suizidale Patientin alleinlassen?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
Benutzeravatar

Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 23
Beiträge: 2323

Beitrag Di., 02.06.2009, 22:03

Ja, das würde ich auch raten wie münchnerkindl!

Ich würde meinen: Tue irgendwas! Soo falsch kann es doch nicht sein, meiner Meinung nach! Eher nicht zu handeln in irgendeiner Weise wäre falsch!

Wie oft hab ich mir schon gewünscht, das ich nicht alleine gelassen werde, egal wie die Hilfe aussieht.. Nur weil ich alleine es nicht direkt ansprechen konnte bzw. hab immer versteckte Hilferufe in alle Richtungen ausgesendet.. Und bei mir war es auch immer ernst!

Aber ist natürlich wieder individuell..

Aber ich würde irgendwas tun an deiner Stelle!

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Angeliki
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 37
Beiträge: 6

Beitrag Mi., 03.06.2009, 18:46

vielen dank für die antworten. leider kann ich nur abends antworten, tagsüber in der praxis habe ich nicht die ruhe und möchte es auch nicht.

dornröschen, hat denn jemand deine versteckten hilferufe gehört? oder kannst du inzwischen klar artikulieren was du brauchst?

ich sprach heute nochmals mit meiner chefin, weil mir das ganze einfach keine ruhe läßt. sie belastet es auch, aber sie bekräftigte nochmals daß man nur helfen kann wenn der andere auch hilfe möchte, jedenfalls hilfe annimmt. und diese hilfeannahme hat die patientin verweigert indem sie bei der fast-zwangseinweisung bagatellisiert und wohl auch gelogen hat, sonst hätte man sie nicht gehen lassen.

meine chefin sagte heute auch daß sie zur patientin gesagt habe, sie (patientin) dürfe ihr keine suizidankündigungen oder ähnliches sagen da sie (ärztin) sonst erneut wegen zwangseinweisung aktiv werden müsse. ich verstehe das dilemma doch gilt hier nicht die schweigepflicht einer ärztin mehr als die pflicht einzuweisen?

mir tut die junge frau einfach leid, sie ist in ähnlichem alter wie ich aber hat null lebensqualität und jetzt ihre einzige vertrauensperson (ihre ärztin) verloren. wie mag sie sich vorkommen so verraten worden zu sein und dann auch noch gesagt bekommen sie dürfe über ihre qual nicht sprechen. das muß sie doch noch weiter in ihre isolation treiben und womögich fühlt sie sich im stich gelassen und dann werden suizidgedanken ausführungsnah.

ich habe meine chefin gebeten ob sie oder ich nicht doch mal bei der patientin nachfragen wie es ihr geht. sie hat sich jetzt seit ostern nicht bei uns gemeldet, von sich aus wird sie es wohl auch nicht mehr machen. doch meine chefin hat abgelehnt, es würde nichts bringen, die patientin müsse erst selbst erkennen daß sie allein nicht klarkommt. doch was ist wenn sie statt hilfe zu suchen lieber ihren weg in den suizid geht?

kann ich denn als außenstehende beim sozialpsychiatrischen dienst einen besuch anregen? und würde die patientin das nicht auch als einmischung verstehen? ich müßte ja dann den namen und die adresse angeben. kann das auch für mich konsequenzen haben?

ich hab mir auch überlegt die junge frau mal halbprivat anzurufen aber das traue ich mich nicht, wenn meine chefin davon erfährt wird sie denken ich bin ihr in den rücken gefallen.

mein mann meint, die ganze sache ginge mich nichts an, meine chefin als ärztin kenne die patientin am besten und würde wissen was sie verantworten kann. und letzendlich könne man sowieso niemanden vom suizid abhalten der es wirklich will.

schönen abend, angelika

Benutzeravatar

carö
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag Mi., 03.06.2009, 23:08

hallo angelika,
tue der patientin einen gefallen und halte dich heraus. so schwer es für dich und alle, die sich hilflos fühlen, sein mag. man kann niemanden gegen seinen willen helfen.. ne zwangseinweisung wäre für sie wohl die größte gefahr, weil ihr wille nicht respektiert würde.
sie ist erwachsen, sie kennt den weg zur HÄ, sie weiss um die möglichkeiten einer krisenintervention... das muss reichen. alles andere hielte ich aus meinem persönl. blickwinkel schlicht für übergriffig.

wenn sie zu euch kommt, dann seid ihr für sie da. wenn nicht... es ist ihr leben! das verlangt respekt. dazu gehört auch, dass jemd. die tür zumachen darf.

bitte verwechsle nicht ihren willen und ihr leid mit deinen hilflosigkeitsgefühlen. dein mann hat recht: wenn sie sterben will, dann wird sie es irgendwie machen... und deshalb: sie muss leben wollen, sie muss die hilfe wollen, sie allein!

LG
caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Do., 04.06.2009, 09:20

Es ist ja die Entscheidung dieser Patientin keine Medikamente und keine Therapie und auch jetzt die HA nicht mehr in anspruch zu nehmen. Es ist IHRE Entscheidung. Das sollte respektiert werden, oder?
Und das recht regelt es ja auch, Eingreifen können SPD und co erst, wenn akute selbst- oder Fremdgefährdung nachgewiesen vorliegt. Also konkrete Suizidankündigungen oder ein Suizidversuch. Eine vermutete suizidalität oder Svv ist nicht Grund genug. Es gibt ein ziemlich richtungsweisendes Urteil des BGH dessen Tenor ist:

In Deutschland meint das Grundrecht auf Freiheit auch das Recht auf Krankheit und damit Ablehung von Behandlung mit.


Und wie schon gesagt wurde, wie auch der gesunde menschenverstand einem sagt: Man kann niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will. Manchmal muss man zusehen wie Menschen noch eine Runde Dreck fressen und noch eine und noch eine. So weh es einem tut. So ist es nun mal.
amor fati

Werbung

Benutzeravatar

Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 23
Beiträge: 2323

Beitrag Mo., 08.06.2009, 22:23

Hi!
Angeliki hat geschrieben:dornröschen, hat denn jemand deine versteckten hilferufe gehört? oder kannst du inzwischen klar artikulieren was du brauchst?
Nee, sie werden lieber übersehen und momentan sende ich wieder viele offensichtliche und versteckte um ehrlich zu sein.. Aber sollte mir die richtige Person gegenübertreten dann explodiere ich und würde dirket nun um Hilfe bitten. Aber leider treff ich denjenigen irgendwie nicht.. Dadurch geht´s weiter bergab..
Angeliki hat geschrieben:und dann auch noch gesagt bekommen sie dürfe über ihre qual nicht sprechen. das muß sie doch noch weiter in ihre isolation treiben und womögich fühlt sie sich im stich gelassen und dann werden suizidgedanken ausführungsnah.
Ich bin soo froh das du so denkst! Ich dachte, das solche Menschen schon ausgestorben sind! Würde dir am liebsten dafür um den Hals fallen und mal aus Dankbarkeit dich umärmeln gerade.. Denn nie darf man irgendwo offen darüber sprechen ohne gleich losgeschickt zur Klinik zu werden! Dafür wär einfach nur ein offenes Ohr und Verständnis und vertrauen wichtig bei manchen (bzw mir) und dann erst vlt mit dieser Bezugsperson im Hintergrund dann in eine Klinik. Also, so würde ich es gerne haben wollen. Aber nein, immer kann man nie über die gedanken mal etwas sprechen! manchmal sind sie nur da und garnicht so stark! Sie werden nur stärker wenn ich nicht über sie sprechen kann bzw mir keiner zuhört! Ich musste das jetzt mal so aus meiner Sicht beschreiben..
Angeliki hat geschrieben: und letzendlich könne man sowieso niemanden vom suizid abhalten der es wirklich will.
Ich muss ja ehrlich mals agen das ICH DIESEN SATZ ÜBER ALLES HASSE!!! Diesen Satz bekam ich schon einige Male und frage mich: Was soll das?! Ist das nun der Grund einen einfach hängen zu lassen nur weil derjenige ja sterben will? Meiner Meinung anch nicht! Denn letztendlich will jeder leben. Nur eben nicht in dem lebenw as er gerade hat! Nur fehlt ihm nur die Kraft was zu ändern.

Mir kommt es gerade so vor, als schreibst du nicht über die Patientin sondern über mich.. Sorry, wenn ich mir das nun so überziehe und nur aus meienr Sicht schreibe. Aber vlt ist es auch gerade gut, da ich dann auch von mir was einbringen kann und vlt du dann doch das richtige tust udn es alles gut ausgeht. Ich weiss nicht?!

Ich würde ganz klar sagen: Ruf sie an! Frage einfach nur nach! Und das du ihr nix böses willst oder sie nun nicht sofort einweisen willst, sondern dir nur Sorgen machst und nochmal darauf hinweisen willst, das sie weiss das noch die Ärztin da ist, die ihr vlt helfen könnte! Ich würde es nicht so einfach abhaken..!

Aber es ist nur meine Meinung und aus der Sicht einer Betroffenen die ja meist als nicht ganz vollwertige Person genommen wird, da sie auch gerade in diesen Gedanken hängt und auf Hilfe hofft..Die auch weiss das es da und dort Hilfe gibt, aber selbst gerade keine Hilfe holt da sie keine Kraft mehr dazu hat..(falls jetzt wieder Kritik kommt oder so.)

Ich bin so froh das es noch Menschen gibt die nicht mit Scheuklappen durch die Welt laufen!

LHG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Angeliki
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 37
Beiträge: 6

Beitrag Mi., 10.06.2009, 21:23

vielen dank für alle infos. die meinungen sind hier ebenso gespalten wie zwischen meiner chefin und mir.

ich glaube eben nicht daß die patientin von sich aus kommen würde. das hat sie nie getan. sie hat für sich gar keine wertschätzung. sorgen mache ich mir zusätzlich weil sie sich schon sehr lange selbst verletzt. sie hat die wunden bei uns versorgen bzw. nähen lassen. wenn sie das weiter macht dann hat sie jetzt niemanden mehr der das versorgt. das kann ja auch gefährlich sein mit wundinfektion etc.

ich konnte es einfach nicht mehr mitansehen und habe diese woche bei ihrer arbeitsstelle angerufen ob sie dort ist. zu meiner beruhigung war sie bei der arbeit, ich hab dann aber nicht mit ihr gesprochen. doch ich bin auf jeden fall erleichtert.

caro: ja ich bin hilflos. ich sehe die not dieser jungen frau und ich weiß daß meine chefin das auch so denkt und sich sorgen macht. wäre ich an stelle meiner chefin würde ich den kontakt zur patientin nicht abbrechen und schon gar nicht im anschluß an eine fast-zwangseinweisung. ich versteh aber auch irgendwo die argumentation meiner chefin die es sich sicher nicht leicht macht. sie ist eine hausärztin mit leib und seele.

vallee: es gab vor ca. einem halben jahr einen suizidversuch den sie auch eingeräumt hat. ich schrieb das in meinem 1. posting. meine chefin hat nur von einer zwangseinweisung abgesehen weil dort der kontakt zu ihr bestand. bevor meine chefin/also ihre ärztin jetzt um ostern die zwangseinweisung betrieb war die patientin akut suizidal.

dornröschen: vielen dank für deinen input. es interessiert mich sehr diese sicht von der seite der betroffenen zu lesen. ja auch unsere patientin hat nie direkt um hilfe gebeten. das kann sie wohl gar nicht weil sie sich selbst nicht wertschätzt. aber sie sendet hilfesignale, ich denke unbewußte und jetzt ist der empfänger für ihre signale weg.

letzten endes war es auch bei uns so daß sie die suizidgedanken zwangsweise in die psychiatrie gebracht hätten wenn sie dies nicht abgewendet hätte. wie sie es geschafft hat dort darzustellen es ginge ihr nicht so schlecht ist mir schleierhaft. offenbar ist sie eine gute schauspielerin. wenn ich fragen darf: würdest du in eine klinik gehen wenn du das gefühl hättest dass es jemand wirklich gut mit dir meint? kann man denn wirklich einerseits nonverbal um hilfe rufen und dann aber die angebotene hilfe ablehnen? damit hat sie ja meine chefin auch in gewisser weise brüskiert. hast du denn ein soziales netzwerk welches dir hilft?

ich freu mich sehr wenn du mir deine sicht darstellst.

viele grüße angelika

Benutzeravatar

niceboy
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 19
Beiträge: 18

Beitrag Mi., 10.06.2009, 21:48

Ich glaub, dass die junge Frau, von der hier die Rede ist, sicher weiß was sie tut, sonst hätte sie sich schon längst umgebracht. Ja sieh kann wirklch alles machen was sie will, trotzdem darf man das Vertrauenverhältniss bei solchen Personen einfach nicht stören. Ich glaube dass deine Chefin richtig gehandelt hat, in dem sie die Patientin zu einer Kriesen Klinik gebracht hat. Ich hoffe nur, die Betroffene ist hier nicht im Forum, sonst fühlt sie sich noch mehr Gedämütigt. Ich finde, dass du mit deinen Postings das Vertrauensverhältniss nicht warst. Weiß deine Chefin, dass du hier Krankengeschrichten reinpostest?

mfg niceboy (vieleicht bald netterbursche)
mfg niceboy (vielleicht bald netterbursche)

Aufarbeiten, statt Tapletten verschreiben zu lassen. Nachdenken, bevor man Drogen nimmt. Sich vergewissern, was man da überhaupt tut und wieso?

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Mi., 10.06.2009, 22:20

Hallo Angeliki,
Angeliki hat geschrieben:kann man denn wirklich einerseits nonverbal um hilfe rufen und dann aber die angebotene hilfe ablehnen?
Ja, klar, dies zeigt, dass sie einerseits sich Hilfe wünscht, andererseits traut sie sich nicht, dies klar und deutlich zu zeigen.
Ich finde es wirklich toll, dass Du Dir als Arzthelferin solche Gedanken um diese Patientin machst. Spricht echt für Deine Menschlichkeit!
Angeliki hat geschrieben:ich versteh aber auch irgendwo die argumentation meiner chefin die es sich sicher nicht leicht macht. sie ist eine hausärztin mit leib und seele.
Sicher hast Du recht, aber ich würde da doch ein bisschen mehr erwarten, zumindest, dass sie mal nachfragt. Aber ich glaube auch, dass Ärzte sich da abgrenzen müssen, da sie sonst ins burnout rennen.
Was soll sie denn machen, wenn die Patientin nicht dazu bereit ist, sich einweisen bzw. helfen zu lassen?
Sie muss den festen Wille haben, etwas ändern zu wollen, so lange dies nicht geschieht, sind Euch die Hände gebunden.
Wenn ich die Ärztin wäre, würde ich dafür sorgen, dass ich die Patientin jede Woche zu Gesicht bekomme. Möglichkeiten gibt es genügend. Als es mir mal nicht so gut ging, weil meine Mutter schwer erkrankt ist, hat sie zu mir gesagt: ich will sie nächste Woche wieder sehen, damit sie mir ein bisschen erzählen können. Mir hat dies unheimlich gut getan. Dies hat sie ein paar Monate so praktiziert. Naja, ich glaube, sie ist da auch menschlich gesehen eine Ausnahme.
Kannst Du nicht einen fadenscheinigen Grund suchen, um bei der Patientin anzurufen, was weiss ich, wegen Rezept, Überweisung, Abrechnung, aus "Versehen" was verkehrt eingetragen und dann fragen, ob dies so stimmt... Irgendeine Möglichkeit wird es doch geben . Dann würde ich sie fragen, wie es ihr so geht. Wenn du den Eindruck hast, dass es ihr nicht so gut geht, würde ich es Deiner Chefin sagen, dass sie sich mal bei ihr meldet.
Ich finde, das könnte sie ruhig mal machen, auch wenn sie viel Stress hat. Hauptsache, der Kontakt bleibt bestehen und ihr habt ein Auge drauf.

Liebe Grüsse von
Elena

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Mi., 10.06.2009, 22:28

Hallo niceboy,
niceboy hat geschrieben:Ich hoffe nur, die Betroffene ist hier nicht im Forum, sonst fühlt sie sich noch mehr Gedämütigt. Ich finde, dass du mit deinen Postings das Vertrauensverhältniss nicht warst. Weiß deine Chefin, dass du hier Krankengeschrichten reinpostest?
Das Vertrauensverhältnis würde sie nicht wahren, wenn sie Namen der Patientin nennen würde bzw. so detailliert schreiben würde, dass sofort erkennbar ist, um wen es sich handelt. Dies hat Angeliki nicht gemacht!
Die Chefin muss da auch nichts von wissen, da sie sich eine Meinung unabhängig von ihr bilden möchte.
Niceboy, ich finde es nicht gut, hier mit erhobenen Zeigefinger aufzutreten und den Moralapostel zu spielen, bei Menschen, die sich um andere Menschen Gedanken machen, um ihnen zu helfen.
Gott sei Dank ist dieses Forum anonym, daher wird sie es auch nie rauskriegen!

LG Elena

Benutzeravatar

niceboy
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 19
Beiträge: 18

Beitrag Mi., 10.06.2009, 22:42

Elena hat geschrieben:Hallo niceboy,
niceboy hat geschrieben:Ich hoffe nur, die Betroffene ist hier nicht im Forum, sonst fühlt sie sich noch mehr Gedämütigt. Ich finde, dass du mit deinen Postings das Vertrauensverhältniss nicht warst. Weiß deine Chefin, dass du hier Krankengeschrichten reinpostest?
Das Vertrauensverhältnis würde sie nicht wahren, wenn sie Namen der Patientin nennen würde bzw. so detailliert schreiben würde, dass sofort erkennbar ist, um wen es sich handelt. Dies hat Angeliki nicht gemacht!
Doch sichert hat sie. Ich habe außerdem nicht von dem Unfeld der Patientin gesprochen, sondern von der Patientin selbst. Du musst dir auch ungefähr vorstellen, was ihn der vorgeht, wenn sie das lesen würde. Darum geht mir! Sicher interessierts nicht die Welt was hier geschrieben wird, aber trotzdem ist es schon zu detailiert beschrieben.
mfg niceboy (vielleicht bald netterbursche)

Aufarbeiten, statt Tapletten verschreiben zu lassen. Nachdenken, bevor man Drogen nimmt. Sich vergewissern, was man da überhaupt tut und wieso?

Benutzeravatar

Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 23
Beiträge: 2323

Beitrag Mi., 10.06.2009, 22:54

Hallo!
Elena hat geschrieben:Wenn ich die Ärztin wäre, würde ich dafür sorgen, dass ich die Patientin jede Woche zu Gesicht bekomme. Möglichkeiten gibt es genügend. Als es mir mal nicht so gut ging, weil meine Mutter schwer erkrankt ist, hat sie zu mir gesagt: ich will sie nächste Woche wieder sehen, damit sie mir ein bisschen erzählen können. Mir hat dies unheimlich gut getan. Dies hat sie ein paar Monate so praktiziert. Naja, ich glaube, sie ist da auch menschlich gesehen eine Ausnahme.
Oh, das find ich ja toll, das sie das so tat! Das hätte mir auch total gut getan (aber nur wenn ich die Ärztin auch mögen würde )! Ja, darauf würde ich auch so bestehen! Die Idee finde ich übrigens klasse! Natürlich gibt es da zig Möglichkeiten! Zb die Abstände dann zu verlängern wenn es ihr wieder ebsser geht usw..
Elena hat geschrieben:Kannst Du nicht einen fadenscheinigen Grund suchen, um bei der Patientin anzurufen, was weiss ich, wegen Rezept, Überweisung, Abrechnung, aus "Versehen" was verkehrt eingetragen und dann fragen, ob dies so stimmt... Irgendeine Möglichkeit wird es doch geben . Dann würde ich sie fragen, wie es ihr so geht. Wenn du den Eindruck hast, dass es ihr nicht so gut geht, würde ich es Deiner Chefin sagen, dass sie sich mal bei ihr meldet.
Ich finde, das könnte sie ruhig mal machen, auch wenn sie viel Stress hat. Hauptsache, der Kontakt bleibt bestehen und ihr habt ein Auge drauf.
Ja. Genauso sehe ich das auch!!! Das würde ich genauso machen, ehrlich gesagt..
Elena hat geschrieben:Spricht echt für Deine Menschlichkeit!
Ja, das finde ich auch zu 1000%! Ich bin dir, Angeliki, richtig dankbar irgendwie, das du mal so positiv "anders" reagierst, als die Masse an Menschen. natürlich musst du dabei auch auf dich achten und deine Belastbarkeit! Aber echt danke, das du trotzdem ein Auge auf deine Mitmenschen hast!

niceboy hat geschrieben:Weiß deine Chefin, dass du hier Krankengeschrichten reinpostest?
Ich weiss jetzt nicht ob du die Frage normal meinst, aber nach dem Wortlaut zu urteilen, wohl eher doch bischen provozierend.. Also, sie nennt doch keine Namen! Und ich finde, das es vollkommen okay ist, das mal hier zu schreiben!
Übrigens finde ich toll das du deine Namensänderung bzw Nickänderung auch als Anhang dranhängst bei dir! Danke der Namensverwirrungen - Vorbeugung!

@Angeliki: Ich hatte dir ja schon geschreiben das ich es toll finde das du dort mal durchgerufen hast usw.. Ich hoffe aber, das es ihr auch einigermaßen gut geht?!
Angeliki hat geschrieben:dornröschen: vielen dank für deinen input. es interessiert mich sehr diese sicht von der seite der betroffenen zu lesen. ...ich freu mich sehr wenn du mir deine sicht darstellst.
Oh, das freut mich gerade sehr doll das du meine Ansichten von einer Betroffenen sozusagen, auch annimmst und anhören willst! Man, ich freue mich soo sehr irgendwie gerade darüber! Danke.
Angeliki hat geschrieben:und jetzt ist der empfänger für ihre signale weg.
Ach, das erinnert mich auch gerade an mich selbst.. Mein Empfänger ist nämlich auch nun weg.. Aber das ist ne lange Geschichte. kann nur sagen (ohne jetzt dich noch mehr in Panik versetzen zu wollen, sondern nur von mir zu beschreiben) das ich mich gerade deswegen auch leider noch schlechter fühle.. Ich schwanke mehr noch zwischen leben oder doch nicht mehr leben.. Weil nun die Meinung von aussen fehlt von demjenigen und der unsichtbare Halt irgendwie.. Ich fühle mich so alleine und extrem einsam nun.. Aber ein Glück weiss ich noch wo der Empfänger ist.. und hab die Chance mit ihm zu reden irgendwie. Und das ist mein letzter Lichtblick. Bei der Patientin ist es ja irgendwie noch ebsser, da sie weiss das die Ärztin auch immer noch da ist! Und das sie halbwegs professionell ist! Bei mir ist es nämlich nur ein Freund..

...
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

Benutzeravatar

Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 23
Beiträge: 2323

Beitrag Mi., 10.06.2009, 23:11

...
Angeliki hat geschrieben:wie sie es geschafft hat dort darzustellen es ginge ihr nicht so schlecht ist mir schleierhaft.
*räusper* Ähm, ja. das kann ich dir als wieder Betroffene auch mal beschreiben versuchen.. Aber ich kann das nur aus meiner einen Situation mal beschreiben. Ich war mal für ein Krisengespräch in einer Klinik drin(noch nciht so lange her). Und ich war auf dieser Station und derselben Klinik 2006 schon mal und weiss nun dadurch wie unschön diese Station war. Und auch das die Pflegerinnen nicht so mein Fall waren und die Ärzte auch nicht bzw der Arzt der gerade wieder vor mir saß.. Eigentlich wollte ich wirklich von vornherein vor dem gespräch dort bleiben, aber als ich dann so mit dem Arzt sprach, dachte ich mir, das ich das lieber mal etwas schöner rumdrehe, als es vlt ist, aber ich momentan mich nur nach meinem Bett sehne und bitte bloss nicht hier bleiben muss! Also, drehte ich es wirklich anch Schauspielerkunst etwas schöner hin, als es wirklich war.. Also, wenn ich so Suizidal oder so bin, dann bin ich meist durch Schlafmangel so extrem müde, das mich sogar Kleinigkeiten wieder auf "Normaltemperatur" im Inneren dann erstmal beruhigen können. Und sei es das eigene heimische Bett. Bloss nicht noch mehr Schaden haben, wenn es einem doch schon so schlecht geht. man nimmt sich dann bzw ich innerlich vor, lieber nochmal was anderes zu probieren (Neustart im Leben oder andere Klinik suchen in den nächsten tagen oder doer oder). Also, nur so kann ich die Schauspielkunst aus meiner Sicht mals childern. Und ich hoffe, du verstehst in etwa wie ich das so meine..
Angeliki hat geschrieben:wenn ich fragen darf: würdest du in eine klinik gehen wenn du das gefühl hättest dass es jemand wirklich gut mit dir meint?
Ich freue mich über deine Fragen, denn ich mag auch sehr gerne Fragebögen ^^ und fühle mich dann immer wahrgenommen und wichtig, wenn einer intensiv nachfragt! Also, na klar darfst du mich mit Fragen löchern! *gg
Also, wenn zb mein einer Freund es gut mit mir meint (worüber ich mir auch schon in den letzten Tagen immer mal wieder Gedanken drüber gemachtg habe über dise Sache mit einer Klinik und ihm usw), und mich unterstützt und gut auf mich eingeht in der Sache, ja denn würde ich auf jeden Fall auch in eine Klinik gehen! Aber nicht wenn ich mir nur abgeschoben vorkommen würde, was ja seltenst der Fall ist! Aber wenn er zb sagen würde das er es gut finden würde das ich das mache und er mich unterstützt und mal besuchen kommt usw dann auf jeden Fall ja!!
Angeliki hat geschrieben:kann man denn wirklich einerseits nonverbal um hilfe rufen und dann aber die angebotene hilfe ablehnen?
Ja, kann man leider auch. Eben wie oben beschrieben, es vlt die falsche Hilfe ist (wie man manchmal so falsch ebend denkt in so ausnahmefällen) oder man sich was anderes erwartet hat oder es die falsche Klinik ist oder eben man sich als abgeschoben vorkommt. Aber letztendlich würde ich wenn ich nonverbal um Hilfe rufen würde, mich auf jede Form der Hilfe schon gedanklich vorbereiten und sie nicht ablehnen definitiv!
Angeliki hat geschrieben:hast du denn ein soziales netzwerk welches dir hilft?
Nee nicht wirklich.. Das ist ja leider der Grund hier für meine Gedanken..

LHG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

Benutzeravatar

Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 23
Beiträge: 2323

Beitrag Mi., 10.06.2009, 23:18

Ach, niceboy... Sie wird bestimmt nicht gedemütigt sein, denn sie weiss doch nciht ob sie es betrifft! Hier gibt es zig Beiträge wo ich denke das hier über mich gepostet wird! Und was geht in mir vor? Nichts. Denn es gibt hier im Forum zig hundert Schreiber!

Deine "Sorge" kann ich nicht wirklich verstehen.. denn sie wird nicht gedemütigt, sondern andere machen sich sogar noch mehr um sie Sorgen! "Wenn sie es lesen würde.." Ja, wenn. Was wäre wenn Thematik...

Lass uns lieber zum Hauptthema zurückkehren..

P.S. Ich musste ja ebend so anfangen zu lachen weil es gerade sooo passt: Wenn dein Wohnort stimmt, dann ist das aber auch schon viel zu viiiiiel detailiert beschrieben! *lachmichschlapp
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

Benutzeravatar

niceboy
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 19
Beiträge: 18

Beitrag Mi., 10.06.2009, 23:34

hhmmmmmmmmmmmm
mfg niceboy (vielleicht bald netterbursche)

Aufarbeiten, statt Tapletten verschreiben zu lassen. Nachdenken, bevor man Drogen nimmt. Sich vergewissern, was man da überhaupt tut und wieso?

Benutzeravatar

Carla1
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 38
Beiträge: 475

Beitrag Do., 11.06.2009, 11:13

Hallo Angelika,

habe diesen Thread jetzt erst gelesen. Vor vielen Jahren habe ich fast genau die selbe Geschichte durchgemacht - als Patientin. Damals bin ich auch kurz nach einem Suizidversuch in einem schlimmen Zustand in der Praxis meiner HÄ aufgetaucht und habe jede andere Form von Hilfe strikt abgelehnt. Sie wollte mich dann auch regelmässig sehen und hat mir immer gleich für die nächste Woche einen Termin gegeben - ausserhalb der normalen Sprechzeiten, da sie sich sehr viel Zeit genommen hat und das ganze sogar unentgeltlich in ihrer Freizeit gemacht hat, da ich damals nicht krankenversichert war. Die Gespräche mit ihr haben mir damals sehr geholfen, aber ich hätte mich NIE getraut, von mir aus darum zu bitten.

Jahre später war ich wieder in der selben Situation, die damals zu dem Suizidversuch geführt hatte. Dieses Mal habe ich es aber erst gar nicht so weit kommen lassen und bin rechtzeitig zu meiner HÄ gegangen. Nach wenigen Gesprächen ging es mir dann wieder so gut, dass sie mir von sich aus keine Termine mehr gegeben hat. Allerdings meinte sie, ich könne mich jederzeit bei ihr melden... Ich fand das sehr schade, muss ihr aber Recht geben, dass es mir für eine solche "Krisenintervention" zu gut geht

Zum Glück war nie von einer Zwangseinweisung die Rede. Ich denke, wenn sie das gewagt hätte, wär kein Vertrauen mehr da.

Natürlich weiss ich nicht, ob das bei deiner Patientin auch der Fall ist. Aber falls ich in ihrer Situation wäre und trotz allem noch Vertrauen in deine Chefin hätte, würde ich mir nichts sehnlicher wünschen als dass sie sich bei mir meldet. Ich würde höchstwahrscheinlich nicht die Initiative ergreifen oder erst, wenn ich schon ganz unten wäre. Daher würde ich mich, wenn ich deine Chefin wäre, auf jeden Fall bei der Patientin melden.

Carla

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag