alle die Hände gereicht und miteinander zu irgendeiner höheren Macht (es wurde nicht von "Gott" gesprochen) gebetet, die uns alle von unseren Problemen erlösen wurde. Wäre ich damals weniger schüchtern gewesen (genau deshalb war ich ja dort.....) ich hätte einen Schreianfall bekommen und hätte schon während der Veranstaltung die Flucht ergriffen.

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 05.09.2011, 12:29

Lady_Mary: bei so einer ähnlichen Gruppe war ich auch mal. Ich vermute, das muss eine 12-Schritte Gruppe gewesen sein (so wie die Anonymen Alkoholiker) Ich fand eine in meiner Stadt zum Thema "Beziehungen". Und befand für mich, dass DAS für mich ein Paradoxon schlechthin darstellt: nämlich die 12-Schritte Gruppen-Vorgehensweise beinhaltet ja gerade, dass man NICHT direkt aufeinander eingeht und MITeinander redet, sondern jeder ganz eigene "Redezeit" hat. Zwar sagte einer, der mir noch recht sympathisch erschien, dass er für sich dadurch sehr viel Klarheit gewonnen habe und noch immer gewinnt, aber für mich war das nichts - und ich war drei Mal da, habe nicht sofort sofort die Flinte ins Korn geworfen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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