Ich bin Bisexuell - Hurra!!

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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viennaswinger
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Beitrag Do., 18.12.2008, 15:04

Angela:
Was mich jetzt sehr interessiert, wie konntest du deine Bindungsangst überwinden? Ich weiß nicht, ob es ein Off Topic Thema nun ist, aber vielleicht auch nicht. Wie du selbst sagst, hatte deine Promiskuität (egal jetzt in welcher sexuelle Ausrichtung) ja auch was mit deiner Bindungsangst zu tun.

Hi Angela,
ich glaube, dass könnte ein Off Topic Thema sein.

Kurz zusammengefaßt: durch die Überwindung meiner Grandiosität konnte ich auch meine Beziehungsfähigkeit weiterentwickeln und meine Bindungsangst überwinden. Dies war eine Mischung aus "Gesprächstherapien", Promiskuität und Ausleben meiner Bisexualität. Durch den Sex mit dem eigenen Geschlecht, wie auch dem "geschützen" Lebensraum Homosexualität konnte ich Selbstvertrauen für mein eigenes männliches Ego gewinnen. Schlußendlich war dann die gelebte Beziehung zu einem Mann der Schlüssel zu meiner Beziehungsangst.

Angela, das klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich unverständlich für dich, aber wir können das Thema gerne off line weiterdiskutieren.

Schönen Tag

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Do., 18.12.2008, 16:26

@viennaswinger, würdest du bitte so freundlich sein und auf debussys letzten beitrag eingehen? würde mich auch interessieren was du dazu zu sagen hast.


lg

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Angela
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Beitrag Do., 18.12.2008, 17:18

Hallo Vienna,

Nein, ich habe kein Interesse daran off-line zu diskutieren. Du hast es individuell gelöst für dich und es ist wahrscheinlich ohnehin nicht auf alle Bindungsängstler zu übertragen. Mein Ex Freund (hetero) hat diese Bindungsangst, weshalb wir seit Jahren nicht richtig zusammen kommen können und uns aber auch nicht richtig trennen können.

Deshalb mein Interesse an diesem Thema. Aber deine Lösung käme wohl nicht in Frage für ihn

Ach ja, mich überraschen deine widersprüchlichen Aussagen auch. Willst du dazu nichts sagen?

Lg

Angela

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viennaswinger
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 16:05

Ach ja, mich überraschen deine widersprüchlichen Aussagen auch. Willst du dazu nichts sagen?

Servus Angela, also ich hatte in meinem posting klar gemacht, über das Thema "Ehebruch" nicht diskutieren zu wollen, aber offenkundig scheint es ein für dich interessanter Aspekt zu sein.

Vorab mal zur Begriffsbestimmung: Der Begriff Monogamie entstammt der Biologie und bezeichnet im Ursprung die lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Die Monogamie steht somit im Gegensatz zu polygamen Verhaltensmustern wie Polyandrie, Polygynie und Promiskuität, kann aber nicht als deren genaues Gegenteil aufgefasst werden. So kann zum Beispiel bei der Polyandrie oder der Polygynie der eine Partner wechselnde Sexualpartner haben, während der andere Partner sich diesem gegenüber monogam verhält.

Ehebruch wird in der Ethnologie und der Anthropologie als das Eingehen gesellschaftlich nicht geduldeter außerehelicher Beziehungen definiert.

Von außerehelicher Beziehung wird dann gesprochen, wenn ein verheirateter Partner eine mehr oder weniger dauerhafte sexuelle Beziehung mit einer anderen Person als dem Ehepartner eingeht, im Gegensatz zum Seitensprung, der nur eine zeitweilige Orientierung zu einem anderen Partner bedeutet.

Dabei wird häufig zwischen gesellschaftlich geduldeten und nicht geduldeten außerehelichen Beziehungen unterschieden, wobei die Unterscheidung meist schwierig ist und sehr vom Standpunkt des Betrachters abhängt:
mit anderen Worten, ich habe während einer aufrechten Beziehung, meine Frau mit einem anderen -in diesem Falle männlichen- Sexpartner betrogen - so wie das auch viele andere (Ehe-) Männer auch machen. Wo da jetzt der Widerspruch sein soll, weiss ich nicht.

Schönes Wochenende

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viennaswinger
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 16:06

[quote="Torsade_de_pointes"]@viennaswinger, würdest du bitte so freundlich sein und auf debussys letzten beitrag eingehen? würde mich auch interessieren was du dazu zu sagen hast.

siehe meine replik zu Angela,

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(V)
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 16:55

debussy hat geschrieben:
hier DEIN beispiel:
viennaswinger hat geschrieben:Ich lebe meine Bisexualität seit meinem 17.Lebensjahr bis heute aktiv aus also 28 Jahre, wobei ich zugebe, dass die Frequenz meiner männlichen Sexkontakte seit meiner Hochzeit deutlich zurückgegangen ist.
und einpaar stunden später:
viennaswinger hat geschrieben:Angela, ich lebe seit vielen Jahren monogam
ich finde es gut, dass du hier gelandet bist. bist doch richtig.

lg
deb
*lach*

Ein bißchen mehr Fantasie und weniger enge Schubladen, bitte...

Also, wenn ein EHEPAAR gemeinsam jemanden mit ins Ehebett nimmt... ist das dann EHEBRUCH = nicht monogam? Was war das noch mal mit der Monogamie? Sind alle Swinger per se UNTREU? Oder krankhaft promiskuitiv? Oder haben sie vielleicht nur Spaß an Sex?

Ja, ja... ich weiß, sich sexuell ausleben ist heutzutage immer noch verpönt, nur dass es kaum einer noch offen zugibt. Es gibt noch immer ausreichend TABU's und Wirrungen.

Und der Mensch ist ja auch sooo monogam. Lesen wir ja täglich hier im Forum. *zwinker* Deswegen klappt es ja auch so gut mit der Ehe und die Scheidungsraten sind alle fingiert...


@ Threaderöffner

Ich versteh was du sagen willst. Leider hast du dabei ein paar TABU-Wörter benutzt, wo die meisten gar nicht mehr wirklich aufnahmefähig sind. Drücken wir es doch mal simple aus:

Das Ausleben der eigenen Sexualität ist IMMER ein Selbstfindungssache. Immer. Und gehört zu einem gesunden Menschen auch dazu. Egal um was für eine Sexualität es sich handelt (sofern sie nicht strafbar ist, versteht sich). Es hat gar nichts damit zu tun ob du bi oder monogam oder sonst was bist. Sondern nur damit, man selbst zu sein und sich ohne gesellschaftlichen Tabus auszuselben und selbst zu erfahren. Das trifft auf andere Bereiche zu, die nichts mit Sexualität zu tun haben.

Mein Tipp: Mal die FORM der Sexualität in den Hintergrund stellen und allgemein über das Ausleben des Selbst schreiben. Das ist es doch, was du sagen wolltest, oder?

Und um es gleich vorweg zu nehmen: sich auszuleben und selbst wirklich kennenzulernen hat nichts mit Rücksichtigslosigkeit oder fehlender Moral zu tun. Nur weil man sich selbst auslebt, heißt das noch lange nicht, dass man jemanden anderen schadet... Na ja, und genau deswegen sollte man sich ja auch VOR einer monogamen Ehe ausleben und "selbsterfahren". Wissen, was man will und was man braucht. Das halte ich auch durchaus für eine stabile Basis für die Ehe, nicht dass man spätestens in der Miflife-Crisis das große Nachsehen hat... und ein weiterer Fall für die Scheidungsstatistik wird.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Aditi
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 17:55

viennaswinger hat geschrieben:mit anderen Worten, ich habe während einer aufrechten Beziehung, meine Frau mit einem anderen -in diesem Falle männlichen- Sexpartner betrogen
lieber viennaswinger,
das allein hätte (für mich) gereicht als aussage. die ganzen begriffsbestimmungen sind beiwerk.
und mit folgender aussage
- so wie das auch viele andere (Ehe-) Männer auch machen. Wo da jetzt der Widerspruch sein soll, weiss ich nicht.
willst du dich rechtfertigen, dabei muss/soll das hier niemand.

@gothika
Na ja, und genau deswegen sollte man sich ja auch VOR einer monogamen Ehe ausleben und "selbsterfahren". Wissen, was man will und was man braucht. Das halte ich auch durchaus für eine stabile Basis für die Ehe, nicht dass man spätestens in der Miflife-Crisis das große Nachsehen hat
ich bin auch dafür, dass man wissen soll, was man will und was man braucht. ich frage mich vielmehr: wenn mann/frau "es" erfahren hat, bleibt "es" für alle zeiten bestehen, oder gibt es vlt doch veränderungen? ausserdem glaube ich, dass ehen nicht ausschließlich wegen sexueller unstimmigkeiten scheitern.

mlg
aditi

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Angela
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 18:28

Hallo Vienna,

Danke für die Aufklärung deiner Sichtweise. Ich hatte dein erstes Posting auch so in Erinnerung (hab aber nicht noch mal nachgeschaut), dass du noch aktiv bisexuell bist. Deshalb auch meine Überraschung, dass du später sagtest, du wärst seit vielen Jahren monogam.
Nun, ich hatte das Gefühl von dir belogen worden zu sein, und das mag ich gar nicht. Ich war diejenige, die dich gefragt hatte. Wie ich schon vorher sagte, wollte ich dich nicht verurteilen, wie und mit wem du deine Sexualität auslebst. Deshalb gab es keinen Grund, "zu lügen" oder zu flunkern.

Es ist sicher eine Idealvorstellung von der Liebe, dass Mann oder Frau sich für immer treu sind.
Da Sex ( oder Liebe) auch/oder nur eine Frage der Optionen ist die man hat, mag ich nicht so richtig an lebenslange Treue glauben. Ganz ehrlich auch nicht, wenn mann/frau noch in der Blüte ihrer Sexualität stehen. Ein paar Jahre treu zu sein, auch mit wahnsinnig vielen Seitensprunggelegenheiten, ist meist für sehr Verliebte und liebende Partner nicht schwer. Viele haben auch einfach Angst, ihre Ehe aufs Spiel zu setzen. Und wer nicht fremd gehen will, weil er ehrlich sein möchte, trennt sich über kurz oder lang vom Partner.

Jedenfalls, nach all meiner Erfahrungen, kann ich nur sehr selten treue Partner sehen, und sogar dann weiß ich es noch nicht. Weder im Freundes oder im entfernten Freundeskreis etc. Treue ist für die meisten Menschen scheinbar nur temporär möglich. Ausnahmen bestätigen die Regel

Frei nach Debussy müsste die halbe Menschheit (die männlich natürlich ) die sexuelle Probleme hat, die Unwahrheit sagen etc. sich einer Therapie unterziehen, wo "das Problem" um Grunde gesellschaftlicher und vielleicht auch biologischer Standard ist. Also bist du in guter Gesellschaft

Aber trotzdem ist es und bleibt es für den Partner der seinerseits treu ist sicherlich eine schmerzhafte Erfahrung. Deshalb ist sicherlich ein Seitensprung ohne Folgen und das verheimlichen die bessere Variante um die Beziehung nicht zu gefährden oder gar "unnötig" den Partner zu verletzen.

Wahrscheinlich war das wieder off topic

Liebe Grüße
Angela

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debussy
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 19:24

war einmal ein viennaswinger
der wurde immer wahnsinniger
"bin bi", schreit er, und "monogam"
am ende ist er arm dran.
und seine frau die weinet nur
vom glücklichsein ist keine spur.
er ruft "hurra!" und grinst und lacht,
merkt aber gar nicht, was er macht.
das es hat diese schlacht gewonnen
das über-ich reiß aus genommen.


debussy 19. 12. 2008

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just_a_thought
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Beitrag Mo., 22.12.2008, 16:26

Hallo @viennaswinger: ich finde deinen ersten beitrag äußerst interessant zu lesen und freue mich außerdem über die einsicht, die ich so zu den gefühlen eines bisexuellen bekommen habe. ich sehe auch nicht ein, wieso hier jemand nicht versteht, was dieser beitrag in einem psychotherapieforum zu suchen hat, denn ich finde ihn bereichernd für andere menschen.
es sind einige interessante überlegungsansätze dabei (zur beziehungsfähigkeit zum beispiel) und ich möchte dich beglückwünschen, dass du durch deine erfahrungen so weit gekommen bist. du wirkst auf mich sehr erwachsen und erfahren. (du hast zwar einerseits schon das richtige alter zum erwachsensein, aber nicht jeder mit 45/46 ist es auch tatsächlich ).
ich werde mich hier sicher noch einmal zu wort melden, wenn ich ausgeschlafener bin
rotation

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viennaswinger
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Beitrag Di., 23.12.2008, 13:26

@ Gothika

Es hat gar nichts damit zu tun ob du bi oder monogam oder sonst was bist. Sondern nur damit, man selbst zu sein und sich ohne gesellschaftlichen Tabus auszuselben und selbst zu erfahren. Das trifft auf andere Bereiche zu, die nichts mit Sexualität zu tun haben.

Damit hast du absolut recht!!

Na ja, und genau deswegen sollte man sich ja auch VOR einer monogamen Ehe ausleben und "selbsterfahren". Wissen, was man will und was man braucht. Das halte ich auch durchaus für eine stabile Basis für die Ehe, nicht dass man spätestens in der Miflife-Crisis das große Nachsehen hat... und ein weiterer Fall für die Scheidungsstatistik wird.[/quote]

Ich danke dir von herzen für diese klaren Worte - du hast absolut richtzig erksnnt, was ich damit ausdrücken will.
Ich wünsche dir schöne feiertage, alles Liebe

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